Bubu erzählt : Kater Hermann, 'die Kugel'

Als wir in das neue Haus einzogen war es gerade Frühling und ich konnte die Tage draussen auf der warmen Terrasse verbringen. Weil ich Wasser nicht so mag, bin ich bei Regen
so liegen wir zusammen

natürlich immer im Haus geblieben, aber sobald die Sonne wieder schien, war ich draussen und hab schnell den Liegestuhl von Frauchen besetzt.
Wenn sie ihn selbst brauchte, hab ich mich auf ihre Füsse gelegt. War es draussen sehr heiss, bin ich im Schlafzimmer unter dem Bett verschwunden. So haben wir beide eine schöne ruhige Zeit gehabt.

die Kugel und ich

Aber dann im Sommer ist sie verreist und ich bin daheim geblieben mit dem Mann und dem Sohn. Die zwei Verrückten haben eines Tages eine schwarze Kugel nach Hause gebracht, das war Hermann.'Die Kugel' hat mich mit seinen grünen Augen angeschaut und ich habe es sofort gewusst! Mein ruhiges Leben ist vorbei und es kommen schwere Zeiten auf mich zu!

'Die Kugel' war ein richtiger Satansbraten.

Hermann

Er turnte an den Vorhängen rauf und runter, sprang über die Blumenstöcke und raste im Hause die Treppen hoch. Mit 30 Hüpfern nach oben und mit 15 nach unten. 'Die Kugel' zu erwischen war fast unmöglich und zu finden war er fast gar nicht. Es gab ja so viele Möglichkeiten, sich zu verstecken und das konnte er meisterhaft.

nach dem Spurt

Nach einem richtigen Spurt nach oben und nach unten und das alles mehrmals, sind wir auf dem Sofa abgekämpft liegen geblieben und haben uns nur noch zusammengerollt. Ein paarmal musste ich dem Wilden richtige Ohrfeigen verpassen, damit er mit der Toberei aufhörte. Hinterher hat er mich mit seiner Zunge abgeleckt bis ich ihm gezeigt habe, dass alles wieder OK ist.

Das schlimmste war aber : ich durfte gar nicht mehr nach draussen, damit 'Die Kugel' nicht das Weite sucht und verschwindet !
So habe ich mit viel Ungeduld darauf gewartet, dass mein Frauchen wieder zurückkommt.

Mein Frauchen ist dann auch endlich nach Hause gekommen und das, was sie den beiden Männern gesagt hat, kann man nicht weiter erzählen. Aber es war schon zu spät und 'Die Kugel' ist bei uns geblieben.
Die Männer haben sich aber nur um Hermann gekümmert und ich habe mit meinem Frauchen wieder Ruhe gehabt und sie hat mich auch immer mitgenommen, wenn sie nach draussen ging. Hermann hat uns dann immer neidisch durch das Fenster beobachtet und ich, sonst ein ziemlich friedlicher Kater, habe meine Freude gehabt weil er drinnen bleiben musste.

Die Katzen der Nachbarschaft hatten bald ausgekundschaftet, dass wir meistens drinnen sind und haben uns richtig provoziert ! Sie kamen bis an die Fensterbank und mit grosser Schadefreude hat die Kitty von nebenan unseren Garten mit Duftnoten markiert, als wäre es ihr Reich. Eine bodenlose Frechheit !!!

zusammen in Garten

Nach 6 Jahren in diesem Katzengefängnis ist einmal unser Herrchen weggefahren. Ich glaube, er war kaum um die Ecke, da hat mein Frauchen die Tür geöffnet und gesagt: "Bubu gib acht auf 'Die Kugel' sonst dürft ihr nicht mehr raus !" - Na klar, da hab ich ihn gut im Auge behalten.

Aber da war was los ! Der frechen Kitty vom Nachbarn ist er bis in deren Schlafzimmer gefolgt, das war der 'Kugel' ganz egal. Bis unter das Bett hat er sie gejagt! Ihr Fressen hat er gefressen und mit ihrem Herrchen geschmuselt. Mein Gott, waren das wilde Zeiten !

Nach 14 Tagen ist unser Herrchen zurückgekommen. Es passte ihm gar nicht, dass sein Hermann jetzt immer in den Garten durfte, aber er konnte das nicht mehr ändern. Jeden Abend musste er nun 'seine Kugel' suchen, bis er sie gefunden hatte. Manchmal haben wir uns mit Frauchen und dem Junior darüber krank gelacht. Bei Regen hat sich 'Die Kugel' unter den Büschen versteckt, Herrchen hat über den Pyjama einen Mantel gezogen, und mit einem Schirm bewaffnet durchsuchte er im Regen alle Büsche, bis er den Kater gefunden hatte.

Hermann hat das extra gemacht, es hat ihm gefallen und er hat immer wieder neue Verstecke gefunden. Nur am Dienstag, da ist er immer mit mir zusammen ins Haus gekommen, mein Frauchen war dann allein und hat sich nie die Mühe gemacht, den Herman zu suchen. Das war ihm dann zu langweilig.

wo bin ich?

'Die Kugel' wollte bei jedem Wetter nach draussen, am liebsten im Winter, wenn Schnee lag. Da musste die ganze Familie Bälle werfen und er hat sie im Schnee gefangen. Das konnte er so lange machen, bis alle müde und halb erfroren waren. Dann habe ich aber 'Die Kugel' neben mir auf dem Sofa nicht ertragen, dann musste er auf dem Boden liegen. Brrrrr, diese Kälte und Nässe !!!

jetzt geht's los

Eines Sommers ist plötzlich ein ganz grosser Kater, so ein richtiger Rambo, in unsere Gegend gekommen und hat wohl gedacht, unser Garten gefällt ihm und der gehört jetzt ihm. So haben wir ein paarmal gesehen, dass er sich in der Mitte vom Garten hinlegte und liegen blieb, als wenn es uns gar nicht gäbe. Er hat uns total ignoriert. Wir haben uns natürlich darüber geärgert, aber einzeln konnte wir nichts machen - er war wirklich ein Krieger.

Eines Tages, ich war gerade auf der linken Gartenseite und Hermann auf der rechten, habe ich den Hermann so angeschaut und er hat sofort verstanden, um was es geht. Wir sind ganz langsam nach vorne spaziert und der wiederliche Rambo in der Mitte hat uns gar nicht wahrgenommen. Plötzlich bin ich nach rechts, Hermann nach links und dann beide auf einmal auf den Rambo drauflos ! Hei, das war eine richtig schöne Rauferei! Nachher lagen nur noch ein paar graue Haare am Boden und der Rambo war fort. Von da ab haben wir wieder unseren Garten für uns alleine gehabt.

das war Hermann
das war Hermann

So ist das noch ein paar Jahre gegangen, bis einmal mein Frauchen die Türe zu früh zugemacht hat und Hermann versehentlich draussen geblieben ist. Am nächsten Morgen hat er noch mit einem Nachbarn gespielt, dann hat er aber Langeweile bekommen und ist über die Strasse gelaufen. Dort ist er auch geblieben.
Ich habe mehr als 3 Wochen jeden Abend in der Ecke auf ihn gewartet und gewartet. Aber leider umsonst.


Jonas
Jonas

Meine Familie konnte das nicht mehr mit anschauen und sie haben mir eine neue kleine 'schwarze Kugel' ins Haus gebracht, sie nannten ihn 'Jonas'.
Er war aber für mich zu klein. Ich war doch nun schon ein alter Opa und so ein Kind nochmals erziehen, das machte keinen Spass mehr. Viele Sachen haben wir zusammen unternommen, aber es war doch nicht das gleiche wie das, was ich mit 'Der Kugel' erlebt hatte.

mein letztes  Foto
das letzte Foto von Bubu

Mit 18 Jahren bin ich dann in den Katzenhimmel gegangen. Nun schaue ich nach unten und beobachte den Jonas, der inzwischen auch gross und wild ist.



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Ich schau Dich an
guckst du mich an?
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