Teller abwaschen
Küche oder Bett.

Heute heisst mein Thema «Abwaschen». Weil ich gerade dabei bin. Nicht, das irgendwas besonderes Geschehen währe, ausser ein paar Gedanken. Aber die mache ich mir immer beim Abwaschen.

Zum Beispiel: Warum soll immer ich Abwaschen? Ich leb ja schliesslich in einem Mehrpersonenhaushalt. Ich und mein altes Ego. Wieso soll ich immer Abwaschen, hää? OK, dafür ist es immer mein altes Ego, das älter wird und nicht ich. Damit erklärt sich zum Beispiel, wieso ich Thom eine Kinderüberraschung zum letzten Geburtstag geschenkt habe. Wegen dem kindischen Wortspiel. Er hat ja schliesslich überraschend vor kurzem erfahren, das er zum dritten Mal Vater werden wird. Eine Zeit lang habe ich mit dem Gedanken gespielt, eine Packung Verhüterli zu schenken. Es aber dann sein lassen. Wie sieht das auch aus, wenn Kollega Thom mitten im "Dalun" einen Pariser auspackt. Und ausserdem steht dann ein Franzose dumm rum und will sicher auch was zu essen.

Wie aufmerksame Gäste meiner Site sicher gemerkt haben, waren wir wieder mal im "Dalun". Langsam wird es berüchtigt. Eher wir werden dort berüchtigt. Sang doch diesmal ein «Sechsertisch minus Eins» aus voller Kehle «Häppi Börsdei». Aber erst als Thom gesagt hatte, jetzt fehlt nur noch, dass jemand das singt. Zum Glück waren nur noch wir zu der späten Stunde im "Dalun". Und Ping gewöhnt sich langsam wieder an uns. Das letzte mal musste sie und ihre Manschaft ja noch für ein Foto hinhalten.

Aber wir - zumindest ich - waren ja beim Abwaschen. Eine weitere ungeschickte Angelegenheit ist ja, dass ich vor dem Essen abwaschen muss. Vor dem Essen, weil ich sonst keinen sauberen Teller und solches Zeug habe. Ich habe ja schon versucht, saubere Teller in der Wohnung zu verstecken, zum Beispiel im Geschirrschrank. Aber wenn es darauf ankommt, finde ich sie immer. Wahrscheinlich würde ich selbst Teller, die ich unter dem Sofa verstecke – im Gegensatz zu meiner Agenda – finden. Damit ich meine Agenda nicht dauernd suchen muss, müsste ich sie wohl mal mitabwaschen. Aber ich bin mir noch nicht ganz sicher ob Palm das in ihren Garantiebestimmungen durchgehen lassen?

Und nach dem Abwaschen kommt das Essenzubereiten. Heute gibt es Würstchen. «Hergestellt in der Schweiz aus schweizer Fleisch». Und mir kommt es wieder – gedanklich. Wie war das früher, als ein Kollege in der Gewerbeschule mit dem verputzen einer süssen Italienerin geprahlt hatte? War da doch mehr die Küche als das Bett im Spiel? Wie auch immer: «En Guete»

Zurück

Ausgabe vom
11.9.2003 / Pe