21.        Reisebericht  Griechenland (November / Dezember 04)       __  

Route:

 

         
Bekanntschaften mit bleibendem Erinnerungswert! 

 

Auch das Paradies hat seine Tücken

 

Wir klicken gleich dort ein, wo wir beim letzten Reisebericht aufgehört haben. Wir stehen immer noch am Dünenstrand Paralia Pountas bei Vinglafia (gegenüber der kleinen Insel Elafonisi).
Unsere Nordlichter Gabi + Ronald sind in Aufbruchstimmung. Alles ist zusammen-gepackt und verstaut. Ronald startet seinen Setra (ehemaliger umgebauter Gefängnisbus), löst mit Druckluft die Bremsen und will wegfahren.
Doch sein Womo bewegt sich keinen müden Zentimeter. Er versucht es noch zwei drei mal, gibt auf, steigt aus und quasselt irgendwas auf norddeutsch. Er ruft auch gleich den ADAC an, der offenbar auch in Griechenland seine Niederlassungen hat. (An dieser Stelle möchte ich meinen geliebten TCS grüssen…) Das Betriebshandbuch wird studiert, die Federspeicherbremse wir geprüft. Druck hat das Fahrzeug genug und so ist schnell klar, dass die Trommelbremsen blockiert sein müssen. Also Fahrzeug anheben und schauen ob alle Räder festsitzen.
Dicke Holzsparren werden unterlegt, damit wir das Fahrzeug auf dem sandigen Untergrund überhaupt hochkriegen. Vorne scheint alles i.O. zu sein und hinten blockiert offensichtlich nur ein Rad. Hätte Ron doch, nachdem er durch das salzige Wasser gefahren ist, um auf dieses Traumsträndchen zu gelangen, nur nicht die Handbremse festgezogen…. Die ganze Aktion gestaltet sich ein wenig schwierig. Der Wagenheber hebt am, oder vielleicht besser gesagt über seinem Limit. Die Holzsparren verschieben sich mit dem Druck immer wieder. Und ein richtig guter Radmutternschlüssel ist auch nicht vorrätig. Alles ist rostig, dreckig, staubig, die Sonne brennt und so richtig Freude will einfach nicht aufkommen. Wir sprühen die Radmuttern mehrmals mit Kriechöl ein, in der Hoffnung, dass sich die „verdammten“ Dinger doch noch lösen würden. Nach mehreren Versuchen, gelingt es uns schliesslich doch noch. Muttern gelöst, Rad weg. Nun könnte der Typ vom ADAC eigentlich dann einfahren. Schliesslich sind Ron + ich schon ziemlich verschwitzt und sehen in etwa aus wie die Kaminfeger. Ich erkläre Ron, dass wir selber versuchen könnten, die Trommel wieder zum Drehen zu bringen, indem wir rundum mit einem Hammer auf die Trommel klopfen würden. Dabei fang ich auch gleich an und klopfe „liebevoll“ auf das Metallstück ein. Ron schaut mich entgeistert an, schüttelt den Kopf, attestiert mir einen kleineren Sonnenstich und zündet sich eine weitere „adrenalinsenkende“ Zigarette an.
Ich klopf da also so vor mich her und versuch von Zeit zu Zeit immer mal wieder die Trommel zum Drehen zu kriegen. Und tatsächlich, nach etwa 5 Minuten Gehämmer scheint’s zu klappen. Erst harzig, dann immer besser, dreht sich die Trommel wieder. Ich rufe Ron, der schaut erst ganz ungläubig, schreit dann aber vor Erzückung und knutsch mich auch gleich ab… Der ADAC wird abbestellt und alles wieder montiert.

Wir wollten eigentlich noch eine Nacht bleiben. Rolf und Babsi (die hatten wir bereits am Schluss des letzten Reiseberichts erwähnt), sind gestern schon losgezogen. Sie waren für uns so etwas wie eine Versicherung, denn die haben an ihrem Magirus Deutz eine 100 - Tonnen - Winde dran. Um auf dieses Traumplätzchen zu kommen, mussten wir, wie schon angedeutet, durch salziges Wasser und zum Teil auch durch etwas weichen Sand fahren. Nun sind die weg, die Nordlichter sind nun auch definitive startklar und wir?? Wir bleiben zurück und das leider mit ebenfalls angezogener Handbremse…!!!
Kurz und gut, uns hält nichts mehr hier. Nur gut haben wir keine Druckluftbremse und auch unsere Handbremse müsste wieder einmal nachgezogen werden und überhaupt haben wir Scheibenbremsen, zumindest hinten… Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend starte ich unser Fahrzeug und versuche wegzufahren. Es klappt problemlos: Ups, da haben wir / ich nochmals Schwein gehabt. Zusammen mit Ron brettern wir auf die asphaltierte Strasse zurück. Salzwasser hin oder her. Wer möchte schon im Sand stecken bleiben?....

 


Auf dem einsamen Weg zur Spitze des Lakonien-Fingers. (1.11.04)

 

 

 

Bei Agia Maria bestaunen wir nicht nur die versteinerten Muscheln und Bäume, deren Spuren und Formen noch klar im Fels erkennbar sind, (Löcher in verschiedenen Grössen, durch die bei starkem Seegang die Gischt wie eine Fontäne heraufspritzt,) sondern nehmen auch ein Bad in der Bucht mit kristallklarem Wasser. (1.11.04)

Die Gegend um das Kap Malea ist wunderschön, einsam und sehr trocken, was man ausgiebig bei einer Wanderung geniessen kann. (2.11.04)

Beim malerischen Dörfchen Prof. Ilias machen wir eine kurze Pause. (2.11.04)

Beim Reisen trifft man oft immer wieder die gleichen Leute. Rolf und Babsi haben wir am Strand von Paralia Pountas kennen gelernt und in der Nähe von Prof. Ilias wieder getroffen. Klar, dass man sich da austauscht und erzählt, was man in der Zwischenzeit erlebt hat. Bei dieser Gelegenheit erfahren wir, dass Rolf und Babsi unterwegs sind zu einer schönen Bucht bei Plitra, und wir beschliessen, auch dorthin zu fahren. (3.11.04)

In dieser tollen Bucht verbringen wir einige schöne und unterhaltsame Tage mit Babsi und Rolf. Wir können sogar immer noch baden und auch mit Rolfs Südseedschunke (Einrumpfboot mit nur einem Ausleger) dürfen Roli und Luca einen Trip mitmachen. Nur selten verirrt sich jemand an diesen Ort, wie z. B. eine Hirtin mit ihren Ziegen. (4.11.04)

Langsam heisst es Abschied nehmen von Plitra …(9.11.04)

Tolle Bekanntschaften ist das Salz in der Reisesuppe

Wir treffen ständig auf einheimisches und reisendes Volk. Häufig bleiben die Kontakte sehr oberflächlich. Gerade in Bezug auf die jeweilige einheimische Bevölkerung ist es mit unserer Art zu reisen, auch etwas schwierig in einen engeren Kontakt zu gelangen. Schliesslich halten wir uns meist ausserhalb von Touristencentern und stark bewohnten Gebieten auf. Und mit Kindern sitzt man auch nicht unbedingt gerne stundenlang in Restaurants oder Cafés rum. Also konzentrieren sich unsere Beziehungen doch hauptsächlich auf das „fahrende Volk“. Und da gibt es immer wieder spannende Bekanntschaften. Manchmal entwickeln sie sich so, dass man sich immer wieder, an verschiedenen Orten trifft, zusammensitzt sich austauscht und natürlich auch ab und an ein Fest steigen lässt. Meist haben wir pro Reise, eine bis zwei solche spannende Kontakte. In dieser Griechenlandreise potenzieren sich die tollen Bekanntschaften aber derart, dass wir erstmals ein wenig in Stress kommen.

Wann ist wer wo, wem müssen wir heute unbedingt noch ein SMS schreiben. Wann kehrt wer zurück, usw. Wie intensiv die Kontakte waren zeigt auch unsere Nov. Tel. Rechnung, bei der wir laut Protokoll über 150 SMS verschickt haben. Dabei lieben wir das SMSlen nun wirklich nicht und ich bin sogar der dezidierten Meinung, dass der übermässige Gebrauch, Gicht in den Fingergelenken fördern könnte. Aber seis drum, SMS ist eine günstige und einfache Reisekommunikation, auf die man heute nur schwer umhin kommt.

Wie oben schon erwähnt, treffen wir immer wieder auf interessante Womoleute, mit noch interessanteren Geschichten. Nicht alle Bekanntschaften werden von uns in unseren Reiseberichten ausführlich beschrieben, obwohl man über viele eine tolle Story schreiben könnte. Die von Rolf und Babsi, möchten wir euch aber nicht vorenthalten. Er gerade 40 geworden, sie in den 30-ern, leben zusammen in einem älteren, nicht allzu grossen, dafür bärenstarken Magirus Deutz LKW. Die zwei leben nicht etwa auf Zeit in ihrem Womo, sondern fest. Sie haben also kein Haus, keine Wohnung oder ähnliches, sondern einfach „nur“ ihr Fahrzeug. Das für sich ist noch nicht sonderlich spektakulär. Viele Rentner leben fest in einem Womo. Nur sie sind keine Rentner, sondern verdienen sich ihr Geld immer wieder von Zeit zu Zeit. Dabei liegt das Verhältnis bei etwa 4 Monate arbeiten und 8 Monate reisen und geniessen.

Die Reiserei konzentriert sich dabei nicht auf Europa, sondern gleich auf die ganze Welt. Den Fahrzeugaufbau haben sie selbst hergerichtet. Die Ausstattung ist relativ simpel aber äusserst praktisch. Alle elektronischen Hilfsmittel sind vorhanden und der Holzofen im Fahrzeug wird nicht nur als Heizung und zum Kochen inkl. Brot- + Pizzabacken genutzt, sondern er ist natürlich auch ein Gemütlichkeitsfaktor. Das ist schliesslich wichtig, wenn man das ganze Jahr drin lebt. Und die zwei leben gut. Nicht etwa auf der untersten Rille, sondern sie haben immer eine gute Handbreite Wasser unter dem Kiel (wie man in der Seglersprache sagen würde). Sympathisch die zwei und ein bewegtes Leben haben sie hinter sich. Jeder für sich, denn so lange sind sie noch nicht beieinander. Einige Frauen haben es schon mit Rolf versucht, der mit 16 Jahren von zu Hause ausgezogen, und bei seiner Grossmutter im Gartenhaus eingezogen war. Der sich dann mit 18 Jahren, nach bestandener Autoprüfung gleich einen VW-Bus gekauft hat, um dann anschliessend vom Gartenhaus, in den Bus zu ziehen. Seit dieser Zeit lebt er in einem Fahrzeug und reist, mal mehr, mal weniger umher.

Seit 5 Jahren hat er seine Aktivitäten definitiv mehr aufs Reisen verlegt. Einige Damen fanden dieses Leben für eine gewisse Zeit spannend. Keine hielt es aber bisher durch. Bei Babsi sehen wir aber gute Chancen. Sie scheint aus dem richtigen Holz geschnitzt zu sein…. Babsi hat auf jedenfall ihren Job als Ergotherapeutin und ihre Wohnung aufgegeben, ihr Auto verkauft und ist zu Rolf ins Womo gezogen. Wenn dass keine Liebe ist!!! Er, flugbesessen, hat schon als Teenager den Segelflugschein gemacht und ist dem Traum des Fliegens bis heute treu geblieben. Bei der beruflichen Ausbildung als Elektroingenieur bei Dornier, war er immer eng mit der Fliegerei verbunden. Daneben hat er Zug für Zug sämtliche Flugscheine erworben. Später ist ihm von Dornier sogar die Ausbildung als Testpilot bezahlt worden. Gelebt hat er in verschiedenen Wohnmobilen. Zur Arbeit fuhr er meist mit dem Fahrrad, als Lufthansapilot ist er dabei in die Analen eingegangen, denn welcher Pilot geht schon mit dem Fahrrad zur Arbeit?? Dann doch schon eher mit dem BMW, oder Mercedes… Er hat sich aus diesen Statussymbolen nie was draus gemacht und ist heute bestimmt einer der glücklichsten Piloten weit und breit. Viel ist er umher gekommen. Mal als Verkehrspilot, dann als Privatpilot oder als Testpilot. Sein zu Hause hat er immer mit, egal für wen er, wo arbeitet. Umziehen ist für ihn also kein Thema. Seit einigen Jahren arbeitet er auch als Freelancer, vielseitig einsetzbar. Im Moment übrigens von Bern-Belpmoos aus. Sein Womo hat er natürlich mit.

Wir wünschen euch beiden für die Zukunft nur das Beste. Bleibt wie ihr seid und verwirklicht eure Träume weiterhin. Ihr seid genau auf dem richtigen Dampfer!

Die Ostseite des Pilion lockt mit traumhaften Sandstränden und Buchten, die einen auch noch kreativ inspirieren, oder zu Schon wieder haben wir, (in der Surferbucht von Kamaras), Schweizer kennen gelernt. Marlyse und Dieter aus Baden, mit einem absolut wüstentauglichen Fahrzeug. Sie haben sich aus dem Arbeitsalltag ausgeklinkt und wollen fortan kreuz und quer durch die Welt gondeln. Viele Reiseerfahrungen haben sie in ihrem Leben per Womo und Segelboot schon gesammelt. Grosse Dinge haben Sie noch vor: wie z.B. die Seidenstrasse nach China, oder die Panamerika von Alaska nach Feuerland. Mutig und den Kopf voller Abenteuer. Begleitet und bewacht vom Hirtenhund Olli, werden die zwei bestimmt eine wunderbare Zeit verleben. Unsere Gedanken werden sie dabei begleiten. (11.11.04)

WBei unserer 1. Griechenlandreise haben wir aus Zeitgründen auf die ganze Umrundung des Mani-Fingers verzichtet, deshalb möchten wir das, dieses Mal nachholen.
Wir sind total begeistert von der, manchmal fast auf 360°sich darbietenden Aussicht. Immer wieder fällt die Strasse in mehreren Serpentinen ab, um dann auf der anderen Seite in gleicher Weise wieder zu steigen. Strassen gibt’s hier nicht mehr viele und nicht alle davon sind geteert. (13.11.04)

Ein 45-minütiger Fussmarsch bringt einen zum Leuchtturm am berüchtigten Kap Tenaro, dessen sturmgepeitschte Klippen bei Seefahrern aller Nationen gefürchtet sind.

Auf dem Weg zum Kap, entdeckt man Grundmauern, in Stein gemeisselte Treppen und ein Mosaik, Überreste aus Hellenistischer Zeit.

Das Totenorakel beim Kap Teneron (Das angebliche Tor zur Unterwelt…)

Karge Felsen ragen in den Himmel, darauf stehen die typischen Wohntürme der Mani, die aussehen wie halbverfallene Burgen. Die Errichter dieser Dörfer hatten sich diese unwirtliche und schwer zugängliche Region ausgesucht, um sich vor ihren vielen Verfolgern in Sicherheit zu bringen, sie waren nämlich Piraten. (14.11.04)

Ein Sandsturm ist im Anzug, der, als er über uns hinweggefegt ist, in unserem Wömi überall eine dünne feine Staubschicht hinterlässt und das, obwohl wir alle Fenster und Luken geschlossen hatten. (14.11.04 bei Pirgos Dirou)

Zwischen Areopolis und Pirgos Dirou gehen Claudia und Luca wie besessen auf die Suche nach „Dinosauriereier“, die dem Strand hier auch seinen Namen gaben. Fündig wurden sie, ausgeschlüpft ist aber bis heute noch nichts…. (14.11.04)

Der Sturm, welcher tags zuvor in Griechenland tobte, hat seine Spuren hinterlassen. Die grossen und schweren Steine vom Strand, wurden wie Pingpong-Bälle über die Strasse geschmettert. Zum Glück sind wir nicht gerade zu diesem Zeitpunkt hier vorbeigefahren. (15.11.04 bei Avia, südl. von Kalamata)

Nach 2 1/2 Jahren reisen, treffen wir endlich auf „Gleichgesinnte“. Damit meinen wir nicht bloss „länger unterwegs sein“, da haben wir ja schon viele kennen gelernt, sondern ebenfalls wie wir, mit Kindern herumreisen. Familie Drexler mit ihren Töchtern Franziska und Helena möchten für etwa 1-2 Jahre auf Tour. Klar, dass es da viel zu fragen, erzählen und berichten gibt und Luca freut sich natürlich riesig über die neuen Spielkameraden. (19.11.04 Mati-Beach bei Vromocheri)

Die Strände der Bucht von Navarino warten mit 1a-Stellplätzen auf und sind deshalb auch sehr beliebt bei den Wohnmobilisten aus aller Welt.
In dieser Bucht hat die berühmte „Schlacht von Navarino“ stattgefunden, wo sich die Türkisch-Agyptische Flotte und die Allierten England, Frankreich und Russland die letzte grosse Seeschlacht der Geschichte mit Segelschiffen lieferten. 116 Schiffe sollen gegeneinander gekämpft haben und Historiker fragen sich angeblich heute noch, wie alle Schiffe in der kleinen Bucht Platz gefunden hatten. Aus geringster Entfernung schoss man aufeinander, zum manövrieren war zuwenig Spielraum, es herrschte das totale Chaos.
Von Pilos aus, kann man mit kleinen Ausflugsbooten, eine Tour zu den verschiedenen Denkmälern und einem türkischen Schiffsfrack unternehmen. (20.11.04)

Gleich neben der Bucht von Navarino liegt die wunderschöne halbkreisförmige Sandbucht Voidokilia (Ochsenbauchbucht). Leider kann man hier mit dem Wömi nicht direkt am Strand stehen. Dafür aber, führt ein steiler Wanderpfad den Berg hinauf zu der „Höhle des Nestor“. In ihr soll jeweils König Nestor (1300 v. Ch.) gestohlenes Vieh (Kühe, Ziegen, Pferde) versteckt gehalten haben. (21.11.04)

In Finikounda geniessen wir ein feines Mittagessen in einem Beizchen direkt am Strand. Draussen sitzen und das Ende November, ist das nicht toll?! (26.11.04)

Auf dem Camping Ammos in Finikounda entfachen wir, sehr zur Freude von Luca, ein riesiges Feuer. Und diesmal läuft auch alles ohne Eingriff der Feuerwehr ab…..(1.12.04)

Die Olivenernte ist in vollem Gang. In jedem grösseren Ort befinden sich mehrere Mühlen, bei denen die Bauern ihre Oliven zum Pressen bringen. Vor deren Tore und sogar an den Strassenrändern, türmen sich prall gefüllte Säcke. (2.12.04 in Filiatra)

Am Kaiafa-See (südl. von Pirgos) besuchen wir eine Schwefelquelle. Das besondere hier ist, dass man nicht nur im See in den Genuss des stinkenden, aber ja sehr gesunden Wassers kommt, sondern es gibt hier auch eine Grotte, in die man hinein schwimmen kann. Ausser uns, gibt’s hier nur noch einen weiteren Besucher….(3.12.04)

 

Virenattacke auf unseren Laptop, oder wie Dummheit bestraft wird
Diese Story eignet sich nur für mehr oder minder interessierte PC-Menschen..

2 ½ Jahre sind wir nun schon unterwegs. Internetmässig abgekoppelt von der Zivilisation, da die Verbindung über unser Handy im Prinzip möglich, aber mindestens um den Faktor 10x zu langsam und auch 20x zu teuer ist, beschränkt sich unsere elektronische Kommunikation, neben Tel, auf’s SMSlen und e-mailen. Einen Firewall und auch ein aktualisiertes Virenschutzprogramm fehlte uns deshalb auch bis anhin, da wir diese Programme via Internet ja nicht laufend aktualisieren konnten. Übers Internet konnten wir so entsprechend ohnehin keinen Virus einfangen. Das E-mail stellte zwar immer eine Gefahrenquelle dar, wir haben uns aber immer streng an die Regel gehalten, die wie folgt lautete:
E-mails unbekannter Herkunft und solche ohne direkte Anrede oder in englischer Anrede werden nicht geöffnet, schon gar nicht wenn eine Datei dranhängt. Haben wir immer so gemacht, hat immer prima funktioniert, obwohl uns schon bewusst war, das alleine mit der blossen e-mail-Abfrage ein gewisses Risiko besteht, einen bösen Virus einzufangen. Bei hotmail kann man zwar bei seinem Provider die Post im Voraus anschauen, bevor man sie runter lädt, bei dieser Art der Abfrage muss man ja aber wieder auf’s Internet und wie schon vorhin erklärt………

Also wir wähnten uns in dieser Angelegenheit relativ sicher, bis an diesem schwarzen Sonntag, den 05.12.04. Ich starte am Morgen meinen Laptop um wieder mal ein paar Mails abzuschicken und unsere elektronische Post abzuholen. Nach etwa zwei Minuten ist der Vorgang abgeschlossen. Unter den Nachrichten ist auch eine meiner Hausbank der UBS, von einer Dame, die ich zu kennen glaube. Eine persönliche Anrede fehlt, der Text ist englisch und es hängt eine Datei dran. Also hätten bei mir sämtliche Alarmglocken läuten sollen. Doch durch die Tatsache dass ich die Dame zu kennen glaubte und das Mail von der UBS kam, die sich bestimmt jede erdenkliche Mühe gibt, dass aus ihrem Hause keine Virenmails rein- und schon gar nicht rausgehen, lass ich mich blenden und öffne die Datei. Ein ganz dummer Fehler, wie ich gleich bemerke. Ein Programm installiert sich sogleich auf meiner Festplatte, ohne dass ich sehe was da genau passiert. Meine Kiste rattert leise und mein Speicherlämpchen leuchtet fröhlich vor sich hin. Mir wird sofort bewusst was das bedeutet. Die Frage ist nur, welchen Virus ich mir denn nun geholt habe. Da ich an diesem Tag noch nichts an meinem Laptop gearbeitet habe, versuche ich über die Daten herauszukriegen, welche Dateien am 05.12.04 verändert oder installiert wurden. Da ist es ein Leichtes den Virus zu eruieren. Nur löschen kann ich ihn freilich nicht, dafür sind diese Leute, die sie entwickeln viel zu schlau. Auch merke ich rasch, dass sich dieser nette Virus wie ein Wurm durch meine Festplatte frisst und sich mehr und mehr ausbreitet. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als meine Kiste auszuschalten, mich über mich selbst zu ärgern und zu warten bis wir wieder in die Schweiz zurückgekehrt sind.

Rund zwei Wochen später:
Aufgestartet hab ich das Ding bisher nicht mehr und schon gar keine E-mails mehr verschickt. Schliesslich musste ich doch befürchten, dass sich dieses kleine Ungeheuer weiter verbreiten möchte. Ein Freund, der PC-mässig etwas besser auf der Höhe ist wie ich, hat mich tatkräftig bei meiner Misere unterstützt. Relativ schnell haben wir herausgefunden um welchen Virus es sich genau handelt. Es gibt sogar eine Hitliste der Viren. Zu diesem Zeitpunkt liegt meiner auf dem 8. Platz…… Mit diversen Virenscannprogrammen, haben wir versucht, ihm den Garaus zumachen.
Mit dem Ergebnis eines Teilerfolgs. Ein Teil konnte gelöscht werden und wir konnten auch verhindern, dass er sich weiter auf meiner Festplatte ausbreitet. Bei diesem Prozess gehen allerdings auch all meine gespeicherten Briefe, welche ich per E-mail erhalten oder gesendet habe, verloren. Bei diesen Adressen, muss sich dass „nette“ Kerlchen also eingenistet haben. Welche Möglichkeiten bleiben mir denn nun. Festplatte löschen und alles wieder neu installieren? Eine schlechte Wahl, denn dadurch wäre nicht garantiert, dass auf der Festplatte wirklich alles weg ist. Einfach nichts mehr unternehmen und weiter mit der infizierten Festplatte arbeiten? Auch schlecht, denn ich kann ja nicht abschätzen, bei welchen Programmen der Virus noch Schäden verursacht hat, bzw. noch verursachen wird. Ein Ausbau und externe, dann ganze Löschung der Festplatte wäre möglich. Aber auch hier, nur wieder mit einem kompletten Neuaufbau meines Laptops. Also hab ich entschlossen wieder etwas moderner zu werden….. Durch den Kauf einer neuen Festplatte, den Wechsel von Millenium edition auf XP, mit entsprechendem Firewall und Virenschutzprogramm. Dazu ein neues Handy, ohne Datenkabel, sondern mit Bluetooth, bin ich nun für den Moment wieder "up to date". Über die endlosen Stunden die ich mit dem Neuaufbau und der anschliessenden Anpassung der Konfigurationen verbraten habe, möchte ich hier nun wirklich niemandem erzählen. Nur soviel, für jeden nicht PC-Freak, einfach schrecklich!!!

Da bleibt eigentlich nur noch folgendes Anzufügen. Bleib deinen Vorsätzen treu, lern aus deinen Fehlern oder versuch es wenigstens und vor allem öffne nie, nie, nie wieder ein Mail das folgende Bedingungen nicht erfüllt…………………
Lass bei jeder Gelegenheit deinen PC elektronisch updaten, updaten, updaten, updaten, updaten, in der Hoffnung, dass alles besser wird.

Bevor wir Griechenland verlassen, wollen wir es nochmals wissen und etwas „Abenteuer“ erleben. Von Loutra Kounoupeli nach Kalogria gibt’s eine Schotterstrasse, die ist zwar nicht auf der Karte verzeichnet, aber gemäss unserem Womo-Führer soll sie vorhanden sein. Aus dem Text geht nicht klar hervor, ob sie auch für grössere Wohnmobile befahrbar ist, wir möchten es ausprobieren! Die Strasse führt durch den wohl schönsten Pinienhein der Welt. Meterhohe Schirmpinien, die grössten die wir schon gesehen haben, säumen links und rechts unseren Weg. Die Piste ist meist in einem guten Zustand und so sind wir guten Mutes. Gegen Ende der Strecke, geht der Pinien- in einen Eichenwald über, dessen Äste nun viel tiefer hängen. Bald schon stehen wir bei einem dicken tief hängenden Ast an. Hier gibt’s kein Durchkommen mehr. Aber die ganze Strecke wieder zurück, ist auch nicht gerade toll und Platz zum Wenden gibt’s auch nicht. Also gibt’s nur noch eines, Säge hervor hohlen und an die Arbeit. Roli steigt durch unsere Dachluke aufs Dach hinauf und sägt ab, was im Weg ist. (7.12.04)

 

Fast, fast wären wir mit einem Familienmitglied mehr nach Hause gekommen. Nach langem hin und her, siegte aber die Vernunft.
(8.12.04 am Strand von Kalogria)

 

Nach fast 36 Stunden auf hoher See, laufen wir am 11.12.04 frühmorgens bei stahlblauem Himmel und Sonnenschein in Venedig ein.

Das Wetter ist hervorragend, die Touristen halten sich in Grenzen, deshalb beschliessen wir, einen Venedig-Besuch einzulegen. Die Stimmung und das Ambiente sind einfach fantastisch! Venedig im Winter ist also durchaus auch zu empfehlen. (12.12.04)

Unser Übernachtungsplatz in Caslano TI. (13.12.04))


Eine richtig tolle Zeit durften wir hier in Griechenland verleben. Und für einmal dürfen wir uns auch über den Wettergott nicht beschweren. Meist hatten wir schönes bis sehr schönes Wetter. Und bis Ende November, war auch das Baden noch sehr angenehm.

Wir sind alle gesund geblieben und Nico hat sich schon richtig gut ans Reisen gewöhnt…… Was will man mehr?

Jetzt geht’s zurück in die Kälte, nach monatelangem Tragen von kurzen Hosen und Sandalen, braucht es doch eine kurze Angewöhnungsfase an festes Schuhwerk, lange Hosen, dicke Pullover und Jacken. Man gewöhnt sich allerdings sehr schnell wieder an die schwereren Dinge des Lebens..

 

Auch dieser Reisebericht hat etwas auf sich warten lassen. Auf Anfangs 2005 war er versprochen. Zugegeben ein etwas dehnbarer Begriff……

 

Mir hoffed ihr häged trotzdem echli spass dra ond wünsched allne en schöni Zit.
Bes bald:

 

Eui Reisefamely

 

 

Roli, Claudia, Luca & Nico