23.        Reisebericht  Kroatien, Slowenien, Ungarn (April / Mai 05)       __  

Route:

 

Auf zu neuen Ufern 

Wer von euch war z.B. schon mal in Kroatien??

Viele Länder haben wir schon bereist, und viele noch nicht. Woran liegt das?
Ein Grund ist natürlich die Zeit. Es gibt aber auch ganz andere. Gewisse Länder liegen einem näher, sind auf den ersten Blick reizvoller, bieten mehr kulinarisches, mehr Kultur oder einfach mehr Meer… Dann sind uns gewisse Länder aber simpel auch bekannter oder eben unbekannter, oder man könnte auch sagen fremder. Dabei entstehen bestimmt auch Vorurteile. Bei dieser längeren Reise, die zugleich unsere letzte ist, widmen wir uns, vielleicht gerade deshalb, solchen Ländern. Wer weiss, ob es uns im so genannten „normalen Leben“, mit entsprechend normalem Urlaub,
sprich 1 – 2 Wochen, wieder nach Kroatien, Slowenien, Ungarn, Slowakei oder Tschechien zieht??

Gleich an unserem 1. Tag in Kroatien, werden wir von einer kräftigen Bora (heftiger Fallwind aus NO) begrüsst. Die Bora ist bekannt, dass sie plötzlich vom Gebirge über die Küste hereinbricht und mit kräftigen Böen, schon so manchen Wohnwagen zum Kippen gebracht hat. Auch Wassersportlern ist bei aufkommender Bora zu raten, schnellstens das sichere Ufer zu suchen, bevor sie sich an der Küste Italiens wieder finden. (Bei Novi Vindolski, 21.4.05)

Sicht von unserem Übernachtungsplatz auf Skradin, dem Tor zum Krka-Nationalpark. (21.4.05)

Mit dem Schiff fahren wir von Skradin, wie durch einen Fjord in Skandinavien, zum Skradinski buk dem grössten Wasserfall (17 Stufen auf einer Länge von 800 Metern) im Krka-Nationalpark. Die Krka ist einer der grössten Flüsse Kroatiens und durchfliesst das Karstgebirge, wo sie sich durch viele tiefe eingefurchte Schluchten schlängelt. Etliche kleine Seen und tosende Wasserfälle werden von ihr mit Wasser gespeist, bevor sie nach Skradin in einen grösseren See fliesst und dieser schlussendlich in eine grosse Meeresbucht mündet. Ganz begeistert sehen wir dem Naturschauspiel zu. Über schön angelegte Holzstege kann man diverse Wanderungen unternehmen und ist dabei ganz nah am „Geschehen“. (22.04.05)

Bei unserer Tour in Richtung Süden Kroatiens, fahren wir durchs Landesinnere, mit Blick auf die verschneiten Berge nähe der Grenze zu Bosnien Herzegowina bei Sinj. (23.04.05)

Wieder zurück an der Küste, übernachten wir im Städtchen Makarska am Fusse des Biokovo-Gebirges. (23.04.05)

 

 

Das Neretva-Delta hinter Ploce, ist von Wasserkänalen durchzogen, auf dessen fruchtbarem Boden verschiedenes Obst und Gemüse wächst, welches dann auch an diversen Ständen am Strassenrand feilgeboten wird.

Vor der Küste Kroatiens erheben sich hunderte kleiner und auch grösserer Inseln aus dem Meer. Wenn man zu Schiff unterwegs ist, ein wahres Paradies. Auch wir möchten in den Genuss kommen und die eine oder andere Insel besuchen. Wir starten mit der Halbinsel Peljesac. Diese ist wenig besiedelt, ihre Bewohner profilieren sich im Weinanbau. Wir durchqueren die Insel bis nach Orebic, stellen dort unser Wöhmi ab und schiffen per pedes auf die Fähre nach Korcula ein. Korcula (Bild), die Hauptstadt der gleichnamigen Insel, malerisch auf einer Halbinsel gelegen, soll angeblich die Geburtsstadt Marco Polos sein und ist bei gut situierten Touristen sehr beliebt. (24.4.05)

Auf dem Rückweg besuchen wir die Festungsanlage von Ston, die am Eingang zum Peljesac steht. Ihr Mauersystem ist 6 km lang und verbindet die beiden Ortsteile Mali Ston und Veliki Ston miteinander, die durch einen Hügel getrennt sind. Von oben hat man eine herrliche Aussicht. (25.04.05)

 

 

Dubrovnik, auch die „Perle der Adria“ genannt, lädt zu einer Besichtigung ein. Die Stadt blickt auf eine bewegte und lange Geschichte zurück. Auch im letzten Krieg auf dem Balkan, versuchten Serbische und Montenegrinische Truppen die Stadt einzunehmen, die Kroaten konnten aber entsprechend Widerstand leisten und drängten diese zurück. Bei einem Spaziergang durch die gut erhaltenen alten Gemäuer, fühlt man sich um hunderte von Jahren zurückversetzt. Leider ist das Wetter nicht so toll, es schüttet immer wieder, so dass wir nicht allzu lange ausharren. (26.04.05)

Vom Flocky

 

zum Rocky….. (26.04.05)

     

Schönes Übernachtungsplätzchen bei Slano und endlich! angenehme Temperaturen. So können wir mal richtig faulenzen. (27.04.05)

Der nächste Städtebesuch steht an. Dieses Mal möchten wir uns in Split umsehen. Auf dem Foto der Platz der Republik. (28.04.05)

 

Auch Split kann mit einer schönen Altstadt aufwarten, in der ein emsiges Treiben herrscht. (28.04.05)

 

Wem mag wohl der erhobene Zeigfinger gelten? (28.04.05)

Das Wetter ist schön und wir beschliessen einige Tage auf einem Campingplatz zu bleiben. Wir finden einen hübsch gelegenen Platz auf der Insel Murter, mit Blick auf das Städtchen Betina. Nicht nur wir geniessen das tolle Wetter, nein, alles was kräucht und fläucht räkelt sich an der Sonne. (02.05.05)

 

Auf dem Mond? Nein, Impressionen von der Insel Pag. Hier fühlt man sich wirklich wie auf einem anderen Stern. Äusserst karg, wird die Insel von hellem Gestein bedeckt, so dass man von weitem den Eindruck kriegt, als läge Schnee. Hier wächst nicht mehr viel! Schuld daran ist, neben dem trockenen Klima, vor allem die immer wieder kehrende Bora. (03.05. – 04.05.05)

Noch einmal planen wir einen Abstecher ins Hinterland. Langsam kämpft sich unser Wohnmobil die steile Strasse ins Velebit-Gebirge hinauf. Die Aussicht auf die Küste mit ihren vorgelagerten Inseln ist einfach fantastisch! (04.05.05)

Längst sind noch nicht alle Spuren des Krieges verwischt. Merkt man an der Küste nichts mehr davon, sieht man im Hinterland noch viele zerbombte Häuser, ja sogar ganze Dörfer. (04.05.05)

Die Plitwitzer Seen sind wohl der bekannteste kroatische Nationalpark und er ist sogar von der Unesco in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen worden. Rund 300 km2 umfasst der Park, dessen grösster Teil von einem dichten Urwald überzogen ist, der für viele seltene Tierarten Unterschlupf bietet. Leider macht bei unserem Besuch das Wetter nicht ganz mit, wir sind aber trotzdem überwältigt vom Gesehenen. Sobald man die Eingangspforte durchschritten hat, findet man sich in einer anderen Welt wieder. Ganz verklärt schreiten wir über die Holzstege, die einem diverse Möglichkeiten bieten, das Wasserparadies mit seinen etlichen kristallklaren Seen und seinen Dutzenden von Wasserfällen, zu erforschen. (04.05.05)

 

Wenn die Angst mitfährt

 

Natürlich gibt es in einer so langen Reisezeit, immer mal wieder die eine oder andere kritische Situation. Im Strassenverkehr, wie wir aus eigener Erfahrung kennen, sowieso. Bis jetzt haben wir aber, auch mit dem entsprechenden Glück, alles gut gemeistert. Die Fahrt vom 05. Mai 05 ist nun aber ein Ereignis, dass wir bestimmt nie vergessen werden.

Wir wollen vom Hinterland, wieder ans Meer zurück und verabschieden uns von den herrlich schönen Plitwitzer Seen. Übrigens nebst den Krka Wasserfällen, für jeden Kroatienbesucher ein Muss!!!

Wir bemühen uns bei jeder Tour, an entsprechend gutes Kartenmaterial und Reisebücher zu kommen. Diese Informationen sind das A+O für eine entspannte Reiserei. Das Strassennetz in Kroatien ist, um es einmal vorsichtig auszudrücken, nicht gerade üppig. Meist aber in einem ordentlichen Zustand. Unsere Strassenkarte ist relativ übersichtlich und erst noch Wasserfest… In den Süden gibt es gerade mal eine Autobahn, wovon noch ein grosser Teil auf seine Fertigstellung wartet. Dann gibt es eine handvoll rote Strassen, das sind gut bis sehr gut ausgebaute Hauptsrassen. Dann gibt es gelbe Strassen. Das sind normale Überlandstrassen, noch geteert aber dann und wann mit Schlaglöchern gespickt. Die weissen oder gar die grauen Strassen, haben wir uns geschenkt….. Wir fahren also von den Plitwitzer Seen weg und entscheiden uns für den Rückweg für eine andere Route. Wer möchte schon zweimal dieselbe Strasse fahren. Die Route sieht auf der Karte sogar etwas kürzer aus. Zuerst auf einer roten Strasse, dann ein Stück auf einer gelben und wieder ein Letztes auf einer Roten. Am Anfang geht noch alles ganz flott. Auch zu Beginn der Gelben ist noch alles in Ordnung. Zunehmend wird es ein wenig enger und holpriger, wir fahren an vielen zerbomten Dörfern vorbei, eigentlich ist aber noch alles im grünen Bereich. Es gibt noch die eine oder andere Verzweigung und wir vergewissern uns regelmässig, obere wir noch richtig sind. Wir passieren eine Bahnlinie, die so auf der Karte auch eingezeichnet ist.

Unverhofft landen wir auf einer Naturstrasse, die sich wiederum teilt. Das erste Mal beschleicht uns ein ungutes Gefühl. Sind wir hier wirklich richtig? Ist das noch die gelb eingezeichnete Strasse? Sollen wir umkehren? Kurz darauf blicken wir auf das erste Minenwarnschild. Eines von Dutzenden, die noch folgen werden. Just in dem Moment wo wir endgültig umkehren wollen, kommt mitten im Wald eine Verzweigung, beschildert mit den nächsten Ortschaften. Wir sind also doch richtig gefahren, schöpfen wieder Hoffnung und Zuversicht, wie etwa: die Strasse wird bestimmt wieder besser und auch asphaltiert… Wir fahren also weiter, was wir besser hätten sein lassen! Kein Asphalt weit und breit. Die Strasse wird zusehends schlechter und schlechter. An Umkehr ist nicht mehr zu denken. Nirgends eine Möglichkeit das Womo zu wenden, ausser wir würden unser Womo irgendwo in den Wald lenken. Die unzähligen Minenwarnschilder links und rechts der Strasse, die, so scheint es, immer näher an dem Strassenrand rücken, halten uns aber logischerweise exakt auf der löchrigen Piste. Nicht ein Fahrzeug kommt uns entgegen, zum Glück, denn zum Kreuzen gäbe es sowieso keinen Platz. Durch den Regen der letzten zwei Tage haben sich in den Dellen der Strasse schöne grosse Pfützen gebildet. Schwer abzuschätzen wie tief die jeweils sind. Es wird immer wie matschiger und ich muss versuchen unser Womo mit einem gewissen Tempo durch die Dellen zu drücken. Denn hier festzufahren, dass darf einfach nicht passieren. Langsam setzt wieder Regen ein, Nebel breitet sich aus. Claudi hat schiss, ich auch, gebe mich aber ziemlich locker und cool… Luca findet es lustig und fragt was dass da für Schilder sind. Nico, soweit ich mich erinnere, schläft. Mittlerweile verdient die Strasse nicht einmal mehr das Prädikat Waldweg. Zuerst von oben, dann aber auch immer mehr von links und rechts hat sich der Wald, sprich feines Geäst und Blätter seinen Platz wieder zurückerobert und droht den Weg zu verschlucken. Zwischendurch kommt immer mal wieder ein gröberer Ast, dem ich entweder versuche auszuweichen, oder wenn es gar nicht geht das Womo anhalte und ihn eigenhändig abbreche oder absäge. Je schlechter die Strasse, je enger das Buschwerk desto grösser meine Angst. Die Fahrt will nicht mehr enden. Obwohl es, gemäss unserer Karte, nur 7 km bis zur nächsten Ortschaft sind. Ich überlege mir ob ich das Womo stehen lassen und Hilfe holen lassen soll. Meine Familie in dieser Gegend zurücklassen, nein. Ausserdem was für ein Dörfchen erwartet mich da? Schlussendlich muss ja das Womo hier durch, egal wie. Also entscheide ich mich dafür, so lange wir vorwärts kommen, so lange fahre ich. Plötzlich taucht ein rostiges Buss-Skelet auf. Der ca. 12m lange Rosthaufen liegt etwa 3m neben der Strasse auf der Seite. Entweder ist er auf eine Miene gefahren oder er wurde sonst irgendwie aus dem Wald angegriffen. Claudi stösst einen leisen Schrei aus, auch mir fährt es eiskalt den Rücken runter. Nur nicht anhalten, vielleicht sieht man noch etwas, dass man lieber nicht sehen will. Nun sind wir natürlich komplett verwirrt. Was erwartet uns noch? Das Geäst umschliesst inzwischen unser Womo fast gänzlich. Mit etwa Schritttempo bewegen wir uns vorwärts, ausser wenn sich wieder eine der Pfützen uns in den Weg stellt. Trotz unserer grossen Frontscheibe sehe wir fast nur noch Blätter. Die meisten Äste sind ganz junge Triebe, also erst in den letzten paar Wochen ausgeschlagen. Die Lücke der „Bepflanzung“auf der fürchterlichen Piste beträgt in der Höhe noch etwa 2m, in der Breite noch 1-1,5m. Unser Womo ist inzwischen nicht mehr weiss, sondern von nassen Blättern gegrünt. Natürlich hat unser Fahrzeug auch unzählige Kratzer abbekommen. Hoffentlich lässt sich dass mit einer starken Politur wieder einigermassen auffrischen….

Nach einer Zeit, die uns wirklich unendlich vorkommt, lichtet sich tatsächlich das Buschwerk allmählich, die Strasse ist auch wieder, zumindest als Waldstrasse zu erkennen. Und nicht wenig später erreichen wir tatsächlich ein Dörfchen, allerdings ohne Ortsschild. Die erst beste Person quatschen wir an und fragen wo wir denn hier sind und tatsächlich: wir sind am „richtigen Ort“ und fahren in die „richtige Richtung“… Ich inspiziere unser Womo, befreie es ein wenig von der grünen Pracht, stelle fest dass nichts gebrochen ist und finde auch sonst keinen Grund noch länger hier zu verweilen. Noch immer auf Naturstrasse machen wir uns wieder auf den Weg. Ein paar km weiter wird unsere gelbes Wunder wieder zu einer richtig schön asphaltierten Strasse. Der Schreck sitzt uns noch in den Gliedern, den ärgsten Schock haben wir inzwischen aber verdaut. Nun fang ich natürlich an zu fluchen, über die Karte, die Strasse, und dass diese nicht abgesperrt, oder zumindest ein Hinweis mit einer Tonnen-Begrenzung angebracht gewesen war. Eigentlich ist es doch absolut unverantwortlich, dass man einem überhaupt in eine solche Situation bringt.. Aber ehrlich gesagt, schlussendlich sind wir auf der anderen Seite natürlich auch etwas stolz und vor allem glücklich, dass wir trotz Allem, gut und gesund aus der Geschichte gekommen sind. Leider haben wir von der ganzen Geschichte bilddokumentarisch nichts festgehalten, aber glaubt mir, wir hatten schlichtweg nicht die Nerven, anzuhalten und Fotos zu schiessen….

Immer wieder treffen wir, abseits der Hauptrouten, auf Minenwarnschilder. (05.05.05 In der Nähe von Krizpolje)

Wie, um Himmels Willen, spricht man das aus? (06.05.05 auf der Insel Krk)

Die blaue Iris ist die kroatische Blume. Fast an jedem Strassenrand wächst die wild. (06.05.05 bei Vrbnik)

Soline auf der Insel Krk. In den Salzgärten der Bucht lagert sich Heilbringender Schlamm ab, der angeblich gesund sein soll. Den Kindern müssen wir das nicht zweimal sagen, bei Claudia braucht’s schon etwas mehr Überwindung, bis auch sie sich im Schlamm räkelt. (07.05.05)

Istrien, die grosse Halbinsel Kroatiens, ist die vom Tourismus am Meisten eingenommene Region. Das wundert eigentlich nicht, lockt sie doch mit viel Sonne, blauem Himmel und kristallklaren Wasser, begleitet von idyllischen hübschen Dörfern und Städten. Pula ist wegen seines sehr gut erhaltenen Amphitheaters ein besonderer Anziehungspunkt. (09.05.05)

Eines der schönsten Städtchen Kroatiens ist für uns Rovinj. Der alte Ortskern ist auf einer Halbinsel gelegen, dessen verwinkelte alte Gassen zum Flanieren einladen und an der langen Hafenpromenade lässt es sich herrlich sitzen und Leute beobachten. Der venezianische Einfluss, ist hier ganz offensichtlich. Mit Schnellbooten, wird denn Venedig von hier aus auch täglich angeboten. Die Überfahrt dauert ca. 3 Stunden (09.05.05)

In Bled, das an einem der drei Seen Sloweniens liegt, verbringen wir ein paar ruhige erholsame Tage. Der Kurort pflegt eine über ein Jahrhundert alte Tradition, die im Jahre 1858 mit der Entstehung des ersten Hotels, von dem Schweizer Arnold Rikli, begründet wurde. Übrigens hatte Tito an diesem See seine Sommerresidenz. Heute ist das Schloss zu einem noblen Hotel mutiert. (13.05.05)

 

Kroatien hat sich gelohnt

Wir verabschieden uns vom 1. Land dieser Tour. Kroatien war wunderbar anders, absolut sehenswert. Die Küste mit gut ausgebauter Infrastruktur, das Hinterland im Wiederaufbau, noch gezeichnet durch die Kriegswirren vor gut 10 Jahren. Die Menschen die wir getroffen haben, waren durchwegs freundlich und hilfsbereit. Überraschend: Niemand strafte uns mit Neid oder Ablehnung. Die Menschen blicken in die Zukunft und daran wird auch fleissig gebaut, dass sieht man. Der Beitritt in die EU soll und wird dieses schöne Land endgültig in den Westen integrieren. Touristisch gesehen hat dieses Ecke Europas so einiges zu bieten. Die Adria ist hier noch so wunderschön, sauber und kristallklar, dass die Italiener eigentlich vor Neid erblassen müssten. Vielleicht ein Grund, nebst den Preisen, dass es hier so viele Italiener hat…Ein kleiner Makel vielleicht, an der Küste sucht man vergebens nach feinsandigen Stränden. Oft sind es betonierte Flächen mit festmontierten Leitern, die einem ein kühles Bad ermöglichen, oder eher grobe Kieselstrände. Trotzdem, die Halbinsel Istrien und die südlich angrenzende Dalmatische Küste, mit ihren hunderten von grossen und kleinen Inseln, ist ein Traum zum Erforschen. Wir als segelbegeisterte, sehen uns natürlich schon zwischen den Inseln und Eilande auf Entdeckungstour gehen. Also als Fazit sei gesagt: Wir kommen gerne wieder, zu Lande oder zu Wasser.

Das nächste Land, welches wir bereisen möchten, ist Slowenien. Ein kleiner netter Bergstaat, der aber auch einen kleinen Küstenabschnitt, der Istrischen Halbinsel zu seinem Territorium zählen darf. Jemand hat einmal ausgerechnet, dass auf jeden der 2 Mio. Slowenen ca. 20 mm Meeresanschluss fällt. Im Dorf Kropa wird seit 700 Jahren die Schmiedekunst zelebriert und bis heute noch, wird in einer Werkstätte die direkt am Dorfbach liegt, nach althergebrachter Tradition geschmiedet. Auch die Heuharfe, scheint noch aus einer anderen Zeit zu stammen… (11.05.05)

Ein tolles Spielgerät! Wir brachten Luca fast nicht mehr davon weg. Am 14.05.05 in Stainz auf unserem Abstecher nach Österreich.

Der Marquis von und zu, lässt bitten… (15.05.05 auf der Burg in Ptuj, der ältesten Stadt Sloweniens)

Schwimmende Mühle am Ufer der Mura, nahe des Dörfchens Izakovci. (17.05.05)

 

Slowenien so la la, na ja, na ja

Slowenien kennen wir Schweizer wohl mehr vom Hörensagen. Ja, die gehörten mal zu Jugoslawien. Ja, die machten sich als erste ohne grosse Kriegswirren vom Vielvölkerstaat unabhängig. Das Land grenzt an Österreich, Italien, Kroatien, Restjugoslawien und Ungarn. Ski fahren sie auch: haben mit Kransjka Gora und Maribor auch zwei feste Skiweltcupstandorte. Aber sonst?? Ehrlich gesagt wir hatten keine Ahnung von Slowenien. Das Land ist etwa halb so gross wie die Schweiz und hat nur 2 Mio. Einwohner. Ljubliana die einzige richtige Stadt und Hauptstadt zugleich, bildet mit seinen rund 300'000 Einwohnern, das Landeszentrum. Viel Interessantes oder zumindest Neues konnten wir in diesem Land nicht entdecken. Die Gegend erinnert oft etwas an die Schweiz (nur nichts so schön…). Kein Wunder, schliesslich liegen die beiden Länder in etwa derselben klimatischen Zone. Die Berge sind nicht so hoch wie bei uns und Seen gibt’s auch fast keine. Die Menschen sind zurückhaltend nett und eher etwas bodenständig, bös gesagt, könnte man auch sagen, langweilig. Der Umstand, dass in diesem Land der Oberkrainer seine Geburtstunde hatte um darnach die grosse weite Welt zu erobern, kann leider unser Slowenienbild auch nicht nachhaltig positiv beeinflussen….. Wer allerdings Kirchen und Klöster verehrt, der ist hier richtig. Auch Naturliebhaber, die sich gerne auf Trampel- und anderen Bergpfaden wieder finden, sind in diesem Land nicht falsch.

Nun im Ernst, vieles ist noch unberührt und wer die Ruhe sucht, findet sie in diesem schwach bevölkerten Land auch. So in etwa war es wohl in der Schweiz vor 100 Jahren. Uns war es hier fast zu idyllisch…, oder sind wir noch etwas zu jung? Etwas Positives sei noch angemerkt. Der Osten des Landes verfügt über unzählige Heilquellen, wie übrigens auch das grenznahe Österreich und Ungarn. Diverse alte Bäder wurden schön und modern gestaltet und bilden heute eine Mischung aus Vergnügungs- Heil- und Erholungsbäder. Da die Quellen natürlich alle warm bis heiss sind, währt der Spass übers ganze Jahr drinnen wie draussen. Wir nutzten dies mit drei verschieden Badbesuchen und fühlen uns nun um Jahre verjüngt...

Der Balaton-See, das „Ungarische Meer“, ist Hochburg des Tourismus in Ungarn. Auch wir möchten ihn kennen lernen und laufen einige Stationen an.
(Auf dem Bild Uferpromenade in Keszthely 22.05.05)

Schloss Festetics in Keszthely ist das drittgrösste des Landes und wurde 1745 im Barockstil errichtet. (22.05.05)

Im Hinterland des Balaton-Sees (Plattensee) besuchen wir die Naturschutzmeierei Salföld und sind ganz begeistert von den urtümlichen Tieren. (23.05.05)

Der gute alte Trabi… In Ungarn sieht man noch ganz viele davon. (23.05.05)

In der Burg Sümeg, die erhaben auf einem Hügel thront, besuchen wir die täglich stattfindenden Ritterspiele. Luca ist hin und weg und ist seitdem am „Ritterfieber“ erkrankt…. (23.05.05)

Alles Paaaprika….Kein Weg führt in Ungarn an der Paprika vorbei. Im Gulasch, im Salat, in Saucen zu jeglichem Fleisch und natürlich als Souvenir. (24.05.05 in Tihany)

Typisches Restaurant in Ungarn. Csardas waren früher eigentlich einmal einfache Bauernschenken, die so auf dem Land verteilt waren, dass man sie mit Pferd und Wagen in Tagesetappen erreichen konnte. Heute ist der Ausdruck ein Touristenmagnet und nicht selten isst man gerade in den Csardas teuer und auch nicht speziell gut.

Eigentlich wurde das Planschbecken für den Kleinsten improvisiert und bereitgestellt…. (26.05.05 in Balatonakali)

Auf dem Camping in Balatonakali finden wir einen tollen Platz direkt am „Meer“ und können ein paar schöne und heisse (über 35°) Tage geniessen. Baden braucht etwas Überwindung, das Wasser ist wegen der geringen Tiefe des Sees ganz trüb, aber was noch wesentlich schlimmer ist, sind die vielen Wasserschlangen, die sich darin lümmeln und tümmeln. (29.05.05 in Balatonakali)

Schnee? Nein, alles voller Blüten und das auch im Wohnmobil, denn die kleinen „Dinger“ finden sogar ihren Weg durch die Mückenrollos. (29.05.05)

 

Nach so viel Faulenzerei, müssen wir wieder mal was für die Bildung tun und fahren in die Hauptstadt. Budapest besteht aus zwei Teilen, auf der einen Seite das hügelige Buda mit Burgberg und Fischerbastei, auf der anderen das flache Pest mit dem Parlament und dazwischen fliesst die Donau. Trotz der fast 2 Mio. Einwohner ist der eigentliche „alte Kern“ nicht allzu gross und relativ gut überschaubar. (31.05.05)

In der Mathiaskirche wurde 1867 das österreichische Kaiserpaar Franz Josef und Sissi getraut. (31.05.05)

Blick vom Burgberg auf die Pester Seite. (31.05.05)

Fischerbastei (31.05.05)

Das Parlament. 17 Jahre lang von 1895 bis 1902 waren täglich etwa 1000 Personen mit dem Bau des Gebäudes beschäftigt. Es ist 268m lang und 108 Meter breit. (31.05.05)

Der Burgpalast, immer wieder wurde er zerstört und wieder neu aufgebaut. Sein heutiges Gesicht erhielt der Palast nach dem 2. Weltkrieg. (31.05.05)

Die Stephansbasilika wurde neu renoviert und erstrahlt jetzt im neuen Glanz. Das Innere der Kirche ist einfach überwältigend schön. (31.05.05)

Der Heldenplatz mit Milleniumsdenkmal. Hier wird Anhand der 21 Statuen die Geschichte des Landes erzählt. (31.05.05)

Burg Vajdahunyad im Stadtwäldchen von Budapest. (31.05.05)

 

Schon wieder Halbzeit?!

 Die Zeit beim Reisen vergeht wie immer, nämlich im Fluge. Bereits haben wir die hälfte unserer Zeit auf der letzten Tour rum. Schade, aber leider nicht zu ändern. Da wir noch in Ungarn sind, gibt’s das Resümee für dieses Land erst im nächsten, dem 24. und zugleich letzten Reisebericht. Eins sei aber schon verraten, besser als in Slowenien, hat es uns in Ungarn schon gefallen…..

 

Wir wünschen euch allen nur das Beste!!!

 

Eure noch Reisefiebler