Kommunikation (in Arbeit - 21.02.02)

Kommunikations-Maximen
Sag nicht immer, was du weisst, aber wisse stets, was du sagst.
Rede mit anderen Leuten so wie du möchtest, dass sie mit dir reden.
Rede stets klar und wahr.
Beginne alle Kritik mit einer positiven Aussage.
Rede nicht darüber, wie andere sind, sondern wie sie/es auf dich wirkt.
Wozu lügen wenn man die Wahrheit sagen kann.
Verweigere dich nicht einem Gespräch, sondern führe es durch
 

das gute Gespräch
Um lebendig und glaubwürdig zu kommunizieren, musst du wissen, worüber du sprichst. Du weisst dann nicht, wovon du sprichst, wenn du.....

                        - Trivialaussagen wiedergibst/Binsenwahrheiten erzählst
                        - Floskeln verwendest statt dass du denkst (Das weiss ich nicht! Das kann ich nicht!)
                        - allgemein verbreitete Ansichten wiederkaust (ohne darüber nachgedacht zu haben)
                        - über Dinge redest, die du nur einmal vom "Hörensagen" erfahren hast (Gerüchteküche)
                        - Phrasen, Formulierungen und Worte verwendest, die du nicht definieren kannst (Bluff)
                        - gängige Vorurteile übernimmst (Opportunist, sagen, was die Mehrheit sagt ohne denken zu müssen)
                        - autoritätsgläubig bist (immer irgendwelche Leute zitierst oder auf sie verweist, um nicht selber zu denken)

Schlagfertigkeit durch Assoziationen von Stéphane Etrillard

                        Die spontane Assoziation besteht darin, den Gedanken tabu-
                        und hemmungslos freien Lauf zu lassen und den Intellekt auszu-
                        schalten. Interessante Ideen werden oft totgeboren, weil der
                        Verstand uns sagt, 'es' wäre nicht vernünftig, 'so was' zu sagen.
                        Die spontane Assoziation und die Kreativität lassen sich
                        trainieren, indem man regelmäßig mit Ideen oder Sprache
                        'spielt'.

                        Besonders für die Schlagfertigkeit ist der spielerische Umgang
                        mit Sprache unabdingbar.

                        Im Untericht: Kreativ schreiben, Brainstorming, ...

Was ist zwischenmenschliche Kommunikation?

                                    Der Grundvorgang der zwischenmenschlichen Kommunikation ist schnell
                                    beschrieben. Da ist ein Sender, der etwas mitteilen möchte. Er
                                    verschlüsselt sein Anliegen in erkennbare Zeichen - wir nennen das, was er
                                    von sich gibt, seine Nachricht. Dem Empfänger obliegt es, dieses
                                    wahrnehmbare Gebilde zu entschlüsseln. In der Regel stimmen gesendete
                                    und empfangene Nachricht leidlich überein, so daß eine Verständigung
                                    stattgefunden hat.
                                    Häufig machen Sender und Empfänger von der Möglichkeit Gebrauch, die
                                    Güte der Verständigung zu überprüfen: Dadurch, daß der Empfänger
                                    zurückmeldet, wie er die Nachricht entschlüsselt hat, wie sie bei ihm
                                    angekommen ist und was sie bei ihm angerichtet hat, kann der Sender
                                    halbwegs überprüfen, ob seine Sende-Absicht mit dem Empfangsresultat
                                    übereinstimmt. Eine solche Rückmeldung heißt auch Feedback.

Was enthält eine Nachricht?

                                    Schauen wir uns eine Nachricht genau an. Jede Nachricht enthält ein ganzes
                                    Paket mit vielen verschiedenen Botschaften und das macht den Vorgang
                                    der zwischenmenschlichen Kommunikation so kompliziert und störanfällig,
                                    aber auch so aufregend und spannend.
                                    Um die Vielfalt der Botschaften, die in einer Nachricht stecken, ordnen zu
                                    können, kann man vier seelisch bedeutsame Seiten an ihr unterscheiden.
                                    Diese vier Seiten kann man am besten an einem einfachen Alltagsbeispiel
                                    untersuchen: Der Mann (= Sender) sagt zu seiner am Steuer sitzenden Frau
                                    (= Empfänger): <<Du, da vorne ist grün!" - Was steckt alles drin in dieser
                                    Nachricht, was hat der Sender (bewußt oder unbewußt) hineingesteckt, und
                                    was kann der Empfänger ihr entnehmen?


 

http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/KOMMUNIKATION/Komm4Seiten.html

Zunächst enthält die Nachricht eine Sachinformation. Wir erfahren etwas
                                    über den Zustand der Ampel - sie steht auf grün. Man könnte nun
                                    annehmen, daß das ja das wesentliche an der zwischenmenschlichen
                                    Kommunikation sei - eben eine Sachinformation zu vermitteln. Dann wäre
                                    die Sache wohl eher unproblematisch. Aber ...

     2. Selbstoffenbarung     Was ich von mir selbst kundgebe

 
                                    In jeder Nachricht stecken auch Botschaften über den Sender. Wir erfahren,
                                    daß er offenbar deutschsprachig und vermutlich farbtüchtig, überhaupt, daß
                                    er wach und innerlich dabei ist. Ferner: daß er es vielleicht eilig hat usw.
                                    (Ich-Botschaft). Allgemein gesagt: In jeder Nachricht steckt ein Stück
                                    Selbstoffenbarung des Senders, wobei damit sowohl die gewollte
                                    Selbstdarstellung als auch die unfreiwillige Selbstenthüllung einzuschließen
                                    ist.

                                    Diese Seite der Nachricht ist psychologisch hochbrisant, denn mit ihr
                                    verbinden sich viele Probleme der zwischenmenschlichen
                                    Kommunikation. So etwa kann man damit versuchen, sich selber anders
                                    darzustellen als man ist (Selbsterhöhung, -verbergung). Im Laufe des
                                    Lebens entwickelt man viele Techniken, die aber nicht immer dem Ziel der
                                    Kommunikation dienlich sind, die einem aber vor allem selber viele
                                    psychische Probleme bereiten können.

     3. Beziehung      Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen

                                    Aus der Nachricht geht ferner hervor, wie der Sender zum Empfänger steht,
                                    was er von ihm hält. Oft zeigt sich dies in der gewählten Formulierung, im
                                    Tonfall und anderen nichtsprachlichen Begleitsignalen. Für diese Seite der
                                    Nachricht hat der Empfänger ein besonders empfindliches Ohr, denn hier
                                    fühlt er sich als Person in bestimmter Weise behandelt (oder mißhandelt). In
                                    unserem Beispiel gibt der Mann durch seinen Hinweis vielleicht zu erkennen,
                                    daß er seiner Frau nicht recht zutraut, ohne seine Hilfe den Wagen optimal
                                    zu fahren.

                                    Möglicherweise wehrt sich die Frau gegen diese "Bevormundung" und
                                    antwortet barsch: "Fährst du oder fahre ich?" - wohlgemerkt: ihre Ablehnung
                                    richtet sich in diesem Fall nicht gegen den Sachinhalt (dem wird sie
                                    zustimmen!), sondern ihre Ablehnung richtet sich gegen die empfangene
                                    Beziehungsbotschaft. Allgemein gesprochen: Eine Nachricht senden heißt
                                    auch immer, zu dem Angesprochenen eine bestimmte Art von Beziehung
                                    auszudrücken.
     4. Appell

     Wozu ich dich veranlassen möchte
 
                                    Kaum etwas wird nur so gesagt - fast alle Nachrichten haben die Funktion,
                                    den Empfänger zu etwas zu veranlassen. In diesem Beispiel vielleicht, mehr
                                    aufs Gas zu steigen. Dieser Versuch, Einfluß zu nehmen, kann mehr oder
                                    minder offen oder versteckt sein - im letzteren Falle sprechen wir von
                                    Manipulation. Der manipulierende Sender scheut sich nicht, auch die
                                    anderen drei Seiten der Nachricht in den Dienst der Appellwirkung zu
                                    stellen. Die Berichterstattung auf der Sachseite ist dann einseitig und
                                    tendenziös, die Selbstdarstellung ist darauf ausgerichtet. beim Empfänger
                                    bestimmte Wirkung zu erzielen (z. B. Gefühle der Bewunderung oder
                                    Hilfsbereitschaft), und auch die Botschaften auf der Beziehungsseite mögen
                                    von dem heimlichen Ziel bestimmt sein, den anderen bei Laune zu halten
                                    (etwa durch unterwürfiges Verhalten oder durch Komplimente). Wenn Sach-,
                                    Selbstoffenbarungs- und Beziehungsseite auf die Wirkungsverbesserung der
                                    Appellseite ausgerichtet werden, werden sie funktionalisiert, d. h. sie
                                    spiegeln nicht wider, was ist, sondern werden als Mittel zur Zielerreichung
                                    eingesetzt.

                                    Der Appellaspekt ist vom Beziehungsaspekt zu unterscheiden, denn mit dem
                                    gleichen Appell können sich ganz unterschiedliche Beziehungsbotschaften
                                    verbinden. In unserem Beispiel mag die Frau den Appell an sich vernünftig
                                    finden, aber empfindlich auf die Bevormundung reagieren. Oder umgekehrt
                                    könnte sie den Appell für unvernünftig halten (ich sollte nicht mehr als 60
                                    fahren), aber es ganz in Ordnung finden, daß der Mann ihr in dieser Weise
                                    Vorschläge zur Fahrweise macht.