Kommunikations-Maximen
Sag nicht immer, was du weisst, aber wisse stets, was du sagst.
Rede mit anderen Leuten so wie du möchtest, dass sie mit dir reden.
Rede stets klar und wahr.
Beginne alle Kritik mit einer positiven Aussage.
Rede nicht darüber, wie andere sind, sondern wie sie/es auf dich
wirkt.
Wozu lügen wenn man die Wahrheit sagen kann.
Verweigere dich nicht einem Gespräch, sondern führe es durch
das gute Gespräch
Um lebendig und glaubwürdig zu kommunizieren, musst du wissen,
worüber du sprichst. Du weisst dann nicht, wovon du sprichst, wenn
du.....
- Trivialaussagen wiedergibst/Binsenwahrheiten erzählst
- Floskeln verwendest statt dass du denkst (Das weiss ich nicht! Das kann
ich nicht!)
- allgemein verbreitete Ansichten wiederkaust (ohne darüber nachgedacht
zu haben)
- über Dinge redest, die du nur einmal vom "Hörensagen" erfahren
hast (Gerüchteküche)
- Phrasen, Formulierungen und Worte verwendest, die du nicht definieren
kannst (Bluff)
- gängige Vorurteile übernimmst (Opportunist, sagen, was die
Mehrheit sagt ohne denken zu müssen)
- autoritätsgläubig bist (immer irgendwelche Leute zitierst oder
auf sie verweist, um nicht selber zu denken)
Schlagfertigkeit durch Assoziationen von Stéphane Etrillard
Die spontane Assoziation besteht darin, den Gedanken tabu-
und hemmungslos freien Lauf zu lassen und den Intellekt auszu-
schalten. Interessante Ideen werden oft totgeboren, weil der
Verstand uns sagt, 'es' wäre nicht vernünftig, 'so was' zu sagen.
Die spontane Assoziation und die Kreativität lassen sich
trainieren, indem man regelmäßig mit Ideen oder Sprache
'spielt'.
Besonders für die Schlagfertigkeit ist der spielerische Umgang
mit Sprache unabdingbar.
Im Untericht: Kreativ schreiben, Brainstorming, ...
Was ist zwischenmenschliche Kommunikation?
Der Grundvorgang der zwischenmenschlichen Kommunikation ist schnell
beschrieben. Da ist ein Sender, der etwas mitteilen möchte. Er
verschlüsselt sein Anliegen in erkennbare Zeichen - wir nennen das,
was er
von sich gibt, seine Nachricht. Dem Empfänger obliegt es, dieses
wahrnehmbare Gebilde zu entschlüsseln. In der Regel stimmen gesendete
und empfangene Nachricht leidlich überein, so daß eine Verständigung
stattgefunden hat.
Häufig machen Sender und Empfänger von der Möglichkeit Gebrauch,
die
Güte der Verständigung zu überprüfen: Dadurch, daß
der Empfänger
zurückmeldet, wie er die Nachricht entschlüsselt hat, wie sie
bei ihm
angekommen ist und was sie bei ihm angerichtet hat, kann der Sender
halbwegs überprüfen, ob seine Sende-Absicht mit dem Empfangsresultat
übereinstimmt. Eine solche Rückmeldung heißt auch Feedback.
Was enthält eine Nachricht?
Schauen wir uns eine Nachricht genau an. Jede Nachricht enthält ein
ganzes
Paket mit vielen verschiedenen Botschaften und das macht den Vorgang
der zwischenmenschlichen Kommunikation so kompliziert und störanfällig,
aber auch so aufregend und spannend.
Um die Vielfalt der Botschaften, die in einer Nachricht stecken, ordnen
zu
können, kann man vier seelisch bedeutsame Seiten an ihr unterscheiden.
Diese vier Seiten kann man am besten an einem einfachen Alltagsbeispiel
untersuchen: Der Mann (= Sender) sagt zu seiner am Steuer sitzenden Frau
(= Empfänger): <<Du, da vorne ist grün!" - Was steckt alles
drin in dieser
Nachricht, was hat der Sender (bewußt oder unbewußt) hineingesteckt,
und
was kann der Empfänger ihr entnehmen?
http://www.stangl-taller.at/ARBEITSBLAETTER/KOMMUNIKATION/Komm4Seiten.html
Zunächst enthält die Nachricht eine Sachinformation. Wir erfahren
etwas
über den Zustand der Ampel - sie steht auf grün. Man könnte
nun
annehmen, daß das ja das wesentliche an der zwischenmenschlichen
Kommunikation sei - eben eine Sachinformation zu vermitteln. Dann wäre
die Sache wohl eher unproblematisch. Aber ...
2. Selbstoffenbarung Was ich von mir selbst kundgebe
In jeder Nachricht stecken auch Botschaften über den Sender. Wir erfahren,
daß er offenbar deutschsprachig und vermutlich farbtüchtig,
überhaupt, daß
er wach und innerlich dabei ist. Ferner: daß er es vielleicht eilig
hat usw.
(Ich-Botschaft). Allgemein gesagt: In jeder Nachricht steckt ein Stück
Selbstoffenbarung des Senders, wobei damit sowohl die gewollte
Selbstdarstellung als auch die unfreiwillige Selbstenthüllung einzuschließen
ist.
Diese Seite der Nachricht ist psychologisch hochbrisant, denn mit ihr
verbinden sich viele Probleme der zwischenmenschlichen
Kommunikation. So etwa kann man damit versuchen, sich selber anders
darzustellen als man ist (Selbsterhöhung, -verbergung). Im Laufe des
Lebens entwickelt man viele Techniken, die aber nicht immer dem Ziel der
Kommunikation dienlich sind, die einem aber vor allem selber viele
psychische Probleme bereiten können.
3. Beziehung Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen
Aus der Nachricht geht ferner hervor, wie der Sender zum Empfänger
steht,
was er von ihm hält. Oft zeigt sich dies in der gewählten Formulierung,
im
Tonfall und anderen nichtsprachlichen Begleitsignalen. Für diese Seite
der
Nachricht hat der Empfänger ein besonders empfindliches Ohr, denn
hier
fühlt er sich als Person in bestimmter Weise behandelt (oder mißhandelt).
In
unserem Beispiel gibt der Mann durch seinen Hinweis vielleicht zu erkennen,
daß er seiner Frau nicht recht zutraut, ohne seine Hilfe den Wagen
optimal
zu fahren.
Möglicherweise wehrt sich die Frau gegen diese "Bevormundung" und
antwortet barsch: "Fährst du oder fahre ich?" - wohlgemerkt: ihre
Ablehnung
richtet sich in diesem Fall nicht gegen den Sachinhalt (dem wird sie
zustimmen!), sondern ihre Ablehnung richtet sich gegen die empfangene
Beziehungsbotschaft. Allgemein gesprochen: Eine Nachricht senden heißt
auch immer, zu dem Angesprochenen eine bestimmte Art von Beziehung
auszudrücken.
4. Appell
Wozu ich dich veranlassen möchte
Kaum etwas wird nur so gesagt - fast alle Nachrichten haben die Funktion,
den Empfänger zu etwas zu veranlassen. In diesem Beispiel vielleicht,
mehr
aufs Gas zu steigen. Dieser Versuch, Einfluß zu nehmen, kann mehr
oder
minder offen oder versteckt sein - im letzteren Falle sprechen wir von
Manipulation. Der manipulierende Sender scheut sich nicht, auch die
anderen drei Seiten der Nachricht in den Dienst der Appellwirkung zu
stellen. Die Berichterstattung auf der Sachseite ist dann einseitig und
tendenziös, die Selbstdarstellung ist darauf ausgerichtet. beim Empfänger
bestimmte Wirkung zu erzielen (z. B. Gefühle der Bewunderung oder
Hilfsbereitschaft), und auch die Botschaften auf der Beziehungsseite mögen
von dem heimlichen Ziel bestimmt sein, den anderen bei Laune zu halten
(etwa durch unterwürfiges Verhalten oder durch Komplimente). Wenn
Sach-,
Selbstoffenbarungs- und Beziehungsseite auf die Wirkungsverbesserung der
Appellseite ausgerichtet werden, werden sie funktionalisiert, d. h. sie
spiegeln nicht wider, was ist, sondern werden als Mittel zur Zielerreichung
eingesetzt.
Der Appellaspekt ist vom Beziehungsaspekt zu unterscheiden, denn mit dem
gleichen Appell können sich ganz unterschiedliche Beziehungsbotschaften
verbinden. In unserem Beispiel mag die Frau den Appell an sich vernünftig
finden, aber empfindlich auf die Bevormundung reagieren. Oder umgekehrt
könnte sie den Appell für unvernünftig halten (ich sollte
nicht mehr als 60
fahren), aber es ganz in Ordnung finden, daß der Mann ihr in dieser
Weise
Vorschläge zur Fahrweise macht.