Umbau

Nun kommen wir langsam aber sicher zum Herzstück des ganzen Umbaus, dem Jet- Antrieb selber. Als erstes wird nun jene Platte gebraucht, in welche der Jet Antrieb gesteckt wird und wo die Bowdenzugenden befestigt werden. Kehrer nennt diese Platte "Flanschring" (Betrifft nur Kehrer- Jet, ob eine solche Platte bei anderen Jetherstellern existiert enzieht sich meiner Kenntnis¨!). Nun muss ganz genau die Mitte des Hecks ausgemessen und mit einem vertikalen Strich über die zuvor montierte Epoxyplatte markiert werden. Als nächstes wird nun die "Falzkante" in der zuvor markierten Mitte des Hecks um genau die Breite des Flanschringes mit einem Japanmesser weggeschnitten. Es sollte beim wegschneiden der Kante nicht gespart werden, denn der Flanschring muss ja schlusendlich schön flach auf der Epoxyplatte des Hecks aufliegen (siehe Fotos). Nach diesem Arbeitsgang sieht das Heck zwar ganz schön lädiert aus, das wird sich aber mithilfe von Stabilit- Express wieder ergeben. Der Flanschring wird aber noch nicht aufgeklebt, denn als nächstes wird das Loch für den Jetauslass ins Heck gebohrt. Um die genaue Mitte festzulegen, legt man den Flanschring so auf die Epoxyplatte, dass die Oberkannte des Flanschringes genau mit dem Rumpf oben bündig ist; man legt in also in die Endposition. Da wir zuvor eine vertikale Linie über die Epoxyplatte gezeichnet haben, lässt sich nun mithilfe eines Lineals die genau Mitte im grossen Loch des Flanschringes festlegen. Das Loch wird immer ein bisschen grösser gebohrt, um dann mit einem Dremel Schleifsatz auf die vorgeschriebene Grösse geschliffen zu werden (ca 31mm). Nun lässt sich der Jetantrieb von der Rumpfinnenseite her durch das Loch schieben. Bevor der Antrieb aber definitiv im Rumpf festgeklebt wird, muss noch der Anschlagnippel kurz vor dem Auslass komplett entfernt werden. Nun wird der Jetantrieb probehalber in die Enposition geschoben. Wenn alles wunderbat passt (inkl. Flanschring) kann der Antrieb mit Stabilit- Express (unten beim Ansaugloch, sowie hinten beim Auslass) festgeklebt werden. !! Nicht mit Klebstoff sparen, denn der dient nun gleichzeitig als Dichtung!! Nun kann der Flanschring von hinten über den Auslass geschoben werden. Er wird unten nicht auf der Epoxyplatte aufliegen, da das Heck nicht einen 90 Grad Winkel zum Rumpfboden hat. Die Lücke die entsteht, wird kurzerhand mit Stabilit- Express aufgefüllt und verschliffen. Nun wird von der Ausseseite des Rumpfes das Ansaugloch zuerst gebohrt, un dann von Hand geschliffen, bis kein Übergang zum Jet mehr zu fühlen ist. Nun werden sämtliche Übergänge und Lücken, die rund um den Jetantrieb herum noch vorhanden sind, mit Stabilt- Express aufgefüllt und verschliffen. Jetzt ist es an der Zeit einen ersten Dichtheitstest zu machen. Also, Badewanne füllen und den Rumpf mit ein paar Akkus beladen mal eine halbe Stunde treiben lassen. Wenn nur ein oder zwei Milliliter Wasser eindringen, ist der Test bestanden, ansonsten Leck suchen und abdichten. Nun gehts ans einbauen von Servo und Motor. Den Motor muss man bloss mit den zwei mitgelieferten Schrauben festschrauben. Das Servo habe ich absichtlich relativ weit vorne im Rumpf mit Hilfe eines Graupner Schnellverschluss- Servohalters befestigt. Zum einen wollte ich den Schwerpunkt noch den einen oder anderen Zentimeter nach vorne verschieben, und zum anderen muss ein mindest- Abstand zum Motor eingehalten werden, damit er noch problemlos aus- und eingebaut werden kann. Danach könne die Bowdenzüge verlegt werden. Ich habe mich entschieden die Bowdenzüge Servoseitig nur abzuwinkeln und durchs Servohorn zu stossen. Auf der Seite der Steuerdüse habe ich Klemmzylinder mit M2 Gewinde verwendet. Die passen nähmlich wunderbar in die vorgebohrten Löcher der Steuerdüse. Die Zylinder dürfen jedoch nicht ganz festgezogen werden, so dass sie sich beim einlenken noch verdrehen können. Nun werden die beiden Bowdenzüge durch die Löcher der Zylinder gestossen und in Geradeausstellung mit den Madenschrauben positioniert und fixiert.Die Position für den Fahrtenregler muss je nach Grösse und Art des Reglers bestimmt werden. Ich habe meinen Regler links neben dem Jetantrieb mit Klettband montiert. Selbstversändlich ist darauf zu achten, dass die Kühlwasserschläuche knickfrei verlegt werden können. Zu guter letz geht es noch darum eine Akkuhalterung zu konstruieren. Ich habe mich dafür entschieden, die beiden 6-Pack Sticks jeweils seitlich des Jetantriebes mit Klettband zu befestigen. Der Schwerpunkt spielt bei einem Jetantrieb eine entscheidende Rolle, denn wenn der Schwerpunkt zu weit vorne ist, dann saugt der Jet bei der kleinsten Welle für kurze Zeit sofort Luft an. Ist der Schwerpunkt zu weit hinten, springt der Jet- Ski zu Hecklastig über die Wellen undkommt auch ncht mehr richtig ins gleiten. Deswegen habe ich das Klettbad im Rumpf absichtlich ca 10cm zu lang geschnitten, so dass ich mit dem verschieben der Akkus den Schwerpunkt hin und her verschieben kann. Damit die Akkus nach Wellensprüngen von den Schlägen nicht nach unten in den Rumpf rutschen, habe ich aus der 1mm dicken Epoxyplatte eine ca 1,5cm hohe Begrenzung geschnitten und im Rumpf beidseitig des Jets verklebt. Der nächste Schritt ist jedem selber überlassen, denn nach einer Endkontrolle aller Komponenten und aller verspachtelten Stellen am Rumpf gehts nun an die Malerei. Ich habe das Glück, dass mein Bruder eine Air- Brush Anlage besitzt, und mir nach der Malerei einen 2- Komponenten Klarlack auftragen konnte. Mit den normalen Klarlacks aus den Spraydosen habe ich nähmlich diverse negativen Erfahrungen gemacht. Zum einen ist der Klarlack nicht annähernd so Kratzfest wie die 2- Komponente Version, und zum anderen sind die wenigsten 1 Komponenten Klalacke auch wirklich absolut klar, die meisten schimmern leicht gelblich! Wenn die Farbe trocken ist, gehts nur noch ans abdichten. Ich habe meinen Rumpf mit einem Schaumstoff (ca 2mm dick und 1cm hoch) abgedichtet. Dazu habe ich die Schaumstoffmatte in Streifen geschnitten und mit Sekundenkleber auf die Kante des Rumpfes geklebt. Dabei ist darauf zu achten, dass die obere Rumpfschale beim aufsetzen immer schön an den Schaumstoff drückt, jedoch nicht zu fest, sonst lässt sich die obere Schale nicht mehr richtig aufsetzen.

So, fertig ist der Hammermässige Umbau, jetzt gehts ans fahren. Dazu noch ein Tip unter Freunden: fahre am Anfang nicht zu dicht um Hindernisse herum, denn die Jetlenkung ist gewöhnungsbedürftig. Wenn man den Dreh aber mal raus hat, ist der Fahrspass mit nichts zu vergleichen!!!