Schulhaus Rotacker Liestal, CH

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Pressereaktion auf die Vernissage: Basler Zeitung; Nr. 287; Freitag, 8. Dezember 2000


Das Mai-Blatt des Comic-Kalenders 2001, den zwei Berufswahlklassen aus Liestal gestaltet haben

Liestal. koc. «Obwohl ich den Schülerinnen und Schülern den Stress, den das Kalendermachen mit sich bringt, in den schwärzesten Farben geschildert habe, wollten alle bei der Aktion mitmachen», schilderte Lehrer Peter Blind die Entstehungsgeschichte des Kunstkalenders 2001 an der Vernissage im Liestaler Rathaus. Zusammen mit Lehrer Werner Spinnler druckten die zwei Berufswahlklassen 4b und 4c im Siebdruckverfahren 400 Kalender zu zwölf Monatsblättern sowie einem Titelblatt.

Peter Blind rechnete den anwesenden Gästen vor, was dies im Klartext an Arbeit bedeutete: «Da jede Farbe eine eigene Druckform hat, kam ein einziger Kalendermonat mit allem Ausschuss auf etwa 1500 Druckgänge zu stehen.» Durch diese immense Fleissarbeit verstünden sich die Klassen mittlerweile als «Firma», nun wolle man mit dem Kalenderverkauf auch Geld verdienen, um das Skilager zu finanzieren.
Lehrer Blind - seit vielen Jahren ein leidenschaftlicher Kalendermacher -

kam dieses Jahr auf die Idee, Comics zu reproduzieren und kontaktierte Zeichner Franz Zumstein aus Balsthal. Dieser zeigte sich sofort begeistert von der Idee und gab sie an die IG-Comic weiter, dem Verband der schweizerischen Comiczeichner. So fanden sich verschiedene Schweizer Künstlerinnen und Künstler, die ihre Ideen nach Liestal schickten. Demokratisch wählten die Klassen die Bilder aus, die ihnen am besten gefielen. Nach dem Vorbereiten der Druckformen erhielt jeder Künstler ein Gut-zumDruck für die Farbe. «Es gab etliche farbliche Änderungen, bevor alle Zeichnerinnen und Zeichner einverstanden waren», beschrieb Blind die Prozedur.
Damit sich das Publikum eine genaue Vorstellung des Siebdruckverfahrens machen konnte, demonstrierten Schülerinnen und Schüler an der Vernissage den Druck von 35 Lithografien vom Basler Comiczeichner Reto Gloor welcher die Bogen auch gleich druckfrisch signierte. Eine weitere eindrückliche Vertiefung ins Thema Comic bot Franz Zumstein, der den Anwesenden mittels einer Dia-Show das aufwändige Entstehen einer einzigen Comic-Seite vorführte. Auch gewährte er Einblick in seine Arbeitsweise: Für das Zeichnen einer komplizierten Körperhaltung oder einer Grimasse fotografiert er sich - wenn seine Freundin nicht gerade anwesend ist - selber im Spiegel. Dafür hat Zumstein in seinem Atelier eine ganze Spiegelwand eingerichtet. Weiter nahm der Comiczeichner die Zuschauerinnen und Zuschauer mit auf ferne Galaxien und Planeten: ein Ausflug, der faszinierte. Grell war das Licht bei der Erdlandung und das Publikum fühlte sich noch etwas taumelig, jedoch das Riesenbuffet aus Zuckerkuchen, von unzähligen fleissigen Müttern gebacken, liess die Realität rasch wieder in freundlicherem Lichte erscheinen.

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