Vortrag

Der Puma

Zuerst erzähle ich etwas über das Aussehen des Pumas.

Der Puma wird auch Berglöwe oder Silberkatze genannt. Er ist die zweitgrösste Katzenart der westlichen Halbkugel. Die grösste Katzenart der westlichen Halbkugel ist der Jaguar. Das Fell des Pumas hat eine graublaue Farbe. Der Puma fühlt sich genau so wohl in schneebedeckten Bergen wie im tropischen Regenwald, in Sümpfen oder in der Halbwüste. Die grössten Pumas leben im äussersten Norden und Süden und haben ein Gewicht bis 103 Kg. Die kleinsten Pumas leben in den tropischen Regenwäldern und haben ein Gewicht von 36 Kg aufwärts. Der Körperbau ist auch immer etwas anders unterschiedlich. Die Pumas von Mittel- und dem nördlichen Südamerika sind schlank und leicht gebaut. Ihre Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine, und sie haben breite Tatzen. Weil der Puma längere Hinterbeine hat, kann er sehr gut springen. Die Pumas aus den nördlichen Vereinigten Staaten und Kanada haben diese längeren Hinterbeine nicht, sonst sieht er fast gleich aus wie ihre Verwandten in Mittel- und dem nördlichen Südamerika. Der Puma hat ein scharfes Gebiss. Seine Backenzähne sind scherenähnlich, und mit diesen kann er gut grosse Fleischstücke aus der Beute herausreissen. Die Eckzähne benutzt er zum Packen und Töten der Beute. Die Schulterhöhe des Pumas ist zwischen 65 und 75 cm. Die Körperlänge des Pumas ist 110 bis 160 cm, und sein Schwanz misst noch 67-78 cm.

Jetzt erzähle ich euch etwas über die besonderen Merkmale des Pumas.

Der Puma ist berühmt wegen seiner Kraft, Ausdauer und seiner Beweglichkeit. Weil die Hinterbeine länger als die Vorderbeine sind, kann er auf einen Satz sieben Meter weit springen. In die Höhe zu springen, ist für ihn auch kein Problem.

Über die Nahrung des Pumas berichte ich euch als nächstes.

Der Puma frisst fast alles, von der Maus bis hin zum Elch, aber die Hauptnahrung, die bis zu 75% beträgt, besteht aus Hirschen. Es kommt aber immer darauf an, wo er lebt. Weil es nicht überall die gleichen Tiere hat, frisst er auch noch andere.

Kommen wir in der Folge zu den Lebensgewohnheiten und der Fortpflanzung:

Die Pumas verteidigen ihre Reviere nicht. Ihre Reviere werden durch Dufmarken abgegrenzt. Während etwa zwei Wochen unterbrechen sie ihr Einzelgängerdasein, um zusammen zu jagen und sich zu paaren. Dafür haben sie keine bestimmte Paarungszeit, meist ist es aber im Winter oder Frühling. Die Tragzeit ist ungefähr drei Monate. Nach den 90 Tagen wird das Pumaweibchen in einem Versteck, das zwischen Felsen oder in einer Höhle ist, die Jungen werfen. Sie wirft zwischen zwei und sechs Jungen, die am Anfang noch blind sind und erst nach ein paar Tagen die Augen öffnen. Sie haben ein geflecktes Fell, das sie bis zu einem Alter von sechs Monaten tragen werden, danach wird es verblassen, und man wird nur noch sehr wenig von den Flecken sehen, höchstens wenn die Sonne reinscheint. In den ersten drei Monaten werden die Jungen gesäugt, obwohl sie schon mit sechs Wochen Fleisch fressen können. Die Muttermilch des Pumas ist nahrhafter als die des Menschen. Nach diesen drei Monaten werden sie ihre Mutter auf die Jagd begleiten und von ihr lernen. Nach neun Monaten hat der Puma ausgelernt und kann dann alleine jagen, er bleibt aber meistens noch bis zu seinem zweiten Lebensjahr bei seiner Mutter. Bei den Jungen kann es sein, dass sie noch einige Monate länger zusammen bleiben. Danach gehen sie ihre eigenen Wege, um ein eigenes Revier zu suchen. Bis der Puma ein Revier gefunden hat, zieht er in Gebieten von Artgenossen umher. Ein Männchen ist erst mit drei Jahren geschlechtsreif, wohingegen ein Weibchen schon mit zweieinhalb Jahren Junge bekommen kann. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Pumas ist etwa 18 Jahre.

Ich komme jetzt zum Jagdverhalten des Pumas.

Pumas jagen sowohl in der Nacht als auch am Tag. Im Sommer kommen die Erdhörnchen tagsüber aus den Höhlen, deshalb geht der Puma dann auf die Jagd, weil Erdhörnchen leicht zu fangen sind. Im Winter jaget er am Abend und in der Nacht Wapitis und Hirsche. Um an Beute zu gelangen, sucht er sein ganzes Gebiet ab. Er zieht kreuz und quer durch Dickicht und kleine Flüsse, täglich etwa zwei bis drei Kilometer. Der Puma ist ein Überraschungsjäger. Er pirscht sich möglichst nahe heran, damit er nicht mehr weit springen muss. Wenn es zur Verfolgung kommt, hat das Opfer noch eine Chance, denn der Puma ist kein Streckenläufer, bei Sprints und auf Kurzstrecken ist er jedoch sehr schnell. Wenn er seine Beute erwischt hat, tötet er sie mit einem Biss ins Genick.

Der Puma ist so stark, dass er die Beute im Maul davontragen oder schleifen kann. Von einem grossen Tier kann er sich bis zu 19 Tage ernähren, kann aber seine Beute nie alleine lassen, weil sonst Kojoten, Krähen, Steinadler oder andere Tiere kommen und seine Beute vertilgen würden. Pumas teilen sich selten ein Jagdgebiet, sie gehen sich lieber aus dem Weg. Sie werden ihr Gebiet nicht verteidigen, es wird jedoch auch keiner versuchen, es einem andern abzujagen. Den Haustieren ist der Puma eigentlich keine Gefahr, weil er es auf wilde Beute abgesehen hat. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass er eines gerissen hat. Das geschieht aber meistens nur, wenn er nicht genug Nahrung finden kann. Weil er manchmal Haustiere gerissen hat, wurde er von vielen Viehzüchtern als Bedrohung angesehen und einfach abgeschossen. Dadurch kam es zu einer stark unkontrollierten Vermehrung des Wildes.

Zum Schluss erzähle ich etwas über den Lebensraum des Pumas.

Der Puma ist in einem grossen Gebiet anzutreffen. Er lebt in den kalten, nördlichen Wäldern Kanadas genauso wie in felsigen, zerklüfteten Berggegenden der USA. Auch in den tropischen Regenwäldern von Brasilien und in der Pampa von Argentinien bis hinunter zur Südspitze Südamerikas ist er heimisch. Vor wenigen Jahren gab es Pumas noch von der Ostküste bis zum Westen der USA und Kanadas, heute hingegen mehr in den westlichen Gebieten. Daran sind hauptsächlich die Viehzüchter schuld, weil sie die Pumas niederschiessen, da diese ab und zu Kühe, Kälber und andere Haustiere reissen. Ein grosser Feind der Raubkatze sind auch die Autos und andere Fahrzeuge. In den letzten Jahren ging die Zahl der Pumas im Süden Floridas auf 50 zurück. Viele Pumas wurden getötet, als sie versuchten, die Strasse zu überqueren. Der Wolf ist auch ein Feind des Pumas, vor welchem er Respekt hat und dem er auch aus dem Weg geht.