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Die Hoffnung stirbt am letzten Tag

Diagnose Hirntumor

Kapitel 29: Toilettengang
5. Juli

Da Werner immer weniger gut zu Fuss war, konnte er auch nicht so schnell auf die Toilette. Ich machte ihm den Vorschlag, zur Not das Lavabo in seinem Schlafzimmer zu benutzen.

Eines Morgens berichtete er dann irgendwas von Urinieren und Lavabo. Ich dachte, er hätte wohl nachts ins Lavabo uriniert. Es fiel mir dann auf, dass es den ganzen Tag über nach Urin stank, obwohl ich sein Bett frisch bezogen hatte. Erst am Abend sah ich, dass unterhalb des Lavabos alles nass war. Werner wollte mir wohl am Morgen mitteilen, dass sein kleines Geschäft daneben ging.

Später machte ich ihm den Vorschlag eines WC-Stuhls. Seine Antwort lautete:

„Ich weiss ja nicht, wann ich auf die Toilette gehen muss. Ich meinte darauf:

„Das spielt ja keine Rolle, du musst dann nur weniger weit gehen, weil der WC-Stuhl ja gleich neben deinem Bett steht.“

Da wurde er gleich wieder aggressiv. Im Nachhinein konnte ich seine Aussage besser verstehen, denn er war wohl nicht mehr in der Lage, seine Blase zu kontrollieren.