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Die Hoffnung stirbt am letzten Tag

Diagnose Hirntumor

Kapitel 48: Vortragswochenende
27./28. Juli

Werner ass nur eine Banane und ein Stücklein Pfirsich und ein Stücklein Apfel. Damit er keine wunden Stellen bekommt, musste ich seinen Fuss immer hochlagern. Alle drei bis vier Stunden musste ich auch die Lage verändern, von einer Seite zum Rücken und zur anderen Seite. Werner mochte es gar nicht, auf der Seite zu liegen und ich musste mit Kissen seinen Rücken unterstützen, damit er nicht wieder auf den Rücken zurückrollte.

Am Sonntag konnte er die Banane nicht mehr am Stück essen. Ich musste sie zerdrücken und mit Apfelmus vermischen, weil er Mühe hatte mit Schlucken. Ausserdem klagte er über den heissen Hals, den ich mit kalten Umschlägen kühlte.

Es kam nur kurz jemand zu Besuch. Werner war auch gar nicht gesprächig, sondern schlief die meiste Zeit.

Ich hatte jedoch das Gefühl, dass er entspannter war, weil er nicht mehr die Treppe runter musste.

Mir fiel auf, dass sein Urin nun nach Ammoniak roch. Das deutete auf eine Dehydrierung hin. In diesem Fall war der Wasseranteil im Urin geringer und der Harn konzentrierter. Das war ja eigentlich zu erwarten, da er fast nichts mehr trank und es schliesslich mitten im Sommer war und sehr heiss.