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​Als Kind werden wir von den Eltern auf das Leben vorbereitet. Wir lernen laufen, sprechen, gehen zur Schule, lernen einen Beruf. Wir lernen das ganze Leben, wie wir das Leben noch verbessern können.
Im Alter verlieren wir langsam unsere erlangten Fähigkeiten. Wir können nicht mehr gut laufen, sprechen, denken, sehen und hören.
Darauf werden wir aber leider nicht vorbereitet. Es gibt keine Kurse für das Sterben lernen. Es gibt Kurse für das Alter, wie man sich finanziell absichern kann, wie man Unterstützung bekommt. Es gibt Hilfe für unsere körperlichen Beschwerden, wenn wir unseren Alltag nicht mehr bewältigen können.

Eigentlich sollten wir, und zwar nicht erst im Alter, auch Kurse mit den folgenden Themen besuchen können:

Versöhnung mit dem Tod

Jeder muss sterben. Der Tod ist aber nicht unser Feind. In diesem Kurs sollte man lernen, ihn als Freund zu sehen.
Abschied nehmen tut weh. Aber der Glaube, dass wir uns wiedersehen, macht es einfacher. Es ist auch wichtig, dass man mit seinen Angehörigen frühzeitig darüber spricht. Ich kenne viele alte Leute, die sich auch wünschen, baldmöglichst zu sterben. So sollte es uns auch leichter fallen, sie gehen zu lassen.


Bewusstes Vorbereiten auf unsere Reise ins Jenseits

Es gibt viele Nahtoderfahrungsberichte, die uns auf diese Reise vorbereiten können.

Lernen loszulassen

Mit einem Einzug ins Altersheim lernen wir Besitztümer loszulassen, denn meistens hat es nicht für alles Platz.
Es geht aber nicht nur um die materiellen Dinge. Wir müssen auch den Körper loslassen lernen. Das beginnt ja schon bei den Altersbeschwerden.
Mit dem Erstellen der Patientenverfügung haben wir einen richtigen Schritt gemacht zum Loslassen.
Wenn ich in Doku-Filmen sehe, wie die Rettungssanitäter alles tun, um über 90-jährige am Leben zu erhalten, obwohl alle Anzeichen dafür deuten, dass diese Person im Sterbeprozess steht, dann tut mir die Person leid.
Natürlich müssen die Sanitäter das tun, es ist ihr Job. Oft stirbt die Person dann später einfach im Spital. Vielleicht wäre sie sonst friedlich zu Hause rübergegangen.
Ich habe aber auch gesehen, dass sie nach einer Patientenverfügung gefragt haben oder die Angehörigen Sie darum baten, aufzuhören mit den lebensrettenden Massnahmen, weil der Patient das nicht möchte.
Ich glaube, hier wäre noch viel Aufklärung nötig. Die Anghörigen müssten mithelfen, damit der Übergang in die geistige Welt in Harmonie und Frieden stattfinden kann.

Schicksal des Todes akkzeptieren, wenn es zuschlägt

Vielleicht haben wir, wenn es schnell geht wie bei einem Unfall, nicht die Möglichkeit, bewusst den Tod anzunehmen. Aber das so ein Schicksalsschlag jederzeit passieren kann, sollte uns täglich bewusst sein. Wir kennen unsere Zukunft nicht und wenn es für uns einen frühen Tod vorsieht, so hat dies einen Sinn.
Wir beten als Christen "Dein Wille geschehe". Wenn wir oder eine uns nahe stehende Person eine Krankheit bekommt, die in absehbarer Zeit den Tod bringen wird, so sollten wir nicht mit dem Schicksal hadern. Für die einen kommt die Zeit des Abschieds früher, aber dass sie kommt, ist unausweichlich.