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Antons grosses Abenteur
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von Luca Waldner
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Einmal flog Anton übers Meer. Plötzlich machte der Motor seines Flugzeuges nicht
mehr mit. Er musste auf einer unbelebten Insel eine Bruchlandung machen. Auf der
Insel war ein sehr grosses und schreckliches Schloss. Anton überlegte, was in dem
Schloss sein könnte. Er ging auf das Schloss zu. Die Tür des Schlosses war
verriegelt, aber der Schlüssel steckte im Türschloss. Anton überlegte, ob er ins
Schloss soll oder nicht. Aber er war so neugierig, dass er den Schlüssel umdrehte.
Die Tür knarrte laut. Er ging in das Schloss hinein. Dort war es sehr dunkel und
unheimlich. Es hatte viele Fledermäuse und auch viele Spinnen und Spinnennetze.
An einer Wand hing eine brennende Fackel. Anton wunderte sich. Aber dann nahm
er die Fackel in die Hand. Plötzlich hörte er eine Art Lachen. Anton ging dem Lachen
nach. Er musste eine Treppe hinauf. Als er näher kam, war das Lachen kein Lachen
mehr, sondern es sang jemand. Am Ende des Ganges sah Anton ein Licht. Er
wunderte sich. Er ging den Gang entlang dem Licht entgegen. Am Ende des Ganges
war eine Tür, die einen Spalt weit auf war. Anton schaute ängstlich durch die Tür. Er
erschrak und wusste nicht, ob er stehen bleiben sollte oder ob er wegrennen sollte.
Denn hinter der Tür war ein Gespenst und neben dem Gespenst war eine Art Stern.
Das Gespenst spielte mit einem Sportflugzeug. Anton machte einen Schritt nach
vorn. Diesen Schritt hätte er lieber nicht getan. Denn der Balken unter ihm knirschte.
Das Gespenst und der Stern erschraken und starrten Anton an. Anton zitterte vor
Angst und dachte, jetzt ist es mit ihm aus. Das Gespenst fragte: ,,Wer ist da?" Anton
antwortete: ,,Niemand!" Das Gespenst schien beruhigt. Anton sah, wie der Stern zu
dem Gespenst etwas sagte. Plötzlich flog das Gespenst gegen die Tür. Anton rannte
davon, so schnell er konnte. Am anderen Ende des Ganges sah er eine Tür und
sprang in ein Zimmer hinein. Das Zimmer war fast leer. Aber in der Mitte stand eine
Truhe. Neugierig ging er näher und öffnete die Truhe. Enttäuscht sah Anton, dass in
der Truhe nur ein Stück Papier lag. Als er das Papier näher betrachtete, merkte er,
dass es eine Schatzkarte war. Er steckte die Karte in die Tasche, wo er seine
Margarinen-Brote hatte. Plötzlich war er nicht mehr alleine im Zimmer. Anton hatte
das Gespenst ganz vergessen und stotterte: "Wer bist du und wie heisst du?" Das
Gespenst antwortete: "Ich bin Eumel, das Gespenst". Im gleichen Augenblick trottete
auch der Stern herein. Eumel erklärte Anton, dass das sein Haustier Eu sei. Eumel
und Eu sahen Anton so lieb an, dass er keine Angst mehr vor ihnen hatte. Eu fragte
Anton: "Wer bist du denn, und von wo kommst du her?" "Ich bin Anton und komme
von Bern". Eumel knurrte der Magen. Anton hörte das und bot Eumel und Eu ein
Margarine-Brot an. Eu fragte Anton: ,,Was ist das denn?" Anton antwortete: "Etwas
sehr sehr gutes!" Eumel probierte und meinte: ,,Lollipops sind aber immer noch
besser!" Als sie fertig gegessen haben, nahm Anton die Schatzkarte aus der Tasche
und zeigte sie Eumel und Eu. Eumel war sehr erstaunt, als er die Karte sah. Er
wusste gar nicht, dass in der Truhe eine Schatzkarte war. Nur Eu hatte von der Karte
gewusst. Er erklärte beiden, dass er diese Schatzkarte vor langer Zeit in einer
Flasche am Meeresstrand gefunden hatte. Sie überlegten, ob sie auf Schatzsuche
gehen sollten. Natürlich wollten alle drei gehen. Sie studierten den Plan und sahen,
dass darauf das Schloss eingezeichnet war und dass der Schatz sicher auf der Insel
versteckt ist. Voller Freude machten sie sich auf die Suche. Der Plan führte genau
auf einen Friedhof. Alle drei fanden es dort überhaupt nicht lustig. Aber sie wollten
unbedingt den Schatz finden. Sie gingen weiter bis zu einem grossen Grabmal. Auf
dem Grabstein war ein Totenkopf. Darauf waren die Augen aus dem Stein geritzt
worden. Laut dem Plan mussten sie auf das rechte Auge des Totenkopfes drücken.
Sie stritten, wer es machen durfte. Anton machte den Vorschlag, dass alle
miteinander auf das Auge drücken dürfen. Sie zählten: "drei, zwei, eins, null" und
drückten auf das Auge. In diesem Moment ging der Boden unter ihren Füssen
auseinander und sie fielen in einen dunklen Gang. Sie gingen den Gang entlang bis
sie in einen Raum kamen. In dem Raum war auf einer kleinen Treppe noch einmal
eine Schatztruhe. Alle riefen miteinander: "Juhee", wir haben den Schatz gefunden."
Vorsichtig öffneten sie die Truhe. Was für eine Enttäuschung. In der Truhe war kein
Gold, keine Diamanten und kein Silber. Nein, in der Truhe war nur eine tote Maus.
Zuerst waren sie traurig. Doch nach ein paar Minuten lachten sie bis ihnen der Bauch
weh tat. Sie gingen wieder ins Schloss zurück. Dort fragte Anton Eumel, ob er
Benzin für sein Flugzeug hat. Eu sagte, er habe vor einer Woche ein Fass gesehen.
Eu gab Anton das Fass. Anton verabschiedete sich von Eumel und Eu. Anton ging
aus dem Schloss zu seinem Flugzeug. Er füllte das Benzin ins Flugzeug. Er flog
zurück. Anton war sehr traurig, aber er musste ja wieder zur Arbeit. Er dachte, jetzt
sind Eumel und Eu wieder ganz alleine in dem Schloss. Zuhause fragte der Chef von
Anton, wo er die ganze Zeit war. Anton sagte: "Auf einer einsamen Insel, in einem
grossen und schrecklichen Schloss. Dort habe ich Eumel das Gespenst und Eu sein
Haustier kennen gelernt." Der Chef sagte: "Anton, sie erzählen aber schöne
Märchen!" Anton sagte, dass das stimmen würde. Der Chef lachte nur. Antons Frau
Rosa wunderte sich auch als Anton erst um
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6 Uhr nach Hause kam. Sie fragte: "Wo warst du so lange?" Anton erzählte das
gleiche wie seinem Chef. Rosa glaubte es natürlich auch nicht. Sie fragte Anton, ob
er krank sei. Rosa meinte, er sollte lieber ins Bett gehen. Anton ging ins Bett, aber
nicht weil er krank war, sondern weil er sein Abenteuer noch mal durch den Kopf
gehen lassen wollte. Er dachte, er besuche Eumel und Eu sicher wieder einmal.
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