Baugeschichte gegenwärtiges Schulhaus

Otto Bühler (gekürzt)

Im Frühjahr 1957 kamen die Gemeinderats- und Schulkommissionsmitglieder des Biembach-Viertels mit der Lehrerschaft zusammen, um in unverbindlicher Weise über das alte Schulhaus, seine Mängel und deren Behebung zu diskutieren.

An der Gemeinderatssitzung vom 12. August 1957 stand dann das Schulhaus Biembach erstmalig zur Diskussion.

Ratsbeschluss: "Mit Rücksicht auf eine gesunde Finanzlage der Gemeinde kann sich der Rat für eine sofortige Inangriffnahme des Schulhausbaus im Biembach nicht bereit erklären, weil in den letzten Jahren grosse Bauaufgaben, wie Bau einer Turnhalle und Schulhaus-Umbau in Hasle, das Sekundarschulhaus in Rüegsauschachen, die Kirchenrenovation usw. ausgeführt worden waren und auch noch grosse Tiefbau-Aufgaben (Strassenkorrektionen) auf ihre Ausführung harrten."

Der Schulkommission wurde das Versprechen abgegeben, dass im Verlauf von 3 - 6 Jahren die Schulhausfrage im Biembach eine befriedigende Lösung erfahren werde (Neubau oder Umbau).

Eine Studie eines Architekten, der von Schulinspektor Wahlen eingesetzt wurde, kam zum Schluss, dass ein Umbau nicht in Frage komme.

Am 23. Dezember 1960 bestellte der Gemeinderat eine Studienkommission:

 

Präsident

Fritz Schneider, Neuhaus, Biembach

 

Mitglieder

Walter Locher, Landwirt, Dreien, Biembach

Hans-Rudolf Grossenbacher, Zimmermeister, Matte, Biembach

Ernst Lehmann, Landwirt, Staldenscheuer, Biembach

Hans Schertenleib, Schreiner, Hasle

Rudolf Röthlisberger, Pferdehändler und Wirt, Waldegg, Hasle

Hans Burkhalter, Goldbach

Otto Bühler, Lehrer, Löchli, Biembach

An der 1. Sitzung am 7. Januar 1961 wurden die folgenden vordringendsten Fragen bearbeitet:

Standort/Landerwerb

Baustil

Räume: 4 Klassenzimmer, 1 Schulsaal, 1 Handfertikeitsraum, zugleich Aufenthalsraum für die Schüler bei Mittagsverpflegung, 1 kleine Küche, 1 Lehrerzimmer, Materialräume, 1 Garderobe und 1 Duschenraum, 1 Hauswartswohnung und 1 Wohnung für die Lehrerin.

Im Gegensatz zur Ansicht des Gemeinderates wollte man die Wohnungen in einem getrennten Trakt unterbringen.

Den Projektwettbewerb gewann das Projekt "Jeremias" des Architekturbüros Stalder in Bern. Es umfasste das Schulhaus, eine Pausenhalle und ein Lehrerhaus. Das Projekt musste aber in der Folge vereinfacht und "verbilligt" werden, damit es Akzeptanz erhielt.

An der ausserordentlichen Einwohnergemeindeversammlung vom 19.7.1963 wurde folgendes einstimmig genehmigt :

Baukosten Brutto Fr. 850'000.--, Netto nach Abzug der Subventionen Fr. 476'400.--

Landkauf Fr. 12'000.-- für 600 m2 zu Fr. 15.-- und Kosten für die Vermarchung und den Kaufvertrag (Landabtausch mit Terrain des alten Schulhauses berücksichtigt).

Am 30.12. 1963 wählte der Gemeinderat die Baukommission:

Präsident: Fritz Schneider

Mitglieder: Otto Bühler, Alfred Schöni, Karl Schilt, Rudolf Röthlisberger, Hans Schertenleib, Walter Locher, Ernst Lehmann, Hans Rothenbühler

Bauführer: Walter Rudin vom Architekturbüro Stalder

Gleichzeitig wurde die Studienkommission aufgelöst. Sie hatte an 31 Sitzungen getagt und unzählige Besichtigungen vorgenommen.

18.01.1964: Ausschreibung der Bauarbeiten

12.05.1964: Beginn der Arbeiten

08.08.1964: Gesuch um Nachkredit im Betrage von Fr. 60'000.--, Grund: Pfahlfundation auf dem schlechten Baugrund (Bergrutschgebiet).

22.09.1964: Pfahlfundation abgeschlossen (44 Pfähle zu 5m, davon 32 für Schulhaus und 12 für Wohnhaus)

- Der Neubau wächst! Links davon das alte Schulhaus.

 

22.12.1964: Beton-, Zimmermeister- und Dachdeckerarbeiten abgeschlossen. Das Bernerdach des Schulhauses fand Gefallen!

30.12.1964: Aufrichtefest!

alle waren glücklich, dass trotz unverhergesehenen Schwierigkeiten vor dem endgültigen Wintereinbruch aufgerichtet werden konnte!

Wasserversorgung: Im Steinbillenkehr wurde das je 2 Kammern zu 15 m3 umfassende Reservoir für die autonome Wasserversorgung gebaut. Die 2 Quellen liefern nahezu 50 l/min.

Stiftung der Ehemaligen: Die ehemaligen Schüler stifteten zur Einweihung 1966 den Betrag von Fr. 5300.--. Die Rückwand der Pausenhalle wurde durch einen Brunnen und ein Wandrelief mit spielenden Füchsen von Kunstbildhauer Walter Würgler, Roggwil, ausgeschmückt. Die Widmung im Relief lautet: Gestiftet 1966, die Ehemaligen.

Herbst 1965: Bezug des neuen Schulhauses! Als Gäste waren anwesend: Gemeinderat, Schulkommission, Baukommission, Herr Pfarrer Walter Ammann und die Architekten Stalder und Rudin. Die Schüler sangen einen Psalm, Herr Pfarrer Ammann segnete das neue Schulhaus. Der Baupräsident und Architekt Stalder hielten kurze Ansprachen.

29.10.1965: Bezug des Lehrerhauses

09.11.1965: Das alte Schulhaus steht nicht mehr.

Sommer 1966: Abschluss der Umgebungsarbeiten.

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17.2.2003