|
| |
Nasenbluten (Epistaxis)
Dr. med. Angela Schelling, Fachärztin für
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
Wie kommt es zu Nasenbluten?
Nasenbluten entsteht durch ein geplatztes Blutgefäß in der
Nasenschleimhaut, meist im vorderen Teil des Nasenseptums (Locus Kiesselbach).
Dort befindet sich unmittelbar unter der Schleimhaut ein Gefäßgeflecht. Diese
Stelle ist starken Beanspruchungen ausgesetzt. Durch heftiges Schneuzen oder
einen bohrenden Finger können die Gefäße verletzt werden.
Nasenbluten ist meist harmlos. Nur selten führt es zu starkem Blutverlust
(z. B. bei mangelnder Blutgerinnung).
Welche
Ursachen hat Nasenbluten?
- Nasenbohren
- Heftiges Schnäuzen
- Schlag auf die Nase
- Infekte wie Grippe und Erkältung (vermehrte
Durchblutung der Nasenschleimhaut)
- Trockene Nasenschleimhaut, bedingt durch
trockenes Raumklima
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Medikamente: blutverdünnende Arzneimittel
(z.B.
Marcumar) aber
auch Schmerzmittel (z.B. Aspirin)
Schleimhautreizende Chemikalien (z. B. Chlor)
Bei manchen Menschen tritt Nasenbluten ohne
besonderen Grund auf (habituelles Nasenbluten).
Seltene
Ursachen für Nasenbluten:
- Schleimhautverletzung durch Fremdkörper
- Schädelbasisbruch (Nasenbluten nach Sturz
oder Schlag auf den Kopf, ohne dass die Nase verletzt wurde)
- Blutkrankheiten, wie die Bluterkrankheit (Hämophilie)
oder Leukämie (Blutkrebs)
- Tumoren in der Nasenhöhle oder den
Nasennebenhöhlen
- Morbus Osler (vererbbare Krankheit, Blutungen
aus Blutgefäßknötchen)
Wie vermeide ich Nasenbluten?
- Vermeiden Sie Verletzungen der
Nasenschleimhaut (z. B. durch Nasenbohren).
- Lassen Sie Grundleiden (z. B. Bluthochdruck
oder Gerinnungsstörungen) ärztlich behandeln.
- Verwenden Sie Luftbefeuchter bei zu trockenem
Raumklima und pflegen Sie eine zu trockene Schleimhaut (z. B. mit
Nasensalbe).
- Vermeiden Sie allzu heftiges Nasenputzen.
Was kann man selbst bei Nasenbluten tun?
- Beugen Sie den Kopf bei aufgerichtetem Oberkörper
nach vorne.
- Pressen Sie mit Daumen und Zeigefinger die
Nasenflügel fünf bis zehn Minuten zusammen.
- Zusätzlich können Sie einen kalten Umschlag
oder Eis auf Nase oder Nacken legen. Durch die Kälte verengen sich die
kleinen Gefäße, und die Blutung wird gestoppt.
- Vermeiden Sie Nasenputzen für mindestens zwölf
Stunden, da sich dadurch die Blutkruste, die das beschädigte Gefäß
verschließt, lösen könnte.
- Lassen Sie das Blut herauslaufen oder spucken
Sie es aus. Größere Mengen von geschlucktem Blut können Brechreiz
bewirken. Leiden Sie unter häufigem Nasenbluten, ist es empfehlenswert,
einen Arzt aufzusuchen.
Wie
behandelt der Arzt starkes Nasenbluten?
- Nasentamponade, die auf das beschädigte Gefäß
drückt.
- Verödung des blutenden Gefäßes mit einer
bipolaren Pinzette oder Ätzung mit Silbernitrat.
- Nur selten muss in Narkose eine Gefäßunterbindung
durchgeführt werden.
- Wird das Nasenbluten durch eine systemische
Krankheit verursacht (Bluthochdruck oder Gerinnungsstörungen), wird die
Grundkrankheit behandelt
© Copyright 1998-2001 NetDoktor.de®
|