|
Pressemitteilung anlässlich der Fahnenweihe vom 27. Februar 2005
Die
Päpstliche Schweizergarde und Vereinigung ehemaliger päpstlicher
Schweizergardisten und ihre Sektion Region Basel Ein
Rückblick in die Geschichte Im Jahre 1506 gründete Papst Julius II. unter der Vermittlung durch den damaligen Archidiakon und päpstlichen Kammerherrn Peter von Hertenstein aus Sitten VS die Päpstliche Schweizergarde. Sie ist damit die älteste und zugleich letzte militärische Formation schweizerischer Prägung im Ausland. Sie war vom Anfang an- und ist es heute noch- die Leibwache des heiligen Vaters. Die Garde wurde über all diese Jahrhunderte geprägt durch Höhen und Tiefen ihres Dienstherrn des Pontifex Maximus. Gleichzeitig standen sie im Zentrum der Weltgeschichte, dort im Vatikan erlebte man das auf und ab der Weltkirche und ihrer Länder. Nebst dem Wachtdienst erlebten sie Tiefpunkte im politischen Strudel der damaligen Zeit. Mehr als einmal wurde Sie aufgelöst. Am Bittersten war dies wohl anno 1527, als beim „Sacco di Roma“147 Gardisten im Kampf gegen eine grosse Übermacht ihre Treue zu Papst Clemens VII. mit dem Tode bezahlten und die Garde trotzdem aufgelöst werden musste. Am Päpstlichen Hof sah die Schweizergarde einem verhältnismäßigen ruhigen Dienst entgegen der bis zur französischen Revolution währte. Im Jahre 1798 marschierten französische Truppen in den Kirchenstaat ein, Papst Pius VI begab sich ins Exil und die Garde wurde entwaffnet und aufgelöst. Nach den militärischen Niederlagen Napoleons und seiner Abdankung als Kaiser der Franzosen konnte der Papst in die Ewige Stadt zurückkehren. Er gab Karl Pfyffer von Altishofen den Auftrag die Päpstliche Schweizergarde neu zu gründen und aufzubauen. Die politischen Wirren von 1849 bis 1870 führten dazu, dass die Garde in andauernder Alarmbereitschaft ihren dienstlichen Pflichten nachkam. Am 20. September 1870 wurde die italienische Monarchie ins Leben gerufen und die Garde zog sich mit Papst Pius IX in die Mauern des Vatikans zurück! Erst mit dem Lateran-Vertrag zwischen Italien und Papst Pius XI. wurde der Kirchenstaat in der heutigen Form ins Leben gerufen. Neben der Schweizergarde bestanden noch drei weitere päpstliche Garden; die Nobelgarde, die Palatingarde und die Gendarmerie (Päpstliche Polizei), diese Garden wurden im September 1970 von Papst Paul VI aufgehoben, die Päpstliche Schweizergarde blieb bestehen. Sie wurde dadurch massiv aufgewertet, indem sie den gesamten Sicherheits- und Wachdienst im Päpstlichen Palast übernahm. Die
Päpstliche Schweizergarde heute Seit einigen Jahren ist der
Mannschaftsbestand der PSG 110 Mann stark. Die Garde ist 3 „Geschwader“ (Züge) eingeteilt. Die Gardisten leisten in der Regel 2 Tage Dienst und haben am dritten Tage dienstfrei. An diesem dienstfreien Tag finden aber noch Ehrendienste statt: Staatsempfänge, Ministerbesuche beim Papst, Papstaudienzen, Credenziali (ein neuer Botschafter beim heiligen Stuhl übergibt dem Papst sein Beglaubigungsschreiben), Papstmessen etc. Heute verfügt die Garde über den vollen Mannschaftsbestand, ja es besteht sogar eine Warteliste um in das Korps aufgenommen zu werden. In der Schweiz besteht eine Informations- und Rekrutierungsstelle mit den folgenden Aufgaben:
Aufnahmebedingungen:
Wie man aus den Medien in den letzen Monaten erfahren konnte, bereitet sich die aktive Garde im Vatikan und auch die Vereinigung ehemaliger päpstlicher Schweizergardisten intensiv auf das 500jährige Bestehen der Schweizergarde im Vatikan vor. Es finden in der ganzen Schweiz die verschiedensten Anlässe statt:
All diese Aktivitäten werden durch den Förderverein „500 Jahre“ Päpstliche Schweizergarde organisiert und durchgeführt. Als OK-Präsident amtet Abt Martin Werlen, Einsiedeln und als OK-Präsident Korpskommandant Beat Fischer.
Die
ehemaligen päpstlichen Schweizergardisten Die Vereinigung ehemaliger Päpstlicher Schweizergardisten in der Schweiz wurde 1921 in Luzern gegründet. Es gibt rund 2500 ehemalige Schweizergardisten, davon sind 800 in 13 regionalen Sektionen organisiert. Sie pflegen und fördern echte Kameradschaft, die Verbindung zum Kommando der aktiven Garde in Rom und zuständiger vatikanischer Stellen und Behörden! Die Sektionen delegieren Kameraden in Uniform an kirchliche Anlässe, wie regionale Hochfeste, Bischofsweihen, Hochzeiten von Gardekameraden, Trauerfeiern für kirchliche Würdenträger und verstorbene Kameraden. Dass sie bei den nationalen Kameradentreffen in allen Teilen der Schweiz Verbindung zur Garde in Rom bezeugen ist selbstverständlich. Durch die Präsenz in Uniform erinnern sie an das bestehen einer treuen Garde des Papstes und leisten damit auch einen Beitrag zur Anwerbung neuer Gardisten. Im Oktober 1955 hat eine Gruppe von wackeren Exgardisten die Sektion Basel gegründet. Diese Gründung erfolgte aus dem Bedürfnis heraus, auch in Basel und Umgebung ein reges Vereinsleben zu pflegen und unserer Verbindung zum Vatikan in kameradschaftlicher Freundschaft aufrecht zu erhalten. Für die Gardisten gehört die Gardezeit zu den schönen, erlebnisreichen und prägenden Lebensabschnitten. Wie viel man menschlich profitieren kann und in die Heimat mitnimmt, wird einem oft erst später bewusst. Auf jeden Fall denken wir Exgardisten mit Wehmut an die schöne und unvergessliche Zeit in Rom zurück. Es ist Ehrensache jedes Mitglieds für die aktive Garde zu werben. Unsere Sektion zählt rund 70 aktive Kameraden und ca. 30 Gönner und Freunde als Passivmitglieder. Zu unserem 50jährigen Sektionsjubiläum werden wir als eine der letzten Sektionen ebenfalls eine Vereinsfahne weihen. Die schlichte und moderne Fahne unserer Sektion Region Basel zeigt oben links das Papstwappen. Die blau-gelb-roten Wellen sind in den Gardefarben gehalten, wobei die blaue Welle auch den Rhein und seine Nebenflüsse, die durch unser Sektionsgebiet fließen, symbolisiert. Die Fahne wird am 27. Februar 2005 um 10:00 Uhr in der Pfarrkirche Muttenz während eines Festgottesdienstes feierlich eingeweiht. Wir freuen uns über alle Besucher, die unsere Freude am neuen Banner der Basler Exgardisten teilen! Urs Hahn, Magden, EX-GSP Region Basel, Mediensprecher
|