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1. Dezember 1996 Tikitiki Sonntag

Übernachtung bei Maoris

Ich startete früh, da ich bis Tokamuru Bay wollte. Das Wetter war bedeckt und unsicher. Die Fahrt nach Hicks Bay war hügelig. Hicks Bay ist mein östlichster Punkt meiner Reise. Hier ist man bei den ersten Menschen der Erde, die den Sonnenaufgang sehen. Hicks war ein Schiffsjunge von Kapitän Cook. Durch den Nebel war die Gegend, da es nicht besserte. Als ich den Tee zahlen wollte, wurde ich etwas mystisch mit der Ruhe am Sonntagmorgen und den schönen ein extremes auf und ab. In, da es derart regnete. Schliesslich ging ich ins Restaurant zum Übernachten eingeladen. Ich konnte im ‘Showhouse’ am Boden übernachten. Wir schauten uns das Tikitiki stand ich ins Trockene Rugbyspiel England-Neuseeland (Barbarians) an. Jemand brachte noch geräucherten Fisch. Ich ass im Restaurant Nachtessen. Die ganze Gegend hier ums East Cape ist Wäldern. Nach Hicks Bay begann es zu regnen. Die Fahrt von Te Araroa nach Tikitiki war nur von Maoris bewohnt, die sehr freundlich sind.

76.23km, 4h18’, 17.8km/h, 15086.6km, 1130Hm, Grad 4

 

2. Dezember 1996 Gisborne Montag

Die Sonne ist zurück

Es war wieder schönes Wetter. Bis nach Ruatoria war es angenehm flach und wie üblich kein Verkehr. Bis nach Te Puia Springs ging es hoch und anschliessen steil nach Tokomaru Bay runter, das eine schöne Bucht hat. Ich ass beim grössten 4Square sei Opotiki Lunch. Nach dem Start traf ich eine deutsche Radlerin, die von Anaura Bay kam. Nach dem ersten steilen Aufstieg folgte die Strasse relativ flach, jedoch kurvig schönen Farmtälern. Ich hatte meist guten Rückenwind. Bei einem Historic Place traf ich ein Kiwi Radlerpärchen (ca. 40J. alt). Sie haben ein Haus in Taupo und zwei Wohnungen in Auckland und vermieten diese. Mit dem Geld reisen umher. Vorher waren sie in Australien und für die nächsten fünf Jahre wollen sie nach Nord- und Südamerika. Sie gaben mir eine Liste mit allen Wasserstellen zwischen Port Augusta und Darwin mit! An den Fahrrädern hatten sie grosse Wimpel mit ihren Sponsoren und Fotos. Sie waren früher mit einem grossen Hund im Anhänger unterwegs, der jedoch starb. In Tolaga Bay ass ich zwei Eiscrème. Vor Gisborne hätte es entlang der Küste viele Plätze gegeben zum freien Zelten. Ich entschloss jedoch durchzufahren, da es nicht mehr weit war. Nachdem ich das Zelt aufgestellt hatte, ging ich gleichmal im Pak’n Save Grosseinkauf machen. Da ich den Ofen nicht anbrachte, musste ich die gekaufte Pizza im Grill auf beiden Seiten backen. Auf dem Platz war noch ein älteres holländisches Radlerpärchen. Den Abend sass ich mit Astrid, einer deutschen Architekturstudentin aus Frankfurt, zusammen bis wir um 2300Uhr aus der Küche geschmissen wurden.

148.66km, 7h34', 19.6km/h, 15235.3km,1210Hm, Grad 5

 

3. Dezember 1996 Gisborne Dienstag

Ruhetag in Gisborne mit Wanderung

Am Morgen machte ich einen kleinen Service am Velo und wechselte die Kette. Da ich dann nicht weg kam, entschloss ich, einen Ruhetag einzulegen, den ich sowieso brauchte. Ich ging mit Astrid in die Stadt und liefen auf den Stadthügel. Am Mittag assen wir im Georgie Pie einen Pie. Danach gingen wir mit dem Auto nach Tolaga Bay hoch und liefen den Cooks Cove Walkway. Wir waren alleine dort. Es ging erst über Weidelandschaften und Buschwald zum Hole in the Rock. Wir hatten erst einige Mühe den Weg zu finden. An der Cooks Cove ging Captain Cook das erste mal an Land. Wir liefen noch ein Stück entlang der steinigen Beach. Eigentlich suchten wir eine Höhle (cave) bis wir merkten, dass wahrscheinlich damit die kleine Bucht (cove) gemeint ist. Das spektakulärste an der Wanderung war jedoch das Loch im Fels. Abends kochten wir einen Griessbrei zusammen. Wir diskutierten auch heute ziemlich lange. Es war gut wieder einmal mit jemandem nicht nur über das Reisen zu sprechen.

 

4. Dezember 1996 Wairoa Mittwoch

Ich kam wieder einmal nicht weg. Ich ass mit Astrid Frühstück und hing dann anschliessend noch im McDonalds herum so dass ich erst um 1300 weg kam. Ich hatte jedoch wieder guten Wind. Die Hügel waren zwar hoch (ca. 500m), jedoch nur ein grosser. Dafür fehlten etwa 10km in der Karte wie vor Gisborne. In Wairoa entschloss im, nicht noch nach Frasertown in Tipi-Hostel zu fahren (ca. 7km) sondern auf dem Zeltplatz zu übernachten. Der Zeltplatz war sehr schön und mit vielen Kleinigkeiten eingerichtet. Es waren dort auch das holländische Radlerpärchen sowie ein schweizerisches.

102.48, 5h13’, 19.6km/h, 15338.5km, 835Hm, Grad 3

 

5. Dezember 1996 Napier Donnerstag

Über viele Hügel nach Napier

Heute versuchte ich früher loszufahren, da ich hörte, dass es eine strenge Etappe sei. Und was machte ich: Ich sass im Coffeeshop herum und las Zeitung. Die Fahrt war dann auch ein heftiges auf und ab mit kaum einer Verschnaufpause. In Putorina ass ich Chips und Hamburger für 4$ und traf dort auch die Schweizer wieder. Nach dem Lunch begann es zu regnen und wurde kalt. Beim letzten und längsten Aufstieg nach Lake Tutira wurde mir sogar von einem Pickup-Fahrer angeboten mitzufahren bis zum höchsten Punkt. Ich fuhr jedoch. Die letzten 20km waren dann flach und schnell. Nach dem aufstellen des Zeltes fuhr ich in die Stadt um mich umzuschauen und stattete dem Countdown einen Besuch ab.

123.71km, 6h29’, 19.1km/h, 15462.5km, 1430Hm, Grad 5

 

6. Dezember 1996 Napier Freitag

Ruhetag im feuchten Napier

Ich entschloss, noch einen Tag länger in Napier zu bleiben. Ich arbeitete etwas am Velo, hing in der Stadt herum und schrieb ein wenig im Tagebuch. Während ich in der Stadt war begann es heftig zu regnen und musste deshalb in einen Coffeeshop sitzen. Ich hörte, dass es in der Nähe hagelte und Ernten zerstörte. Unter anderem habe ich auch einen Film entwickeln lassen. Am Abend schaute ich mir einen Film an.

11.6km, Grad 1

 

7. Dezember 1996 Tarawera Samstag

Den ganzen Tag bergauf

Am Morgen schüttete es! Ich packte schnell zusammen, blieb dann in der Küche sitzen und diskutierte mit Deutschen. Später sass ich dann noch im McDonalds herum, so dass ich zwar trocken, jedoch erst um 1200 loskam. Beim McDonalds musste ich auch noch mit einigen ‘religiösen’ sprechen, die meinten, ich sei ein verlorenes Schaf! Bis nach Eskdale ging es noch wie geschmiert. Dann ging es bis nach Te Pohue nur noch hoch. Die Strasse stieg bis 740m hoch und ging dann wieder ca. 350m runter. In der Abfahrt verlor ich die Regenhülle. Ich liess die Vordertaschen in einem kleinen Hüttchen und fuhr zurück. Das Wetter war feuchtkalt. Zum Glück hatte ich jedoch wie üblich Rückenwind. Es ist schon langsam etwas eigenartig, dass der Wind sogar die Richtung mit mir wechselt. Bis Te Haroto ging es wieder bis über 700m hoch. Da der Zeltplatz bei Tarawera nach ‘nichts’ aussah, campte ich bei einer Rest Area am Fluss.

90.70km, 5h46’, 15.6km/h, 15564.8km, 1605Hm, Grad 5

Griess

 

8. Dezember 1996 Turangi Sonntag

Immer noch Rückenwind

Morgens kam ich aus dem Zelt hinaus und es begann gleich zu regnen. Also frühstückte ich im Zelt. Als ich definitiv hinaus kam schien die Sonne! Gleich nachdem ich gestartet bin kam mir ein Schweizerradler entgegen. (ca. 900). Er klagte, wie kalt es mit dem heftigen Gegenwind sei und so war er auch angezogen. Ich bekam gleich warm und konnte nur noch im Shirt fahren, da es ca. 300m stieg. Unterwegs war ein schöner Wasserfall zu begutachten. Als ich dann das Plateau erreichte lief es mit dem Rückenwind wie geschmiert. Nach Taupo ging es dann lange runter. Ich ass im KFC Lunch, da es dort Free Softdrink Refills gab. Danach stattete ich dem paradiesischen Pak’n Save Supermarkt einen Besuch ab. Entlang dem See hatte ich erst heftigen Gegenwind und dann erstaunlicherweise Rückenwind. In einer Abfahrt erreichte ich einen neuen Geschwindigkeitsrekord von 85km/h! In Turangi ging ich in der Bellbird Lodge zelten. Es hatte viele Leute, da dies ein Stop von Magic-Bus ist. Die Magic-Bus Leute sind mir jedoch immer noch lieber als die Kiwi-Experience Typen.

113.53km, 5h24’, 21.0km/h, 15678.5km, 800Hm, Grad 3

 

9. Dezember 1996 Tongariro National Park Montag

Start der Wanderung

Diesmal nahm ich den um 5km längeren Weg, der auch nicht so viel Gefälle hatte. Die Auffahrt nach Whakapapa war zwar lang, jedoch nicht so steil. Das Wetter war wie am Vortag warm und wolkenlos. Man sah, dass im Süden (Napier) das Wetter schlechter war. Einmal oben angekommen, liess ich das Velo auf dem Zeltplatz und packte alles um. Die restlichen Taschen liess ich für 3$ beim Visitorcenter. Ich lief dann noch 3½h. Bevor ich zur ersten Hütte kam, kürzte ich ab und campte im ‘nirgends’. Das Laufen war ohne Weg ziemlich bemühend, da es viele Büsche und Bäche hatte. Bevor es eindunkelte, stellte ich noch das Zelt auf (ca. 2030). Es war ein wunderschöner Platz mit guter Aussicht. Das Wasser musste ich mittragen.

53.96km, 3h42’, 14.5km/h, 15722.5km, 1400Hm, Grad 4

 

10. Dezember 1996 Whakapapa Village Dienstag

Bei wunderschönem Wetter um den Vulkan

Morgens lief ich um 645Uhr los. Das Wetter war wieder toll. Ich kämpfte mich erst zum Weg zurück. Unterwegs traf ich eine Pfadfindergruppe, einen Dänen und einen holländischen Radler, der durch Asien nach Neuseeland kam. Er lief mit einer Ortliebtasche am Rücken umher. Nach der Hütte traf ich dann das deutsche Paar von Turangi wieder. Sobald man die wundervollen Emerald Lakes erreicht, wimmelte es von Leuten, die den Tongariro Crossing machen. Da die Ketetahi Hot Springs mittlerweile geschlossen sind hatte ich keinen Grund dort hinunter zulaufen. Auf dem Red Crater windete es gewaltig. Deshalb entschloss ich nicht auf den Mt.Ngaurahoe zu steigen und lief statt dessen den mühsamen Weg zur Mangatepopo Hütte runter. Nachdem ich dort etwas ass, lief ich noch zum Zeltplatz zurück, wo ich etwa um 1830 ankam. In der Küche hatte es viele Leute, so dass ich noch bis spätabends mit Deutschen sprach.

 

11. Dezember 1996 Wanganui Mittwoch

Langer Nachmittag nach Wanganui

Morgens war es kalt, neblig und es nieselte gewaltig. Also stand ich auf und hing erst einmal in der Küche herum. Beim Visitorcenter folgte wieder grosse Umpackerei. Ich diskutierte noch lange mit Julie, einer Kanadierin, so dass ich erst um 1200Uhr startete. Als ich losfuhr traf ich noch den Dänen, der gerade von der Wanderung zurückkam. Es war ein guter Entschluss gestern zurückzulaufen, da es heute glitschig und dreckig war. Die Abfahrt war unangenehm kalt. Je weiter man jedoch hinunter kam, desto besser wurde es, so dass ich schliesslich nur noch im Shirt fahren konnte. In Raetihi ass ich einen Scoop Chips und tankte Cola. Ich entschloss den Highway zu radeln. Es lief ganz gut, da ich Rückenwind hatte und es doch relativ viel hinunterging. Beim Hostel hielt ich, entschloss jedoch die etwa 48km noch zu machen, obwohl es schon 1700Uhr war. Die letzten 20km waren denn auch ziemlich hart, da ich heftigen Gegenwind bekam. In Wanganui ging ich in Riverside Inn Youth Hostel, wo es auch andere Radler hatte. Sie hatten eine gross schöne Wiese zum Zelten.

141.60km, 6h28’, 21.8km/h, 15874.1km, 905Hm, Grad 5

 

12. Dezember 1996 Palmerston North Donnerstag

Shopping in Palmerston

Eigentlich wollte ich früh starten. Ich blieb dann in einer Shopping Mall im Kaffee hängen. Das war jedoch alles nicht so schlimm, da ich wie gewohnt guten Rückenwind hatte. In Bulls ass ich für 3$ Fish+Chips, das mir dann im Magen auflag. Da ich müde war, entschloss ich in Palmerston North zu bleiben. Ich zeltete dort beim Peppertree Hostel. Nachmittags machte ich in der Stadt einen geruhsamen Tag mit shoppen, herumhängen und schreiben.

80.06km, 3h27’, 23.2km/h, 15954.3km, 460Hm, Grad 2

 

13. Dezember 1996 Lower Hutt Freitag

Heute konnte ich endlich wieder früh starten (900Uhr). Ich blieb dann jedoch doch noch in einem riesigen Bikeshop mit einer Tasse Kaffee hängen. Es war heute bedeckt und ziemlich kühl. In Levin ging ich für Lunch zum McDonalds. Die ganze Strecke bis Waikanae war sehr flach und da ich Rückenwind hatte war ich vorallem seit Levin sehr schnell unterwegs. In Waikanae ging ich einkaufen und stärkte mich noch mit Cola. Ich wäre sogar noch von einem Künstler eingeladen worden zu übernachten. Da ich am 14. die Fähre nahmen muss, musste ich heute noch nach Lower Hutt. Die Strasse über die Hügelkette war extrem kurvig, jedoch nicht steil. Sie stieg bis etwa 460m. Die Abfahrt ging durch schönsten Regenwald. Die Strasse nach Lower Hutt war dann flach und verkehrsreich. Sie hatte jedoch einen breiten Seitenstreifen. Die letzten Kilometer konnte ich im Windschatten eines Rennfahrers nehmen. Abends diskutierte ich mit einem Südafrikaner.

150.80km, 6h47’, 22.2km/h, 16105.4km, 785Hm, Grad 4

Broccoli/Rüebli, Steak, Toast Hawaii, Pie

 

14. Dezember 1996 Blenheim Samstag

Grausame Schotterstrassen

Den Wecker hatte ich auf 630Uhr gestellt. Um 700Uhr war ich bereits in der Kühe um Frühstück zu essen. Gepackt hatte ich schon. Die Strecke nach Wellington NZN legte ich im Schnellzugstempo zurück, da ich mit einer 6er Gruppe Rennfahrer fuhr. Da ich so früh war, hing ich dann lange im Terminal herum. Schliesslich waren wir acht Radler! Das Wetter war heute wieder toll und auch der Seegang ist angenehm. Auf dem Schiff lernte ich eine Deutsche kennen, die alleine mit dem Auto reist. In Picton ging ich nach dem Einkaufen in den Park um dort zu essen und einen Bremsklotz auszuwechseln. Ich entschloss die Küstenstrasse über Waikawa und Trarangi zu nehmen. Ich war dann schon etwas erstaunt, als ich die Kilometerangabe sah (es war 40km weiter als der Direktweg!). Am Fuss der ersten Steigung kamen dann diverse Warnschilder. Die Steigung war dann auch steil und ging auf 400m hoch. Bei der ersten Bucht begann die Schotterstrasse, die wirklich nicht gerade gut war. Die 40km waren ein extremes auf und ab. Ich machte auf dieser Strecke, obwohl eine Küstenstrasse 1500Höhenmeter! Das war bisher wohl eine der härtesten Teilstrecken, die ich auf diesem Trip fuhr. Nicht einmal die Abfahrten konnte man geniessen, da sie zu steil waren für diese Strassen. Man musste sie sehr vorsichtig nehmen. Zudem hatte ich stets noch Probleme mit meinen Bremsklötzen. Zum Glück hatte ich dann die letzten Kilometer nach Blenheim noch Rückenwind, da ich sowieso schon spät war. Ich ging gleich auf den ersten Zeltplatz (Top10), der voll von Früchtepflückern (Kirschen). Ist. Die Küche war denn auch dementsprechend hektisch. Am Abend lief ich dann noch in die Stadt, wo ich im McDonalds noch zwei Schwedinnen kennenlernte. Nachher ging ich noch in ein Pub, wo ich einige Kiwis kennenlernte. Sie boten mir an, am nächsten Tag bis Kaikoura mitzufahren. Da ich müde war von dieser ‘Killerstrecke’ und der Wetterbericht und mein Barometer schlechtes Wetter anzeigte nahm ich an. Sogar sie sagten, dass die Küstenstrasse auch im Auto eine Tortur sei!

77.82km, 5h26’, 14.3km/h, 16183.7km, 1485Hm, Grad 6

 

15. Dezember 1996 Kaikoura Sonntag

Mitfahrgelegenheit bei Regen

Da es regnete und ich keine Eile hatte konnte ich heute so richtig lange schlafen. Ich ging einkaufen und dann auf 1100Uhr zurück, wo wie mich abholten. Einer von ihnen kaufte hier einen Geländewagen. Sie waren alle drei Ingenieure für Helikopter und kamen von Christchurch. Heute war denn auch bissig kalt und regnerisch. Die Strecke war anfangs hügelig, dann ging es flach dem Meer entlang. Es waren relativ viele Radler auf der Strecke. In Kaikoura gingen wir als erstes in die Bäckerei, wo sie mich auch gleich ausluden. Ich quartierte mich gleich nebenan im Hostel Moby Dix ein, wo ich zeltete. Es hatte dort extrem viele Leute. Ich hing erst den ganzen Nachmittag mit Kaffe trinken herum und wartete bis der Regen aufhörte. Der Abend war dann auch schon wieder schön. Es hatte ziemlich weit hinunter geschneit. Ich diskutierte vorallem mit Deutschen und Schweizern. Eine war sogar von Kriens (Petra).

 

16. Dezember 1996 Hurunui River Montag

Eigentlich wollt ich früh starten um möglichst weit zu kommen. Ich diskutierte jedoch noch den ganzen Morgen herum und hing dann noch mit einem Schweizerpärchen im Kaffee herum, so dass ich um ca. 1300Uhr startete. Der Morgen war wunderschön. Mittlerweile kommt jedoch schon wieder Bewölkung auf. Die Strecke ging erst flach entlang der Küste, wo man schöne Seevögel und Seelöwen sah. Danach ging es bis Cheviot ziemlich auf und ab. Im Dorf traf ich einen älteren amerikanischen Radler aus Alaska, der mit seiner Frau auch südwärts fährt. Ich ass Fish+Chips für 2.70$ und fuhr noch ca. 18km weiter, wo ich am Hurunui River auf einer Rest Area zeltete.

90.87km, 4h43’, 19.2km/h, 16278.7km, 735Hm, Grad 2

 

17. Dezember 1996 Christchurch Dienstag

Morgens konnte ich erstaunlicherweise bereits um 800Uhr starten. Es ging stets etwas bergauf bis es schliesslich schnell nach Waipara abfiel. Bis Waipara hatte ich jedoch starken Seitenwind (AVS ca. 19km/h). Von Waipara weg schob mich der Wind teilweise mit 40km/h südwärts! In Kaiapoi ass ich bei ungewohnt kleinen Countdown Lunch und fuhr nachher in die City hinein, wo ich erst Post abholte. Ich bekam daheim bereits zwei Briefe von Sibylle. Sie war vor mir in San Diego und blieb dort drei Wochen. Als ich das zweite Mal in der Stadt war, war sie auch noch dort. Sie ist nun auf dem Weg Richtung Osten. Die Calling Card kriegte ich auch zugeschickt. Die Haftpflichtversicherung kann ich mit Sibylle behalten. Ich hing etwas in der Stadt herum und traf auch noch einen Schweizer von Meiringen, der auch schon länger unterwegs ist (Südamerika). Ich quartierte mich auf dem Showground-Zeltplatz ein und ging wieder zurück in die Stadt. Es waren noch ein dänisches Radlerpärchen und ein ostdeutscher Radler auf dem Camp. Die Nacht war viel lauter Rangierverkehr.

105.90km, 4h37’, 22.9km/h, 16384.6km, 485Hm, Grad 2

 

18. Dezember 1996 Geraldine Mittwoch

In einem Tag durch die Canterbury Ebene

Heute war mein Ziel eigentlich in einem Tag durch die Canterburyebene zu fahren. Alles hängt vom Wind ab. Ich startete um 920Uhr und fuhr kam auch schon in die falsche Richtung. Gerade noch rechtzeitig konnte ich bei Halswell nach Hornby zum Highway hinüberqueren. Ansonsten wäre ich vom ‘Kurs’ abgekommen (Farming). Ich entschied mich für den Highway um möglichst die direkteste Route zu nehmen, obwohl es dort mehr Verkehr hat. Zudem machte ich vor drei Jahren die Erfahrung, dass wenn man die Nebenstrassen nimmt, man mehr dem starken NO-Wind ausgesetzt ist. Ich hatte Gegenwind, der mich nervte, jedoch nicht zu extrem war. In Rakaia ass ich Lunch nach 60km. Es war dort sehr heiss. Eine ältere Frau bot mir eine Übernachtung an für wenn ich zurückkäme über diese Route. Über Mittag wechselte der Wind seine Richtung und ich hatte ihn nun von links hinten. In Ashburton ging ich im Countdown einkaufen. Die restliche Fahrt nach Geraldine war ziemlich schnell (ca. 25km/h). Im Dorf traf ich den kanadischen Radler Dave mit dem ich den Abend verbrachte. Zu unserem Ärger kam abends spät noch ein Wohnmobil und setzte sich mitten zwischen uns, obwohl der Zeltplatz eigentlich riesig wäre. Abends wurde es ziemlich bedeckt und kalt. Es gab sogar einige Tropfen Regen.

140.22km, 6h14’, 22.5km/h, 16525.0km, 195Hm, Grad 3

 

19. Dezember 1996 Lake Tekapo Donnerstag

Starker Wind am Burke Pass

Morgens kam ich einigermassen zeitig weg. Dave ging noch Kaffee trinken. Bis Fairlie war es hügelig. Das Wetter war toll. In Fairlie holte ich mir einen Scoop Chips für 1.20$, der so riesig war, dass ich Mühe hatte, den zu vernichten. Dave kam dann auch noch und nahm auch einen Scoop. Sie verpacken hier die Pommes Frites (Chips) und Fische in alten Zeitungen. Wir fuhren gemeinsam weiter. Erst ging es lange leicht steigend. Wir hatten guten Rückenwind und konnten schnell fahren, da ich sowieso auch schon mein Cola hatte. Nachdem ich einen kurzen Pissstopp einlegen musste, überholte ich Dave und fuhr bis zum Burke Pass (671m/2201ft) weiter. Erstaunlicherweise konnte ich meinen Schnitt von Fairlie (19.9km/h) auf 20.0km/h steigern, obwohl es 300-400 Höhenmeter waren! Auf dem Pass, wo es sehr heiss war, wartete ich auf Dave, der im ‘Ort’ etwas trank. Entlang der Strasse hatte es überall wunderbar gefärbte blühende Blumen. In der Abfahrt hatten wir erst noch Rückenwind. Als wir um die erste Ecke kamen, blies uns der starke NW-Wind direkt ins Gesicht. Wir kämpften uns bis Tekapo durch. Was mich erstaunte war, dass Tekapo höher liegt als der Pass. Dave, der sich über den Wind so aufregte, da er schon die letzten Tage immer starken Wind hatte, ging erst ein Bier trinken um sich etwas abzukühlen. Dabei hatte ich ihn schon mental darauf vorbereitet, wie es sein könnte. Es war nämlich wieder ähnlich wie vor drei Jahren. Auf dem Zeltplatz hatte es einige Radler. Ich musste noch mal ins Dorf zurück, um Brot zu kaufen. Ich will versuchen morgen nach Mt.Cook zu fahren. Abends war grosse Hektik in der Küche, da ziemlich wenig Platz war. Es kam dann noch Pib, eine junge, aufgestellte Kiwiradlerin. Wir sprachen abends etwas miteinander.

95.29km, 5h05’, 18.7km/h, 16620.5km, 1145Hm, Grad 3

 

20. Dezember 1996 Omarama Freitag

Temperatursturz

Ich versuchte früh zu starten, um eventuell nach Mt.Cook hochzufahren. Da es jedoch morgens bereits regnete, konnte ich gleich liegenbleiben. Als ich dann um 800Uhr aufstand, startet Pib schon und Dave war auch schon am Kaffee trinken. Ich hatte in einer halben Stunde im Regen gepackt und nahm das Velo zur Küche hinunter. Ich konnte dann auch zeitig starten. Ich entschiede wiederum die flache Kanalstrasse zu nehmen. Der Wind kam erstaunlicherweise von Osten. Bei der Kreuzung entschied ich definitiv nach Süden zu radeln, da Richtung Mt.Cook das Wetter wirklich übel aussah. In Twizel holt ich mir einen Scoop Chips. Ich traf Michael, einen Australier, Sabine und Bruno, aus der Schweiz, die alle von Mt.Cook kamen. Es war am Morgen mieses Wetter dort. In Twizel begann es dann auch zu regnen und innerhalb einer halben Stunde fiel die Temperatur um 10ºC! Ich traf noch zwei Deutsche, die auch von Mt.Cook kamen, sowie einen Amerikaner aus Philadelphia. Ich sass mit Dave im TeaRoom bei Bottomless Coffee, um den Regen abzuwarten. Da es nicht besserte startete ich trotzdem. Dave wollte in Twizel bleiben, um das Wetter am anderen Tag abzuwarten. Der Regen war heftig. Zudem hatte ich noch Gegenwind und Kälte. Kurz vor dem Ort holten mich die Deutschen ein, obwohl ich schnell unterwegs war. Durchnässt und frierend kamen wir auf den Zeltplatz. Bei 4-5 Cabins stand ein Velo vor der Türe. Die Küche mussten wir erst aufheizen bis es gemütlich wurde. Schliesslich gab es ganz einen lustigen Abend.

89.62km, 3h55’, 22.8km/h, 16710.3km, 240Hm, Grad 2

 

21. Dezember 1996 Cromwell Samstag

Schnee am Lindis Pass

Morgens regnete es zwar nicht mehr. Es war jedoch durch den Südwind bissig kalt. In den Bergen hat es geschneit. Der Aufstieg zum Lindis Pass (971m/3186ft) war überhaupt nicht steil. Durch den Gegenwind jedoch sehr mühsam. Je höher man kam, desto mehr nieselte es und desto mehr kam der Schnee näher. Die Abfahrt war dann freezing. Auf einem Haufen Kies, der etwas aufgewärmt war, machte ich Pause. Kurz darauf kamen auch schon die Deutschen. Vor Tarras, einem kleinen Tankstellennest, ass ich ein Eis und trank Cola. Mit diesem Energieschub kam ich dann spielend nach Cromwell. Dort hatte es viele Radler. Unter anderem ein englisches Tandempärchen, die vorher auch in den USA waren. Es stellte sich heraus, dass sie an einigen Orten gleichzeitig waren und viele gemeinsame Leute trafen: Südafrikaner (von Moab), in Glacier NP, Paul, Alois etc. Es stellte sich heraus, dass ich sie im Redwood SP überholte und sie eine Nacht nach mir in Fort Bragg auf dem SP waren, wo sie auch Sibylle trafen. Sie werden über Weihnachten in Queenstown im Backpackers bleiben. Heute bekamen konnten sie von Omarama mitfahren, wo sie im Hostel waren.

113.93km, 6h40’, 17.0km/h, 16824.5km, 755Hm, Grad 3

 

22. Dezember 1996 Queenstown Sonntag

Hektisches Queenstown

Als ich um 1000Uhr startete, war ich erstaunlicherweise der Erste. Die Strecke durch die Schlucht hoch war schön, jedoch mit Wind von allen Seiten. Trotzdem konnte ich zügig fahren. Bei der Bungy-Brücke hatten sie Mittagspause. Anstatt dessen fuhr ich den Umweg über Arrowtown, einem schmucken, alten Goldgräberdörflein. Danach hing ich bei gutem Wetter etwas in Queenstown herum. Auf dem Zeltplatz war gerade vor mir Sabine und Bruno angekommen., die den Bus von Omarama genommen hatte. Ich stellte auf und ging wieder in die Stadt. Abends ging ich mit Michael und Claudio (einem Deutschen) in den Ausgang.

70.05km, 3h45’, 18.6km/h, 16894.8km, 770Hm, Grad 3

 

23. Dezember 1996 Mossburn Montag

Mit starkem Rückenwind südwärts

Ich entschied weiterzufahren, da der Rummel über Weihnachten riesig sein wird. Ich kam jedoch fast nicht weg, da ich noch mit allen Leuten sprechen musste. Schliesslich landete ich noch im KFC bei einem Meal und Free Pepsi Refills. Schliesslich konnte ich um 1220 starten. Nach Frankton ging es ganz zügig. Dann war ich wirklich überrascht, dass ich Rückenwind entlang des Sees hatte, da ich Seitenwind erwartete. Speziell nach Kingston konnte ich lange nur mit breitem Rücken auf dem Velo sitzen ohne zu pedalen. Ab Athol wurde es dann schlimmer mit Seitenwind und ab Five Rivers war es ein Kampf. Den ganzen Tag musste ich dauernd die Speichen nachziehen. Ich quartierte mich auf dem gleichen Camp wie vor drei Jahren mit den vielen Tieren ein. Sibylle fand ich auch noch im Gästebuch. Es begann dann ein enormer Regen. Ich war froh in der Küche zu sein, obwohl sich dort auch eine Gruppe Japaner breitmachte.

112.36km, 5h0.’, 22.2km/h, 17007.4km, 680Hm, Grad 3

 

24. Dezember 1996 Te Anau Dienstag

Einsame Weihnachten

Morgens war das Wetter wieder wunderschön. Unterwegs traf ich noch einen englischen Radler, mit dem ich länger sprach. Der Ritt nach Te Anau war ziemlich easy. Ich hing zuerst im Ort herum und ging dann auf den KIWI-Camp. Nachmittags ging ich gross einkaufen. Auf dem Zeltplatz war noch ein deutsches Pärchen von Nürnberg (Marion und Jochen), die mit dem Rad von Süden kamen. Am Abend machten sie eine Tour in die Te Anau Caves mit den Glühwürmchen. Ich war ganz alleine in der Küche. Der Zeltplatz war fast leer. Am Abend fuhr ich noch in den Ort, wo ich eine Amerikanerin (Anne von Santa Cruz) traf und mit ihr ein Bier trinken ging. Der Abend war wettermässig bisher der schönste in Neuseeland. Blauer Himmel, roter Sonnenuntergang und Vollmond.

67.06km, 3h07’, 21.5km/h, 17074.9km, 465Hm, Grad 2

Pitabrot mit Hackfleisch und Gemüse gefüllt

 

25. Dezember 1996 Te Anau Mittwoch

Wanderung zum Mt.Luxmore

Eigentlich wollte ich heute einen Ruhetag einlegen. Da der Wetterbericht für heute jedoch besser war als für Morgen, ging ich heute wandern. Ich fuhr mit dem Velo zum Control Gate des Kepler Tracks und lief in 2h50’ zur Luxmore Hütte hoch (nach Schilder 6h). Ich ass etwas in der Hütte und ging dann noch 50min (400Hm) zum windigen Mt.Luxmore hoch (1472m). Auf der Südseite konnte man im Windschatten sitzen und die schöne Aussicht geniessen. Als ich zurückkam zur Hütte waren zwei Amerikaner dort. Nachdem ich gegessen hatte, kam noch eine junge Israelin. Wir gingen zu viert in die nahe Höhle. Wir hatten mein Maglite, eine Kerze und eine Petzllampe mit schlechten Batterien. Die Höhle war teils eng. Sie hatte schöne Stalaktiten und Kalzitformationen. Ich verliess die Hütte schliesslich ziemlich spät. Die Gäste bekamen Abends in von der Hüttenwartin spendiertes Schokoladenfondue! Ich hatte 2½h zurück (5h). Der ganze Weg war eine ‘Autobahn’. Der Weg hinunter war dann im Wald sehr langweilig. Auf dem Velo hatte ich eine kurze Notiz von Anne, die wandern gewesen war.

Ca.15km, 1200Hm, Grad 1

 

26. Dezember 1996 Te Anau Donnerstag

Service am Velo

Heute machte ich wirklich einen Ruhetag. Ich machte eine Riesensauordnung, da ich sämtliches Material zum Lüften und Ordnen auspackte. Ich machte auch einen Service am Velo. Ich putzte, wechselte die Kette, wechselte Reifen von hinten nach vorne etc. Als ich das Hinterrad machen wollte, sah ich wieso ich die losen Speichen habe. Ich hatte an etwa fünf Stellen an der Innenseite des Felgen bis zu ca. fünf Zentimeter lange Risse. Ich werde den Felgen ersetzen werden müssen. Nachmittags kamen Heiko und Markus, die ich bereits in Tongariro und Queenstown getroffen hatte, vom Kepler Track zurück, sowie eine australische Familie. Die Mutter ist eine professionelle Bergläuferin, die auch schon auf Tournee in der Schweiz war. Die Tochter mach OL und geht unter anderem auch an die Junioren WM für Australien. Mein Zeltnachbar ist ein holländischer Kletterer, der gerade vom beschwerlichen Hollyford Track zurückkam. Ich diskutierte lange mit ihm. Abends sassen wir dann noch mit Geraldine, ihrer Kollegin und ihrem englischen Freund im Aufenthaltsraum. Geraldine ist von Delémont. Auf dem Zeltplatz ist auch das holländische Pärchen, die ich bereits in Coromandel und Hot Water Beach traf sowie das belgische Radlerpärchen von Lake Tekapo. Sie erzählten mir auch, was Dave so gemacht hat. Er kam schliesslich noch nach Mt.Cook mit einem Auto und hatte einen guten Tag dort. Er kam über Wanaka und Cardrona nach Queenstown.

Ca.7km, Grad 1

 

27. Dezember 1996 Te Anau Freitag

Ruhetag wegen Regen

Morgens regnete es in Strömen. Der Wind wäre super gewesen, um nach Milford Sound zu fahren. Bei diesem Regen konnte man jedoch nicht radeln. Also blieben wir bis nachmittags um 3 im Aufenthaltsraum hängen, obwohl das Wetter mittlerweile wieder besserte. Nach einem Stadtbummel spielten wir zu sechst Volleyball. Abends sassen wir wieder länger zusammen.

Grad 1

 

28. Dezember 1996 Milford Sound Samstag

Wasserfälle, Gletscher und Fjorde

Morgens verabschiedete ich mich von den Westschweizerinnen und den Deutschen und fuhr um 1000Uhr los. Das Wetter war wieder toll. Das Gelände war gut rollend und da ich Rückenwind hatte kam ich hervorragend vorwärts. Da ich etwas spät war, überholten mich nicht mehr viele Busse. In Knobs Flat machte ich Lunchtime, da ich hoffte, dass es bei einem Gebäude nicht so viele Sandflies hätte. Nach kurzer Zeit waren diese jedoch da, sowie Busse voll Japanern, die ‘pissen’ gehen mussten. Unterwegs kam die australische Sportlerfamilie, sowie die Deutsche von der Fähre entgegen. Beide hielten an, um kurz mit mir zu sprechen. Beim Mirror Lake traf ich José, die ich in Arrowtown bereits gesehen hatte. Sie ist von Holland und lebt mit ihrem Freund nördlich von Invercargill auf einer Dairy Farm. Sie hat Besuch von einer Freundin von Holland und führt diese etwa herum. Sie gab mir die Adresse. Nach der Divide, wo der Routeburn-Track endet, ging es ca. 170Hm hinunter. In der Abfahrt traf ich das holländische Pärchen, die am Auto einen Plattfuss hatten. Bei ihnen fehlte ein Teil des Wagenhebers und mussten deshalb etwas improvisieren. Es folgte ein langer, sehr schöner Aufstieg zum berüchtigten Homertunnel auf ca. 930m. Es ging erst durch Beech-Forest entlang einem Wildbach. Auf beiden Seiten kamen Wasserfälle hinuntergestürzt. Gletscher hingen an den Bergen. Vor dem Tunnel kam man in alpine Region. Da ich spät war hatte es beim Viewpoint nicht mehr viele Leute. Ein paar Keas stöberten herum. Ich fragte ein walisisches Ehepaar, die eben von Süden gekommen sind, ob sie hinter mir herfahren können. Der Tunnel war denn auch ziemlich lange (ca. 1500m) und fällt etwa 120m. Der Schotterbelag war löchrig und überall floss Wasser. Trotz dem Auto hinter mir war es sehr dunkel und ich war denn auch froh als ich ins Licht zurückkam. Das Fahrrad war völlig verschlammt. Die Szenerie auf der anderen Seite war nicht minder spektakulär. In Spitzkehren ging es dann Richtung Milford Sound hinunter. Zu meinem Ärger hatte ich dann ca. 4km vor der Lodge noch einen Plattfuss. In der Hektik mit den Sandflies hatte ich den Schlauch unzureichend geflickt. Ich musste ständig herumlaufen, um nicht ‘gefressen’ zu werden. Die Lodge war dann so schlecht wie ich erwartet hatte (BIP Backpackers Guide Rate 46%, die niedrigste in ganz NZ!). Ich stellte das Zelt ausserhalb der Lodge auf. Die Luft war voll von Billiarden von Sandflies! Ich musste erst warten mit kochen, weil es in der Küche so hektisch war. Am Abend war ich noch am Fjord unten. Die Szenerie war gewaltig schön. Vorallem hatte es keine Leute mehr. Am Abend kam noch Dave, der deutsche von Manapouri und ein Engländer. Sie assen bei Lake Gunn Dinner, haben dann jedoch entschlossen noch weiterzufahren. Der Engländer schickt stets eine seiner Taschen voraus. Ein Sprichwort hätte er gesagt: ’Cyclist, which carry all the stuff are Swiss or stupid!’ Dave meinte dazu nur, dass er halt dann stupid sei. Alle waren ziemlich müde. Um etwa 1030 ging das Licht aus, da die Energie von einem Aggregat ist.

121.50km, 5h56’, 20.4km/h, 17218.6km, 1405Hm, Grad 5

 

29. Dezember 1996 Te Anau Sonntag

Mit Rückenwind zurück nach Te Anau

Eigentlich wollte ich ja früh starten, um vor den Bussen durch den Tunnel zu kommen. Statt dessen kam ich erst um 1000Uhr los. Morgen war ich noch kurz am Fjord. Es war ziemlich neblig heute. Das Zusammenpacken war wiederum eine Tortur, da es extreme Sandflies hatte. Die anderen drei wussten auch nicht, ob sie nun eine Bootsfahrt machen wollen oder nicht. Da heute im Fjord der Nebel heranschleicht entschloss ich keine Bootsfahrt zu machen. Beim Tunnel montierte ich die Lampen. Da praktisch keine Autos in meine Richtung kamen, fuhr ich ohne Auto durch. Die Busse kamen beängstigend nah. Wenn kein Auto im Tunnel war, konnte man mit dem erbärmlichen Licht meiner Maglite kaum etwas sehen. Man musste zudem sehen, dass man nicht zu weit links fuhr, da es dort noch eine Wasserrille hatte. Oben angekommen, waren dort etwa 5-6 Busse. Man hatte keine Ruhe, da man immer irgendwo im Foto stand. Ich traf Shannon (Israelin von Mt.Luxmore Hut), die jedoch auch nur kurz Zeit hatte. Das Schoggifondue am 25. war anscheinend lecker. Nach der rasanten Abfahrt merkte ich zuunterst, dass ich meine violette MEC-Hose verloren habe. Verärgert fuhr ich wieder zurück. Ein Stück oben warf ich die Vordertaschen in den Busch. Unterwegs fand ich meinen Putzlappen. Obwohl ich bis zum Homertunnel hochfuhr konnte ich die Hose nicht finden, obwohl ich sicher war, dass ich sie beim Tunnel noch hatte. Nun gut, man konnte nichts an der Tatsache ändern und ich wendete. Als ich bei Knobs Flat wieder Pause machte, trudelten die anderen drei Radler ein. Sie haben auch entschlossen keine Cruise zu machen. Ich fuhr kurz vor ihnen los. Der Weg nach TeAnau (ca.65km) war in Windeseile zurückgelegt, da starker Nordwind herrschte. Auf dem Zeltplatz traf ich den Deutschen, mit dem ich dann einen Platz suchte. Kurz darauf trafen Heiko und Markus wieder ein, die einen Teil des Routeburn machten. Bevor ich auf den Zeltplatz kam, reservierte ich noch einen Platz im Southern Comfort Hostel in Invercargill. Zu meinem Erstaunen hatten sie noch freie Betten, da es ein beliebtes Hostel ist und es sonst keine in Invercargill gibt. Abends habe ich trotz des langen Tages noch bis um 040Uhr Tagebuch geschrieben.

145.91km, 7h55’, 18.4km/h, 17366.1km, 2190Hm, Grad 6

 

30. Dezember 1996 South Hillend Montag

Besuch auf einer Farm

Morgens kam ich wieder relativ spät weg. Ich sprach noch mit Heiko und Markus. Zudem fragte ich den holländischen Arzt, der auch wieder mit seiner Freundin aus dem Hollyford-Valley zurückkam, wegen meinem Abszessproblem. Anscheinend hilft nur eine Art Zugsalbe, die die Wunde öffnet, jedoch rein hält. Das Problem dabei ist, dass ich etwa eine Woche nicht fahren könnte. Darum werde ich die Behandlung wahrscheinlich in Christchurch oder Melbourne machen. Ich war müde und hatte schwere Beine. Zudem plagte mich nun auf der linken Seite auch ein extreme Wundstelle. Zum Glück war der Südwind nicht derart heftig. Nach dem Blackmount Hügel überholte mich ein Auto und stoppte. Es war José, die Holländerin, mit ihrer Freundin. Wir diskutierten etwas und schliesslich packten wir all mein Gepäck ins Auto. Es ist eigenartig, dass ich den Lift gerade hier bekomme, da ich vor drei Jahren schon in Blackmount wegen dem heftigen Nordwind das Velo einlud. Ich war froh diesen Lift zu bekommen, da ich vom gestrigen strengen Tag noch sehr müde Beine habe. Nach Tuatepere hielten wir an, um ein Foto von verwindeten Bäumen zu machen. Kurz darauf kam ein alter Mann auf seinem langsamen Motorrad und fing mit uns an zu sprechen. Schliesslich lud er uns ein zu Tee und Gebäck. Er wusste extrem viel über Geographie und Geschichte. Er begann zu erzählen und wollte nicht mehr aufhören. Schliesslich kamen sie noch mit einem Gästebuch. Anscheinend lädt er öfters Leute von der Strasse weg ein. Zu meinem Erstaunen war letzten Winter schon Martin mit Ruedi, sowie Anita eingeladen worden. Das ist ein enormer Zufall, da nicht derart viele Leute drinstehen. Übrigens die Cookies waren hervorragend! Danach fuhren wir nach Bluff, wo wir auf den Hügel sowie zum Schild gingen. Schliesslich fuhren wir auf die Farm bei South Hillend. José ging ganz begeistert mit meinem Velo auf grosse Ausfahrt. Wir hatten schliesslich einen ganz lustigen Abend.

55.39km, 3h01’, 18.4km/h, 17421.8km, 400Hm, Grad 2

 

31. Dezember 1996 Invercargill Dienstag

Silvester

Morgens war das Wetter bedeckt und feuchtkalt. Ich fuhr dann auch wieder spät los. José und ihr Freund gingen bereits um 500Uhr die ca. 350 Kühe melken. Sie haben zwar kein Karussell, können die Kühe jedoch in Reihen melken. Als sie etwa um 800Uhr zurückkamen, gab es ein leckeres Frühstück. Als ich dann endlich losfuhr nieselte es heftig. Nach einer Weile musste ich sämtliche Regenkleider montieren. Zudem war der Gegenwind nicht ohne. In Invercargill ging ich erst in den McDonalds. Danach richtete ich mich im schönen Hostel ein. Bei einem Radgeschäft bekam ich die Adresse der Mavic Generalvertretung in Christchurch. Am Abend stopfte ich mich mit vielen leckerem Essen voll. Es hatte einige Leute. Die Stimmung war jedoch nicht gerade toll. Schliesslich stiess ich mit einem Engländer, einer Kanadierin und einer Deutschen auf das neue Jahr an.

62.45km, 3h32’, 17.6km/h, 17484.2km, 30Hm, Grad 2

 

Statistik Monat Dezember 1996:

 

 
 
 
Datum
 

Etappenort

 
Km
 
Std
 
km/h
 
Total
 
Hm
 
Grad
1.12.96
Tikitiki
76.23
4.30
17.8
15086.6
1130
4
2.12.96
Gisborne
148.66
7.57
19.6
15235.3
1210
5
3.12.96
Gisborne
0.00
15235.3
300
1
4.12.96
Wairoa
102.48
5.22
19.6
15338.5
835
3
5.12.96
Napier
123.71
6.48
19.1
15462.5
1430
5
6.12.96
Napier
11.60
0.64
18.0
15474.1
50
1
7.12.96
Tarawera
90.70
5.77
15.6
15564.8
1605
5
8.12.96
Turangi
113.53
5.40
21.0
15678.5
800
3
9.12.96
Tongariro
53.96
3.70
14.5
15722.5
1200
4
10.12.96
Whakapapa
0.00
15722.5
1225
1
11.12.96
Wanganui
141.60
6.47
21.8
15874.1
905
5
12.12.96
Palmerston
80.06
3.45
23.2
15954.3
460
2
13.12.96
Lower Hutt
150.80
6.78
22.2
16105.4
785
3
14.12.96
Blenheim
77.82
5.43
14.3
16183.7
1485
6
15.12.96
Kaikoura
4.10
0.25
16.4
16187.8
50
1
16.12.96
Hurunui R.
90.87
4.72
19.2
16278.7
735
2
17.12.96
Christchurch
105.90
4.62
22.9
16384.6
485
2
18.12.96
Geraldine
140.22
6.23
22.5
16525.0
195
3
19.12.96
Lake Tekapo
95.29
5.08
18.7
16620.5
1145
3
20.12.96
Omarama
89.62
3.92
22.8
16710.3
240
2
21.12.96
Cromwell
113.93
6.67
17.0
16824.5
755
3
22.12.96
Queenstown
70.05
3.75
18.6
16894.8
770
3
23.12.96
Mossburn
112.36
5.05
22.2
17007.4
680
3
24.12.96
Te Anau
67.06
3.12
21.5
17074.9
465
2
25.12.96
Te Anau
15.00
0.75
20.0
17094.9
1200
1
26.12.96
Te Anau
7.40
0.50
14.8
17102.3
0
1
27.12.96
Te Anau
0.00
17102.3
0
1
28.12.96
Milford S.
121.50
5.93
20.4
17218.6
1405
5
29.12.96
Te Anau
145.91
7.92
18.4
17366.1
2190
6
30.12.96
South Hill.
55.39
3.02
18.4
17421.8
400
2
31.12.96
Invercargill
62.45
3.53
17.6
17484.2
30
2
 
Total
 
2468.20
 
126.27
 
19.6
 
2473.8
 
24165
 
91
 
 
Durchschnitt
79.62
4.07
19.1
779.52
2.9