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1. Juni 1997 Brookings Sonntag

Letzter, wunderschöne Fahrt an Oregons Küste

Heute war ein wunderschöner Tag. Ich sah viele der Deutschen unterwegs. Ich genoss die Fahrt entlang der schönen Küste. Da ich praktisch alle Aussichtspunkte schon gesehen habe, genoss ich einfach das dahinradeln im schönen Wetter. Über das Cape Sebastian kam ich locker hinweg. In Gold Beach ass ich Lunch im Dairy Queen. Ich war früh in Brookings und ging noch in die Stadt. Schliesslich entdeckte ich das all you can eat Buffet bei KFC für 5.49$. Sie hatten etwa fünf Arten Huhn, Gemüse, Salat und leckere Desserts sowie eine Refill Station. Mmmmh! Auf dem Zeltplatz war noch ein Vater mit Tochter, ein komischer Ami und ein junger amerikanischer Radler. Ich kontrollierte den Steuersatz. Er war erstaunlich gut in Schuss. Ich fragte den Amerikaner, der Velomechaniker ist um Rat.

86.86km, 4h32’, 19.1km/h, 30754.9km, 835Hm, Grad 3

 

2. Juni 1997 Brookings Montag

Reparieren, "Fressen" und Faulenzen

Heute machte ich einen Ruhetag. Ich schlief lange. Danach reparierte und kontrollierte ich einige Sachen am Velo. Spätnachmittags ging ich in die Bibliothek und schliesslich nochmals im KFC-Buffet essen.

Ca.10km, Grad 1

 

3. Juni 1997 Brookings Dienstag

Regen, Regen und Faulenzen

Da es morgens in Strömen regnete entschloss ich einen Tag länger zu bleiben. Ich hing den ganzen Tag etwas herum und schlief lange. Übrigens am Vortag entwickelte ich meine Filme bei Fred Meyer, wo ich sowieso längere Zeit verbrachte. Es gibt viele Leute, die von Kalifornien über die Grenze einkaufen kommen gehen weil in Oregon keine Taxen bezahlt werden müssen.

Ca.9km, Grad 1

 

4. Juni 1997 Prairie Creek Mittwoch

Zurück in den Redwoods

Es war wieder schön! Ich kam gut mit meinem Gemüse durch die Agricultural Control. Danach traf ich einen Kanadier mit völlig verbrannten Füssen, der jeden Tag mehr wie 100 Meilen macht! Ich machte den Umweg über den Jeddedia Smith SP. In Crescent City besuchte ich Walmart und BurgerKing. Über die Crescent Hügel kam ich gut hinweg. Die Küsten waren wild und übersät mit Treibholz. Ich wollte eigentlich den Coastal Drive radeln. Dieser war jedoch wegen den Unwettern geschlossen. In Prairie Creek war ein schüchterner Deutscher Radler und ein verrückter kanadischer (Lake Louise) Koch (Dugan), der seine Fronttaschen gestohlen hatte und nun zurückfuhr. Wir machten abends mit Hilfe von Benzin ein ‘grosses’ Feuer.

111.41km, 5h33’, 20.0km/h, 30886.6km, 1065Hm, Grad 3

 

5. Juni 1997 Prairie Creek Donnerstag

Mountainbiken, faulenzen und zwei kaputte Pumpen

Es war wunderschönes Wetter und ich entschloss einen Tag länger zu bleiben. Ich fuhr entlang dem Jogging Trail hinunter an die Beach und entlang der Gravel Road zum Fern Canyon, der wunderschön ist. Man musste zwar viele Male über den Bach springen und über Bäume klettern. Dies macht mir jedoch sowieso Spass. In diesem Canyon wurden Teile des neuen Dinosaurier Tierfilms von Steven Spielberg gedreht (The Lost World). Man konnte mit einem Mountainbike dem Coastal Trail folgen und schliesslich hoch zum Parkway radeln. Es war teils sehr matschig oder schlüpfrig. Einmal lag ein Hirschkalb im Trail. Ich stiess mein Velo in einem Bogen herum. Die Mutter wollte mich jedoch schon attackieren. Einmal flog ich voll in den Matsch. Zurück im Camp musste ich erst mein Velo reinigen. Danach fuhr ich hinunter nach Orick um zu ‘shoppen’. Abends kamen noch Kristen und Elizabeth und ein kanadischer Radler. Ich kochte mit dem hektischen Dugan. Wir versuchten ein Loch zu flicken, das jedoch mehr aufging, da eine Naht riss. Wir mussten schliesslich die Schläuche wechseln und ich gab ihm einen meiner alten (mit elf Flicken!). Übrigens morgens schliss ich beide meiner Pumpen! Die Zefal brach beim Halter und die Avenir brach beim Ventilhalter, den ich mit einem Schraubenset reparieren konnte. Es hatte wieder viele Hirsche auf der Wiese. Spätabends telefonierte ich mit René Haag. Er konnte mir nicht ein Stelle anbieten. Es ist vielleicht möglich temporär zu arbeiten. Es wird mittlerweile nachts sehr kalt.

57.70km, 3h45’, 15.3km/h, 30944.3km, 520Hm, Grad 3

 

6. Juni 1997 Arcata Freitag

Zu viert eingeladen zu Spaghetti und Übernachtung

Es war schön, jedoch windig. Ich fuhr meist mit Kristen und Elizabeth. Wir schauten uns auch das Redwood Informationszenter an. In Trinidad assen wir Lunch im County Park. Wir trafen Linda, eine Lehrerin, von Arcata. Sie lud uns zum Übernachten ein. Wir fuhren erst in die Stadt, da wir früh waren. Auf dem Weg in die Stadt hörte ich plötzlich hinter mir ein Knallen und jemand laut ‘shit’ schreien. Kristen und Elizabeth fuhren auf zusammen. Zum Glück war hier auf dem Freeway ein breiter Seitenstreifen, so dass die Autos keine Bedrohung waren. Wir mussten lange lachen bis wir uns wieder gefasst hatten. Wir trafen Rob (Kanadier), der sich uns anschloss. In der Stadt besuchten wir einen Bikeshop, indem Kristen ihre Industrielager für die Frontnaben wechselte. Wir bekamen ein grosses Pastanachtessen mit leckerem Salat. Der Garten war ideal zum Zelten. Sie mähten extra den Rasen vor unserer Ankunft. Sie hatten ein neunmonatiges Baby (Sally)! Da sie anfangs Arcata wohnten, mussten wir ziemlich weit zurückradeln.

75.38km, 3h40’, 20.5km/h, 31020.1km, 645Hm, Grad 2

 

7. Juni 1997 Weott Samstag

Über Erdrutsche und durch gigantische Wälder

Morgens kriegten wir erst einen exzellenten Kaffee. Ich konnte meine Kaffeebohnen endlich mahlen, die ich in Chester kriegte! Wir fuhren schliesslich in die Stadt und assen bei Los Bagels Frühstück. Danach schauten wir uns den Farmersmarket an. Arcata ist immer noch eine extrem alternative Stadt, die sogar eine grüne Mehrheit im Stadtrat hat. Anstatt den vielbefahrenen Freeway, fuhren wir über den Samoa Boulevard dem Westteil der Bucht entlang. In Eureka schauten wir erst das alte, schöne Old Mansion Haus an. Wir mussten erst etwas suchen, um den Bikepath zu finden. Unterwegs sahen wir auch wieder Rob, der jedoch anscheinend lieber alleine sein wollte. Wir rasten mit extrem guten Rückenwind weiter. Um dem Freeway zu entrinnen, nahmen wir die Frontage Road über die Swiss Hall und Loleta. An zwei Stellen war die Strasse ausgewaschen. Wir mussten die Velos über grosse Erdhügel tragen. Wir hatten dafür keinen Verkehr. In Fortuna assen wir (mit Kristen und Elizabeth) beim Safeway Lunch. Bei Rio Dell brach meine erste Speiche! Schliesslich kamen wir wieder in die sagenhafte Avenue of the Giants. Nach dem Immortal Tree brach ich eine zweite Speiche und ersetzte schliesslich beide vorort. Wir campten in der schönen Hiker/Biker Site bei Weott gratis. Ich blieb länger mit Kristen auf bei Tagebuch schreiben und diskutieren.

99.17km, 4h57’, 20.0km/h, 31119.4km, 545Hm, Grad 2

 

8. Juni 1997 Standish Hickey SP Sonntag

Genussradeln entlang der Mammutbäumen

Morgens nach Kaffe, Quesadillas und Müesli fuhren wir etwa zwei Meilen zurück zur Founders Grove. Der Founders Tree war unglaublich! 346ft (105.5m) hoch! Es lagen und standen dort etliche ‘Riesen’. Wir radelten anschliessend gemächlich entlang der Avenue. Bei Philipsville war ein Motocross Festival. Wir stoppten eine Weile dort. Vorallem Elizabeth war von diesen Maschinen fasziniert. Ich merkte dort, dass mein australischer Buschhut weg ist. Ich glaube, er wurde in Fortuna beim Safeway gestohlen. In Redway machten wir entlang der Frontage Road Lunchpause. Es waren dort etliche eigenartige Leute. Der Weg über Redway wird im Buch nicht vorgeschlagen. Man kann jedoch einen steilen Hügel umfahren. In Garberville kamen wir zurück auf den Freeway und sahen Rob hinter uns. Es war heute sehr heiss! Bei Piercy nahmen wir die leere alternative Route. Nach Richardson Grove schauten wir uns den Redwoodshop und den Grandfather Tree (1800 Jahre alt) an. Nach einigen Hügeln kamen wir schliesslich nach Standish Hickey, wo wir uns erst ein Eis und einen Drink gönnten. Die Strasse war teils sehr eng. Im State Park hatte es sehr viele Mücken. Nach der guten Dusche fuhr ich noch hinunter zum schönen Eel River. Es hatte gute Schwimmlöcher und das Wasser war nicht kalt. Rob zeltete und schnarchte auch bei uns.

89.51km, 5h03’, 17.8km/h, 31209.2km, 920Hm, Grad 3

 

9. Juni 1997 MacKerricher SP Montag

Hagelwarnung zurück an der Küste

Wir witzelten lange umher wie hart Leggett Hill sein wird und dass wir dort viele Räder mit den zugehörigen Skeletten finden werden mit Lenker und Powerbar in der Hand! Schliesslich war der Hügel wie ich schon wusste harmlos. Auf dem Pass trafen wir einen radelten Doktor, der nordwärts ging (Mike von Maine). Er erzählte uns, dass Eddie Fitzgerald an der Küste bei Fort Bragg radelt! Auf die Bekanntschaft kann ich jedoch verzichten. Wir trafen ihn bereits im Frühling 96 in Ventura. Die Abfahrt war ein Genuss. Wir kamen nach dem heissen Aufstieg ins kühle Küstenwetter zurück. In Westport assen wir beim kleinen Deli Lunch. Es war kalt. Wir trafen drei andere Radler. Zwei Girls, die von Vancouver nach Santa Cruz radeln und Rick von Vancouver, der nach San Francisco geht. Vom Deli bekamen wir die Information, dass inch-grosser Hagel im Kommen sei! Wir könnten unmöglich weiterfahren. Wir diskutierten lange was tun, fuhren dann jedoch unbeschadet über die Hügel nach MacKerricher Beach State Park. Wir mussten zweimal die Strasse verlassen als Trucks fast über den Haufen fuhren! Die Hiker/Biker Sites waren dieses Mal am Originalort und sind viel angenehmer als letztes Jahr. Rick schloss sich uns seit Westport an und zeltet mit uns. Er ist froh nicht mehr mit den beiden anderen mitzustressen und etwas Spass zu haben.

67.12km, 3h33’, 18.8km/h, 31276.7km, 960Hm, Grad 3

 

10. Juni 1997 Manchester Beach SP Dienstag

Zu viert macht alles viel mehr Spass

Die Nacht war klar. Morgens war es wieder neblig. Nach einem gemütlichen Z’morge mit Kaffee, Müesli und Pancakes starteten wir alle zusammen. Wir nahmen das kurze Stück die Service Road, die gleich hinter der Unterführung links über ein kurzes Schotterstück weggeht. In Fort Bragg steuerten wir den Safeway an und cruisten erst dort ziemlich lange herum. Anschliessend gab es wieder immer eine Verpackungsschlacht. Die heute besonders gross war. Wir waren schnell im schönen Mendocino. Wir hingen ein wenig in den Shops herum und assen dann im Park Lunch. Wir haben uns angewöhnt alles zu teilen! Käse, Gemüse, Senf, Creme Cheese etc. Es war schon spät und wir waren nirgends. Ich wusste ja schon von letzten Herbst wie weit die Strecke bis Manchester in einem Nachmittag ist. Es ging schliesslich über unzählige Hügel und Gullys über Elk nach Manchester Beach. Bei Albion merkte ich, dass etwas mit meinem Hinterreifen nicht stimmt (Hopsen). Ich hatte ein grösseres Loch im Reifen und fuhr praktisch auf dem Liner! Ich montierte den Michelin Slick. Er war ungeheuer schwer zu montieren. Wir informierten uns noch beim KOA über Dusch-und Sitepreise. Nur Duschen konnte man nicht und eine Site zu viert wäre 37$! Also gab es heute keine Dusche, Hot Tub und Swimming Pool. Die Hiker/Biker Sites sind jedoch schön gelegen. Die beiden Girls gingen beim KOA-Camp waschen. Bei dieser Gelegenheit nahmen sie gleich heimlich eine Dusche Dabei ist Elizabeth ein Missgeschick passiert. Sie hat sich in der Dusche geirrt und ist plötzlich einem nackten Mann gegenüber gestanden! Sie dachte erst, dass er in der falschen Dusche sei. Rick ging an die Beach. Ich rief Jim in Walnut Creek an und ging auch noch an die schöne Beach, wo ich noch etwas Feuerholz mitnahm. Ich flickte meine zwei Ersatzreifen. Beim Schwalbe City Jet habe ich ein Stück Reifen von Rick auf die Innenseite geleimt und mit Tape zusätzlich fixiert. Beim Avocet Reifen, bei dem die Wand gerissen ist, habe ich erst ein Flicken hineingeleimt, Tape darüber montiert und alles mit starkem Faden vernäht. Da Kristen und Elizabeth meine Bratpfanne für ihr ausgiebiges Quesadilla Menü brauchten gab es bei mir spät Nachtessen. Abends blieb ich mit Kristen länger auf um hochstehende Gespräche über boilen und Foresttalk zu führen. Wir hatten ein gutes Feuer.

72.44km, 3h44’, 19.4km/h, 31349.6km, 790Hm, Grad 3

 

11. Juni 1997 Bodega Dunes SP Mittwoch

Wieder grosse Reifen und Radproblema bei Bodega

Morgens hatten wir schönstes Wetter! Es war erstaunlich warm. Nach einem gediegenen Frühstück inklusive Quesadillas und Kaffee ging es los. Es ging durch das hübsche Point Arena, das man jedoch fast verpasste da die Abfahrt so steil ist. In Gualala assen wir so eine Art Brunch beim Supermarkt und probierten auch gleich die Bäckerei aus. Beim Salt Point SP vernahm ich ein Geräusch bei meinem Vorderreifen. Da knallte es auch schon. Die Seitenwand brach, da der linke Bremsklotz lose war. Ich montierte den geflickten Schwalbe City Jet. Ich benütze mittlerweile die Pumpe von Kristen, da meine Scheiss-Avenir nichts wert ist. Bei Fort Ross assen wir spät an einem windigen Tisch Lunch. Es hatte heute sturmartigen Nordwind! Wir schauten uns das Visitorcenter an, bei dem sogar Ausführungen über Stone-Boiling hatte! Beim Video fielen wir alle beinahe in Schlaf. Die nachfolgenden Hügel waren durch die Szenerie und dem guten Rückenwind ein Genuss. Wir kamen in dicken, kalten Nebel. Vor dem Zeltplatz hatte ich grosse Probleme mit dem Hinterrad da andauernd lose Speichen. Die Hiker/Biker Sites sind immer noch sandig. Wir quartierten uns an einem schönen Platz unter den Eucalyptusbäumen ein .Wir waren heute spät. Durch die Bäume waren wir vom sturmartigen Wind geschützt. Ich blieb abends länger mit Kristen auf.

110.70km, 5h14’, 21.1km/h, 31460.5km, 1030Hm, Grad 4

 

12. Juni 1997 Walnut Creek Donnerstag

Durch den Stadtdschungel nach San Francisco. Abschied von drei guten Freunden.

Rick entschied, mit mir nach San Francisco zu fahren. Kristen und Elizabeth entschieden nach langem hin und her dasselbe. Sie hätten den Flug am 17.6 von Oakland. Eine Änderung würde sie 57$ kosten! Es war schönstes Wetter obwohl es eigentlich nach Wetterbericht regnen sollte. Die Strecke war ausser den ersten Kilometern neu für mich, da ich im Herbst ins Napa Valley fuhr. Es ging über einige Hügel durch schöne Farmlandschaften ins schöne Tomales, wo wir Brunchstopp bei der Bäckerei machten. Im Park trafen wir einen alten kanadischen Tourenradler, der uns seine tolle ‘Handschuhrückspiegel’ demonstrierte. Entlang der San Andreas Fault (Tomales Bay) ging es mit starkem Rückenwind nach Point Reyes Station., wo wir an einem windigen Tisch Lunch assen. Wir hatten wir immer jede Menge Spass. Über den Sir Francis Drake Boulevard fuhren wir zum Samuel P. Taylor SP, der über einen schönen Radweg erreichbar ist. Danach fing das hektische radeln mit Guidebook und viel Verkehr an. Wir mogelten uns jedoch über Marin City und Sausalito zur Golden Gate Bridge durch. Um die Pfeiler herum musste man extrem aufpassen nicht vom Rad geweht zu werden. Wir fuhren zusammen zur Fishermans Wharf, wo wir uns eine Pizza, Bier und Trauben genehmigten. Als wir in die Stadt fuhren war es schon am Eindunkeln und bitterkalt. Bei der BART-Station verabschiedeten wir uns von Rick, der bis am 17.6 im Hotel sein wird. Er hat es genossen mit uns zu radeln und wir sind gute Freunde geworden. Er hat eine eigene Webpage, in der wir dann auch erscheinen werden. Mit Kristen und Elizabeth nahm ich BART nach West Oakland. Sie versuchen noch diese Nacht heimzufliegen. Der Abschied von den beide und vorallem von Kristen fiel schwer. Wir mochten uns. Sie werden beide am 25. Juni nach Alaska fliegen und dort drei Monate arbeiten. Elizabeth wird im Herbst nach Europa kommen. Ich rief Jim an, dass ich etwas später komme. Sie hatten beide noch nicht gepackt. Sie fliegen für zwei Wochen nach Italien. Jessica, die Nichte, passt auf die Kids auf. Michael hat sich das Bein gebrochen Sie waren über Memorial-Day in Richardson Grove und letztes Wochenende im Macarthur Burney Falls Memorial State Park, wo ich in der Nähe zeltete.

123.31km, 5h54’, 20.9km/h, 31583.9km, 1355Hm, Grad 4

 

13. Juni 1997 Halfmoon Bay SP Freitag

Morgens war nur noch Jessica da. Ich wusch Kleider und ging in die Bibliothek. Ich hatte eine e-mail von Sibylle. Sie hat sich anscheinend von Alois getrennt. Sie war bei ihren Freunden in Vancouver und hat anscheinend etwas genug vom Radeln in Wind und Wetter. Ich schaute auch noch kurz in Rick’s Webpage hinein. Ich nahm schliesslich BART nach Daly City und radelte entlang der Küste nach Halfmoon Bay. Bei Devils Slide war enorm viel Verkehr und kein Platz. Es waren keine anderen Radler im Camp. Das Wetter war toll, jedoch windig. Es hatte grosse Wellen!

47.14km, 2h38’, 17.8km/h, 31631.3km, 415Hm, Grad 3

 

14. Juni 1997 New Brighton Beach SP Samstag

Ärger mit der Rangerin

Morgens brachte ich meine Filme zum 24hr Safeway Entwicklung. Ich schaffte es gerade noch auf die 1000Uhr. Ich hatte wieder einmal ein Powerfrühstück mit sechs Eiern! Ich hatte extremen Gegenwind, obwohl hier gutes Wetter war. Weiter südlich kam ich dann in dicken Nebel, der ziemlich feucht und kalt war. Beim Pigeon Point Hostel studierte ich sogar noch dort zu bleiben. Da es 1300Uhr war und das Hostel um 1630Uhr öffnet fuhr ich weiter. Und siehe da: Weiter südlich kam ich wieder in besseres Wetter und der Wind flachte auch ab. In Santa Cruz am Pier bekam ich von einer Radlerin eine Adresse. Da sie jedoch arbeiten ging und ich nicht wusste wie lange ging ich nach New Brighton. Unterwegs hing ich noch i Bikeshop, im Montbell Factory Outlet, im K-Mart und BurgerKing herum. Als ich schliesslich schon nach 1900Uhr zum Gate kam, sagte die Rangerin mir, es sei voll, sie hätten lediglich vier Hiker/Biker Sites. Was für ein Unfug: Letzten Herbst waren wir viel mehr Zelte! Und nach 1900Uhr weggeschickt zu werden ist sowieso eine Frechheit. Sie sagte mir, dass sieben Meilen südlich der nächste State Park wäre. Ich suchte schliesslich den Hintereingang (Nord), wo ich mein Velo kurz tragen musste. Es war ein englisches Tandempaar dort, die auf eine Ersatznabe warteten, sowie zwei deutsche Reisende (Bus) und zwei komische Homeless. Abends kamen noch vier junge Australier, die erst auch weggeschickt wurden. Zudem war plötzlich noch ein Zelt hier.

110.16km, 6h16’, 17.6km/h, 31741.7km, 695Hm, Grad 4

 

15. Juni 1997 Halfmoon Bay SP Sonntag

Über den strengen Skyline Drive zurück nach Halfmoon Bay

Ich startete etwa um 800Uhr. Und prompt, als ich fortfuhr kam die Rangerin, da sie sah, dass zu viele Zelte hier sind. Aber ich war schon weg! Im McDonalds in Santa Cruz genehmigt ich mir erst ein zweites Frühstück. Ich erwartete einen strengen Tag. Die Strasse ging durch ein langes Tal mit schönen Wäldern und einigen Dörfern stets langsam steigend. Der eigentliche Aufstieg zum Grat (~2000ft) war angenehm zu fahren, da nicht steil. Einmal auf dem Grat ging es immer etwas auf und ab. Es hatte extrem viele Motorradfahrer und Radler unterwegs, da Sonntag. Es war schönes, warmes Wetter und erstaunlicherweise kaum Wind auf dem Grat. Bei einem Restaurant (Sky Londa) an einer Kreuzung machte ich Lunchstop. Ich lernte Muschi (ursprünglich Schweizerin) und ihre zwei Freunde kennen. Sie war ziemlich erschöpft vom steilen Ostaufstieg. Wieder unterwegs traf ich einen Schweizer Mountainbiker, der hier seit acht Monaten als C-Programmierer arbeitet. Wir machten einen Colastop. Danach ging es in einer langen, windigen Abfahrt 2000ft nach Halfmoon Bay hinunter. Auf dem Highway war enorm viel West-Ost Verkehr (Sonntagstouristen). Die Fotos sind einigermassen gelungen. Die Rangerin am Gate erkannte mich wieder und war erstaunt, mich schon wieder zu sehen. Es war noch ein ‘Pärchen’ von Boston hier, die auf ihrer ersten Radtour nach San Diego sind. Sie verbrachten ihre erste Nach t zusammen im kleinen REI-Zelt, obwohl sie nicht ein Paar sind. Sie hatten erst etwas Organisationsprobleme! Ich fixierte alle linken Speichen mit Loctite. Diesmal nahm ich das Vorderrad ins Zelt, da hier ein hohe Gefahr von Diebstahl besteht. Die letzte Nacht hier legte ich das Velo ins Vorzelt.

109.67km, 6h02’, 18.1km/h, 31851.5km, 1425Hm, Grad 5

 

16. Juni 1997 San Francisco International Airport Montag

Stressiger Tag in Stadt und Flughafen

Ich liess mir Zeit zum Aufräumen. Ich wechselte noch die Kette. Es war neblig. Der Highway über den Hügel hatte doch mehr Verkehr wir erwartet (und vorallem Trucks). Es war teils ziemlich eng. Ich war jedoch schnell über den 880ft-Hügel. Auf der anderen Seite überquerte ich den San Andreas Fault. Ich nahm die erste Strasse links vor der Interstate (Skyline Drive). Danach ging ich eine Strasse zu früh über die Interstate und musste kurz nach dem Weg zum Crystal Springs Drive fragen, dem ich dann bis El Camino Real folgte. Diese teils grosse Hauptstrasse geht bis nach Colma hoch, wo sie dann in Mission Street führt. Ich folgte ihr bis Broadway um zum Old Bayshore Highway zu kommen, der mich dann ohne Probleme zum Flughafen führte. Unterwegs machte ich noch einen BurgerKing-Halt. Ich war bereits um 1300Uhr im Flughafen und studierte, was ich machen soll. Schliesslich radelte ich nach Colma und nahm BART nach Downtown S.F. Den Nachmittag verbrachte ich jedoch so chaotisch, dass ich BART nahm. Ich hatte Probleme Kleingeld vorwiegend beider Wharf . Eigentlich wollte ich zum Flughafen zurückradeln, da es sowieso starken Nordwind hatte. Der Verkehr war zu organisieren. Ein Homeless wollte mir sogar noch ein Velo verkaufen! Da ich sah, dass 'meine' Route in der anderen Richtung beim Flughafen Probleme geben könnte, folgte ich El Camino Real und nahm Millbrae Avenue um zum Old Bayshore Highway zu gelangen. Es war etwa 2km weiter, jedoch einfacher zu finden. Im Flughafen rief ich Kristen an, da ich noch eine Phonecard übrig hatte. Es war vorher lange besetzt, da sie mit Elizabeth Schwester telefonierte. Wir konnten noch ziemlich lange plaudern. Sie kamen gut zum Flughafen. Es gab eine Busverbindung von der BART-Station (Shuttle). Danach machte ich eine grosse Sauordnung! Ich packte alles um. Die Bikebox konnte ich bereits für 15$ organisieren. Sie hatten sehr lange um mir die ungewöhnliche Quittung auszudrucken. Abends 'belästigte' mich noch ein Schwuler und alter, wirrer Mann. Ich wusch und rasierte mich auf den Toiletten. Der Airport hat nichts zu bieten. Ich bekam nicht sehr viel Schlaf diese Nacht.

80.02km, 4h23', 18.2km/h, 31932.0km, 620Hm, Grad 3

 

17. Juni 1997 USAirways Dienstag

Schlaflose Reise nach Paris

Um 530Uhr ging der check-in Schalter auf. Ich hatte keine Probleme. Sie haben nicht einmal gewogen. Ich hatte drei Sitze für mich alleine bis Pittsburgh! Es gab nach meinem Frühstück (Yoghurt) noch ein zweites im Flugzeug. Es war ein herrlicher Flug. Schade, dass San Francisco in dickem in dickem Nebel lag. Wir flogen entlang I80 über Donner Pass (Truckee), Lake Tahoe, Reno, Nevada, Great Salt Lake, Salt Lake City, Green River (WY). Über den Rockys hatte es dicke Wolken. Die Plains waren dann doch etwas eintönig. Weiter flog ich über Chicago nach Pittsburgh, wo ich eine Stunde Aufenthalt hatte. Ich ging hinaus um mir die Füsse zu vertreten. Der ganze Flughafen (wie auch in Philadelphia) war voll von USAir-Fliegern (Mutterflug-häfen). Ich kaufte mir ein letztes McDonalds Menü zur Abgewöhnung. Der Flughafen Philadelphia war sehr hektisch. Ich musste den Terminal wechseln und hatte dazu eine Stunde Zeit. Ich nahm den Shuttle Bus. Es lief schliesslich einwandfrei. Ich hatte den letzten, hintersten Fensterplatz und wiederum zwei Sitze für mich. Der Flug war uninteressant, da wir in der Nacht und vorwiegend über Meer flogen. Der Film war mies und die Nacht kurz. Reisezeit: San Francisco 700 - Paris 700 mit 2*ca. 1h Unterbruch und 9h Zeitverschiebung.-> ca.13h

 

18. Juni 1997 St.Gobain Mittwoch

Zurück in Europa

In Paris angekommen, musste man erst weit zum Baggage Claim laufen. Mein Gepäck kam wohlbehalten an. Meine Reifen waren in Ordnung, obwohl ich die Luft wieder einmal nicht herausgelassen hatte. Ich ging durch den Zoll, wo die Schweiz 'erstaunlicherweise' bei den EU-Ländern durchmarschieren konnte. Der Flughafen (Charles de Gaulle) war zwar gross, man hatte jedoch nirgends Platz. Was mir gleich auffiel, waren die vielen rauchenden Leute in einem öffentlichen Gebäude und die grosse Polizeipräsenz mit Maschinengewehren! Ich kaufte eine Michelin Strassenkarte (1:1'000'000), baute mein Bike zusammen und fuhr los. Es war einfach aus dem Flughafengelände rauszufahren, obwohl es überall Autobahnen hatte. Es war ein schöner Tag mit jedoch etwas Morgennebel. Ich steuerte einfach tendenziell Richtung Nordwesten. Beim Einkaufen fand ich, dass Frankreich extrem teurer geworden ist. Ich fuhr über kleine Nebenstrassen durch viele kleine, alte Dörfer. Es hatte einige Hügel. In Pierrefonds, einem schönen Ort mit Schloss machte ich für ca. 4h (2-6) ein Nickerchen, da ich hundemüde war. Ich merkte die lange Reise mit neun Stunden Zeitverschiebung. Danach fuhr ich eine Zeitlang mit einem Rennradler, der mich auch eingeladen hätte. Er wohnte jedoch im Süden. Meine Karte hat die Wälder eingetragen. So steuerte ich abends den nächsten Wald an, kochte und ging endlich wieder richtig schlafen.

115.05km, 6h19', 18.2km/h, 32047.5km, 955Hm, Grad 3

 

19. Juni 1997 Aubenton Donnerstag

Grosse Jet Lag Probleme

Anderntags wachte ich erst um 1300Uhr auf! Ich hatte anscheinend den Schlaf nötig. Somit startete ich erst um 1400Uhr. Im nächsten Dorf wurde ich beim Supermarkt schon von einem heftigen Regenguss aufgehalten. Ich fuhr auch heute vorwiegend über schöne, kleine Landstrassen. Mit Laon durchquerte ich eine grössere Stadt. Die Städte sind hier teils etwas kompliziert und nicht immer gut beschildert. Es wurde schliesslich hügeliger und ich hatte gegen Abend doch noch einige längere Aufstiege zu bewältigen. Schliesslich kam ich vor Eindunkeln in einen heftigen Regen, der sich auch fortsetzte. Ich fand einen Platz im Wald, wo ich erst durchs hohe, nasse Gras laufen musste. Beim Aufstellen brach noch eine Naht beim Zeltgestänge. Ich tapte es.

79.29km, 4h36', 17.2km/h, 32127.0km, Grad 3

 

20. Juni 1997 Douzy Freitag

Durch komplizierte französische Städte

Morgens war das Wetter wieder etwas besser. Ich fuhr über Nebenstrassen nach Charleville hinein, weil die Hauptstrasse zu gefährlich war. Es war dann äusserst verwirrend und schwierig das Zentrum dieser grossen Stadt zu finden. Auch beim Hinausfahren musste ich ständig aufpassen nicht auf die Autobahn zu kommen. Im Süden der Stadt ging ich in einen riesigen Supermarkt shoppen und anschliessend im McDonalds einen teuren Shake trinken. Mit Sedan musste ich nochmals einen grösseren Ort durchfahren. Da das Wetter immer schlechter wurde und ich wirklich einmal eine Dusche brauchte ging ich in Douzy auf einen Zeltplatz (ca.5SFr). Nachdem ich aufgestellt hatte begann es heftig zu regnen. Die Dusche hat seine Wirkung getan. Abends rief ich die Mutter von Linda an um die neue Telefonnummer zu bekommen. Es war jedoch nur der Beantworter daheim auf den ich dann eine Message sprach.

97.62km, 5h13', 18.6km/h, 32224.8km, 395Hm, Grad 3

 

21. Juni 1997 Bridal (Luxembourg) Samstag

Regen, Regen und Regen

In Carignan begann es bereits zu regnen, hörte später dann wieder. Zur Grenze bei Florenville ging es ziemlich lange hoch. In Florenville begann es dann zu schütten. Also setzte ich mich an einen trockenen Platz und ass. Da ich kein belgisches Geld hatte, konnte ich bis Deutschland nichts kaufen. Die Fahrt bis Arlon war wellig. In Luxembourg wurde es dann sogar hügelig. Es hatte in Luxembourg viel Wald. Es wurde schliesslich ziemlich spät, da ich überall etwas herumhing. In Bridal, kurz vor Luxembourg folgte ich einem Radweg in den Wald und campte dort. Die letzten Kilometer in Luxembourg waren streng.

100.91km, 6h16’, 16.1km/h, 32325.9km, 1020Hm, Grad 4

 

22. Juni 1997 Enkirch Sonntag

Wieder Regen

In Luxembourg war ich schnell. Ich schaute mir die Innenstadt an. Bei der Touristinfo bekam ich eine Karte und den Tip, den Radweg über Echternach zu nehmen. Nach 3-4maligem Verfehlen des Radweges gab ich es auf und nahm den kürzeren Weg über Grevenmacher. In Wasserbillig überquerte ich die Grenze zu Deutschland. Es war heute allgemein wieder etwas trockeneres und wärmeres Wetter. Bis Trier fuhr ich alles auf dem guten Radweg, wurde aber kurz vor Trier doch noch von einem heftigen Gewitter überrascht. In Trier war ein Stadtfest. Es war schwer sich durch die Mengen zu bahnen. Während ich ass, sprach ich mit einem interessierten älteren Ehepaar. Weiter radelte ich auf meist guten Radwegen entlang der Mosel weiter. Das Tal war relativ eng und etwa 300 Meter tief. Es ist meist auf beiden Seiten mit Reben bedeckt. Auf der Mosel hatte es ziemlich viel Schiffahrt. Der Nachteil war, dass die Mosel stark mäandrierte und ich deshalb lange Umwege fahren musste. Dafür hatte ich hier guten Rückenwind und keine Hügel. Es war schwer eine Zeltmöglichkeit zu finden, da keine Wälder erreichbar waren. Ich versuchte Linda nochmal zu erreichen. Sie war nicht daheim, sprach jedoch eine Message für mich aufs Band. In Enkirch, wo ich erst ‘pflotschnass’ wurde fand ich dann einen Platz. Es nervt mich langsam an jedem Tag mehrere Male verschifft zu werden.

156.10km, 7h41’, 20.3km/h, 32482.0km, 455Hm, Grad 3

 

23. Juni 1997 Mainz Montag

Entlang den schönen Flüssen Mosel und Rhein. Besuch in Mainz.

Morgens begann es gleich an zu regnen nachdem ich startete. In Zell ass ich Frühstück. Danach löste ich Schecks ein, um endlich wieder bares zu haben. Nach einem unnötigen Loop, entschloss ich über die Hügel zu radeln. Es waren 300-400 Höhenmeter teils steiler Aufstieg. Die Strasse hatte jedoch keinen Verkehr. In Kappel ass ich Lunch. Es war kalt und windig. Vorallem von Simmen weg war die Strasse extrem eng und verkehrsreich. Zudem schüttete es wieder einmal. Die Abfahrt nach Bacharach war dann toll. Nach Bingen tankte ich Kalorien im Aldi. Ich kam gut vorwärts und war um etwa 1800Uhr im grossen Mainz. Von Bacharach weg konnte man fast alles auf Radwegen fahren. In Mainz hatten sie das Johannesfest. Ich schaute mich an diesem etwas um. Linda war nicht zu erreichen. Als ich schon auf dem Weg zum Zeltplatz war und das letzte Mal Probierte, erreicht ich ihre Mitbewohnerin. Ich konnte die Nacht bei ihnen verbringen. Vom Bahnhof aus fuhr ich erst ziemlich weit in die falsche Richtung. Linda kam erst spät von der Arbeit heim. Sie hat momentan Stress an ihrem Medizinstudium. Ich kochte mir Reis. Schlafen konnte ich auf einer Couch in der Küche. Es war mühsam alles in den vierten Stock zu tragen!

167.32km, 9h10’, 18.2km/h, 32649.3km, 985Hm, Grad 5

 

24. Juni 1997 St. Leon Dienstag

Viel Verkehr in Deutschlands Städten

Ich verliess die Wohnung früh. Als ich meine Taschen vor die Türe stellte schnappte die Türe durch den Wind automatisch zu. Da das kleine Abstellraumfenster offen war, kletterte ich durch dieses zurück. Am Morgen hielt ich mich erst etwas in Mainz auf. Danach folgte ich dem holprigen Radweg entlang dem Rhein. In Nierstein verpasste ich wieder einmal ein Radwegschild und musste zurückfahren. Teils konnte man dann auf guten Nebenstrassen durch die Reben fahren. In Worms hielt ich mich länger in einem Bikeshop auf. Er wollte diverse Infos über mein Material. Danach fuhr ich über den Rhein und entlang verwirrenden Radwegen in Richtung Mannheim. Ich versuchte Mannheim etwas zu umfahren, kam jedoch mitten in die Vororte bei Rush-Hour! Den Weg nach Heidelberg zu finden war erst nicht ganz einfach. Schliesslich kam ich doch noch nach Heidelberg. Heute war der Abi-Tag. Viele Schüler fuhren hupend und schreiend durch die Stadt. Ich schaute mir die Stadt etwas an. Es regnete teilweise. Auf Irrwegen fuhr ich aus der Stadt hinaus. Zum Glück waren die Wälder auf meinen Karten eingezeichnet. So fuhr ich gezielt nach St.Leon. Etwas südlich fand ich im Wald sogar Tisch und Bänke. Zum Zelten fuhr ich noch etwas tiefer in den Wald hinein.

143.22km, 8h30’, 16.8km/h, 32792.7km, 125Hm, Grad 3

 

25. Juni 1997 Leutesheim (Kehl) Mittwoch

Immer noch Gegenwind

Das Wetter war wieder einigermassen. Den Weg nach Karlsruhe war ausser einem Dorf (Blankenloch) einfach. Dort bauten sie eine Verlängerung der Tramlinie. Der Radweg hörte an der Baustelle und ich musste mein Velo über Schotter und Geleise tragen. In Karlsruhe machte ich im Zentrum länger Pause und unterhielt mich auch mit Leuten. Den Weg hinaus war wieder schwerer zu finden. Schliesslich konnte ich lange einer Strasse direkt am Rhein ohne Verkehr folgen. Ich hatte heute schwere Beine und kam schlecht vorwärts. Seit Mainz habe ich stets teils starken Gegenwind. So war ich froh einige Kilometer im Windschatten einer Renngruppe zu fahren. Die waren erstaunt, dass ich ihnen anhängte und folgen konnte bei einer Geschwindigkeit von 30-35km/h. Ich unterhielt mich länger mit einem älteren Radler. Da ich schon spät war, wollte ich nicht noch Kehl durchqueren. Ich musste in der Gegend von Leutesheim länger für einen geeigneten Platz suchen. Ich versuchte auch in die Schweiz zu telefonieren um Martins neue Telefonnummer zu kriegen. Jedoch ohne Erfolg. Auch überlegte ich über Kleindietwil zu fahren und dort die letzte Nacht zu verbringen. Ich musste heute einige Male die Radwege suchen. Ich hatte für einmal kaum Regen.

124.00km, 6h53’, 18.0km/h, 32916.8km, 165Hm, Grad 3

 

26. Juni 1997 Bremgarten Donnerstag

Wieder Regen

Morgens fuhr ich erst nach Kehl, um ein zweites ‘Bäckerei’ Frühstück zu genehmigen. Ich entschloss, nicht nach Strassbourg zu fahren. Kurz nach Kehl begann es zu schütten. Ich verkroch mich in einen grossen Supermarkt, musste jedoch auch nachher immer noch im Regen fahren. Ich traf zweimal andere Tourenradler. Ich konnte lange über relativ verkehrsarme Nebenstrassen und teils sogar über gute Radwege fahren. In Rust machte ich beim Europapark Mittagspause. Es ist wahnsinnig, wie viele Busse dort parkieren. Viele davon sind von der Schweiz. Je näher ich zu Freiburg kam, desto komplizierter wurde es wieder. Einmal verpasste ich ein Radwegschild. Ich wollte über einen Feldweg abkürzen, anstatt zurückzufahren. Schliesslich musste ich sogar stossen. Das Wetter war mittlerweile einigermassen gut. Ich hatte jedoch stets noch ziemlichen Gegenwind (Süd). In Freiburg fuhr ich ins Zentrum. Dort traf ich einen deutschen Radler, der Richtung Skandinavien unterwegs ist. Wir unterhielten uns länger. Danach traf ich einen radbegeisternden Langzeitarbeitslosen mit dem ich länger diskutierte. Schliesslich verliess ich Freiburg spät. Dafür hatte ich durch einen aufziehenden Sturm heftigen Rückenwind. Durch den Sturm wurde es jedoch viel früher dunkel und ich hatte immer noch keinen Übernachtungsplatz. Schliesslich kam noch ein Polizeiauto entgegen, die wendeten und mich stoppten. Ich erzählte ihnen, dass ich in Freiburg den Zeltplatz verpasst hätte, ich jedoch im nächsten Dorf eine Unterkunft suchen werde und ich mein Flashlight montiere. Anstatt ins Dorf fuhr ich im strömendem Regen in den Wald hinein. Erst irrte ich dort im Dunkel umher bis ich ein Schild zu einem Forsthaus sah. Dieser fand ich denn auch. Es hatte einen idealen Unterstand, wo ich mich im Trockenen einrichten konnte. Das Zelt musste ich auch nicht aufstellen. Der Regenguss war wirklich heftig. Einzig beunruhigte mich, dass in der Nähe geschossen wurde!

121.19km, 6h54’, 17.5km/h, 33038.1km, 200Hm, Grad 3

 

27. Juni 1997 Luzern Freitag

Zurück in der Schweiz und Luzern

Ich startete heute früh, da ich vom Forsthaus wegkommen wollte. Ich fuhr vielfach auf Nebenstrassen oder Radwegen bis Weil am Rhein. Ich überlegte mir heute über Kleindietwil zu fahren, da es nach Luzern doch noch weit war und ich stets noch Gegenwind hatte. Da ich jedoch sehr gut vorwärts kam, wollte ich schauen, wo ich am Mittag sein werde. Am Schweizer Zoll wurde ich gestoppt. Ich hatte einen kurzen Schwatz mit dem Beamten und fuhr dann, den etwas komplizierten Weg nach Basel hinein. Übrigens, morgens hatte ich bereits Regen gehabt. Ich hielt mich kurz in Basel auf und fuhr dann nach Muttenz zum Technikum. Ich war vor 1200Uhr dort. Ich schaute mir die Insider Stelleninserate an. Man musste jedoch praktisch bei allen Informatiker sein! Ich traf einige Professoren, die ich kannte. Zudem holte ich mir Infos zum NDSI. Über Radwege fuhr ich nach Liestal, wo ich im Coop einkaufte und Lunch ass. Ich entschloss heute heimzufahren, da ich obwohl ich Gegenwind hatte gut vorankam. Der Hauenstein war kurz und einfach (695m). In Zofingen ging ich in die Migros um ein Cola und Schokolade einzukaufen. Ich brauchte einen Kalorienschub. Ich kam gut vorwärts und war etwas um 1800Uhr in Luzern. Bei Nottwil konnte ich noch bis zur Steigung nach Neuenkirch mit zwei schnellen Rennradlern mitfahren. In Emmenbrücke traf ich Margot Meier. An der Bruchstrasse traf ich Reto, den ich ja schon traf gerade vor meiner Abreise! Es hatte überall kleine Änderungen gegeben (Kreisel, neue Seebrücke, Migros aufgelöst etc.). Ich dachte, ich schaue noch kurz in Horw vorbei. In Horw selber reif ich Martin an wegen des Wohnungsschlüssels. Er sagte mir, dass unsere Eltern schon daheim sind, da in Italien sehr schlechtes Wetter war. Ich rief heim an. Bei der Rückfahrt von Horw traf ich Isabelle, mit der ich länger sprach. Vater wartete vor dem Haus und machte noch Fotos. Es gab ein gutes Nachtessen.

159.25km, 8h09’, 19.5km/h, 33197.4km, 950Hm, Grad 5

 

 

Statistik Monat Juni 1997:

 
 
 
Datum
 
Etappenort
 
Km
 
Std
 
km/h
 
Total
 
Hm
 
Grad
1.6.97
Brookings
86.86
4.53
19.1
30754.9
835
3
2.6.97
Brookings
10.00
0.67
15.0
30764.9
0
1
3.6.97
Brookings
9.29
0.60
15.6
30774.7
0
1
4.6.97
Prairie Creek
111.41
5.55
20.0
30886.6
1065
3
5.6.97
Prairie Creek
57.70
3.75
15.3
30944.3
520
1
6.6.97
Arcata
75.38
3.67
20.5
31020.1
645
2
7.6.97
Weott
99.17
4.95
20.0
31119.4
545
2
8.6.97
Standish Hickey
89.51
5.05
17.8
31209.2
920
3
9.6.97
Fort Bragg
67.12
3.55
18.8
31276.7
960
3
10.6.97
Manchester
72.44
3.73
19.4
31349.6
790
3
11.6.97
Bodega Bay
110.70
5.23
21.1
31460.5
1030
4
12.6.97
Walnut Creek
123.31
5.90
20.9
31583.9
1355
4
13.6.97
Halfmoon Bay
47.14
2.63
17.8
31631.3
415
3
14.6.97
Santa Cruz
110.16
6.27
17.6
31741.7
695
4
15.6.97
Halfmoon Bay
109.67
6.03
18.1
31851.5
1425
5
16.6.97
San Francisco
80.02
4.38
18.2
31932.0
620
3
17.6.97
Plane
0.00
31932.0
0
1
18.6.97
St. Gobain
115.05
6.32
18.2
32047.5
955
3
19.6.97
Aubenton
79.29
4.60
17.2
32127.0
500
3
20.6.97
Mouzy
97.62
5.22
18.6
32224.8
395
3
21.6.97
Luxembourg
100.91
6.27
16.1
32325.9
1020
4
22.6.97
Enkirch
156.10
7.69
20.3
32482.0
455
3
23.6.97
Mainz
167.32
9.17
18.2
32649.3
985
5
24.6.97
St.Leon
143.22
8.50
16.8
32792.7
125
3
25.6.97
Leutesheim
124.00
6.88
18.0
32916.8
165
3
26.6.97
Bremgarten
121.19
6.90
17.5
33038.1
200
3
27.6.97
Luzern
159.25
8.15
19.5
33197.4
950
5
 
Total
 
2523.83
 
136.2
 
18.5
 
2529.4
 
17570
 
83
 
 
Durchschnitt
93.48
5.04
18.3
651
3.1