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1. Mai 1997 Balnarring Donnerstag

Zu Besuch bei einem Vermesser

Ich stand wiederum früh auf. Ich war relativ schnell in Geelong. American Express konnte mir jedoch keine Schecks wechseln, da nur Reisebüro. Ich löste schliesslich bei ANZ-Bank einen VISA-Scheck kommissionsfrei. Ich schickte noch die Rechnungen von Adelaide ab. Anschliessend setzte ich mich in den McDonalds zum Zeitung lesen. Schliesslich hatte ich zuwenig Zeit um die 100Uhr Fähre zu erwischen. Ich kaufte in einem Safeway ein, ass und schrieb. Das Wetter war bedeckt, windig und teils gab es einige Tropfen Regen. Ich fuhr nach Sorrento, nahm die 300Uhr Fähre. Es war in der trotz starkem Wind kaum Seegang. Ich sprach länger mit einem älteren Mann, der für die OECD in Canberra und Paris. Von Sorrento fuhr ich entlang der Beachroad nach Dromana. Obwohl ich den Wind gegen mich hatte, fuhr ich schnell. Ich fuhr schliesslich über Red Hill (ca. 220m hoch) nach Balnarring. Es war erstaunlich steil. Die einfachere Route verpasste ich. Es war bereits dunkel um etwa 1745Uhr als ich ankam. Ich hatte lediglich 2h von Sorrento! Die Tooses waren nicht daheim, hinterlegten jedoch einen Brief, dass sie bald heimkommen werden. Sie wohnten schön mitten im Wald unter Millionen von Mücken. Sie hatten Possums, Sugarglider, Koalas etc. Es gab ein gutes Nachtessen. Ich diskutierte länger mit Ken über die Vermessung in Australien. Sie hatten drei Kinder (zwei Mädchen).

117.32km, 5h31’, 21.2km/h, 28203.2km, 695Hm, Grad 4

 

2. Mai 1997 Melbourne Freitag

Zurück in Melbourne.

Ich fuhr um ca. 900Uhr los. Es ging über die Hügel zurück nach Mornington. Es war ähnliches Wetter und Wind wie Vortags. Ich kam nicht gut voran. Nach einem McDonaldsbesuch lief es dann mit den gewonnen Kalorien besser. Ich konnte nun mit einem Schnitt von ca. 25km/h radeln! In Mordialloc machte ich einen Lunchstop beim Safeway. Ich war schliesslich schnell in Melbourne, wo ich gleich die Post abholte. Ich hatte einen Brief der Eltern und Sibylle. Sie ist immer noch im Westen der USA unterwegs und ist einmal mehr über ihre Zukunft verunsichert. Sie wird ihre Eltern in Vancouver treffen und mit ihnen vier Wochen reisen. Zudem schrieb mir auch Cathy. Sie hatte Pech mit Beziehung, gestohlenen Sachen etc. Sie ist immer noch in Brisbane. Ich fuhr schliesslich nach Northcote zu Anne-Marie und Rowan Hore. Es war einfach zu finden. Ich begann zu packen und reinigen. Ich produzierte ein Riesenchaos. Sie haben zwei Untermieter (Sarah (NZ) und Peter (E). Abends schickte ich eine Email an Cathy. Anschliessend gingen wir zu acht vietnamesisch essen. Da noch Rowans Bruder mit seiner Freundin zu Besuch war hatten sie das Haus voll. Ich schlief im Wohnraum.

84.29km, 3h47’, 22.2km/h, 28287.5km, 490Hm, Grad 2

 

3. Mai 1997 Melbourne Samstag

Putzen und Packen

Morgens wurde erst lecker gefrühstückt. Anschliessend putzte ich weiter. Am Nachmittag besuchten wir einige Outdoorshops. Eine Bikebox kriegten wir auch. Ich kriegte überaschenderweise noch einen Anruf von Cathy. Sie ist immer noch an der Ostküste. Sie bekam erst spät meine Post. Abends blieben wir zu Hause und schauten uns die Filme Barcelona (mies) und Canon, der Barbar (mit Arnold Schwarzenegger) an. Sie gehen in drei Wochen an eine Geburtstagsparty mit Thema Barbarei! Spätabends probierten wir (Anne-Marie und Sarah) nach dem Bier die Schnäpse und Liköre aus! Es wurde schliesslich etwa 230Uhr!

 

4. Mai 1997 Auckland Sonntag

Abflug von Australien

Morgens packte ich erst mal fertig. Um die Mittagszeit brachten sie mich zum Flughafen. Es regnete in ‘Strömen’. Die Box war wie erwartet zu klein. Es dauerte lange bis ich eine riesige Qantas-Box bekam (gratis). Darin konnte ich alles verstauen. Die Beamtin beim einchecken war sehr korrekt. Sie wog sogar das Handgepäck. Ich hatte alles in allem etwa 60kg (Velo 27kg, Rucksack 18kg, Handgepäck 15kg)! Ich musste das Handgepäck in zwei Stücken transportieren, da nur 8kg pro Stück zugelassen sind. Das Velo war gratis. Ich hatte Glück, da ich lediglich 20kg Gepäck haben dürfte. Da dies jedoch ein Flug nach L.A. mit einem Jumbo bei höheren Gepäcklimiten, waren sie kulant. Ich ass noch einen Cheeseburger im BurgerKing und ging schliesslich zum Terminal warten, da im Hauptgebäude doch ziemliche Hektik war. Dort schrieb ich noch einen Brief an Cathy fertig mit einer Schweizerdeutschlektion. Es war eine Boeing 747-400, die nach L.A. fliegt. Der Flieger war voll. Wir kamen etwas verspätet an. Ich bekam mein Gepäck problemlos und die Immigration war auch kein Problem. Sie desinfiszierten mein Zelt und die Schuhe. Die Bauarbeiten sind immer noch im Gange. Da ein Beamte bei der Immigration etwas plapperte von einem verspäteten United Flug ging ich zum Check-In Schalter. Der Flug vom 4. Mai hatte bereits in L.A. Probleme. Er hätte um 1730Uhr starten sollen. Er ging schliesslich um 400Uhr am Morgen! Die Leute, die warteten, waren bereits ziemlich müde. Ich ass etwas vom McDonalds und setzte mein Bike zusammen. Ich ging schliesslich auf ein paar Bänke in der Check-In Halle schlafen, wo es erstaunlich ruhig war. Die neue Halle hat sehr viel Platz.

 

5. Mai 1997 Lafayette Montag

Stressiger Tag in Auckland und in den USA

Morgens ungefähr um 400Uhr war es fertig mit Ruhe. Die ersten Leute kamen um einzuchecken. Ich setzte den Walkman auf und töste weiter. Morgens hinterlegte ich die Box bei United und den Riesenrucksack beim Luggage-Storage. Das Wetter hier war kühl, jedoch wolkenlos. Es wird hier spät hell. Ich ass etwas im McDonalds und fuhr in die Stadt. Als erstes holte ich den Daypack auf dem Zeltplatz in Remuera ab. Dann ging ich in die Stadt und shoppte etwas. Ich ging auch zum Pentax-Repairschop, der jedoch nichts finden konnte. Ich fuhr schliesslich auf die 1300Uhr zurück um einzuchecken. United änderte mittlerweile ihre Regelungen bezüglich Velos. Sie wollen eine Fixgebühr von 63US£. Ich kam nicht um diesen Betrag herum. Die Flughafengebühr musste ich auch noch einmal bezahlen. Als wir starteten war es schon wieder dunkel. Der Jumbo war nicht voll. Ich hatte bis San Francisco einen Fensterplatz. Sie zeigten ziemlich miese Filme. In L.A. war schliesslich die volle Hektik. Erst mussten wir warten mit andocken. Die Warteschlange bei der Immigration war auch lange. Der Beamte fragte mich nach Plänen, Geld und Returnticket. Er schickte mich schliesslich zu einer zweiten Inspektion, wo sie den Computer studierten und den Pass lange begutachteten. Nach einigen Fragen kriegte ich sechs Monate Aufenthaltsdauer. Ich war der letzte des Fliegers. Das Customoffice war kein Problem. Ich musste nur kurz mein Gepäck packen, durch den Zoll gehen und es dann gleich wieder abgeben. Ich musste ziemlich weit laufen um zum Shuttle Terminal zu kommen. Dort war auch die volle Hektik, da viele Flüge in kurzer Zeit abgehen und Leute noch Standby-Tickets wollen. Der Flug war toll, da man fast die ganze Küste sah, die ich ja von letzten Herbst kenne. In San Francisco kriegte ich mein Gepäck auch problemlos. Übrigens in L.A. flogen wir einen grossen Loop über die Stadt. Einfach riesig diese Stadt! Beim Airport fragt ich nach einem Weg hinaus aus dem Airport um nicht auf dem Freeway zu landen. Die Leute wussten es auch nicht genau. Ich fand schliesslich den Weg zur nächsten BART-Station (Colma) übe McDonnell Rd (erste Strasse rechts), SO Airport Blvd, Grand Ave, Old Mission Rd, El Camino Real. Ich kam jedoch 20 Minuten zu spät, da es nur bis 1530Uhr erlaubt ist BART mit Velo zu betreten. Also fuhr ich über die lange Mission Street nach Downtown. Unterwegs sprach ich noch lange mit einem Radler. Ich hing etwas in der Stadt herum und ging dann auf die 1830Uhr auf BART, wo ich mich mit einem Bike-Messenger unterhielt. In Lafayette rief ich Michèle an. Sie holte mich ab. Abends gingen wir mexikanisch essen.

Ca. 70km, Grad 1

 

6. Mai 1997 Lafayette Dienstag

Faulenzen

Michèle nahm heute frei. Nachmittags gingen wir zu REI, wo ich Grosseinkauf machte. Anschliessend gingen wir zum Reservoir etwas Laufen. Wir versuchten den Boomerang zu werfen. Wir kriegten den Dreh jedoch nicht heraus. Schliesslich landete ein Wurf von mir auf dem Asphalt und der Boomerang brach in Stücke. Abends gingen wir Pizza essen.

Grad 1

 

7. Mai 1997 Lafayette Mittwoch

Heute schlief ich erst aus. Dann arbeitete ich am Velo. Nachmittags ging ich nach Walnut Creek in die Bibliothek und BurgerKing. Ich las etwas Schweizer Zeitung. Abends war ich in Walnut Creek eingeladen. Sie waren radeln mit einer Gruppe, die dann zurückkamen und interessiert Fragen stellten. Michael kam dann später auch noch. Er ist mittlerweile ausgezogen. Es gab ein gutes Nachtessen und ich kam schliesslich spät zurück.

Ca.5km, Grad 1

 

8. Mai 1997 Lafayette Donnerstag

Eigentlich wollte ich heute nach Downtown gehen. Ich bekam jedoch morgens ein Telefon von Sue, dass Sibylle angerufen hätte und zwischen 5 und 7pm nochmals probiere. Also arbeitete ich am Velo. Nacmittags genehmigte ich mir einen Haarschnitt. Ich telefonierte abends dann ziemlich lange mit Sibylle. Sie ist in Idaho mit Alois zusammen unterwegs.

Ca.5km, Grad 1

 

9. Mai 1997 Lafayette Mittwoch

Ich fuhr in die Stadt. Ich fuhr erst in Downtown herum und ging dann über die Golden Gate Brücke in die Marin Hills, wo man eine hervorragende Aussicht auf die Stadt und die Brücke hat. Abends war ich noch einmal in Walnut Creek. Es war die ganze Familie da. Ich bekam noch eine Adresse von Verwandten von Jim in St.Louis. Da ich meinen Zähler verlor, musste ich den alten montieren und bei Null beginnen.

48.76km, 3h48’, 14.7km/h, Grad 1

 

10. Mai 1997 Lafayette Donnerstag

Es ist erstaunlich wie lange ich hier teils schlafen kann. Es ist ruhig hier. Ich studierte vorallem die AAA-Karten bis an die Ostküste, die ich organisieren konnte. Sibylle rief auch noch einmal an. Sie wird schon etwa um den 20. Mai in Seattle sein. Sie wird schliesslich nach Amsterdam heimfliegen.

Grad 1

 

11.Mai 1997 Lafayette Freitag

Faulenzen und Essen.

Grad 1

 

12. Mai 1997 Lake Turlock Samstag

Mit heftigem Rückenwind durchs öde San Joaquin Valley

Endlich ging es los! Ich stand früh auf (600Uhr) und startete somit auch ungewöhnlich früh. Erst kaufte ich im Lucky Essen. Ich war ziemlich schwer beladen. Danach brachte ich das Paket auf die Post, das ich in die Schweiz schicke. Ich fuhr nach Danville und über teils wunderschöne Backroads nach Livermore, wo ich im KFC Lunch ass und mich mit Cola vollstopfte. Dank der guten AAA-Karte fand ich die Frontage-Road zum Freeway, die direkter war. Über den Altamont Pass (1009ft/308m)hat es mich wahrlich hinübergepustet. Es hatte auf den Hügeln hunderte von Windturbinen! Ich kam schliesslich nach Tracy, wo ich mir einen Shake genehmigte. Es war heute sehr heiss. Vorallem auch weil ich ins San Joaquin Valley fuhr. Ich hatte sehr starken Rückenwind. Deshalb entschloss ich durchzufahren. Die Strasse nach Modesto war extrem befahren. Modesto selber war ziemlich gross. Ich kam direkt in die Rush-Hour. Da ich in den Abend hineinfuhr musste ich im McDonalds in Modesto kurz einen Burger und Cola einschieben. Ich kam schliesslich zum Lake Turlock SP, wo ich übernachten wollte. Der Zeltplatz war erstaunlicherweise geschlossen und es war schon 1930Uhr. Deshalb ging ich zur schönen Day Use Area zurück und stellte mein Zelt hinter einer Mauer und Busch auf. Prompt kam schon im Dunkeln ein Ranger und schickte ein RV weg. Mich konnte er nicht sehen. Dafür besuchten mich zwei Schlangen. Die grössere zweite fiel anscheinend gleich neben meinem Zelt vom Baum. Ich schaute später in einem Buch nach und sah, dass beide harmlos sind.

182.99km, 8h06’, 22.6km/h, 28613.9km, 620Hm, Grad 4

 

13. Mai 1997 Yosemite NP Dienstag

Mit Problemen in den Yosemite NP

Ich fuhr früh los um den Rangern zu entgehen. Ich musste das Velo unter dem Gate durchschieben. Es ging durch wunderschöne kleine Hügelchen. Nach Hornitos nahm ich die steile, jedoch um etwa fünf Meilen kürzere Old Toll Road nach Mt.Bullion respektive Mariposa. Der erste Aufstieg war teils Schotter. In Mariposa war ich dann überrascht einen BurgerKing vorzufinden, dem ich natürlich nicht widerstehen konnte. Im Visitorcenter bekam ich dann die Information, dass die Strasse nach El Portal wegen den Januarfluten geschlossen ist. Man kommt nur in Konvois durch und zwar um 530 und ab 1930 jede Stunde. Der Aufstieg zum Midpines Summit (2962ft/903m) war nicht sehr lang, jedoch heiss. Es ging dann fast 2000ft durch einen Canyon hinunter. Die Strasse nach El Portal folgte schön entlang dem Flussbett des Merced. Ich hing in El Portal bei den Motels herum. Ich nahm ein Bad im Pool und wurde dann von einer Familie zum Dinner eingeladen. Da sie mich nicht durchfahren lassen und es schon bald dunkel wird, fuhr ich mit einem Pickup bis zur Lodge. Wenn man auf den Talboden kommt und die Wand des El Capitan sieht ist schon beeindruckend. Ich ging auf den Sunnyside Walk-In Campground für nur 3$ pro Person. Es hatte sehr viele Kletterer dort. Abends schaute ich mir noch eine Dia-Show bei der Lodge an.

124.37km, 7h08’, 17.4km/h, 28738.6km, 475Hm, Grad 5

 

14. Mai 1997 Yosemite NP Mittwoch

Gewaltige Wasserfälle

Erst machte ich mir ein gediegenes Frühstück mit Eiern. Es stellte sich heraus, dass einer meiner Site-Nachbarn ein Schweizer ist. Zudem hatte es fast gegenüber noch zwei Luzerner Kletterer (Littau/Ebikon). Schliesslich startete ich erst um 1300Uhr. Ich lief in 1½h zum imposanten Yosemite Fall hoch (1430ft/436m Freier Fall). Um eine bessere Aussicht zu haben lief ich noch zum Yosemite Point (6936ft/2114m), wo man eine gute Sicht über das ganze Tal hatte. Ich schaute noch länger einem Kletterer zu, der sich auf eine Nadel hinausseilte! Unten war ich dann rassig. Abends ging ich Salatbuffet essen. Vorallem das Dessert hat es mir jedoch angetan. Ich sass mit einem dänischen Paar zusammen, die auch schon länger unterwegs sind. Das Wetter ist stets noch toll. In diesen Höhen wird es zum Glück nicht so heiss wie im Valley.

12.93km, 0h49’, 15.5km/h, 28751.5km, 1115Hm, Grad 1

 

15. Mai 1997 Yosemite NP Donnerstag

Wunderschöner NP

Heute wollte ich eigentlich einen Ruhetag machen. Mittags telefonierte ich heim. Das Spital in Adelaide hätte ich besser bezahlt. Sie zahlen nur direkt aus. Ich ging dann zum unscheinbaren Mirror Lake. Der See bildet sich langsam aber sicher zu einem Biotop zurück. Ich traf dort Marshall (Designer) und Vivian mit denen ich wanderte. Anschliessend lief ich hoch zum Vernal Fall, wo man klitschnass wurde. Abends diskutierte ich länger herum.

14.37km, 0h57’, 15.0km/h, 28765.6km, 390Hm, Grad 1

 

16. Mai 1997 Jamestown Freitag

Mit Biegen und Brechen zum Taco Bell

Eigentlich ist es schade bereits wieder zu gehen. Doch bin ich auch froh, von diesen vielen Leuten hier weg zu kommen. Ich startete etwas später, da ich wie immer nach längerem Bleiben eine Sauordnung hatte. Beim Aufstieg trag ich einen jungen Amerikaner (N.Y.) mit dem ich weiterfuhr. Er campte auf der gleichen Site, machte dann jedoch einen Wandertrip zum North Dome. Er ist seit Herbst unterwegs. Wir mussten bis auf ~6300ft /1920m hoch, wo der Tioga Pass Abzweig (Crane Flat) ist. Beim Entrance Gate mussten erstaunlicherweise alle das Ticket zeigen. Wir winkten und fuhren durch. Die Abfahrt war dann lange. In Groveland gab es Lunch. Ein lustiger Hund leistete uns Gesellschaft. Von Big Oak Flat nach Mocassin gab es eine extrem steile, direkte Strasse. Wir nahmen die kurvige und flachere, die sicherlich mehr Spass machte. Kurz vor Jamestown fanden wir Farmgelände ohne Zaun, wo wir uns dann einquartierten. Da wir nach Chinese Camp einen TacoBell Becher am Strassenrand sahen war die Versuchung gross ins Dorf zu fahren. Also liessen wir das Gepäck dort und suchten die Fast Food Shops. Wir machten eine lange Odysee bis wir endlich den TacoBell fanden. Da uns das TacoBell Fieber schon erfasst hatte mussten wir ihn unbedingt finden. Schliesslich hatten wir sogar noch einen Plattfuss. Angekommen füllten wir uns mit Cola und Burritos bis zum Umfallen! Es war schon etwas frustrierend schon auf 6300ft zu sein um dann bis auf 1000ft hinunterfahren zu müssen! Der Tioga Pass wäre zwar 9959ft, wäre jedoch immer noch viel näher gewesen als über den lediglich 300ft tieferen Sonora Pass radeln.

139.96km, 7h08’, 19.5km/h, 28905.8km, 1720Hm, Grad 5

 

17. Mai 1997 Cascade Creek Samstag

Langer Aufstieg. Hagel.

Erst ging ich im Walmart und Pak’n Save einkaufen. Danach genehmigte ich mir ein zweites Frühstück im McDonalds. Es ging im allgemeinen bis Pinecrest hoch. Dort be-kam ich Infos über die NF-Campgrounds und ein Campfire Permit. Nach Strawberry begann es heftig zu regnen. Die Temperatur stürzte auch. Schliesslich hatte ich die ganze Strasse weiss von Hagel. Da ich kalt hatte quartierte ich mich im gratis Zeltplatz Cascade Creek ein. Ich konnte nach dem dritten Anlauf doch noch ein schönes Feuer aus dem feuchten Holz starten. Die Essenstaschen legte ich aus Sicherheitsgründen ins WC-Häuschen.

75.46km, 5h39’, 13.3km/h, 28981.8km, 1700Hm, Grad 6

 

18. Mai 1997 Twin Lakes Sonntag

Brutaler Aufstieg

Die Nacht war sehr kalt und auch morgens musste ich mit vielen Kleidern starten. Nach einem Aussichtspunkt ging es etwa 1000ft hinunter nach Dardanelle. Es stieg dann immer leicht an bis zu den letzten Zeltplätzen (Baker+Deadman), wo ich mich noch einmal stärkte. Danach ging es wirklich extrem steil hoch. Ich musste im ersten Gang aus dem Sattel und voll durchwürgen. Zudem spürte ich je höher ich kam die dünne Luft, die ich nicht gewohnt bin. Ich musste stündig anhalten um wieder Luft zu kriegen. Ab ~9000ft (2743m) gab es mehr Schnee. Hinter mir türmten sich die Gewitterwolken dunkel und hoch in die Luft. Es gab sogar noch Skifahrer. Auf dem Pass hatte es über 3m hohe Schneemauern. Die Abfahrt war dann auch extrem steil (bis zu 26%!). Übrigens im Aufstieg hatte ich einige Tropfen Regen. Hinter mir wurde es immer dunkler. Ich kam in ein schönes Tal mit trockener Vegetation. Beim NF-Campground (Sonora Bridge) entschied ich weiterzufahren. Der Devils Gate Summit war harmlos. In Bridgeport, einem Nest mit grosser Mainstreet und Coutyseat, ass ich etwas im TacoBell. Danach fuhr ich über Weidegelände zu den NF-Camps bei den Twin Lakes. Ich fand einen schönen Platz. Ich sprach abends etwas mit einem jungen Paar am Lagerfeuer bis es anfing zu regnen.

114.43km, 7h41’, 14.9km/h, 29096.6, 1890Hm, Grad 6

 

19. Mai 1997 Woodfords Montag

Zurück in der "Wüste"

Ich fuhr früh los bevor der Host vorbeikam. Es war schönes, jedoch kaltes Wetter. Auf dem Tisch hatte es Frost. Erst fuhr ich hoch um einen Blick auf den schönen See zu werfen. Im Dorf zurück in Bridgeport sprach ich mit einem älteren Ehepaar. Über die breite Strasse kam eine ältere Frau, die eigenartig lief. Sie hatte eine Hirnschädigung und hatte Probleme zu sprechen. Sie erzählte mir, dass sie unterwegs war die USA zu durchqueren und bei Cortez CO von einem Truck und einem Car angefahren wurde. Sie verdankt ihr Leben nur weil sie ihren Helm trug. Man sah, dass sie Freude hatte hier draussen einen Tourenradler zu sehen. Ich entschied am Vorabend anstatt Richtung Osten nun Richtung Norden zu fahren und meinen Trip eventuell etwas zu kürzen. Ich wollte vorallem wieder einmal mehr Radler treffen. Zudem hatte ich mittlerweile Probleme mit meinem Tretlager, das immer mehr Spiel bekommt. Wenn ich nun ostwärts nach Nevada hineinfahren würde, hätte ich wahrscheinlich lange keinen Bikeshop. Also fuhr ich über den harmlosen Sweetwater Pass (7120ft/2170m) nach Wellington NV Richtung Norden. Vor dem Dorf hatte ich mitten in der Wüst einen Plattfuss, der von der Überlappung des Liners ist. Ich diskutierte mittags auf der Veranda des Shops mit einigen Einheimischen. Sie waren interessiert und fanden, dass es ungewöhnlich sei hier Tourenradler zu treffen. Nachdem ich weiterfuhr kam ich im Aufstieg zum Jack Wright Pass (5483ft/1671m) in einen heftigen Gewitterregen. Es war wiederum sehr windig. In der Abfahrt nach Gardnerville machte ich 85km/h! Ich setzte mich in den BurgerKing. Danach kämpfte ich gegen den Wind zurück nach Kalifornien. In Woodfords telefonierte ich lange mit Sibylle nach Seattle. Beim Eindunkeln steuerte ich in den NF-Campground, wo mich der Host nur sah weil ich Feuer machte. Er war nett und ich konnte seine Laterne benutzen und die Foodtaschen ins Auto geben.

166.50km, 8h32’, 19.5km/h, 29263.1, 1305Hm, Grad 5

 

20. Mai 1997 South Lake Tahoe Dienstag

Gamblen und "Fressen"

Als ich meine Taschen holte bekam ich schon einen Tee vom Camphost. Der Luther Pass war einfach zu fahren. South Lake Tahoe ist eine typische Main-Street Town mit einer Ansammlung von Motels und Restaurants. Der Wechsel an der Staatsgrenze ist extrem. Wie eine Schnittlinie. Auf der Nevadaseite türmen sich 0.die grossen Casinos nur bereits einige Meter hinter der Grenze. Darum wahrscheinlich auch der Name der Stadt auf der Seite von Nevada: Bordertown. Ich quartierte mich in der Recreation Area der Stadt ein, die erstaunlicherweise Hiker/Biker Sites für 5$ hatten. Im Bikeshop meinte der Mechaniker, ich solle noch länger mit dem Tretlager fahren, das doch schon einiges Spiel hatte. Danach setzte ich mich in den McDonalds zum Refills trinken. Sie hatten hier sogar eine Refill Station! In der Bibliothek surfte ich in den Zeitungen und Internet herum. Auf dem Zeltplatz gönnte ich mir eine Dusche und eine Rasur. Die letzte Dusche war immerhin schon einige Tage zurück in Yosemite NP. Zudem wusch ich einige Kleider aus. Im AAA bekam ich zusätzliche Karten problemlos. Abends ging ich für etwa 12$ gamblen und genehmigte mir ein grosses Buffet. Ich ass soviel, dass mir anschliessend der Bauch schmerzte.

65.75km, 3h47’, 17.3km/h, 29328.8km, 655Hm, Grad 4

 

21. Mai 1997 Sierraville Mittwoch

Kranzprobleme

Ich kam lange nicht weg, da ich noch im McDonalds gemütlich frühstückte. Sie hätten hier zur Zeit eine Aktion mit all you can eat Pancakes. Leider sah ich das zu spät. Bis vor den Hügeln bei Emerald Bay (schöne Bucht) gab es einen separaten, schönen Radweg durch Fichtenwälder. Der Radweg begann dann weiter nördlich wieder. In Tahoe City traf ich ein älteres Pärchen im McDonalds mit denen ich eine Weile sprach (Jerry Whaley). Die Strasse nach Truckee wäre sehr gefährlich , wenn da nicht noch ein Radweg wäre (nur bis Squaw Valley, Olympisches Gelände) wäre und anschliessend ein guter Seitenstreifen. Die NF-Campgrounds waren erstaunlicherweise noch geschlossen. Truckee besteht vorallem aus einem riesigen Güterbahnhof. die Union Pacific Linie führt hier über den Donner Pass wie auch I80. ich fuhr weiter über hügeliges Gelände durch viel Wald bis vor Sierraville, wo ich in einem geschlossenen NF-Campground übernachtete. Unterwegs hatte ich noch Probleme mit dem kleinen Kranz. Es verklemmte mir stets die Kette und verbog so den Ring. Mit einem Stein schlug ich den Ring jeweils wieder zurecht. Nach dem Eindunkeln wurde es im Tal hier oben (ca. 5700ft) sehr kalt.

115.69km, 5h45’, 20.1km/h, 29445.0km, 905Hm, Grad 3

 

22. Mai 1997 Greenville Donnerstag

Abendliche Einladung

Ich startete frühmorgens. Da das Wetter bedeckt war, war es nicht mehr so kalt. Die Strecke nach Quincy war vorallem Wald und Farmgebiet. Es waren viele Logging-Trucks auf der Strasse. In Quincy ging ich für 4.50$ chinesisches Buffet essen. Ein neues Tretlager konnte ich nicht auftreiben. Dafür waren die Sekretärinnen im AAA sehr hilfreich. Sie klärten ab, dass die Strasse im Lassen NP stets noch geschlossen ist. Ich kriegte noch eine Oregon-Karte und ein Campingverzeichnis. Es ging schliesslich entlang dem Fluss durch eine Schlucht und stieg dann bis Greenville . Der County Campground war geschlossen. Ich fand jedoch eine gute Übernachtungsmöglichkeit im Park mit WC’s. Dort traf ich Bob und Kathy. Ihre Kids spielten Baseball. Sie luden mich zum Übernachten ein und gaben mir einen Lift über den Hügel. Ich schlug im Garten mein Starlet auf.

128.98km, 6h42’, 19.2km/h, 29572.2km, 875Hm, Grad 4

 

23. Mai 1997 Chester Freitag

Bei Regen und weniger als 10°C nach Chester. Problematische Tretlagerreparatur!

Über Nacht wurde das Wetter schlecht. Es regnete heftig und war kalt. Ich konnte bis ins Dorf mitfahren und bekam von Bob bei der Tankstelle noch einen Donut. Es ging immer leicht steigend 1000ft hoch zum Lake Almanor, wo es auf 4500ft noch kälter wurde durch den Wind (10° C unter der Gore-Tex Jacke). In Chester suchte ich den Bikeshop auf (Bodfish Bicycle). Er war extrem hilfreich. Er hatte die Grösse meines Tretlagers nicht. Ich brauchte mittlerweile unbedingt ein neues. Durch das Tretlager entstanden auch die Probleme mit meinem kleinen Kranz. Er telefonierte überall herum, während ich frierend und triefend nass im Geschäft stand. Schliesslich traf Steve, der für seine Freundin ein Velo kaufte, ein. Er offerierte mir ein Bleibe über Nacht und schliesslich einen ‘Lift’ nach Susanville zum nächsten Bikeshop (ca. 35miles, 55km). Bodfish schenkte mir noch ein von ihm geschriebenes Buch von Radtouren in Kalifornien. Die beiden Mechaniker waren sehr hilfreich. Sie machten die Arbeit sofort. Wir hatten grosse Mühe die Fahrseite des Lagers zu öffnen. Zeitweise hingen wir zu dritt am Velo! Zum Glück war das Gewinde nicht beschädigt. Sie montierten mir dasselbe Lager (BN-UN51), jedoch mit der alten Stahlschale (die neuen haben lediglich eine aus Kunststoff). Der Chef arbeitet früher im Ski Worldcup für Raichle, Fischer etc.. Die Skis von Klammer an den olympischen Spielen 1976 waren von ihm. Er arbeitete auch mit R. Hefti zusammen. Für die Arbeit zahlte ich lediglich 5$, was einen Gesamtbetrag von 23.80$ machte. Abends kochte Steve wunderbare Shrimps und Pouletbrüstchen! Ein Freund war auch noch zu Besuch. Sie hatten einen heimeligen Ofen. Beim Dart habe ich erstaunlicherweise gewonnen. Ich konnte unter dem Dachstock schlafen.

39.6km, 2h12’, 18.0km/h, 29613.8km, 520Hm, Grad 3

 

24. Mai 1997 Chester Samstag

Viel Schnee am Mt.Lassen

Ich schlief länger als erwartet. Steve bereitete ein leckeres Frühstück. Er ging fischen mit Pfeil und Bogen und natürlich mit seiner geliebten Husky Hündin. Ich ging ohne Gepäck in Richtung Lassen NP. Ich hatte schwere Beine vom spät ins Bett gehen. (und vielleicht auch wegen den alkoholischen Drinks, ups! Ich sprach vorher mit Leuten, die von ungeheuren Schneemengen berichteten. Da der Pass jedoch ‘nur’ 8500ft ist, konnte ich das fast nicht glauben, da ich vorher auch schon auf 9600ft war. Bis Child Meadows ging es stets etwas auf und ab. Dann stieg es immer leicht bis zum Parkeingang. Dort genehmigte ich mir erst einmal einige Kaffees und Fries (Pommes Frites). Nach diesem Break waren meine Nackenbeschwerden und die schweren Beine weg und ich flog ‘flog’ nur so den Berg hoch. Der Schnee wurde immer mehr und mehr. Unterwegs hatte es einige qualmende Schwefelstellen. Wo es kein Schnee hatte, kamen die ersten Blumen hervor. Das Wetter war auch toll. Die Strasse war offen bis zur Bumpass Mtn. Parking Area. Ich hiefte mein Velo um die Barriere und radelte hoch zum Pass und ca. 2km auf der anderen Seite runter, wo die riesigen Fräsmaschinen standen. Die Strasse war teils schneebedeckt. Die Schneemauern waren teils bis zu 4-5m hoch. Man fuhr teils durch Schneecanyons. Ich traf auch noch einige Skifahrer. Es gab am Vortag ca. 10cm Neuschnee! Die Abfahrt war dann ‘schweinekalt’ und sehr lang. Übrigens der Aufstieg war wirklich angenehm. Ich brauchte nie mein ‘Granny Gear’. Mit dem Rückenwind war ich dann schnell zurück in Chester. Ich war jedoch spät (1830). Eigentlich wollte ich am gleichen Tag etwas weiter, blieb dann jedoch noch eine Nacht. Übrigens es fuxte mich etwas spät zu sein und keine besseren Schuhe dabei gehabt zu haben. Ansonsten hätte ich den Mt.Lassen über den Nordgrat , wo es weniger Schnee hatte, bestiegen (10457ft). Zum Nachtessen gab es leckere Tortillas.

124.39km, 6h10’, 20.1km/h, 29738.4km, 1680Hm, Grad 5

 

25. Mai 1997 Cassel Sonntag

Morgens bekam ich schon einen guten Kaffee vom Coffeeshop von ?. Zudem schenkte sie mir ein Päckchen Kaffeebohnen. Steve schlief noch als ich startete. Es war gutes, jedoch kühles Wetter. Ich nahm von Westwood die kürzere, sehr verkehrsarme Countrystrasse A21. Ich stieg bis fast auf 6000ft hoch auf ein Plateau. Nach der Abfahrt nach Old Station schaute ich mir eine interessante Lavatube Cave an (ca. 300-400m lang). sie entstand indem Lava an der Oberfläche abkühlte, unterirdisch jedoch noch floss. Nachträglich wurde die Höhle ausgespült. Meine kleine Maglite war etwas schwach. Ich sah fast nichts. Mit gutem Rückenwind und Gefälle fuhr ich aus dem Tal. Die Campspots waren rar gesät. Ich fand schliesslich einen Platz nach Cassel entlang einer verkehrsarmen Countystrasse. Der Pacific Crest Trail war nur einige Meter vom Zelt entfernt. Ich hatte gute Aussicht auf den schneebedeckten Mt.Shasta (14162ft/4317m).

135.84km, 6h25’, 21.1km/h, 29874.6km, 750Hm, Grad 5

 

26. Mai 1997 Lava Beds National Monument Montag

Der 30000. Km

Heute war Memorial Day. Es sagten mir alle Leute, ich solle während diesem Wochenende irgendwo untertauchen wegen den vielen Leuten. Ich genoss jedoch die truckfreien Strassen. Es war heute bedeckt und kühl mit starkem SW-Wind. Eigentlich wollte ich den Deadhorse Summit und Medicine Lake fahren. Da ich jedoch keine richtigen Infos über die Strasse bekam und das Wetter nicht speziell war fuhr ich aussen herum. Nach dem harmlosen Big Valley Mtn. Summit (4603ft) machte ich in Bieber einen Cola und Donut Stop. Die Countystrasse hoch zum Highway 139 war angenehm zu fahren und ging fast flach durch schönen Wald. Bei der Agriculture Inspection Station füllte ich Wasser ab. Die Strasse in Lava Beds NM hatte einige kurze, steile Aufstiege. Es begann zu regnen. Da der Campground keine Hiker/Biker Sites hatte, zeltete ich frei. Den Eintritt von 2$ (self paying station) vergass ich zu zahlen. Das Wetter war abends ziemlich mies. Man sah jedoch die Lichter von Tule Lake. Der Park war voll von Caves und vulkanischen Kegeln. Übrigens heute überschritt ich die 30000km Schallmauer. Ich stellte den Computer zurück auf 0, da ich in San Francisco bereits bei 0 starten musste.

149.42km, 7h43’, 19.4km/h, 30023.9km, 1260Hm, Grad 4

 

27. Mai 1997 Hagelstein Park Dienstag

Nerviger Flugticketkauf

Morgens machte ich erstmal die Entdeckung, dass Squirrels oder Racoons meine kleine Ortlieb Kleidertasche zerfetzt haben. Ich hatte einige Löcher drin und der Henkel ist weg. Bei der Foodtasche ist der Henkel angeknabbert. Bei der Ausfahrt aus dem NM fuhr man durch erstarrte Lavaströme. Anschliessend fuhr ich durchs Tule Lake Natonal Wildlife Refuge. Die Strasse war neu asphaltiert. Es hatte sehr viele Vögel. Ich war schliesslic schnell in Klamath Falls über die flachen Strassen und mit dem guten Wind. Erst genehmigte ich mir einen Lunch im BurgerKing. Nach dem Einkauf im Safeway stürzte ich mich in den ‘Telefonkrieg’ mit den Reiseagenturen. Es stellte sich heraus, dass TFI die billigsten Flüge hat, konnten mir das Ticket jedoch nicht ohne Adresse verkaufen. Ich dachte es ginge vielleicht besser bei Cheap Ticket, die ein Büro in San Francisco haben, ging jedoch auch nicht. Das dumme an der Sache war schliesslich, dass beide mir eine Reservationsnummer andrehten, obwohl sie mir das Ticket eigentlich gar nicht zusenden können. Und ich wusste nicht, dass es das Dümmste ist, was man machen kann, eine Reservation anzunehmen. Bei Cheap Ticket akzeptierten sie schliesslich meine Annullierung ohne eine Gebühr zu verlangen. Ich telefonierte Sue in Walnut Creek, ob ich das Ticket bei ihnen abholen kann. TFI schickt nun das Ticket an die McGuires. Die Operators bei TFI waren nicht gerade angenehm. Nach einem kurzen TacoBell-Besuch fuhr ich weiter bis an den Lake Klamath. Der US Highway 97 war extrem Truckbefahren. Da es schon spät war übernachtete ich beim lärmigen Hagelstein Park (County) für ‘5$’. Es hatte sogar Warmwasser, jedoch keine Duschen.

100.97km, 4h38’, 21.7km/h, 30125.3km, 160Hm, Grad 2

 

28. Mai 1997 Union Creek Mittwoch

Auch viel Schnee und Regen im Crater Lake NP

Das Wetter war immer noch bedeckt und feucht. Ich war schliesslich froh den US-Highway zu verlassen. Die Strasse zum Crater Lake NP war fast leer. Es stellte sich jedoch heraus, dass der Nordeingang immer noch geschlossen ist wegen zuviel Schnees. Also konnte ich die Durchquerung vergessen. Ich war erstaunt, da der Kraterrand doch ‘nur’ auf 7100ft (2164m) hoch ist. Als ich jedoch höher kam gab es immer mehr Schnee und oben hatte es teils doch über 3m hohe Schneemauern.! Beim Eingangsgate musste ich 5$ Eintritt zahlen, bekam jedoch das Infomaterial und 5$ freundlicherweise wieder zurück!? Beim Aufstieg traf ich ein holländisches Pärchen, die auf einem Jahrestrip sind und versuchen momentan dem Pacific Crest Bike Trail zu folgen. Ich sprach mit ihnen beim Visitorcenter und ass Lunch im Restaurant mit ihnen. Im Visitorcenter war der Film wir immer oberflächlich. Den Aufstieg, der zum Glück nicht extrem steil war konnte ich alles im mittleren Ring fahren. Ich habe immer noch Probleme mit meinem Granny Gear. Wir hatten zum Glück eine einigermassen gute Sicht über den spektakulären See. In der Abfahrt nach Union Creek hatten wir extrem heftigen Regen! Pitschnass kamen wir an. Zudem war es auch kühl. Wir entschlossen zusammen zu kochen und legten Essen zusammen. Ich gab ihnen auch Benzin ab. Ich konnte dafür auf ihrem Platz zelten. Sie zauberten einen leckeren Reis hin. Sogar ein Feuer brachten wir mit dem ‘trockenen’ Holz zustande. Schliesslich mussten wir während des Kaffees kleinbeigeben und uns vor dem heftigen Regen ins Zelt begehen. Sie werden weiter durch die Cascades Mountains und weiter nach Alaska radeln.

119.77km, 5h59’, 20.0km/h, 30245.3km, 1120Hm, Grad 5

 

29. Mai 1997 Camas Valley Donnerstag

Langer Tag

Morgens war es wieder trocken. Es war jedoch kühl. Bis Shady Cove ging es tendenziell abwärts. Ich entschied Highway 227 zu nehmen. Der Aufstieg war nicht schlimm. Ich war schliesslich schnell in Canyonville, wo ich in den BurgerKing steuerte. Danach konnte ich auf einer Frontage Road bis Myers Flat fahren, wo ich ein kurzes Stück Interstate 5 nehmen musste. Es wurde schliesslich spät und ich suchte einen Platz zum Übernachten. Es hatte jedoch viele Zäune. Ich dachte, ich könnte es bis zum BLM-Campground schaffen. Es ging dann noch erstaunlicherweise viel aufwärts. Zudem hatte ich noch einen Plattfuss. Als ich jedoch in Camas Valley nachfragte, sagten die mir, es sei noch 5 Meilen. Also übernachtete ich bei einer Kiesablagestelle vom Strassenservice.

202.77km, 8h55’, 22.7km/h, 30448.2km, 1155Hm, Grad 5

 

30. Mai 1997 Sunset Bay Freitag

Zurück an der Küste

Ich startete relativ früh und kam dann auch gut vorwärts. Es war tendenziell alles abwärts. Der Tag war jedoch sehr windig. In Coquille ass ich beim Safeway Lunch. Der Verkehr nach Coos Bay wurde schliesslich immer mehr und mehr. Ich fuhr den ganzen Weg hoch bis ans Ende von North Bend zum Bikeshop um einen 22er Ring und einen Kurbelabzieher zu kaufen. Schliesslich besuchte ich noch BurgerKing und Walmart. Ich war wieder einmal an einem Punkt, wo ich auch schon war (22. September 1996). Die Hiker/Biker Sites in Sunset Bay waren ok. Ich konnte trotz Regen ein Feuer starten. Es war toll eine Dusche zu kriegen! Die letzte hatte ich letzten Samstag in Chester. Die Bay war schön. Ich sah heute einen Liegeveloradler und ein europäisches Tourenradlerpärchen, jedoch keine Leute im Camp. Von Sonora bis hierher sah ich lediglich das holländische Radlerpärchen im Crater Lake NP über 1660km!

122.12km, 6h05’, 20.0km/h, 30570.5km, 295Hm, Grad 3

 

31. Mai 1997 Humbug Mountain Samstag

Regen und Kälte

Morgens regnete es in Strömen! Also schlief ich länger. Als es schliesslich hörte, dachte ich es bessere. Nachdem ich jedoch startete begann es wieder. Über die hügelige Seven Devils Road sah ich nicht gerade viel. In Bullards Beach schaute ich beim State Park vorbei und sprach eine Weile mit fünf Radlern, die ziemlich nass waren. In Bandon machte ich schliesslich Waschtag und Shopping. Ich traf eine deutsche organisierte Radlergruppe, die heute jedoch im Bus fuhren. Ich entschied den Wind zu Nutzen und noch nach Humbug zu radeln. In Langlois wurde ich von einem alten Mann aufgehalten mit dem ich über Religion sprechen musste. Er war von den Zeugen Jehovas. In Humbug schaut ich mir den Sonnenuntergang an. Ich zeltete mit der deutschen Radlergruppe auf der Hiker/Biker Site. Abends sass ich mit ihnen am Feuer. Ein Guide von ihnen war von San Francisco, lebte jedoch in Udligenswil und hat auch einen schweizerischen Freund. Sie spricht ein Hochdeutsch mit schweizerischem Akzent obwohl sie Amerikanerin ist.

96.90km, 5h08’, 18.9km/h, 30667.9km, 670Hm, Grad 3

Statistik Monat Mai 1997:

 

 

 

Datum

 

Etappenort

 

Km

 

Std

 

km/h

 

Total

 

Hm

 

Grad

 

1.5.97

 

Mornington

 

117.32

 

5.52

 

21.2

 

28203.2

 

695

 

4

2.5.97

Melbourne

84.29

3.78

22.2

28287.5

490

2

3.5.97

Melbourne

0.00

-

-

28287.5

0

1

4.5.97

Auckland

0.00

-

-

28287.5

0

1

5.5.97

Lafayette

70.00

4.00

17.5

28357.5

500

1

6.5.97

Lafayette

0.00

-

-

28357.5

0

1

7.5.97

Lafayette

5.00

0.25

20.0

28362.5

100

1

8.5.97

Lafayette

5.00

0.25

20.0

28367.5

100

1

9.5.97

Lafayette

48.76

3.30

14.7

28382.1

200

1

10.5.97

Lafayette

0.00

-

-

28382.1

0

1

11.5.97

Lafayette

0.00

-

-

28382.1

0

1

12.5.97

Lake Turlock

182.99

8.10

22.6

28613.9

620

3

13.5.97

Yosemite

124.37

7.13

17.4

28738.6

1475

4

14.5.97

Yosemite

12.93

0.82

15.5

28751.5

1115

1

15.5.97

Yosemite

14.37

0.95

15.0

28765.6

390

1

16.5.97

Sonora

139.96

7.13

19.5

28905.8

1720

5

17.5.97

Cascade Creek

75.46

5.65

13.3

28981.8

1700

6

18.5.97

Twin Lakes

114.43

7.68

14.9

29096.6

1890

6

19.5.97

Woodfords

166.50

8.54

19.5

29263.1

1305

5

20.5.97

Lake Tahoe

65.75

3.78

17.3

29328.8

655

3

21.5.97

Sierraville

115.69

5.75

20.1

29445.0

905

4

22.5.97

Greenville

128.98

6.70

19.2

29574.2

875

4

23.5.97

Chester

39.60

2.20

18.0

29613.8

520

3

24.5.97

Chester

124.39

6.17

20.1

29738.4

1680

5

25.5.97

Cassel

135.84

6.42

21.1

29874.6

750

5

26.5.97

Lava Beds NM

149.42

7.72

19.4

30023.9

1260

4

27.5.97

Hagelstein Park

100.97

4.63

21.7

30125.3

160

2

28.5.97

Union Creek

119.77

5.98

20.0

30245.3

1120

5

29.5.97

Camas Valley

202.77

8.92

22.7

30448.2

1155

6

30.5.97

Sunset Bay

122.12

6.08

20.0

30570.5

295

3

31.5.97

Humbug Mtn.

96.90

5.13

18.9

30667.9

670

3

 

Total

 

2563.58

 

132.58

 

19.5

 

2582.0

 

22345

 

95

Durchschnitt

82.70

 

4.28

18.8

721

3.1