Freitag,
14.7.
Am 14.
Juli war es endlich soweit: Die Konzertreise nach Deutschland, zu
deren Zweck die Querschleger ja ursprünglich gegründet worden waren,
stand vor der Tür. Zuvor allerdings gab es anlässlich eines Willkommensständchens
für eine Kollegin unseres Präsis, die gerade von einem Auslandaufenthalt
heimgekommen war, noch eine Hauptprobe und die ging ganz
gründlich in die Hosen (einfach unvergesslich beispielsweise das
Hi-Hat im Fire-Finale). Schon die Anfahrt zu dem Konzertchen
war nicht ganz ohne Schwierigkeiten über die Bühne gegangen, hatte
der designierte Transportchef seine Wagenladung unfreiwillig doch
schon ziemlich überallhin in Kloten transportiert, bevor er am Ziel
ankam... Trotzdem gab es zur Belohnung für den Auftritt Wienerli,
die von den Querschlegern denn auch ohne viel Federlesens vertilgt
wurden.

Als nächstes
ging es ab in den doppelstöckigen Bus, der uns nach Deutschland
brachte. Auf der Reise fand sich Zeit für allerlei: Weil unser "Kleiner"
aus Brigels ein Jährchen älter wurde, sangen alle "Happy Birthday"
(es sollte nicht das einzige Lied bleiben, das auf dieser Reise
erscholl). Anschliessend gab es einen Film zum Lachen, und nachher
benutzten die einen die Gelegenheit, schon mal Bekanntschaft mit
den Klotener JugendmusikantInnen zu machen; die andern verlegten
sich mehr auf die Forschung nach einer einigermassen akzeptablen
Schlafposition ein gewisser "Köbi der Überall-Schläfer"
war dabei besonders erfindungsreich und zwängte sich zwischen den
Sitzen hinunter auf den Boden (wo er sich tatsächlich ausstreckte
und einschlief!).

Samstag,
15.7.
Nach
der einen oder anderen kleinen Ver(w)irrung unseres Carchauffeurs
erreichten wir unser Ziel doch noch rechtzeitig. Unsere Gastgeber
in Lübben beziehungsweise Treppendorf nahmen uns dann gerade mit
sehr reichhaltigen Frühstücken in Empfang.
Doch
der RS- und ferienhalber auf fünfzehn Nasen reduzierten Querschlegertruppe
war keine Pause gegönnt: In der überaus tollen Uniform der SJMK
ging es gleich zum ersten Auftritt nach Lehde ans Gurkenfest. Dort
jubelten uns unter anderen auch immer wieder Touristen von vorüberschaukelnden
Kähnen aus zu doch damit nicht genug: Der Moderator des Festes
konnte sich kaum fassen und wiederholte wohl deswegen immer wieder,
dass wir "aus Klotten in der Schweiz" seien (das ging
soweit, dass er das Knie- und Zisch-Solo von Fire mit seiner
x-ten Ansage übertönte).

Nach
unserem Auftritt gab es Freibier, Schnitzel und diverse Gurkensorten
zum Probieren. Im Gegensatz zu den Gurken selber war die Gurkenkönigin
und ihre Wahl eher eine Enttäuschung: Die immergleichen Übungen
wie Gurkenschälen oder Gurkengewürz-Raten standen auf dem Programm...
So suchten sich die einen Spannung und Action eben anderweitig,
die es für sie im Zusammenhang mit den Kähnen auch genügend gab,
auf denen wir schlussendlich den Heimweg antraten. Am Abend erwarteten
uns in Treppendorf sehr gar gekochte Nudeln und wieder ein Schnitzel.
Nach dem Abendessen gingen die Querschleger und die SJMK-Leute ihren
eigenen Interessen nach und die bestanden am ersten Abend
natürlich in der Erkundung des Dorfes. Dabei konnte man entdecken,
dass Treppendorf vier Strassen aufweist, die alle "Treppendorfer
Dorfstrasse" heissen... Ausserdem fand sich auch ein kleines
Beizchen mit Billard, Dart und genügend zu trinken.

Sonntag,
16.7.
Am insgesamt
dritten Tag der Reise stand der erste von fünf Auftritten an der
Landesgartenschau in Luckau auf dem Programm. Eine recht stattliche
Anzahl Zuhörer war wieder einmal begeistert von unserem Auftritt.
Gleich anschliessend folgte eine Hauptprobe für die Rasenshow
nicht wirklich als gelungen zu bezeichnen, aber das scheint ja mittlerweile
zur Gewohnheit zu werden bei Hauptproben (siehe 14.7.). Nach dem
Mittagessen im Festzelt (wo es mit den Getränkebons nicht so recht
klappen wollte) ging die Rasenshow am Nachmittag jedenfalls schon
einiges zufriedenstellender über die Bühne beziehungsweise über
die Wiese (übrigens keineswegs ein Stadion oder etwas entsprechendes,
sondern eine hundskommune, sehr begrenzte Grasfläche) sieht
man einmal vom dürftigen "Märkische Heide"-Gesang der
Querschleger ab (und dieses Manko machten wir ja schliesslich mit
unseren tollen La-Ola-Wellen längst wett...).

Nach
der Show in Luckau ging es sofort zurück nach Lübben, wo wir vor
einer ansehnlichen Zuschauerkulisse unser Bestes gaben: Wir holten
sogar noch ein sehr improvisiertes "Les trois Bs" aus
der Mottenkiste hervor und brachten die schwimmende Bühne ganz schön
ins Schwanken was den Zuhörern offenbar gut gefiel, unterstützten
sie uns doch bei unseren Auf- und Abmärschen jeweils mit rhythmischem
Klatschen. Dieses Konzert, das vielleicht das Beste von allen zehn
in Deutschland war, brachte Querschleger und SJMKler dermassen in
Stimmung, dass die folgende Kahnfahrt von kräftigem Gesang begleitet
wurde. An der guten Stimmung konnte auch der einsetzende Regen nicht
viel ändern, obwohl die einen doch recht zünftig durchnässt wurden
kritischer war da schon das kümmerliche Menü, das uns zunächst
vorgesetzt wurde: eine Wurst pro Person, und die war erst noch nichts
für Feinschmecker! Der SJMK-Präsi sorgte dann nach langem Warten
doch noch für genügend Pommes Frites und Grillwaren. Der Sonntag
wurde mit einer Stehparty auf dem Treppendorfer Dorfplatz (dort,
wo sich die vier Treppendorfer Dorfstrassen kreuzen) beendet.

Montag,
17.7.
Nach
einer für die meisten relativ kurze Nacht stand ein Konzert auf
einem gewissen Schloss Branitz auf dem Programm, kam jedoch wegen
schlechten Wetters nicht zustande womit wir umsonst etliche
Kilometer im Land herumgefahren waren, was nicht ganz allen passte.
Trotzdem gab das Querschleger-Abteil im Bus auch auf der nun folgenden
Fahrt nach Cottbus alles: Zahlreiche Lieder wurden neu vertont,
und ein vierstimmiges "Go Hugo" wurde gar auf Video aufgenommen.
In Cottbus angekommen, schnabulierten wir das Zmittag und beschlossen
dabei, an diesem Tag doch noch ein Konzert zu geben. Gesagt, getan:
In der Cottbuser Altstadt nutzten wir die unbeschreibliche Akustik
und fesselten die Passanten mit unserer Show. Nicht nur die Zuhörer,
sondern auch die Querschleger selber kamen voll auf die Kosten
beispielsweise der Fire-Paukist, der dank den tollen Altstadt-Klangverhältnissen
noch imposanter aufspielte als sonst schon!
 
Gegen
den Abend kehrten wir dann wieder nach Treppendorf zurück, wo der
Dorfplatz ein weiteres Mal Schauplatz eines rauschenden Festes war
neben SJMK-Leuten und Querschlegern liess sich auch die dortige
Dorfjugend nicht lumpen und mischte kräftig mit. Die Querschleger
deckten bei der Gelegenheit auch die primäre Funktion einer Säule
auf: Flaschenöffner.
Dienstag,
18.7.
An einem
Fest für Behinderte in Lübben marschierten wir zuerst durch das
Dorf, gaben dann ein Konzert (wieder auf der gleichen schwimmenden
Bühne, auf der wir bereits so viele positive Erfahrungen gesammelt
hatten; siehe 16.7.) und führten schliesslich auch noch die Rasenshow
auf. Und weiter gings: In Luckau an der Gartenschau wieder
ein Konzert, dann die Rasenshow diesmal hatten wir eine grössere
Grünfläche zur Verfügung als beim letzten Mal, womit die Rasenshow
gleich viel besser zur Geltung kam (auch wenn ein Querschleger die
Nachteile der SJMK-Uniform erfuhr, indem er bei den zahlreichen
Bewegungen während Happy Hours das lässige Mützchen verlor).
Das Gefühl in den Querschleger-Kniegelenken nach dem ellenlangen
"Löffeln" war dagegen immer noch das gleiche wie am alten
Platz: überaus schmerzhaft... Nachtessen und Abendprogramm gingen
auch am Dienstag in Treppendorf und im gewohnten Rahmen vonstatten.

Mittwoch,
19.7.
Auch
am Vormittag des Mittwochs beehrten wir die Landesgartenschau Luckau
mit einem Konzert und einer anschliessenden Rasenshow. Beim Konzert
gelangte erstmals die neue Wasser-Version von Fire zur Aufführung:
Die Bongo-Leute produzierten wahre Springbrunnen, ohne sich oder
irgendetwas darum herum mit der Nässe zu verschonen. Für die Rasenshow
machten wir einen Werbemarsch durch das ganze Austellungsgelände;
dabei marschierten wir sehr interessante Figuren, die absolut marschkonkurrenz-reif
waren... Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, zur Auswahl
standen ein Schwimmbadbesuch in Lübben und ein Trip nach Berlin.
Auch ein Teil der Querschleger leistete sich den Abstecher in die
deutsche Hauptstadt: In Begleitung einiger Luckauer Gymnasiasten
gab es den Reichstag inklusive Kuppel, das Brandenburger Tor, viel
Regen, die Siegessäule und anderes zu sehen und zu fotografieren.
Donnerstag,
20.7.
Und wieder
ein Konzert und eine Rasenshow auf der Luckauer Bühne, die uns mittlerweile
schon wohlbekannt war. Damit es trotzdem nicht langweilig wurde,
hatten wir Querschleger wieder mal diverse Spitzenideen auf Lager:
Unsere Instrumente schmückten wir mit Sonnenblumen, und die Einleitung
von Happy Hours wurde ebenfalls in noch nie dagewesener Form
getrommelt (freilich nicht ganz absichtlich). Am Nachmittag war
der Besuch in einem Agrarmuseum angesagt. Der dortigen Betreiberfamilie,
die unsere ganze Reise zu einem grossen Teil mitorganisiert hatte,
trugen wir als Dankeschön gemeinsam mit den Stadtjugendmusikanten
Rock Trap in gigantischer Besetzung vor. Das Kuchen- und
Kaffeebuffet stiess erstaunlicherweise tendenziell eher auf grösseres
Interesse als das Museum selber... Der Donnerstagabend war dann
auch schon der letzte in Treppendorf/Lübben: Gemeinsam mit den Deutschen
aus Treppendorf ging im Bierstüberl, dem Billard- und Dartlokal,
noch einmal kräftig die Post ab und längst nicht nur dort,
sondern auch an andern Orten in Treppendorf stellten die jungen
Schweizer MusikerInnen noch einmal ihre grosse Ausdauer unter Beweis.

Freitag,
21.7.
Als das
Gepäck schön säuberlich im Car verstaut war, hiess es Abschied nehmen
von Lübben und Treppendorf. Von der Luckauer Landesgartenschau verabschiedeten
wir uns, wie es sich gehört, mit einem Konzert, und dann ging es
ab nach Dresden. Leider konnten sich dort nicht alle Querschleger
zu einem weiteren Auftritt aufraffen (das müssen wir ein anderes
Mal nachholen!) sie mussten der vorangeganenen Nacht Tribut
zollen. Bei der Stadtrundfahrt in einem Tram fielen denn auch dem
grössten Teil zwischendurch mal die Augen zu. Für die Gruppenfotos,
die der Oberfotograf der SJMK vor der Semper-Oper von uns Querschlegern
machte, waren dann aber doch wieder alle wach. In Dresden wurde
auch noch der Querschleger-Schlachtruf kreiert: Ufftagadaa... In
einem schönen Restaurant mit einem ebenso schönen Keramiklöwen als
Dekoration spiesen wir, bevor es in den Bus und auf die Heimreise
nach Kloten ging.
 
Samstag,
22.7.
Nach
einer nicht viel bequemeren Rückfahrt, als es die Hinfahrt gewesen
war, quälten wir uns am Samstagmorgen ein letztes Mal aus den Car-Sitzen
und luden in der Morgensonne das Gepäck aus. Und wie es bei solchen
Reisen eben so ist, kam schliesslich der Moment, an dem es hiess
sich voneinander zu verabschieden. Damit war alles vorbei
oder?

Was sicherlich
blieb von dieser legendären Reise, sind viele schöne Erinnerungen;
die Idee für eine Wassershow bei Fire; eine ziemlich starke
Müdigkeit nach der Heimkehr; das Staunen darüber, dass nicht an
einem einzigen Morgen ein Querschleger den Bus verpasste (!); zahlreiche
Fotos und Videoaufnahmen von den Auftritten und vom Privatleben
der einzelnen Querschleger (einer wurde von den Paparazzis beispielsweise
auf dem WC überrascht); der gute Eindruck, den wir auf das deutsche
Publikum hinterlassen haben; gute Verbindungen zwischen der SJMK
und den Querschlegern; zahlreiche leere Gurken- und andere Gläser;
undundund...; und natürlich die Querschleger selbst, die gibt es
nach wie vor noch mit einem stärkeren Zusammenhalt als je!!!
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