Diessenhofen
Im Mittelalter befestigtes kyburgisches Grafenstädtchen
am Rhein weist Diessenhofen Bahn-
und Schiffsstation zwischen Stein am Rhein und Schaffhausen, sowie Postautoverbindung
mit Frauenfeld auf. Sehenswerte Bauten sind: Pfeilerbasilika der Pfarrkirche,
Siegelturm von 1545, Wehrtürme, Rathaus von 1760 und Rheinbrücke
von 1815. Ein Besuch des Stoffdruck-Museums und der ständigen Kunstausstellung
des Malers Carl Roesch ist lohnend. Am Rhein
westlich von Diessenhofen liegt das 1245 gegründete und 1869 aufgehobene
Dominikanerinnenkloster St. Katharinental,
heute kantonales Alters- und Pflegeheim. Die jetzigen Barockbauten stammen
aus den Jahren 1715 - 1781 und wurden 1971 - 1975 umfassend restauriert.
Sehenswert sind nebst den Bauten gotische Skulpturen der Orgelprospekt
und kostbare Manuskripte.
Der Kanton Schaffhausen
Die Lage des Kantons Schaffhausens ist ungewöhlich. Nur ganz wenige seiner Gemeinden haben eine gemeinsame Grenze zu Gemeinden anderer Schweizer Kantone und sind durch kaum eine Handvoll Brücken mit ihnen verbunden. Bis auf vier stossen hingegen alle schaffhausischen Gemeinden an deutsches Gebiet, das den Kanton fast vollständig umklammert. Die Erklärung dafür ist in der Geschichte zu suchen. Die Handwerks- und Handelsstadt oberhalb des Rheinfalls, einst Umschlagsplatz für rheinabwärts fahrende Güter, wandte sich als autonome Reichsstadt an die Eidgenossenschaft um Schutz und trat ihr schliesslich bei.
Damit schnitt sie sich von ihrem österreichischen Hinterland ab und vermochte sich dieses Hinterland erst mit den Jahrzehnten und Jahrhunderten wieder anzugliedern, zunächst im Randen, dann auch im Klettgau und im Hegau. Im "Büsingerhandel" ging der östliche Kantonsteil vorübergehend wieder verloren, und vom Rückkauf dieses Gebietes, den Schaffhausen für teures Geld tätigte, blieb Büsingen als Enklave ausgenommen bis auf den heutigen Tag. Das Kantonsgebiet, ein weitgewelltes Hügelland, verleugnet seine Zugehörigkeit zum Jura weder im Waldreichen Randen noch im weinreichen Klettgau. Die Erde ist fruchtbar an Obst- und Ackersegen, der "Hallauer" und der Steiner "Klingenberger" zählen zu den mundigsten Schweizer Landweinen.
Die Zunftstadt Schaffhausen verwandelte sich nach Mitte
des 19. Jahrhunderts in eine Industriestadt, deren Erzeugnisse der Schwerindustrie
Weltruf erlangten. Während Neuhausen schon früh in diese Industriealisierung
einbezogen wurde, griff sie erst nach Mitte unseres Jahrhunderts auch auf
das Herblinger Tal über. Natürlich ist ein so betreibsames Zentrum
wie Schaffhausen auch auf Verkehrsverbindungen angewiesen. Wie die Speichen
eines Rades führen denn auch Strassen und Eisenbahnlinien von ihr
aus sternförmig in die schweizerische und deutsche Nachbarschaft.
Dass diese Gegend seit grauer Vorzeit besiedelt war, bezeugen die prähistorischen
Funde in Schweizersbild und im Kesslerloch. Auch über die Zeiten der
Kelten, der Römer und der einbrechenden germanischen Stämme berichtet
ein reichhaltiges Fundgut in den Sammlungen des ehemaligen Stiftes Allerheiligen
zu Schaffhausen und in kommunalen Heimatmuseen. An die Zeiten des Stadt-
und Landadels erinnern allenthalben Burgen und Schlösser in der Landschaft,
von trutziger Wehrbereitschaft der Zunftstadt zeugt noch die Feste Munot.
Die Stadt Schaffhausen
Malerisch am Rhein gelegen, ist Schaffhausen
eine bedeutende Industrie- und Handelsstadt. Die Altstadt bietet eines
der besterhaltenen und bestgepflegten mittelalterlichen Stadtbilder. Sie
entstand als Siedlung des Klosters Allerheiligen und als Umschlagplatz
der Warentransporte, die den Rheinfall zu umgehen hatten. Der Name kommt
denn auch vom althochdeutschen scafe = Schiff. Anno 1501 schloss die Freie
Reichsstadt den Ewigen Bund mit den Eidgenossen. Zeugen der rasch steigenden
Bedeutung der Stadt zu jener Zeit sind die stattlichen Bauten am Hafen,
Zeugen der Wehrhaftigkeit sind die Türme, vorab der Munot, das Wahrzeichen
Schaffhausens. Die Altstadt ist reich an Bauten der Gotik und der folgenden
Stilepochen.