Oskar Goldberg, 1885 - 1952

 

Die drei Hauptwerke Oskar Goldbergs

Rezension des Maimunides-Buches von 1935

Erich Unger - der engste Adept Goldbergs 

Literaturhinweise

 

"Goldberg kennen Sie doch ? Sonst: er lohnt. In einer Schale von Wahnsinn viele gute exegetische Kerne."

(Franz Rosenzweig an Benno Jacob, 2. Mai 1927)

 

"... wenn ich Dir anvertraue, dass ich ins Hauptquartier des wirklichen Zauberjuden gefallen bin. Es hat sich nämlich Goldberg hier (in San Remo) ansässig gemacht und seinen Schüler (Adolf) Caspary in die Cafés, die 'Wirklichkeit der Hebräer' in den hiesigen Zeitungskiosk delegiert, während er selbst - wer weiss - im Casino die Probe auf seine Zahlenmystik anstellt. Überflüssig zu sagen, dass ich nach dieser Seite keine Kommunikation aufgenommen habe."

(Walter Benjamin an Gershom Scholem, 26. Dezember 1934)

 

"Ein kleiner dicker Mann von der Erscheinung eines Ölgötzen, übte er eine unheimliche magnetische Kraft auf die Gruppe jüdischer Intellektueller aus, die sich um ihn sammelte. (...) Er verbreitete seine Lehren in privaten Kursen, und wenn man einen der Anhänger fragte, warum er diesen oder jenen Punkt befolge oder übertrete, bekam man die Antwort: 'So hat uns Oskar gesagt'. Fragen an Oskar gab es nicht, denn er war im erleuchteten Besitz der Offenbarung."

(Gershom Scholem, Walter Benjamin - die Geschichte einer Freundschaft, Frankfurt a. M., 1975, S. 223)  

Oskar Goldberg, ca. 1925

 

"Er war ein Polyhistor, der über alles und jedes zu reden wusste, ein Kulturphilosoph, dessen Gesinnung aber insofern gegen die Kultur gerichtet war, als er in ihrer ganzen Geschichte nichts als ein Verfallsprodukt zu sehen vorgab. Die verächtlichste Vokabel in seinem Munde war das Wort 'Fortschritt'; er hatte eine vernichtende Art, es auszusprechen, und man fühlte wohl, dass er den konservativen Hohn, den er dem Fortschritt widmete, als den wahren Rechtsausweis für seinen Aufenthalt in dieser Gesellschaft, als Merkmal seiner Salonfähigkeit verstand."

(Thomas Mann in seinem Roman "Doktor Faustus", Stockholm, 1947, S. 429 f. Die Worte beschreiben den Charakter des fiktiven "Dr. Chaim Breisacher", welche Figur jedoch massgeblich von Manns gehässigen Ansichten über Goldberg geprägt worden ist.) 

 

S. folgenden Beitrag über Goldberg und seinen Kreis

http://www.uni-potsdam.de/u/putz/mai00/oskar.htm

 

 

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