Fliegen oder fahren?


Der Gas- wie der Heissluftballon funktionieren nach dem Prinzip «leichter als Luft». Das in der Ballonhülle befindliche Wasserstoffgas besitzt, ebenso wie die erhitzte Luft, ein spezifisch leichteres Gewicht als die umgebende Atmosphäre. Dadurch entsteht ein Auftrieb, so dass der Ballon auf der schweren Luft schwimmen möchte. Alle Fluggeräte, die leichter als Luft sind, fahren. Sein Auftrieb ist so gross wie das Gewicht der verdrängten Luftmenge. Ausser mit Wasserstoff kann der Gasballon auch mit Helium gefüllt werden. Im Gegensatz zum Wasserstoff ist Helium nicht brennbar.

Ein Gasballon mit 1000 Kubikmeter Inhalt hat eine Tragkraft von 1200 kg. Wasserstoff hat eine ungefähre Tragkraft von 1,2 kg pro Kubikmeter, was die vorgenannte Tragkraft von 1200 kg für den Ballon ergibt. Dabei ist das Eigengewicht von rund 350 kg abzuziehen. Nimmt der Pilot noch 450 bis 550 kg Sand als Ballast mit auf die Reise, verbleiben für die Passagiere ungefähr 350 kg, was vier Passagieren entspricht.

Im Gegensatz zum Gasballon nimmt der Heissluftballon keinen Ballastsand mit. Beim Heissluftballon gilt dasselbe Prinzip wie beim Gasballon, nur nützt man die Tatsache aus, dass Gase bei verschiedenen Temperaturen unterschiedliches Gewicht haben. Entscheidend ist also die Temperaturdifferenz von Aussenluft und der Luft im Ballon. Für eine genügend hohe Tragkraft muss in der Ballonhülle eine Betriebstemperatur von 80 bis 110 Grad Celsius erzeugt werden. Da beim Heissluftballon bei einer normalen Betriebstemperatur die Tragkraft pro Kubikmeter nur etwa 0,35 kg beträgt, ist aus diesem Grunde der Heissluftballon etwa dreimal so gross wie ein Gasballon mit gleicher Tragkraft.

Aus den vorgenannten Gründen wird bei niedrigeren Aussentemperaturen und gleichbleibender Betriebstemperatur eine höhere Tragkraft erreicht als bei hohen Aussentemperaturen. Heissluftballonfahrer meiden daher im Sommer die Mittagszeit, einerseits wegen der hohen Temperatur, andererseits auf Grund der aufkommenden Thermik. Im Durchschnitt verbraucht ein Heissluftballon, je nach Grösse, Aussentemperatur und Passagierzahl, rund 40 bis 50 kg Propangas pro Stunde. Propangas hat einen sehr hohen Heizwert von ungefähr 11'000 kcal/kg. An Instrumenten an Bord eines Heissluftballons nutzt der Pilot ein Funkgerät als Verbindung zu den Flugdienststellen und zum Bodenfahrzeug sowie ein Variometer, das gleichzeitig die Hüllen- und die Aussentemperatur, den Luftdruck und die Höhe sowie die Steig- und Sinkgeschwindigkeit anzeigt.

Der Aufenthalt im Korb ist vvie auf einer windstillen Terrasse, weil der Ballon mit dem Wind fährt. Wer sich zu einer Ballonfahrt entschliesst, benötigt neben sportlicher Kleidung feste Schuhe, einen Fotoapparat, den Reisepass, Sonnenschutz und Brille, so ist, bei entsprechender Witterung, die Voraussetzung für eine schöne und unbeschwerte Fahrt gegeben.