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Projektbeschrieb Bolivien
El Alto, die Nachbarstadt von La Paz auf der andinen Hochebene, dem Altiplano,
ist das Auffangbecken von Migrantinnen und Migranten aus dem ländlichen Hochland Boliviens.
Oft finden sie dort jedoch keine Arbeit und haben auch keine Möglichkeiten mehr zur Selbstversorgung.
Dies führt zu grossen sozialen Spannungen und Frustrationen, die auch innerfamiliäre Gewalt zur Folge haben.
Die ursprünglich aus kirchlicher Initiative entstandene Frauengruppe "Suma Jakaña" nimmt Frauen auf,
die unter extremer physischer oder psychischer Gewalt leiden.
Das Frauenhaus bietet einen Freiraum, wo Frauen vor Übergriffen geschützt sind, über ihre Rechte informiert werden
und ihr Selbstbewusstsein wieder aufbauen können.
Es hat Kapazität, um jährlich 200 Frauen und 500 Kinder aufzunehmen und professionell zu betreuen.
Dabei schwankt die Aufenthaltsdauer von der ambulanten Beratung bis zu drei Wochen.
Projektpartner Frauenhaus "Suma Jakaña" Projektort: El Alto, Bolivien. Gegründet 1998.
Die Vorgeschichte des Frauenhauses Suma Jakaña geht auf die Arbeit der Frauengruppe "Luz y vida"
mit Frauen der lutherischen Kirche Boliviens IELB zurück. In dieser Gruppenarbeit wurden die Frauen sensibilisiert
für die Situationen innerfamiliärer Gewalt, die viele Frauen in Bolivien erleiden.
Die weitere Geschichte von Suma Jakaña ist eng mit den Entwicklungen innerhalb der "Red de Mujeres Misión 21 Bolivia",
dem Frauennetzwerk von mission 21 in Bolivien, verbunden. Zunehmend wurde dort in der zweiten Hälfte der 90 er Jahre
das Thema Gewalt gegen Frauen aufgenommen und schon 1998 wurde "Suma Jakaña", im Hinblick auf den Betrieb eines Frauenhauses, gegründet.
2001 fanden Workshops über "innerfamiliäre Gewalt" statt. Die Frauen, die an diesem Prozess beteiligt waren
und insbesondere die damalige Koordinatorin des Frauennetzwerkes, Ana María Vargas, hielten aufgrund ihrer Erfahrungen
mit Frauengruppen an der Zielsetzung fest, ein Frauenhaus zu gründen. Ab 2003 wurde der Aufbau des Frauenhauses
von mission 21 finanziell unterstützt.
Als sehr junge Organisation ist ihre Struktur im Wachstum und die Herausforderungen der täglichen Arbeit
werden auch noch Veränderungen in der Form der Zusammenarbeit bewirken. Oberstes Organ der Organisation
ist die Generalversammlung zu welcher die Geschäftsleitung, die Direktorin und ein/eine RepräsentantIn jedes Bereiches gehört.
Die Fachkräfte und die freiwilligen Mitarbeitenden engagieren sich in der sozialen und psychologischen Betreuung,
der Rechtsberatung und Freiwilligenarbeit. Im Bereich der Medizin und der Rechtsberatung bestehen Verträge
mit Institutionen ausserhalb von Suma Jakaña. In diesen Fällen liegt die Verantwortung für die Koordination
bei diesen Institutionen. Überhaupt ist die Vernetzung des Frauenhauses mit lokalen Organisationen und
den staatlichen Instanzen, die sich mit der innerfamiliären Gewalt befassen, zentral.
(102Kb) Projektbeschrieb
Das Projekt Frauenhaus El Alto in BOLIVIEN wurde durch die Mission 21 betreut.
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