5.3  Französisch-islamischer Krieg mit Geldabwertung

 
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Zusammenfassung
 

7/25 berichtet von einem Krieg Frankreichs gegen Muslime. Dieser Konflikt wird sehr lange dauern, so dass die Kriegskosten enorm sein werden. Zudem scheint dem islamischen Gegner der französische Staatsschatz in die Hände gefallen zu sein. Dies zwingt die Regierung Frankreichs, statt richtiges Geld "Leder" zu prägen. Es wird also völlig wertloses da ungedecktes Geld ausgegeben.

In 4/30 erfahren wir, dass das neue Geld massenweise verteilt wird, was seinen Wert natürlich dramatisch verringert (möglicherweise sackt der Kurs auf weniger als einen Elftel des Ausgabewertes ab). Nostradamus prophezeit für diese Zeit Hunger und "Pest". Nachher wird man ein Geheimnis entdecken (kommt die Öffentlichkeit dahinter, dass durch diese Währungspolitik Hunger und Elend über das Land gekommen sind)? So könnte man wenigstens 6/23 verstehen, wo beschrieben wird, wie die Massen gegen den König wegen der Geldabwertung rebellieren.

Gemäß Nostradamus geschieht nach Kriegsende ein neues "Verbrechen". Dabei könnte es um Veränderungen in der Kirche gehen, die unser Seher als "Verschlechterung der heiligen Gesetze" interpretiert. Paris sei dann in einem so schlechten Zustand wie noch nie zuvor. Wahrscheinlich wegen den aufgewiegelten Massen. Oder spielen auch die "veränderten heiligen Gesetze" eine Rolle?

 
Quellen

 
7/25
 
Par guerre longue tout l’exercite1) expuiser, Im langen Krieg [wird] das ganze Heer1) ausgeschöpft werden,
Que pour souldartz ne trouueront pecune: so dass [sie] für [die] Soldaten kein Geld mehr finden [können].
Lieu d’or d’argent, cuir on viendra cuser2), Man wird dazu übergehen, anstelle von Gold [und] Silber Leder zu prägen2).
Gaulois ærain3), signe croissant de Lune. [Das] gallische Vermögen3) [trägt das] Zeichen [des] Halbmonds.
1) Lat. "exercitus" (Heer).
2) Lat. "cusare", bzw. "cudere" (u.a. prägen).
3) Wörtlich: "Bronze, Erz". "Airain" wurde aber hier auf das lateinische "aes" bzw. "aerarium" (u.a. Vermögen) zurückgeführt.
 

4/30
 
Plus XI. fois [Luna, Sol]1) ne voudra, Mehr [als] elfmal wird [man] Silber [und] Gold1) nicht wollen.
Tous augmentés & baissés de degré2): Alle [sind zahlenmäßig] angewachsen und im Wert2) vermindert.
Et si bas mis que peu or lon coudra3): Und so tief heruntergebracht, dass man [nur] wenig Gold prägen3) wird.
Qu’4) apres faim, peste5) descouuert le secret. Dann4), nach [dem] Hunger [und der] Pest5), entdeckt [man] das Geheimnis.
1) Im Original stehen hier die astrologischen Zeichen für "Luna" (Mond) und "Sol" (Sonne). Hier dürften aber nicht die Gestirne an sich, sondern die ihnen zugeordneten Metalle (Silber und Gold) gemeint sein. Hier müssten die Edelmetalle allerdings einfach "Geld" bedeuten, vgl. lat. "aurum" und "argentum".
2) Eigentlich: "in der Kraft".
3) Vgl. lat. "cudere" (u.a. prägen).
4) Im Mittelfranzösischen bedeutet "que" u.a. "dann".
5) "Pest" bezeichnet im Mittelfranzösischen wie Lateinischen jede Epidemie mit großer Sterblichkeitsrate. Zudem aber auch im übertragenen Sinne "Unheil, Unglück" usw.
 

6/23
 
D’esprit de regne munismes1) descriées, Vom Geist der Herrschaft [werden die] Münzen1) entwertet,
Et seront peuples esmeuz contre leur Roy: und [so] werden [die] Massen gegen ihren König aufgewiegelt.
Paix, faict2) nouueau, sainctes loix empirées, [Der] Frieden [bringt dann ein] neues Verbrechen2): [die] heiligen Gesetze [werden] verschlechtert.
Rapis3) onc fut en si tresdur arroy. Paris3) war noch nie in [einem] so überaus schlimmen Zustand.
1) "Munismes" könnte auf das lat. "munimines" (Schutzmaßnahmen, Verteidungung usw.) zurückgehen. Eine andere Möglichkeit bestände darin, dass hier eine eine Verschreibung von "numismes" (lat. "numismates" = Münzen) vorliegt. Ich neige zur zweiten Variante.
2) "Faict" bedeutet "Tat" im weitesten Sinne, u.a. auch "Verbrechen, Delikt".
3) "Rapis" gilt allgemein als Anagramm für "Paris".

 
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