5.163  Der "Neidische" stirbt an einem Pfeilschuss.
 

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Zusammenfassung


In der vierten Zeile erfahren wir, dass ein "Neidischer" an einem Pfeilschuss sterben wird. Damit könnte der Vers an 4/9 (5.54) anknüpfen, wo der Anführer einer Armee von einem Pfeil an den Lenden verwundet wird. Zur Zeit des Nostradamus führten oft auch nicht tödliche Verletzungen in den Tagen und Wochen nach der Verwundung noch zum Tod. Die eingeschränkten Möglichkeiten und Kenntnisse der damaligen Medizin konnten die Patienten häufig nicht vor Entzündungen und anderen Komplikationen bewahren. Es ist also durchaus möglich, dass hier der "Neidische" erst einige Zeit nach der erlittenen Verletzung an den Folgen eben dieser sterben wird. Über den "Neidischen" erfahren wir in diesem Vierzeiler nichts Genaueres (vgl. Anmerkung 3). Er könnte mit dem "feindlichen Mann" aus der zweiten Zeile identisch sein, der vom "letzten Geehrten unter den Galliern" (erste Zeile) besiegt werden wird. Ebenfalls noch unklar ist die dritte Zeile. Das "Land" (Frankreich?) und dessen "Kraft" (oder Streitkräfte, vgl. Anmerkung 2) werden ausgekundschaftet werden. Doch von wem?

Quellen
 

3/100
 
Entre Gaulois le dernier honoré1),
Der letzte Geehrte1) unter [den] Galliern
D’homme ennemi sera victorieux:
wird gegen den feindlichen Mann siegreich sein.
Force2) & terroir en moment exploré,
[Die] Kraft2) und [das] Land [werden] in [dem] Augenblick ausgekundschaftet,
D’vn coup de trait quand mourra l’enuieux3).
wenn der Neidische3) an einem Pfeilschuss sterben wird.
1) Oder vielleicht auch: "Würdenträger", vgl. lat. "honoratus".
2) Oder auch: "Streitkräfte".
3) Unklar, worauf Nostradamus hier anspielt. Möglicherweise könnte der "Neidische" auf den römischen Gentilnamen Livius verweisen (lat. "livere": bläulich sein, neidisch sein). Marcus Livius Salinator (254 - ca. 204 v. Chr.) war Konsul und Feldherr. Er besiegte in der Schlacht von Metaurus (207 v. Chr.) Hasdrubal, den Bruder Hannibals. Sein Sohn Gaius Livius Salinator war ebenfalls Konsul und zuvor siegreicher Admiral zur See. Er gründete 188 v. Chr. die norditalienische Stadt Forlí. Marcus Livius Drusus der Ältere und dessen Sohn Marcus Livius Drusus der Jüngere waren römische Politiker und Amtsträger Ende des zweiten und Anfang des ersten Jahrhunderts v. Chr. Der Ältere kämpfte 112 v. Chr. erfolgreich gegen die in Makedonien eingedrungenen Skordisker, der Jüngere wurde 91 v. Chr. ermordet.

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