5.238  Die Geografie wird gefälscht und Neokyniker verzeichnen einen großen Zulauf. Man wird die alten Sitten und Gebräuche ins Gegenteil verkehren. Ein "Alter" wird sich zunächst gut halten, dann aber verschwinden. Stark zurückgedrängt werden wird auch die Idee des Kollektiveigentums.
 

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3/67 - 7/14 - 4/32

3/67  

Vne nouuele secte1) de Philosophes2)
Mesprisant mort, or, honneurs3) & richesses,
Des monts Germains4) ne seront limitrophes:5)
A les ensuiure6) auront apui & presses7).

[Es wird] eine neue Sekte1) von Philosophen2) [geben],
[die] Tod, Gold, Ehrungen3) und Reichtümer verachtet.
An die germanischen Berge4) werden [sie] nicht angrenzen.5)
Um ihnen zu folgen6), werden [sie dort] Hilfe und Menschenmassen7) haben.
1) Das mittelfranzösische "secte" bezeichnet eine  Gruppierung im weitesten Sinne, religiöser wie nichtreligiöser Natur.
2) Oder auch: "Gelehrten". Vgl. auch griech. "philosophos" (u. a. Denker).
3) Oder u. a. auch: "Würdigungen, Ehrerbietungen; Tugenden, moralische Werte; Privilegien; kirchliche Ränge; Ämter, Funktionen".
4) Damit können die verschiedenen deutschen Mittelgebirge gemeint sein, die Alpen oder, da das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zur Zeit des Nostradamus u. a. auch Teile des heutigen Frankreichs umfasste, z. B. die Vogesen oder die französisch-belgisch-luxemburgischen Ardennen.
5) BRIND’AMOUR, S. 422f. und mit ihm GRUBER, S. 195f. verstehen diese Zeile dahingehend, dass diese neue Sekte in Deutschland entstehen, sich aber nicht darauf "begrenzen" sondern auch in andere Länder ausdehnen wird. Dementsprechend identifizieren sie die Sekte mit den Protestanten des 16. Jahrhunderts (Lutheraner und Wiedertäufer), deren Wirken auch auf andere Länder, namentlich Frankreich, ausgestrahlt hat (vgl. auch PRÉVOST, S. 140 u. CLÉBERT, S. 418). Allerdings ließe sich die Zeile auch so verstehen, dass die Sekte außerhalb Deutschlands, vielleicht in Frankreich oder Italien, das Licht der Welt erblickt, sich aber nicht bis zu den "germanischen Bergen" hin ausdehnen kann. Ebenfalls möglich wäre die Übersetzung: "An die Berge werden [die] Germanen nicht angrenzen". In diesem Fall stellt sich die Frage, welches Gebirge Nostradamus gemeint haben könnte.
6) Das mittelfranzösische "ensuivre" bedeutet "folgen, nachfolgen". Es ist jedoch auch denkbar, dass Nostradamus das Verb im Sinne des lat. "insequi" verwendet hat, das auch "verfolgen, angreifen" heißt. In diesem Fall wäre die Zeile etwa folgendermaßen zu übersetzen: "Um sie zu verfolgen, werden [sie dort] Hilfe und Druckmittel haben".
7) Das mittelfranzösische "presse" bedeutet u. a. "Schlacht, Menschenmasse, Druck, Hast".


Neokyniker tauchen auf und verzeichnen einen großen Zulauf.

In den ersten beiden Zeilen prophezeit Nostradamus das Auftauchen einer philosophischen Strömung bzw. Gruppierung, die offenbar materielle Güter ("Gold", "Reichtümer"), den Tod und "Ehrungen" (vgl. Anmerkung 3) verachtet. Da es sich primär um eine Bewegung von Gelehrten oder Intellektuellen handelt, dürften hier die Protestanten des 16. Jahrhunderts als Vorlage wohl eher ausscheiden. Außerdem passt die Abkehr vom Weltlich-Profanen höchstens zu einem kleinen Teil des protestantischen Spektrums, namentlich den Wiedertäufern. Aber gerade jene fanden ihre Anhängerschaft eher außerhalb der Gelehrtenwelt. Die von mir zunächst vermuteten Sozialisten/Kommunisten des 19. Jahrhunderts (PFÄNDLER, 1997) besaßen zwar auch Gelehrte und Philosphen als Gründerväter, fanden ihre Gefolgschaft aber zahlenmäßig vornehmlich in der Arbeiterschaft. Außerdem lehnten die Sozialisten/Kommunisten nur den Privatbesitz weltlicher Güter (namentlich der Produktionsmittel) ab, nicht die weltlichen Güter als solche. Die von Nostradamus beschriebene "neue Sekte" erinnert vielmehr an die antiken Kyniker, deren bekanntester Vetreter Diogenes von Sinope (ca. 412 - 323 v. Chr.) war. Diese predigten und praktizierten nicht nur die Bedürfnislosigkeit sondern lehnten materiellen Besitz auch tatsächlich als solchen ab. Von Ehrungen oder dem gesellschaftlichen Ansehen hielten sie ebenso wenig. Auch wandten sie sich gegen die Angst vor dem Tod, denn wahres Glück hing nach ihrer Einschätzung nicht von Äußerlichkeiten ab, also auch nicht von Krankheit oder Tod. Etwas unklar ist die dritte Zeile. Falls hier wieder von den Neokynikern die Rede sein sollte, kann sie so verstanden werden, dass diese "Philosophen" entweder außerhalb Deutschlands oder genau im Gegenteil in Deutschland entstehen bzw. bleiben werden. Da diese "Sekte" allerdings nicht an die "germanischen Berge" angrenzen wird, könnte das im letzteren Fall bedeuten, dass sie v. a. im nordmitteleuropäischen Tiefland Verbreitung finden wird. D. h. im Raum, der in Flandern beginnt und wenigstens die Niederlande, Norddeutschland und Polen umfasst. Hier hängt alles davon ab, welches Gebirge Nostradamus mit den "germanischen Bergen" konkret gemeint hat (vgl. Anmerkung 4). Ebenfalls unklar ist die letzte Zeile. Sie könnte so verstanden werden, dass die gelehrten Neokyniker in ihren Stammlanden auf große Resonanz in der Bevölkerung ("Menschenmassen") stoßen und somit große Unterstützung für ihre Ideen ("Hilfe") bekommen. Oder, sollte man den "Philosophen" nicht folgen sondern sie verfolgen (vgl. Anmerkung 6) und mit Druck (vgl. Anmerkung 7) bekämpfen?


7/14  

Faux exposer viendra topographie1),
Seront les cruches des monumens2) ouuertes:
Polluler3) secte faincte4) philosophie,
Pour blanches, noires, & pour antiques6) vertes5).

[Man] wird kommen, [die] Ortsbeschreibung1) falsch darzulegen.
Es werden die Krüge der Grabmäler2) geöffnet sein.
Anwachsen3) [wird die] Sekte [der] erdichteten4) Philosophie,
[die die] schwarzen [Dinge] für weiß und die [noch] grünen5) für antik6) [erklären wird].
1) Nach griech. "topos" (u. a. Ort, Gegend, Gebiet) und griech. "graphein" (u. a. schreiben, beschreiben). Wahrscheinlich hat Nostradamus hier "geographie" gemeint, vgl. griech. "ge" (Erde, Land). CLÉBERT, S. 798f., weist darauf hin, dass Nostradamus den Begriff "topographie" allerdings auch synonym für "Ort" verwendet hat.
2) Das mittelfranzösische "monument" bedeutet "Grabmal", vgl. auch lat. "monumentum" (u. a. Denkmal, Grabmal).
3) Das mittelfranzösische "pulluler" bedeutet "anwachsen, sich ausbreiten", vgl. lat. "pullulare" (u. a. wuchern, um sich greifen). Es wäre allerdings denkbar, dass "polluler" das mittelfranzösische "polluer" meint, das "beschmutzen" bedeutet. Dann wäre die Zeile wohl so zu verstehen, dass die erwähnte Sekte der erdichteten Philosophie das Geistesleben oder den öffentlichen Diskurs mit ihren Lehren vergiften ("beschmutzen") wird.
4) V. a. im negativen Sinne von "zusammenfantasiert". In der Utrechter und Moskauer Ausgabe (beide 1557) steht hier eindeutig "faincte", vgl. auch CLÉBERT, S. 798. Wie LE PELLETIER und LEONI liest PRÉVOST, S. 162, hier allerdings "saincte" (u. a. heilig, zur - katholischen - Religion gehörend). In diesem Fall hätte die erwähnte Philosophie ihren Ursprung im religiös-kirchlichen Bereich.
5) Auch im Sinne von "jung, neu, unreif".
6) Oder einfach: "alt".

Man wird die Geografie fälschen und Graburnen öffnen. Die Neokyniker mit ihrer zusammenfantasierten und verdrehten Lehre werden großen Zulauf verzeichnen.

In der dritten Zeile taucht die "Sekte der erdichteten Philosophie" auf, womit die "neue Sekte von Philosophen" aus 3/67 gemeint sein dürfte. Wir erfahren, dass diese Strömung an Bedeutung gewinnen ("wachsen") wird. Und, wie der letzten Zeile von 3/67 zu entnehmen ist, wohl derart, dass sie gesellschaftlich relevant werden wird. Falls diese neue "Sekte" ihr Gewicht gesellschaftlich oder politisch aktiv einsetzen sollte, wäre das ein Unterschied zu den antiken Kynikern, die diesbezüglich abstinent waren. Wir hätten dann eine philosophische Richtung vor uns, die zwar vielleicht auf dem klassischen Kynismus aufbaut, aber auch andere Elemente beinhaltet. Dazu würde passen, dass Nostradamus von einer "erdichteten", d. h. "zusammenfantasierten" Philosophie spricht (vgl. Anmerkung 4), die aus verschiedenen Quellen schöpft.

Aus der vierten Zeile von 7/14 erfahren wir über diese Philosophie, dass sie "schwarze Dinge" für "weiß" erklärt und behauptet, das Neue sei alt. Damit könnte als erstes gemeint sein, dass diese Denkrichtung wieder einmal eine Umwertung der (gesellschaftlichen) Werte vornehmen wird, womit sie tatsächlich an die antiken Kyniker anknüpft. Die Gleichsetzung von Neuem mit Altem ließe sich jedoch wieder auf die "erdichtete" Natur dieser neuen Strömung beziehen. Auf die neuen, nichtklassischen Quellen der Neokyniker, die von diesen jedoch als klassisch (antik) deklariert werden könnten.

Die beiden ersten Zeilen benötigen Begleitstrophen, um in einen größeren Zusammenhang eingeordnet werden zu können. Offensichtlich wird man die Geografie fälschen, d. h. die geografischen Tatsachen in den Kartenwerken bewusst falsch darstellen. Leider wissen wir nicht, in welchem Land oder in welchen Ländern dies geschehen wird. Auch über die Gründe für dieses Vorgehen erfahren wir nichts. Man könnte z. B. verheimlichen wollen, wieviele Gebiete man wegen eines verlorenen Krieges wird abtreten müssen. Oder wieviel Land durch Naturkatastrophen verlustig gehen werden. Eine Stelle, die auf Letzteres hindeutet, finden wir im Vorwort, das Nostradamus seinem Sohn Cäsar gewidmet hat:

"[...] que ie treuue le monde auant l’vniverselle conflagration aduenir tant de deluges et si hautes inundations, qu’il ne sera gueres terroir qui ne soit couuert d’eau: & sera par si lõg temps que hors mis enographies & topographies, que le tout ne soit peri:"

([...] Weil ich die Welt vor dem kommenden allumfassenden Brand [mit] dermaßen vielen Untergängen und sehr großen Überschwemmungen [heimgesucht] vorfinde, so dass es kaum noch [ein] Gebiet geben wird, das nicht von Wasser bedeckt wäre. Und [das] wird so lange Zeit andauern, dass Völkerkunde und Ortsbeschreibung ausgesetzt werden, damit [es den Anschein hat, dass] das Ganze nicht zugrunde gegangen sei.)

Es gäbe aber sicher noch weitere mögliche Gründe.

Es stellt sich auch die Frage, wer eine solche Fälschung durchsetzen könnte. Da in einer offenen Gesellschaft mit freien Medien Derartiges wohl recht schnell entdeckt und publik gemacht werden würde, ist zu vermuten, dass wir es hier eher mit autoritäreren Verhältnissen und einer kontrollierten veröffentlichten Meinung zu tun haben.

Noch völlig unklar ist die zweite Zeile von 7/14. Anscheinend werden die "Krüge der Grabmäler" (wohl die Urnen) geöffnet sein. Werden die Gräber geschändet werden? Wenn ja, von wem? Vielleicht von den Neokynikern, die gemäß 3/67 ja auch den Tod verachten? Handelt es sich um spezielle Gräber? Vielleicht um die letzten Ruhestätten von Monarchen oder anderen Würdenträgern?




4/32  

Es lieux & temps chair au poiss.1) donrra lieu:
La loy commune2) sera faicte au contraire:
Vieux tiendra fort, puis oste3) du milieu
Le  π  ά ντα  κο να  φιλϖν4) mis fort arriere5).

An diesen Orten und zu diesen Zeiten wird [das] Fleisch dem Fisch1) Platz machen.
Das allgemeine Gesetz2) wird ins Gegenteil verkehrt [werden].
[Der] Alte wird sich [zuerst] gut halten, dann [aber] zieht3) [er] aus der Mitte ab.
Das "Freunden gehört alles gemeinsam"4) [wird] stark zurückgedrängt5) [werden].
1) Lies: "poisson" (Fisch). Fische gelten als typische Speise der Fastenzeit (vgl. 5.39: 5/98 u. 5.67: 2/3). In 4/32/1 könnte also ebendiese Fastenzeit gemeint sein, oder unser Seher will damit ausdrücken, dass man hier in materiell bescheidenen Verhältnissen zu leben haben wird.
2) Mit diesem "allgemeinen Gesetz" könnten die allgemeinen Sitten und Gebräuche der Menschen gemeint sein, da das mittelfranzösische "loy" (Gesetz) u. a. auch "Sitte, Brauch, Gewohnheit" bedeutet. Eine andere Möglichkeit wäre, dass "loy commune" als "ius commune" (das Gemeine Recht) zu verstehen ist. Das ius commune bestand aus dem römischen Recht der Antike und dem kanonischen Recht der katholischen Kirche. Wenn also das weltliche und kirchliche Recht ins Gegenteil verkehrt werden, könnte das heißen, dass hier tiefgreifende gesamtgesellschaftliche Umwälzungen vonstatten gehen, die nicht zuletzt auch den religiös-kirchlichen Bereich erfassen werden.
3) Sollte es hier "osté" heißen, wäre die Stelle folgendermaßen zu übersetzen: "dann [aber] wird [er] aus der Mitte entfernt [werden]". Mit Blick auf das lat. "de medio tollere" dürfte das bedeuten, dass der Alte hier getötet werden wird, vgl. BRIND’AMOUR, S. 510.
4) In späteren Ausgaben u. a. auch fälschlicherweise "π  ά ντα  χο να  φιλϖν". Das griechische "panta koina philon" des Nostradamus entspricht dem lateinischen "Amicorum communia omnia" in ERASMUS VON ROTTERDAMs Adagia (1.1.1), vgl. BRIND’AMOUR, S. 511. Gemäß CICERO (De officiis 1,51) habe es bei den Griechen das Sprichwort gegeben, dass Freunden alles gemeinsam gehöre ("amicorum esse communia omnia"). Bei den griechischen Autoren finden wir Ähnliches etwa bei Plato oder Aristoteles ("koina ta ton philon", 25.07.2009). In der Apostelgeschichte der Bibel gibt es eine Stelle, die hier ebenfalls erwähnt werden sollte: "Alle wurden von Furcht ergriffen; denn durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen. Und alle, die gläubig geworden waren, bildeten eine Gemeinschaft und hatten alles gemeinsam ("apanta koina")" (Apg 2,43f.).
5) Oder auch: "heftig zurückgewiesen".


Anstelle von Fleisch wird man Fisch verzehren, und die allgemeinen Sitten und Gebräuche werden ins Gegenteil verkehrt werden. Ein "Alter" wird sich zunächst gut halten, verschwindet dann aber. Eine Lehre, deren Grundgedanke "Freunden gehört alles gemeinsam" lautet, wird stark zurückgedrängt werden.

Die zweite Zeile dürfte diese Strophe mit 3/67 und 7/14 verbinden, falls mit "loy commune" die allgemeinen Sitten und Gebräuche der Menschen gemeint sind, vgl. Anmerkung 2. Es findet dann wohl eine Umwertung der bisherigen Normen und Vorstellungen statt. In diesen Bereich könnte auch der Übergang vom Fleisch- zum Fischverzehr gehören, der in der ersten Zeile zu finden ist. Möglich ist aber auch, dass hinter dem Fleischverzicht aus 4/32/1 die schiere Notwendigkeit steht, da man sich diesen aus wirtschaftlichen oder anderen Gründen nicht mehr leisten kann. Ebenfalls denkbar ist, dass Nostradamus hier einen Hinweis zur zeitlichen Einordnung hat geben wollen, wann die erwähnten Veränderungen eintreten werden: in einer Fastenzeit, d. h. am Ende eines Winters, vgl. Anmerkung 1.

In der zweiten Hälfte des Vierzeilers stehen wohl wieder v. a. Veränderungen im weltanschaulichen oder religiösen Bereich im Zentrum des Interesses. Der vierten Zeile ist zu entnehmen, dass der Leitsatz "Freunden gehört alles gemeinsam" stark zurückgedrängt werden wird, was wohl implizit so zu verstehen ist, dass er zuvor große Verbreitung und Zustimmung unter den Menschen erfahren wird.

Der Leitsatz "Freunden gehört alles gemeinsam" deutet auf eine Ideologie oder Philosophie hin, die das Privateigentum mindestens in Teilen zugunsten des Kollektiveigentums abschaffen will. Wir haben in den 1990er Jahren den Zerfall des marxistischen Kommunismus erlebt, doch das bedeutet nicht, dass die "kommunistische" Grundidee deswegen aus dem Geistesleben des Menschen verschwunden wäre. Eine Idee, die auch keineswegs erst mit dem materialistischen Marxismus des 19. Jahrhunderts das Licht der Welt erblickt hat, sondern sich bis in die Antike zurückverfolgen lässt und sogar im Neuen Testament Spuren hinterlassen hat, vgl. Anmerkung 4.

Da die erwähnte "kommunistische" Idee, wie die Erfahrung mehrfach gezeigt hat, nicht zum Menschen passt wie er nun einmal ist, ist es naheliegend, dass auch bei diesem Umsetzungsversuch zunächst eine Umwertung der traditionellen Werte und Vorstellungen erfolgen wird, um den Weg für dieses neue alte Experiment zu ebnen. Und hier wären wir wieder bei 4/32/2 bzw. 7/14/4 und 3/67/2.

In welchem Gewand sich diese "Kommunisten", d. h. wohl die Neokyniker von oben, präsentieren werden, ist nicht ersichtlich. Falls der "Alte" aus 4/32/3 zu den Neokynikern bzw. "-kommunisten" gehört, könnten sie in einen religiösen Kontext einzuordnen sein. Bei diesem "Alten" könnte Nostradamus nämlich an das griech. "presbyteros" gedacht haben, das "der Ältere" bedeutet, dem franz. "prêtre" und dem dt. "Priester" zugrunde liegt und im Neuen Testament auch als Synonym für "Bischof" Verwendung findet (vgl. Titus 1,6f.). In der erwähnten dritten Zeile von 4/32 wird ein "Alter" sich zunächst gut halten, dann aber aus der Öffentlichkeit ("Mitte", vgl. lat. "medium") verschwinden oder gar getötet werden, vgl. Anmerkung 3. Das wiederum würde zur Zurückdrängung der "Freunden gehört alles"-Idee aus 4/32/4 passen.




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