5.250 Weil man sich überstürzt auf ein Abenteuer eingelassen hat, wird man zur Beute der "Barbaren". Kriegsschiffe schaffen Gefangene aller Altersgruppen weg.
Zurück / Zurück zur Startseite
Zusammenfassung
In der dritten Zeile tauchen "Barbaren" auf. Bei Nostradamus sind damit Leute oder Kräfte aus dem islamischen bzw. orientalischen Bereich gemeint. In der gleichen Zeile erfahren wir, dass die "Voreiligen" sehr schnell Beute dieser "Barbaren" sein werden. Den Grund dafür finden wir in der letzten Zeile: die "Voreiligen" scheinen sich Hals über Kopf in ein Abenteuer zu stürzen, das nur ein böses Ende nehmen kann (vgl. Anmerkung 5). Die erste Zeile berichtet von Kriegsschiffen (vgl. Anmerkung 1), die mit Gefangenen gefüllt sind, die aus allen Altersgruppen stammen werden. Diese Gefangenen könnten zur menschlichen Beute gehören, die die "Barbaren" machen werden. Da es sich bei den Gefangenen um Menschen aller Altersgruppen handelt, dürften sich unter diesen auch Zivilisten befinden (Kinder, Jugendliche, Alte). Laut Nostradamus werden sie auf Kriegsschiffen abtransportiert werden. Das ist wohl als Hinweis darauf zu verstehen, dass sie im Rahmen oder als Folge eines Krieges in Gefangenschaft gehen. Ein Krieg, der die für sie zuvor gute und süße Zeit in eine schlechte und bittere verwandeln wird (zweite Zeile). Es ist weiter zu vermuten, dass dieser Waffengang mit dem oben erwähnten Abenteuer gleichzusetzen ist. Über die Identität der Gefangenen erfahren wir in 10/97 nichts. Interessant ist in diesem Zusammenhang aber 2/79 (5.38), wo "CHYREN" der Islambezwinger die "Gefangenen des Mondbanners" befreien wird. Sollte es sich bei den von den "Barbaren" Verschleppten etwa um Franzosen oder andere Europäer handeln, die in den muslimisch besetzten Gebieten des Abenlands leben? An dieser Stelle sei auch auf 7/9 (5.56 und 5.124) verwiesen, wo "Barbaren" Sizilien und Neapel entvölkern. Möglich wäre aber beispielsweise auch, dass wir hier den Beginn einer neuen Babylonische Gefangenschaft der Juden vor uns haben. Man vergleiche dazu Vierzeiler 2/57 (5.31), den man dahingehend verstehen könnte, dass der größte Teil der Juden Israel nach einer militärischen Niederlage auf dem Seeweg verlassen werden müssen. Die alttestamentarische Babylonische Gefangenschaft der Juden dauerte von 587 bis 539 v. Chr. und wurde durch den Sieg des Perserkönigs Kyros II. über die Babylonier beendet. Kyros (lat. Cyrus) könnte aber, wie in 5.38 ausgeführt, beim Namen "CHYREN" mit Pate gestanden haben, was wieder den Bogen zu den befreiten Gefangenen aus 2/79 (5.38) schlagen würde.
Quellen
10/97
1) Ein antikes dreideckiges Ruderschlachtschiff.
Triremes1) pleines tout aage captif2),
[Die] Triremen1) [werden] gefüllt [mit] Gefangenen aller Altersgruppen [sein].
Temps bon à mal, le doux pour amertume:
[Die] gute Zeit [wird] zur schlechten, die süße zur bitteren [werden].
Proye à Barbares trop4) tost seront hastifs3),
[Die] Voreiligen3) werden sehr4) schnell [zur] Beute der Barbaren,
Cupid de veoir plaindre au vent la plume5).
[weil man] begierig [darauf sein wird], die Feder im Wind klagen zu sehen5).
2) Lies: "captifs".
3) Oder auch nur: "Schnellen".
4) Oder auch: "zu".
5) Es gibt im Mittelfranzösischen die Wendung "mettre la plume au vent" (sich dazu entscheiden, Abenteuer einzugehen. Wörtlich: "die Feder in den Wind halten"). Wenn man hier also begierig darauf ist, die Feder im Wind klagen zu sehen, könnte man unbedingt ein Abenteuer eingehen wollen, das absehbar ein böses Ende nehmen wird.