5.267  Dem Großraum Italien inklusive Nizza, Monaco und Malta steht eine schlimme Zeit mit Krieg und Naturkatastrophen bevor.
 

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Zusammenfassung
 

Nostradamus beweint das schwere Schicksal, das die französisch-italienischen Riviera von Nizza bis Savona, die Toskana um Pisa und Siena, das norditalienische Modena sowie Capua und Malta ereilen wird (erste und zweite Zeile). Ein Krieg ("Schwert") wird kommen und ein großes Blutvergießen, eine Überschwemmung mit Blut verursachen (dritte Zeile). Beginnen dürfte der Krieg in der Neujahrszeit. In der letzten Zeile lesen wir zudem von "Feuer", "Erdbeben" und "Wasser", die diese unglückliche Weltgegend - den Großraum um die Appenninenhalbinsel - heimsuchen werden. Neben dem in den ersten drei Zeilen skizzierten Krieg werden also auch Naturkatastrophen (Erdbeben und Überschwemmungen) die Menschen heimsuchen. Falls das "Feuer" ebenfalls in den Bereich der Naturkatastrophen gehören sollte, sind damit vielleicht Vulkanausbrüche oder sommerliche Waldbrände gemeint. Da das Feuer allerdings auch dem Mars zugeordnet wird, könnte es hier einfach nochmals für den erwähnten Krieg stehen.

Die mutmaßliche Erwähnung Monacos in der ersten Zeile könnte den Vierzeiler mit 2/4 (5.56), 3/10 (5.266), 7/6 (5.56, 5.124) und 9/42 (5.257) verbinden. In 4/37 (5.165) steht die Stadt zudem - allerdings erfolgreich - im Kampf gegen die "Punier".

Quellen
 

10/60  

Ie pleure Nisse, Mannego1), Pize, Gennes,
Ich beweine Nizza, Monaco1), Pisa, Genua,
Sauone, Sienne, Capue, Mo[d]ene, Malte:2)
Savona, Siena, Capua, Modena [und] Malta.2)
Le dessus sang, & glaiue par estrennes3),
Das Blut [steht] hoch und [das] Schwert [gibt es] als Neujahrsgeschenk3).
Feu, trembler terre, eau, malheureuse nolte4).
Feuer, Erdbeben, Wasser: [eine] unglückliche Gegend4).
1) Die in den ersten beiden Zeilen aufgeführten Orte liegen alle in Italien oder in dessen Nähe. Somit muss "Mannego" wohl auch in diesem Bereich zu finden sein, was aber die Deutung als "Marnegro" (Schwarzes Meer) eher ausschließt. Im französischen Hochsavoyen, etwa 20 km südöstlich von Annecy und ebenfalls in der Nähe Italiens, gäbe es ein Manigod. LE PELLETIER und LEONI folgend vermute ich hier aber eher eine - vielleicht provenzalische - Ableitung des monegassischen Munegu (Monaco).
2) Nizza, Monaco, Genua und Savona liegen an der französisch-italienischen Riviera. Pisa und Siena in der Toskana. Modena finden wir in der Poebene nördlich der Toskana. Capua hingegen liegt in Süditalien, nördlich von Neapel, Malta etwa 100 km südlich von Sizilien.
3) Oder auch nur: "Geschenk". Im übertragenen Sinne kann damit auch ein Vorzeichen gemeint sein. Nostradamus verwendet im Original übrigens den Plural.
4) Lies "uolte". Das mittelfranzösische "volte" bedeutet "Richtung, Seite, Weg". Nostradamus könnte hier an die lateinischen Begriffe "regio" bzw. "pars" gedacht haben, die neben "Richtung" u. a. auch "Gegend" bedeuten. Eine andere Möglichkeit wäre vielleicht, in "nolte" einen Neologismus zu vermuten. Beispielsweise aus lat. "nox multa" (tiefe Nacht), womit die Situation als "tiefe, unheilvolle Nacht" charakterisiert würde.

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