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Apokalypse des Nostradamus
Wie unter Chronologie in Nostradamus’ Prophezeiungen
ausgeführt, reichen die Weissagungen unseres Sehers bis ins Jahr
"3797", was nach meiner Auffassung dem Jahr 5351/52 n. Chr. entspricht.
Wie aber geht das "Ende der Geschichte" aus Nostradamus’ Sicht
vonstatten?
Bei der Bearbeitung der Zenturien stellt man als Erstes fest, dass
einige Strophen recht klare Bezüge zur biblischen Apokalypse aufweisen.
Als Beispiele seien hier nur 8/95 (Satans erste Niederlage) 10/74
(Auferstehung der Toten) oder 5/75 (Jüngstes Gericht) erwähnt. Bei
genauerer Untersuchung finden sich dann immer mehr Vierzeiler, die zur
Endzeit gehören. Wichtig ist hier aber auch das König Heinrich II.
gewidmet Vorwort. Nostradamus beschreibt darin nämlich in groben Zügen
die Weltgeschichte etwa vom 21. Jahrhundert bis an ihr Ende. Allerdings
hat unser Seher diesen Text in Einzelteile zerlegt und neu
zusammengesetzt, so dass er in der jetzigen Form nicht viel Sinn
ergibt. Wenn man nun versucht, diese Beschreibung mit allen darin
vorhandenen Hinweisen einigermaßen richtig zu rekonstruieren, scheint
sich etwa folgendes Szenario zu ergeben:
Die (biblische) Apokalypse beginnt etwa beim Übergang vom vierten zum
fünften nachchristlichen Jahrtausend (also ganz grob um 4000 n. Chr.).
Als Vorzeichen für die kommenden Ereignisse findet dann eine
Sonnenfinsternis statt und die Erdachse verschiebt sich, große
Katastrophen nach sich ziehen wird. Etwa zu dieser Zeit erfolgt der
Aufstieg der "Hure Babylon", die eine Art Neuauflage des antiken
Heidentums zu sein scheint und eng mit einem nordostitalienschen Staat
verbunden sein wird. Dieser Staat mit der "Hure Babylon" als religiöser
Basis unterwirft in der Folge den gesamten Mittelmeerraum und lässt so
das Römische Reich neu erstehen. Die weitere Entwicklung ist im Moment
noch nicht ganz zu verstehen. Es könnte sein, dass vor dem Auftauchen
des ersten Antichristen das Christentum noch einmal zurückkehrt und
eine kurze Blüte erlebt, wohl auf Kosten der Hure Babylon. Jedenfalls
wird nach diesem Zwischenspiel der erste Antichrist aus der Region des
heutigen Iran aufbrechen, nach Europa marschieren und sich dort mit dem
Führer der christlichen Welt eine gewaltige Schlacht liefern (etwa im
Raum von Nordungarn oder der Südslowakei). Dabei siegt der Antichrist.
Die Kirchenoberen werden in der Folge teilweise von Gott abfallen und
zu Satans Scharen überlaufen. Nach der Herrschaft des ersten
Antichristen wird dann der zweite auftauchen; und es scheint, als
hätten wir hier den Leibhaftigen höchstpersönlich vor uns. Er wird
ebenfalls in Europa einfallen, die Kirche verfolgen und einige Zeit
herrschen. Danach kehrt aber Jesus Christus auf die Erde zurück,
besiegt Satan, fesselt ihn und wirft ihn in einen tiefen Graben. Es
beginnt nun das Tausendjährige Reich Christi, das tatsächlich etwa so
lange Bestand haben wird. Die Kirche, an deren Spitze sich nun
ebenfalls Christus befindet, wird dabei ihre größte Blüte erleben. Doch
wie auch in der Offenbarung des Johannes beschrieben, kommt es nach dem
Tausendjährigen Reich zu einem letzten Aufstand Satans, der 25 Jahre
dauern und der Welt gewaltige Zerstörungen und unvorstellbare
Greueltaten bringen wird. Schließlich aber besiegt Gott den Widersacher
endgültig, das Jüngste Gericht wird abgehalten und eine neue, bessere
Welt errichtet. Wie schon oben angetönt, dürfte dies alles bis zum Jahr
5351/52 n. Chr. abgeschlossen sein.
Interessanterweise übernimmt Nostradamus nicht nur die Inhalte sondern
teilweise auch die Symbole der biblischen Apokalypse. Er wird also
neben seinen eigenen prophetischen Visionen auch die Heilige Schrift
für die Ausarbeitung seiner Apokalypse verwendet haben. Als
Hauptquellen kommen dabei neben der Johannesoffenbarung auch etwa die
entsprechenden Passagen im Matthäusevangelium sowie das
alttestamentarische Buch Daniel in Frage.
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(Letzte Änderung dieser Seite: 14.11.2015)