Tierlexika | Einzelne Tierportraits |
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(www.starfish.ch) - eine super aufgemachte Sammlung von Unterwasserfotos - Fische, Korallen, Seesterne ... |
Auffällig sind die 4 Nagezäne und der abgeplattete Schwanz (Kelle genannt), der beim Schwimmen als Steuerruder dient, schwimmhautbespannte Hinterfüsse, ein überaus dichtes, graues bis dunkelbraunes Fell, verschliessbare Nasen- und Ohrenöffnungen und eine durchsichtige Haut über den Augen.
Dank seiner besonderen Ausstattung ist der Biber ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher. An stillen Flüssen und Seen fällt er Bäume (das kann kein anderes Nagetier) und baut damit Staudämme, wenn der Wasserstand nicht von Natur aus genügt. Im gestauten Wasser errichtet er aus Ästen seine Burg. Der Zugang liegt unter Wasser, die gepolsterte Nesthöhle gut geschützt darüber.
Eine Biberfamilie braucht je nach Nahrungsvorkommen ein Revier von 25 - 200 Hektaren bzw. 0,5 - 3 km Uferlänge, das sie mit einem moschusartig riechenden Duftstoff (Bibergeil) aus einer speziellen Duftdrüse am Hinterleib (Männchen und Weibchen) markieren.
Pflanzenfresser: Rinde, Zweige, Blätter und Wurzeln. Biber halten keinen Winterschlaf, sie legen Wintervorräte an.
Die Biber leben in festen Paaren. Nach einer Tragzeit von 105 Tagen kommen im April / Mai 1 - 5 nestflüchtende Junge zur Welt, die 3 Monate gesägt werden. Die Jungen bleiben zwei Jahre bei den Eltern, dann werden sie vertrieben. Biber werden 15 bis maximal 20 Jahre alt.
Ursprünglich war der Biber in ganz Nord- und Mitteleuropa und in Vorderasien verbreitet, durch intensive Jagd wurde er aber bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts beinahe ausgerottet. Die Menschen waren nicht nur am dichten Fell interessiert, sondern auch am Duftsekret (Bibergeil oder Castoreum), das als Wundermittel gegen beinahe jede Krankheit galt. Auch das schmackhafte Fleisch war begehrt, vor allem während der Fastenzeit, wenn die Katholiken kein Fleisch essen durften, denn der Biber wurde von den Theologen wegen der Schuppen auf der Kelle als Fisch betrachtet. Im 20. Jahrhundert wurden die Restbestände durch Meliorationen (Entsumpfung) und Flussbegradigungen noch weiter zurückgedrängt. Nur an der Rhône (Frankreich), Elbe (Norddeutschland) und in Norwegen hielten sich kleine Biberkolonien.
Dank Jagdverboten und Wiederansiedlungsprojekten zuerst in Finnland, Schweden und Teilen der Sowjetunion, später auch in der Schweiz, im Elsass, in Bayern und in Österreich. sowie der gezielten Förderung zusammenhängender, naturnaher Auenlandschaften konnte der Biber wieder Fuss fassen. So leben heute in Deutschland wieder über 6000, in der Schweiz etwa 350 Biber.
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