Wappen/Heraldik
Am 8. April 1963 hat Kurt Okle (30.10.36) die Heraldikerin Frau Roesli in Wolfhalden mit der Abklärung nach dem Okle Wappen beauftragt.
Zuerst verfolgte sie eine Spur, die Kurt Okle von seiner Klostertante Lisely vom Kloster Seedorf erhalten hatte. Diese Spur führte nach Bayern zu einem Ockl, der von Kurfürst Karl Theodor im Jahre 1778 geadelt wurde. Frau Roesli fand jedoch im Thurgau, in Konstanz und auf der Reichenau glaubwürdigere Informationen. Frau Rösli war der Meinung, dass unser Geschlecht Okle kaum aus Bayern stammt. Diese Vermutung lässt sich damit begründen, dass Nachweise von Okles als Rebmänner auf der Insel Reichenau existieren die älter sind als der Nachweis der Adelung durch den Kurfürsten Karl Theodor.
In Kurts Heimatgemeinde Bussnang (ursprünglich Reuti) hat sie ein Okle-Wappen mit Löwen, Traube und Rebmesser mit Beziehung zur Insel Reichenau gefunden.
Von Anna Ess-Okle (1940) habe ich den Hinweis erhalten, dass Okle von "okulieren", dem Veredeln von Trauben, abgeleitet ist. Wenn man zusätzlich berücksichtigt, dass die Insel Reichenau eine Weinbaukultur aufweist, die über 1000 Jahre alt ist und dass es Hinweise aus dem 14. Jh. auf ein Geschlecht Oegelin auf der Reichenau gibt, dann könnte es sein, dass die Okles schobn sehr lange auf der Reichenau beheimatet sind. Es gibt zum Beispiel eine Erwähnung eines Hans Oegli von der Reichenau, die in's Jahr 1349 zurück geht.
Es gibt jedoch auch Quellen, welche die Herkunft der Okles im Norden vermuten. Diesen Vermutungen reichen über den nordfranzösischen Sprachraum (Nordfrankreich, Belgien), über Finnland, Dänemark, Norwegen bis nach Schottland. Eine Ableitung aus einem Vikingergeschlecht ist hier dokumentiert. Diese Herleitungen sind meiner laienhaften Meinung nach, sehr mit Vorsicht zu geniessen, da ihnen samt und sonders gemeinsam ist, dass von einem ähnlich klingenden Namen ausgegangen wird, dann jedoch über mindestens 3-5 Jh keinerlei Hinweise mehr zu den Familien Okle auf der Reichenau existieren.
In Anlehnung auf diesen französischen Ursprung schreiben sich einige der Okle-Familien mit Akzent (Oklé). Die Einwanderung auf die Reichenau von Frankreich ende des 18. Jahrhunderts oder anfangs des 19 Jahrhunderts wird verschiedentlich erwähnt. Dabei wird auch immer wieder einen Zusammenhang zu den französischen Hugenotten und dem Feldzug von Napoleon hergestellt. Diese Herkunft ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da Nachweise über Okles auf der Reichenau weiter zurück reichen.
Von der Familie Okle-Weber habe ich eine Abbildung ihres Wappens erhalten, die dem Wappen, das füher bei uns im Wohnzimmer hing, sehr ähnelt.
Damit in Zukunft eine allfällige Suche nach unserem Familienwappen schneller von statten geht, habe ich entschlossen das Wappen in der deutschen Wappenrolle registrieren zu lassen. In der Schweiz gibt es nach meinen Erkenntnissen keine solche Organisation. Ich habe das Wappen so registrieren lassen, dass es von allen Nachkommen von Mathäus Okle verwendet werden kann, sofern sie noch den Namen Okle tragen.