The
Devil (Diabel)
Story:
1793
im besetzten Polen: Edelmann Jakub (Leszek Teleszynski) sitzt wegen angeblichen
Verrats im Knast und wartet auf seine Hinrichtung. Doch als das Gebäude schon
von Soldaten gestürmt wird und jeden Insassen niederschiessen, kommt ein
Fremder mit schwarzer Robe (Wojciech
Pszoniak) daher mit einer Schrift, welche ihm hilft, Jakub als freien Mann
mitzunehmen. Der Fremde nimmt zudem eine Frau mit und befiehlt Jakub, zu seiner
Familie zurück zukehren. Eine surreale Reise am Rande des Wahnsinns beginnt…
Meine
Meinung:
Ein
ziemlicher komischer und teilweise künstlerischer Film, aber alles andere als
uninteressant. Da ich keine anderen Filme oder kaum Hintergrundinfos zum
polnischen Film-Regisseur Andrzej Zulawski kann ich keine Vergleich zu anderen
Arbeiten liefern, doch The Devil, gilt bei vielen
Kritikern als herausragend, aber ist halt auch sehr selten. Wäre ich nicht
durch einen Kumpel auf dem Film aufmerksam gemacht worden, ich glaub, ich hätte
von seiner Existenz nie was wahrgenommen, da ich zuvor noch nie was über den
Film hörte oder las. Die Geschichte bzw. die Surrealität kann man vielleicht
noch am ehesten mit
El Topo
vergleichen, doch stellte The Devil erst die zweite
Regie-Arbeit des Regisseurs dar. Das ganze Land scheint in Aufruhr zu sein, am
Rande des Wahnsinns, eine Welt, die jeden Moment zusammenzubrechen droht. Das
hat wohl politische Hintergründe, denn der Film wurde 1972 in Polen stark
zensiert und erst 1988 wieder veröffentlicht. Die Figuren sprechen nicht nur
miteinander, manchmal schreien sie sich an oder der Körper wird zum Repräsentanten
des Gesprochenen, wenn die Zunge versagt (wirkt mehrheitlich wie eine
Theateraufführung). Die Darsteller spielen sehr gut, vor allem die beiden
Hauptdarsteller Leszek Teleszynski als
Jakub, der dann von Wojciech Pszoniak als Art „Teufel in
Menschengestalt“ zu diversen Tat angestachelt wird. Vor allem Wojciech
Pszoniak fand ich grandiose, mit voller Leib und Seele dabei. Die Geschichte
bietet dann viel Verstörendes, Fremdartiges und auch viel Pathos, aber ist
immer spannend, da man nie weiss, was als nächstes passiert. Der Film wirkt
teilweise wie ein unechter Traum, wo alles möglich ist, man wird als Zuschauer
wie davon „aufgesaugt“, „gefressen“ und kann dem Gezeigten nicht widerstehen. Die eindrücklichste Szene fand ich jene, wie sich der Teufel in
Menschengestalt von seinem Gegenüber, der auf einem Baumstamm liegt,
„verabschiedet“ und was er dazu sagt und wie wichtig ihm einige Minuten
zuvor die Unterschrift war. Eindrücklich gespielt und umgesetzt. Ein
Geheimtipp, der es nicht verdient, so unbekannt zu sein.
O:
Diabel
Polen
1972
R:
Andrzej Zulawski
D:
Wojciech Pszoniak, Leszek Teleszynski,
Iga Mayr, Wiktor Sadecki
Laufzeit
der US-DVD: Ca. 119 Min.
Fassungen:
Die
Franz. Und polnische DVD haben keine UT und dürften daher für manchen Fan
unbrauchbar sein. Die US-DVD ist daher zu empfehlen, welche den Film in Polnisch
mit sehr guten, englischen UT präsentiert. Der Film ist zudem komplett
ungeschnitten und die Code Free.
Geschrieben
von: MPAA