NIFFF 10 Special
Enter
The Void
Story:
Die
Geschwister Oscar und Linda beschliessen sich nie mehr zu trennen, nach dem Tode
ihrer Eltern. Doch in Tokyo gehen
die zwei dennoch getrennte Wege: Oscar schlägt sich als Dealer durch, Linda als
Stripperin. Bei einem Drogendeal
wird Oscar von der Polizei erschossen, doch sein Geist will die Welt der
Lebenden nicht verlassen, immerhin hat er
versprochen, seine Schwester nicht zu verlassen und wacht als Geist über sie...Vergangenheit
und Gegenwart verschmelzen...
Meine
Meinung:
Das
dieser Film am Filmfest lief war noch eine gute Sache, denn Enter The Void
wäre ein Film gewesen, welchen ich ansonsten nicht extra ins Kino
schauen gegangen wäre. Dafür hat er mich einfach zu wenig angesprochen. Ich
habe mir im Voraus einen "Trip" erwartet und hatte Freude, dass die
Story in Tokyo spielt! Und so kam es dann auch: Der Film ist ein totaler Trip
und sicher nicht für die Mainstream-Zuschauer gedacht. Von
Gaspar Noé
kenne ich nur Irreversible
(von 2002) und ist sehe zwischen diesen
beiden Filmen einige Parallelen, so z.B. der Vorspann (einer der besten welche
ich je sah...Epileptiker sollten den Film meiden) oder gewisse Kameraführungen.
So erinnert die Kameraführung, nachdem Oscar im Void erschossen wurde, und die
Kamera dann das Void verlässt und die Polizei aus der Vogelperspektive zeigt,
sehr an jene Kameraführung aus Irreversible, in welcher Vincent
Cassel verletzt aus dem Rektum geborgen wird. Der Film ist ein echter Trip, was
die Erzählweise, viele ruhige Kamerafahrten (im Gegensatz zum Vorspann mit
wenig Schnitten) und Chronologie angeht! Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
verschmelzen, Dinge werden zu erklären versucht, die Figuren
allen voran natürlich Oscar und Linda werden gut durchleuchtet und dazwischen
gibt es dann auch mal paar Sexszenen und vor allem Drogenszenen zu sehen (der
mehrere Minuten andauernde Drogentrip von Oscar zu Beginn soll realitätsnah
sein, sagte mir ein Kollege, der im Spital mal Morphin bekam und dann gleiches
sah, da hat der Regisseur gut recherchiert oder Selbsterfahrungen gesammelt).
Auf alle Fälle ging die Zeit zunächst schneller vorbei als gedacht, auch wenn
der Film dann am Ende doch gute 20 Minuten zu lang geworden ist! Wem schon Irreversible
und dessen Machart gefallen hat, sollte sich Enter The Void auch
ansehen! Vor allem im Kino kommt er dank seiner Bilder und seiner
experimentellen Art toll zur Geltung!
O:
Enter The Void
Frankreich
2009
R:
Gaspar Noé
D:
Nathaniel Brown, Paz de
la Huerta, Cyril Roy
Laufzeit
der Kinoversion: Ca. 141 Min.
Fassungen:
Habe den Film an der 10. NIFFF Ausgabe (Juli 2010) in Englisch mit dt. /
franz. UT geschaut.
Geschrieben
von: MPAA
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