La
Bête – The Beast
Story:
Lucy Broadhurst reist zusammen mit ihrer Mutter nach Frankreich, um dort Mathurin de l’Esperance, den Sohn eines reichen Aristokraten, zu heiraten. Bilder und schriftliche Aufzeichnungen der verstorbenen Mutter ihres Zukünftigen haben eine erstaunliche Wirkung auf Lucy: In ihren Träumen und Gedanken sieht sie plötzlich Romilda de l’Esperance in einem an ihr Anwesen angrenzendes Waldstück, wo sie eine ungewöhnliche Begegnung mit einer haarigen Bestie mit einem Riesenpenis hat...
Meine
Meinung:
Endlich
schreibe ich jetzt hier einmal ein Review über einen Film von Walerian
Borowczyk. Borowczyk gehört für mich ganz eindeutig zu den besten Regisseuren
überhaupt. Er wurde im September 1932 in Kwilcz geboren. Zuerst arbeitete er
als Artist und als Illustrator, schon bald einmal begann er jedoch animierte
Kurzfilme zu realisieren.
Sein
bekanntester Film dürfte Contes
Immoraux (vielen vermutlich besser bekannt als Immoral Tales oder Unmoralische
Geschichten) sein. Ursprünglich wollte Borowczyk La
Bête ebenfalls als kurze Episode in Contes
Immoraux integrieren, der dann aus insgesamt vier einzelnen
Kurzgeschichten realisiert/veröffentlicht wurde.
Unmoralische
Geschichten
sorgte damals für etliche Skandale und Schlagzeilen. Kein Wunder, wenn zum
Beispiel in einer der Episoden der Papst in einer inzestiösen Dreiecksbeziehung
involviert ist... Kaum zu glauben, aber La Bête schockierte
damals das Kinopublikum – nur wenig später – sogar noch mehr!
Der
Film beginnt mit einer kleinen «Hardcore-Sexszene». Bei den beiden
Hauptakteuren handelt es sich jedoch nicht etwa um eine Frau und einen Mann,
sondern um ein Pferd und einen Hengst... Nur schon diese ersten Szenen des Films
werden bestimmt nicht alle Zuschauer gerne sehen (ich ehrlich gesagt auch nicht
unbedingt...).
Danach
folgen einige Passagen, die manch ein Zuschauer bestimmt langweilig finden wird.
Ja, es wird viel geredet. Aber die Dialoge habe ich nur ganz selten als
langweilig empfunden. Und die tollen Aufnahmen, die wirklich guten Sets/Locations,
der passende Score usw. erzeugen zum Glück bereits nach kurzer Zeit eine sehr
gelungene Atmosphäre.
In
dem ersten Teil von La Bête gibt es übrigens eher wenige Szenen, die damals für
viel Aufruhr sorgten. Zum Beispiel, dass einmal ein noch recht gut durchbluteter
Penis kurz zu sehen ist oder, dass eine sexuell unbefriedigte Frau sich einem
Bettpfosten «widmet»...
Als dann aber die Bestie zum ersten Mal in Erscheinung tritt, ist mir durchaus klar, weshalb es damals in manchen Kinos zu richtigen Tumulten kam... Auch heutzutage würden bestimmt nicht wenige Zuschauer aufgewühlt den Kinosaal verlassen... Einzelne der Sexszenen grenzen tatsächlich schon fast an Hardcore. Obwohl der riesengrosse Penis des Tierwesens sowie das mehrmals sichtbare Sperma natürlich nicht echt sind, sind die «Begegnungen» zwischen der zierlichen Frau und der Bestie schlicht und einfach unglaublich! Irgendwie schockierend und erotisch zugleich.
Diese
Szenen wirken völlig anders, als diejenigen mit Monsterwesen in
Trash-Exploitern wie zum Beispiel etwa Guts
of a Virgin, Guts
of a Beauty oder Necro
Files (2).
Es
gibt nur sehr wenige andere Filme, die sich mit The Beast vergleichen
lasen. Über einen so «liebenswürdigen» Film wie den Klassiker Die
Schöne und das Biest wird man auf dieser Website ganz bestimmt nie ein
Review finden... Eventuell aber einmal über Tanya's Island, der ja
auch über die aussergewöhnliche «Beziehung» von einer Frau zu einem
Tierwesen handelt.
Fazit:
Ein filmisches Meisterwerk! Erotisch, interessant, anspruchsvoll – aber längst
nicht für alle Leute «geeignet»...
O: La Bête
Frankreich 1975
R:
Walerian Borowczyk
D:
Sirpa Lane, Lisbeth Humme, Elisabeth Kaza, Pierre Benedetti
Fassungen: Hier muss ich ganz eindeutig die Box von Cult Epics empfehlen! Auf drei DVDs findet man den Director’s Cut des Films, eine seltene Langfassung, sehr viel Bonusmaterial, ein tolles Booklet usw. Jede Box ist einzeln nummeriert, die Gesamtauflage beträgt 10’000 Stück.
Geschrieben von: ManCity