Deuteronomium

Story:

Das Leben macht für Michael kaum mehr Sinn. Von der Gesellschaft wird er immer wie mehr ausgeschlossen. Sein Leben ändert sich jedoch schlagartig, als ihm eines Tages ein Engel erscheint. Von nun an sieht Michael einen Sinn in seinem Leben: Er ist der Auserwählte, das Jüngste Gericht. Er soll die Gesellschaft von den schlimmsten Sündern «befreien»...

Meine Meinung:

In der Schweiz wurden bisher nur sehr wenige «derbe» Filme gedreht. Zählt man die Franco/Dietrich-Produktionen wie zum Beispiel Frauengefängnis nicht mit, fast überhaupt keine. Spontan kommen mir nur noch Mosquito – Der Schänder und Blutgeil in den Sinn.

Umso erfreuter war ich, als mir ein Kollege kürzlich erzählte, dass er ein wenig bei der Realisation eines Horror-/Splatter-Films mithelfen würde – und zwar in der Region Olten. Für die Regie werde Roger Grolimund verantwortlich sein, Olaf Ittenbach würde die Realisation der Gore-Effekte übernehmen (nebst anderen Crew-Mitgliedern/ Schauspielen also doch alles andere als eine «reine» schweizer Produktion...).

Nun: Obwohl ich gerade eben stolzer Besitzer der neuen DVD mit Originalunterschrift vom Regisseur wurde, werde ich den Film natürlich trotzdem – so wie immer – kritisch reviewen.

Ich vergleiche Deuteronomium jetzt einfach einmal mit
Burning Moon und Premutos, zwei der frühsten Werke von Ittenbach. Und die erwähnten Filme weisen doch einige Gemeinsamkeiten auf. Ein Schwachpunkt ist zum Beispiel bei allen die uninteressante, nein, die dämliche Story. Dafür sind der Score und die Qualität der Gore-Effekte eindeutig besser, als bei vielen anderen vergleichbaren Produktionen. Punkten kann Deuteronomium bei den Schauspielern. Die meisten sind weitaus fähiger, als die in Burning Moon & Co.

Leider hat Deuteronomium jedoch das gleiche «Problem», wie viele andere ähnliche Genrebeiträge auch. Da die Story alles andere als mitreissend ist, der Film kaum Spannung, keine knisternde Erotik, köstlichen (pechschwarzen) Humor usw. bietet, lebt er hauptsächlich von den Gore-Effekten. Und eine Handvoll blutiger – wenn auch gut gemachter – Gore-Szenen, machen halt noch längst keinen hervorragenden Film.

Noch ein letzter Vergleich mit Burning Moon und Premutos: In den ersten 60 Minuten (und so lange dauert er auch nur), ist Deuteronomium der etwas weniger langweilige und besser gemachte Film. Aber die beiden erwähnten Ittenbach-Filme bieten in den letzten Filmminuten ein minutenlanges – schlicht geiles – Blutbad, dass Deuteronomium halt leider nicht vorweisen kann...

Trotzdem: Zumindest alle schweizer Genrefans sollten diesen Film in ihrer Sammlung haben!

O: Deuteronomium - Der Tag des jüngsten Gerichts

Schweiz 2004

R: Roger Grolimund

D: Samuel Binkert, Denise Meili, Mario Scarpellini, Tobias Durband, Angelique Wälchli

 Laufzeit der Swiss Independent Film DVD: ?

Fassungen: Es gibt nur eine einzige DVD-Ausgabe. Und zwar von «Swiss Independent Film». Ton- und Bildqualität sind gut, das Bonusmaterial ist jedoch leider kaum sehenswert. Die Auflage ist klein, also am besten rasch kaufen!

Geschrieben von: ManCity

Back