Mosquito – Der Schänder
Story:
Ein
taubstummer Mann leidet an einem Kindheitstrauma. Der Einzelgänger arbeitet als
Buchhalter, von seiner Umwelt wird er fast völlig ausgegrenzt. Leichen zu schänden
wird für ihn immer mehr zu einem Weg, sich auszudrücken/mitzuteilen...
Meine
Meinung:
Mosquito – Der Schänder wird relativ oft als Trash-Film bezeichnet. Ich teile diese Meinung nicht. Klar, die meisten Gore-Effekte wirken «trashig». Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Film vor bald 30 Jahren – und mit einem kleinen Budget – gedreht wurde. Vom Style her, erinnert er halt an diverse deutsche (TV-)Kriminalfilme aus den 70er-Jahren. Vom Inhalt her ist er jedoch weitaus derber, als die meisten anderen Filme der damaligen Zeit.
Wenn
zum Beispiel mit Hilfe eines Röhrchens Blut aus einer Leiche gesaugt wird,
dieses dann zum Teil getrunken und teilweise noch auf dem leblosen Körper
verteilt wird, ja, dann erblasst die Gesichtsfarbe von manchem Zuschauer ein
wenig – und ähnelt somit den vielen sichtbaren Leichen im Film...
Herausragend
an diesem Film ist die Leistung des Hauptdarstellers Werner Pochath. Und –
zumindest für mich – auch ein Teil der Filmmusik. Viele werden sie vermutlich
nervtötend finden, für mich passt die teilweise wirre Orgelmusik perfekt zu
diesem «kranken» Film. Unpassend sind meiner Meinung nach die wenigen «Traum-Sequenzen».
Zudem gibt es zwischendurch auch einige langweiligere Passagen. Die grösste
Enttäuschung war für mich jedoch das (aufgesetzt wirkende) Filmende. Egal, Mosquito
– Der Schänder ist für mich insgesamt trotzdem ein eindrücklicher
und sehenswerter Film!
Es gibt übrigens nur sehr wenige andere Filme, die sich in vergleichbarer Art und Weise an die Thematik Nekrophilie herangewagt haben. Noch vor Mosquito erschien Deranged (mit dem ebenfalls hervorragenden Hauptdarsteller Roberts Blossom). Im Jahre 1979 folgte Buio Omega (meiner Meinung nach übrigens der beste Film von Joe D’Amato), Jahre später erschien der berühmt-berüchtigte Nekromantik (später noch Teil 2). 1994 drehte Nacho Cerdà mit Aftermath den extremsten Beitrag dieses «Subgenres» (zwar nur mit einer Laufzeit von ca. 30 Minuten, trotzdem einer der derbsten und für mich eindrücklichsten und unvergesslichsten Filme überhaupt).
O: Mosquito – Der Schänder
Schweiz 1976
R: Marijan David Vajda
D:
Werner Pochath, Peter Hamm, Charley
Hiltl, Marion Messner
Laufzeit
der Astro DVD: 87:02 Min.
Fassungen: Die beiden deutschen DVD-Ausgaben von Astro und Marketing Film sind identisch. Beide sind somit gleich empfehlenswert. Sie sind uncut, das Widescreen-Bild und der Ton sind ganz o.k.
Geschrieben von: ManCity