Gozu
Story:
Das Yakuza Mitglied Ozaki (Sho Aikawa) soll beiseite geschafft werden, da sich sein Verhalten des öfters sehr abnormal und komisch zeigt, was dem Azamawari Clan nicht unbedingt zu gute kommt. Da der Chef des Clans eh nie gut auf Ozaki zu sprechen war, beauftragt er seine Tötung durch Minami (Hideki Sone). Minami soll Ozaki auf eine Müllkippe bringen und ihn dort töten. Doch Minami ist davon überhaupt nicht angetan, denn einst rettete Ozaki sein Leben. Es kommt dennoch zum Treffen und zur Autofahrt zwischen den beiden und obwohl Minami Ozaki nicht töten will, passiert während der Fahrt ein Missgeschick, was Ozakis Tod zur Folge hat. In der Stadt angekommen, will Minami seinen Boss erreichen und ihm berichten, was schief gelaufen ist. Bedingte Umstände zwingen Minami aber, ein örtliches Telefon in einem seltsamen Lokal aufzusuchen. Dazu genehmigt er sich noch was zu futtern, und als er aus dem Fenster zu seinem Wagen schaut, sieht er, dass die Leiche Ozakis nicht mehr auf dem Rücksitz ist...
Meine Meinung:
Ich
habe mir lange überlegt, ob ich von Takashi Miikes neustem Film nach Graveyard
of Honor ein Review verfassen soll oder nicht, oder ob ich den Film noch
mal ein zweites Mal gucken sollte, bevor ich in die Tasten haue. Ich habe mich
aber nun dazu entschlossen ein Review zu schreiben. Dieser Gedanke kam mir auf,
da ich nach dem Schauen des Filmes nicht so recht wusste, was ich von dem Film
halten sollte, doch nun habe ich noch einige Interviews mit Takashi Miike
gelesen, in dem er über die Japanische Gottheit Gozu einige Infos verrät, was
die Handlung und das obszöne Ende des Filmes auch besser „verstehen“ lässt.
Und dadurch konnte ich dem Film besser folgen und auch der Bedeutung von Gozu,
welchem der japanische Viel-Filmer Miike eine neue Bedeutung gab: So wurde aus
dem ursprünglichen Gozu, dem Wesen mit dem menschenähnlichen Körper und dem
Kopf einer Kuh etwas anderes, denn hier hat Gozu den Kopf eines Stieres, und so
gibt Gozu hier auch keine Milch, sondern hilft neues Leben zu erschaffen, was in
der wirklich ekligen und für den Regisseur typischen Schlussszene auch ganz
deutlich wird. So gesehen muss ich sagen, hat mir der Film schon viel besser
gefallen als Graveyard of Honor! Die Filmlänge ist zwar länger
als zwei Stunden, doch langweilig wird es nie, denn was hier an verrückten
Typen, surrealen Szenen und Abartigkeiten zu Stande kommt, sucht schon seines
gleichen. Zwar fehlt hier, bis auf das Ende vielleicht, die Gewalttätigkeit
seiner anderen Filme (Fudoh,
Audition,
Visitor
Q, Ichi-
The Killer, Full
Metal Yakuza, IZO),
doch das kommt dem Werk überhaupt nicht negativ! Man muss hier nochmals die
Arbeit von Takashi Miike loben, denn Gozu ist in nur drei Wochen
(!!!) entstanden und sieht nach deutlich mehr aus, als er in Wirklichkeit
kostete. Echt geil fand ich die absurden Ideen und die Spannung, so wartet man
die ganze Zeit darauf, wie es wohl mit der Suche weiterläuft. Vor allem die
schrille und „coole“ Optik hat es mir angetan (das Aussehen der Yakuza
z.B.), wobei der Beginn mit dem Hund echt Klasse ist! Auch gibt es hier fast
einige Parallelen zu Visitor Q (die milchspritzende Frau), und so
gesehen hat der Film wirklich was zu bieten, und schlecht ist er auf keinen
Fall, schliesslich wurde der Filme recht erfolgreich und bekam viele Preise /
Auszeichnungen (in Cannes oder Toronto u.a.), dennoch könnte ich es verstehen,
wenn nicht alle etwas mit diesem „sehr ruhigen“ Film (für die Verhältnisse
des Regisseurs sehr ruhig!!!) etwas anzufangen wissen, denn ich kann mir auch
vorstellen, dass einige Leute genervt sein könnten (zum Beispiel durch die
Restaurant-Gespräche). Dennoch: Ich fand den ok und solide, erkannte auch die
wirklich guten Seiten (coole Ideen, optisch attraktiv, geiles Ende, spezielle
Kameraführung, sehr gute Darsteller etc.) und durch die Infos des Interviews
habe ich den Sinn des Filmes auch mehr verstanden, dennoch werde wird meine
Meinung erst beim zweiten Mal Gucken die wahre sein.
O: Gokudô kyôfu dai-gekijô: Gozu
Japan 2003
R: Takashi Miike
D: Sho Aikawa, Hideki Sone, Kimika Yoshino, Keiko Tomita
Laufzeit der Code 1 (nicht das Bootleg): 129:27 Min.
Fassungen: Die Code 1 würde ich mir nur schon wegen dem tollen Covermotiv (mit Gozu vorne drauf) kaufen, und zwar den „Unrated Director’s Cut“! Als Untertitel gibt es (ausblendbare) englische Untertitel und die Qualität ist hervorragend! Zudem gibt es sehr viele Extras, wie diverse Trailer, einen AK (nicht von Miike) und diverse Interviews! Klasse DVD! Die dt. DVD hat weniger Extras, ist aber uncut durch die FSK gekommen (mit einer 16er Freigabe) und ist vom Bild her genau so gut.
Geschrieben von: MPAA