King
of the Ants
Story:
Der
junge Sean Crawley (Chris McKenna) lebt ein fades leben. Er hat keine Ziele und
hält sich mit diversen Jobs über Wasser. Eines Tages trifft er einen Mann
namens Duke (George Wendt), und nach einem gemütlichen Bier bietet Duke Sean
diverse Arbeiten an, alle gut bezahlt. So trifft Sean auf Ray Mathews (Daniel
Baldwin), den Boss von Duke. Dieser
gibt ihm eine Aufgabe: Er soll einen Mann überwachen, diesen ständig
verfolgen, Tag und Nacht. Sean nimmt den Job an und erfüllt seine Pflicht, bis
er nach einem Gespräch mit Ray den Mann für eine hohe Summe umbringen soll.
Voller Wiedersprüche plant er die Tat dann auch und bringt den Mann eiskalt um.
Danach will Sean selbstverständlich sein Geld haben, was er aber nicht bekommt.
Stattdessen droht Duke ihm mit dem Tode, und so kommt es, dass Duke mit zwei
anderen Männern Sean entführt und in ein einsames Haus in die Wüste schleppt. Dort wird er tagtäglich gefoltert und wie ein Stück Dreck
behandelt. Wochen vergehen, bis Sean die Flucht gelingt. Dann plant er seine
Rache...
Meine
Meinung:
Absolut
starker Film, der auch ohne Monster, Schleimwesen oder Ärzte auskommt (Ok, in
einem Alptraum gibt es ein Wesen à la Society),
und gehört sicherlich zu den besten Filmen von Regisseur Stuart Gordon (Re-Animator,
Dagon,
From
Beyond). Dass sein neuster Film so gut
sein würde, hätte ich nie gedacht! Der ist locker besser als ein Castle
Freak und
übertrifft auch einige seiner anderen Filme, wie z.B. The
Pit & The Pendulum. Die
Geschichte ist sehr realistisch, man kann es förmlich sehen, wie der junge Sean
in kriminelle Handlungen hineinrutscht und schliesslich diesen Mord begeht.
Danach folgt Spannung pur, so wusste ich nämlich absolut nichts über den
Storyverlauf, da ich mich zuvor auch nicht informiert hatte. Durch diese Realitätsnähe
wirkt das Gesehene viel intensiver und man leidet richtig mit Sean mit, als der
gefoltert wird. Klar ist auch er kein Engel, doch die Folterszenen sind sehr
hart und gut getrickst. Stuart Gordon zeigt sehr gut, wie sich Seans Verstand in
diesen Wochen langsam verabschiedet, was auch kein Wunder ist. Die Effekte sind
nie zu blutig, und Gordon achtet vor allem darauf, Folterungen zu zeigen, welche
dem Zuschauer auch beim Schauen des Filmes schmerzen, es sind kleine Verletzungen,
die nicht zum Tod führen, sondern höllisch weh tun oder einen zumindest für
eine lange Zeit umhauen. Aber auch der Mord an dem Mann ist gut durchdacht, da
Sean in dem Gebiet kein Profi ist, dauert es halt ein wenig länger, und einige
seiner Ideen sind sogar amüsant und brachten das Publikum zum Schmunzeln. Seine
Rache ist dann um Längen professioneller und auch hart anzusehen! Der Titel des
Filmes ist auch sehr gut gewählt, vor allem die Szene im Zoo. Stuart Gordon
achtete auch auf tolle Darsteller, welche hier wirklich gut spielen (Jeffrey
Combs ist nicht dabei, auch als Cameo nicht). Das trägt natürlich vieles zu
der Story bei, vor allem Chris McKenna kann sehr gut überzeugen, aber auch
Daniel Baldwin (Vampire)
oder George Wendt als Duke ist eine Wucht! An der Kameraführung gibt es
ebenfalls nichts zu bemängeln, am Sound ebenso wenig. Gordon brachte auch
einige wirklich schöne Erotikszenen in seinen Film, welche vor allem durch die
Kameraführung sehr schön wirken. Diesen Film kann man sicher nur schwer mit
den anderen von Gordon vergleichen, dennoch wage ich zu behaupten, dass dies
einer seiner besten Filme ist, realistisch, roh und brutal.
O:
King of the Ants
USA
2003
R:
Stuart Gordon
D:
Chris McKenna, George Wendt, Daniel Baldwin
Laufzeit
der Code 1: 102:06 Min.
Fassungen: Die Code 1 von DEJ Productions ist ungeschnitten, und zum Glück brachte Lion Gates den Film nicht heraus (Würde sicherlich die ein oder andere Szene fehlen)! Wann eine dt. DVD erscheinen wird, ist mir nicht bekannt! Der Film lief am diesjährigen Schweizer Filmfest NIFFF in Neuchatel in der Schweiz komplett ungeschnitten (Ab 16, in englisch mit franz. Untertiteln).