Love Camp 7

Story:

Die Nazis haben nebst Gefängnissen und Konzentrationslagern, auch sogenannte Liebeslager eingerichtet. Die Frauen die dorthin verschleppt werden, dienen dem ranghohen deutschen Militär als Bettgespielinnen. Im Camp Nr. 7 befindet sich eine Frau, die über wichtige Geheiminformationen verfügt. Also werden zwei amerikanische Soldatinnen in das Lager eingeschleust...    

Meine Meinung:

Ich bin kein allzu grosser Fan von WIP- und/oder Naziplotation-Filmen. Ein sehr sehenswerter Genrebeitrag ist für mich zum Beispiel Ilsa – She Wolf of the SS. Oft weisen die Filme jedoch schlicht zu viele Ähnlichkeiten auf. Und oft steckt hinter einem spektakulären Filmtitel oder einem derben Covermotiv, nur ein «harmloses» Schmuddelfilmchen. Auch Love Camp 7 gehört zu diesen.

Besonders die ersten Filmminuten empfand ich als Tortur: Generäle besprechen ausführlich den bevorstehenden – lächerlich unrealistischen – Einsatz, die beiden US-Soldatinnen beweisen, wie gut sie auswendig lernen können usw.  

Endlich sieht man dann den Innenhof vom siebten Camp. Und nun folgt das (einzige) Highlight des Films: Der deutsche Schäferhund, der auf den meisten Filmplakaten/Covern so aggressiv aussieht, entpuppt sich in Tat und Wahrheit als liebenswerter Husky. Als die Gefangenen mit einem Wasserschlauch abgespritzt werden, interessiert er sich überhaupt nicht für die Frauen – sondern will mit dem Wasserstrahl spielen. Echt amüsant! Das Lachen vergeht einem jedoch schon bald wieder...

Love Camp 7 bietet – es überrascht kaum – viel nackte Haut. Jedoch leider keine wirklich sehenswerten Darstellerinnen. Irgendwie passt es zum Film, dass die (noch hässlicheren) Nazis ihre Hosen in keiner Sex- beziehungsweise Vergewaltigungs-Szene ausziehen. Auch wirklich derbe Folterszenen oder gar gute Gore-Effekte, sucht man in diesem Machwerk vergeblich. O.k., es werden einige Peitschenhiebe ausgeteilt, am Ende des Films spritzt dann doch noch ein wenig Blut. Die übelste Szene ist bestimmt diejenige, als eine Gefangene gezwungen wird, die Stiefel des Lagerkommandanten zu «polieren» – und zwar mit ihrer Zunge...

Love Camp 7 gilt als erster Beitrag dieses Subgenres. Viele weitere folgten (die meisten davon aus Italien). Trotzdem ist er für mich nicht etwa ein Kultfilm. Im Gegenteil: Es gibt nur wenige (noch) schlechtere Filme. Einer davon stammt vom gleichen Regisseur: Hot Spur (Die Folterranch der gequälten Frauen)

O: Love Camp 7

USA 1969

R: Lee Frost

D: Phil Poth, John Alderman, Bob Cresse, Maria Lease, Shelly Martin

Laufzeit des holländischen VHS: Ca. 92 Min.

Fassungen: Das holländische, englische (gehört zu den berüchtigten «Video Nasties») oder amerikanische Video findet man kaum noch. Bis heute wurde noch keine offizielle DVD-Ausgabe veröffentlicht. Erhältlich ist jedoch eine von DVD Classics (Bootleg). Leider ohne Bonusmaterial und mit einigen Bildfehlern (4:3 Vollbild).

Geschrieben von: ManCity

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