Das Unheimliche Auge

Story:

Gioia ist die Chefredakteurin des Erotik-Magazins «Pussycat». Im Swimmingpool ihrer Villa finden immer wider einmal Photosessions statt. Nach einem anstrengenden Arbeitstag, wird ein Starmodel auf dem Nachhauseweg – am Rande des Schwimmbeckens – ermordet. Ein Zeuge berichtet Gioia davon, die Leiche scheint jedoch zunächst wie vom Erdboden verschwunden. Wenige Tage später, wird ein weiteres Model auf grausame Art und Weise ermordet. Der Pussycat-Verlag erhält mit der Post jeweils ein Photo der Leichen. Der Täter platziert die leblosen Körper immer vor ein riesiges Gioia-Plakat, bevor er sie fotografiert...

Meine Meinung:

Das unheimliche Auge, vielen vermutlich besser bekannt als Delirium, ist ein recht durchschnittlicher Giallo. Lamberto Bava – Sohn des genialen Mario – hat den Film jedoch sehr solide umgesetzt. Für mich ist er mit seinen Filmen Macabro oder Boddy Puzzle zu vergleichen. Er ist jedoch nicht so sehenswert, wie Dämonen oder A Blade in the Dark.

Die Highlights des Films sind für mich auf jeden Fall die beiden längeren Mordsequenzen, die man teilweise aus der Sicht des Täters sieht. Der Psychopath sieht seine Opfer dann zum Beispiel mit nur einem – dafür umso grösseren – Auge oder mit dem Kopf eines Insekts. Lamberto Bava leuchtet die Szenen zusätzlich mit blauem und rotem Licht aus. Dies erinnert an einige Filmszenen von Dario Argento – und natürlich auch an einige seines Vaters.

Leider bietet Delirium praktisch keine Gore-Effekte, auch Spannung kommt nur selten auf. Ein Teil der Filmmusik hat mich ebenfalls nicht sonderlich überzeugt. Der rockige Sound zum Beispiel, passt irgendwie nicht so recht zu den Mordszenen. Kein Vergleich zum tollen Soundtrack, den zum Beispiel A Blade in the Dark bietet! Dafür sieht Serena Grandi (wer kennt sie nicht aus Antropophagus?) meistens bezaubernd aus. Sie zeigt übrigens auch recht viel nackte Haut. Auch George Estman – der jedoch nur einige kurze Auftritte hat – kennen bestimmt alle Genrefans.

Insgesamt trotzdem ein recht sehenswerter Film. Jedoch definitiv kein Meisterwerk und höchstens für absolute Giallo-Fans ein Pflichtkauf.    

O: Le Foto di Gioia

Italien 1987

R: Laberto Bava

D: Serena Grandi, George Estman, Massimo Manasse, David Brandon, Trine Michelsen

Laufzeit der Code 1: Ca. 90 Min.

Fassungen: Die DVD von Shriek Show kann man uneingeschränkt empfehlen. Der Film ist unrated und uncut, das Widescreen-Bild lässt kaum Wünsche offen. Auch das Bonusmaterial ist recht interessant/umfangreich.

Geschrieben von: ManCity

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