Musikbibliothek

 

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Mayr

Dies ist eine Seite der der Musikbibliothek des
Klosters Einsiedeln.

 

P. LukasIm Kloster befindet sich die grösste private Musikbibliothek der Schweiz. Sie ist eine Unterabteilung der Stiftsbibliothek, besteht aus etwa 50'000 Titeln (gedruckte und handschriftliche Musikalien, Theoretica und Zeitschriften) aus der Zeit nach 1500. Die älteren "Musicalia" (u.a. der Codex 121 aus dem späten 10. Jahrhundert) befinden sich in der Stiftsbibliothek.

Die früher an verschiedenen Orten des Klosters aufbewahrten Musikalien aus der Zeit nach 1500 wurden im Jahre 1835 vom damaligen Novizenmeister P. Gall Morel an einem zentralen Ort gesammelt und in einem dreifachen Zettel-Katalog erfasst.

 

Fünf Schwerpunkte der Sammlung

1.   Musikalien von klostereigenen Komponisten. Unter den Mönchen fanden und finden sich bis heute immer wieder namhafte Komponisten (u.a. Justus Burach, Markus Zech, Marian Müller, Anselm Schubiger, Basil Breitenbach, Otto Rehm, Oswald Jaeggi, Daniel Meier, Theo Flury)

2.   Musikalien aus Oberitalien. Das Kloster Einsiedeln führte von 1675-1852 in Bellinzona eine kleine Schule. Über diese Filiale im Tessin floss ein gewaltiger Musik-Strom aus dem oberitalienischen Raum nach Einsiedeln (u.a. Fioroni, Sarti, Sammartini, Anfossi, Cossoni, Valle, Chiesa, Piazza, Mayr, Verdi, Rossini, Lotti, Galuppi, Porpora, Jomelli, Cimarosa, Salieri, Monza, Zingarelli, Galimberti.) Ein besonders wertvolles Kulturgut bilden die Musikalien von Johann Christian Bach. In der Musikbibliothek befinden sich 62 Werke des jüngsten Bach-Sohnes in Abschriften aus dem 18. Jahrhundert. Da die Autographe im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden, sind die Einsiedler Handschriften die ältesten Quellen.

Handschrift von Wofgang Amadeus Mozart3.   Musikalien aus Salzburg. Dank intensiver Beziehungen zwischen Einsiedeln und Salzburg mit seiner Benediktineruniversität und seinen zwei Benediktinerklöstern kamen auch sehr viele Musikalien aus der Mozartstadt nach Einsiedeln (u.a. Biber, Hofer, Eberlin, Michael und Joseph Haydn, Mozart, Pleyel, Neukomm, Adlgasser, Diabelli, Weber, Caldara). Ein besonders wertvolles Juwel ist das autographe Skizzenblatt von Mozart, das P. Gall Morel im Jahre 1856 in Augsburg erworben hatte. Es handelt sich um die Skizze zum zweiten Satz der Pariser-Sinfonie KV 300a/297. (Wenn sie die Mozarthandschrift in spezieller Grösse sehen wollen, klicken Sie hier - Achtung das Bild hat 321 KB)

4.   Musikalien aus aufgehoben Klöstern. Im frühen 19. Jahrhundert kauften P. Gall Morel und andere Einsiedler Mönche sehr viele Musikalien aus aufgehobenen Klöstern (u.a. Weingarten, Ebersmünster, Petershausen).

5.   Musikalien aus Vermächtnissen und Schenkungen (u.a. Robert Lucas Pearsall, Johann Evangelist Habert.)

 

Inventarisierung

P. Lukas studiert eine HandschriftDie Musikalien vor 1800 sind in den letzten Jahrzehnten durch das RISM (Répertoire International des Sources Musicales) wissenschaftlich erfasst worden. Die über 5000 Handschriften vor 1800 (weitaus der grösste Bestand in der Schweiz, weltweit der siebtgrösste) sind in einem Katalog greifbar. Über CD-ROM und Internet sind die handschriftlichen Bestände zudem durch das RISM der musikalischen Praxis und der musikwissenschaftlichen Forschung weltweit zugänglich gemacht. Die über 2000 Drucke vor 1800 sind ebenfalls in einem Katalog und im RISM-Lexikon (Drucke vor 1800) greifbar. Gegenwärtig werden die Bestände nach 1800 im Zusammenhang mit zwei Projekten inventarisiert. Die Arbeitsstelle Schweiz des RISM erstellt ein Repertorium von etwa 50 ausgewählten Schweizer Komponisten des 19. Jahrhunderts. Das Projekt wurde mit der Erfassung der Musikalien von P. Anselm Schubiger gestartet. Dank grosszügiger Unterstützung durch die UBS-Kulturstiftung ist ein weiteres, noch umfangreicheres Projekt angelaufen: die Erfassung der Musikalien sämtlicher Schweizer Komponisten des 19. Jahrhunderts in der Musikbibliothek des Klosters Einsiedeln.

 

http://www.rism-ch.ch

 

Kataloge

P. Lukas Helg, Musikhandschriften zwischen 1600 und 1800 in der Musikbibliothek des Klosters Einsiedeln; Eigenverlag; Kloster Einsiedeln 1995.

 

P. Lukas Helg, Drucke vor 1800 in der Musikbibliothek des Klosters Einsiedeln; Eigenverlag; Kloster Einsiedeln 1999.

 

P. Lukas Helg / Gabriella Hauke Knaus, Ad maiorem Dei gloriam - Festgabe für P. Daniel Meier OSB zum 80. Geburtstag; Musikbibliothek des Klosters Einsiedeln / Arbeitsstelle Schweiz des Repertoire International des Sources Musicales (RISM) 2001.

 

Musikbibliothekar:

P. Lukas Helg OSB, Kloster CH 8840 Einsiedeln

Tel: 055 418 65 49

Fax: 055 418 61 12

E-mail: musikbibliothek@tiscalinet.ch 

 

 

 

 

 

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