Am 12. Februar 1999 wurde Turi 60 Jahre alt. Dem "alten" Bergsteiger wollten wir ein ganz besonderes Geschenk machen. Ein Wochenendausflug mit der ganzen Familie führte ihn nach Interlaken ins Hotel Beau Rivage. Einem köstlichen Abendessen und dem morgendlichen Frühstücksbuffet sollte ein Flug mit dem Helikopter folgen, und zwar um Eiger, Mönch und Jungfrau. Leider war an diesem Tag das Wetter nicht beständig, und der Bericht der Heli-Basis von Gsteigwiler war,  dass der Flug wegen zu starken Windes nicht gemacht werden könne. Aufgehoben war nicht aufgeschoben. Und so warteten wir einen herrlichen Sommertag ab. 

Am 27. Juli 1999 reiste die Familie nochmals nach Gsteigwiler - und los ging`s!


 
Der Helikopter steht mit drehenden Rotoren bereit, aber ohne ein Gruppenbild vor "unserem" Heli wollen wir den Flug nicht antreten. Und dann kommt der Einstieg, die Kinder sind noch etwas skeptisch, aber Turi freut sich riesig. Er ist der erste vor dem Heli! Der Wind zerzaust uns die Haare und lässt uns die Kraft dieser Maschine spüren.
 Unser Pilot heisst Stefan und sitzt bereits im "Cockpit". Der Sitz neben ihm ist für das Geburtstagskind reserviert,
die weiteren vier recht breiten Sitze werden von drei Erwachsenen und drei Kindern belegt. Alle erhalten Kopfhörer und können so miteinander sprechen und auch den Funkverkehr mitverfolgen. Sanft steigt der Heli in die Luft
und gewinnt nach kurzer Zeit schon recht viel Höhe. - Jetzt beginnt das Abenteuer!
Morgens um zehn Uhr führt uns der Flug von Gsteigwiler hinauf auf die Höhe über das herrliche Skigebiet des Männlichen und weiter über die Kleine Scheidegg. Das Wetter ist sonnig und sehr klar. Wenige kleine Wolken
zieren den Horizont, wie gemacht für schöne Fotos. Erst für den Abend sind Gewitter angesagt. Ein wunderbarer Ausblick auf die Jungfrau und im Vordergrund auf das Silberhorn bietet sich uns.
Der Heli dreht ab nach Osten, nahe an die Eigernordwand. Für meine Begriffe zu nahe. Man hat das Gefühl,
die Rotoren streifen den Fels. Der Pilot zeigt uns das Todesbiwak, über dem wir nur einige Meter schweben. Die Faszination und auch das leise Herzklopfen über die so nahe Begegnung mit der berühmten und berüchtigten Wand
lässt mich das Fotografieren vergessen.
Der Rundflug geht weiter über die Mittellegihütte und die Mönchsjochhütte mit direktem Blick auf den Mönch.
Wir können mehrere Alpinisten im Auf- und Abstieg beobachten. Über dem Jungfraujoch dreht der Heli
Richtung Konkordiaplatz ab. 
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