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Die Hoffnung stirbt am letzten Tag

Diagnose Hirntumor

Kapitel 28: Bedauern
4.  Juli

Dass nun jemand anders für ihn auf den Einkauf ging, hatte wohl Werner nicht verdaut. Am Morgen hatte er wieder ein verwirrtes Gespräch, bei dem es um die Toilette und Robert ging.

„Wie wollt ihr das machen?“

Später teilte er mir mit:

„Ich bin heute offline.“

Als er später im Wohnzimmer in seinem Sessel sass, sagte er wütend:

„Wie könnt ihr mich aussen betrachten und mein Inneres kennen?“

Als mir die Tränen kamen, zeigte er mit dem Finger auf mich und schnauzte mich zornig an:

„So nicht!“

Ich ging raus, weil ich nun noch mehr heulen musste. Als ich später wieder ins Wohnzimmer kam, um ihm sein Essen zu bringen, legte er seine Hand auf meinen Arm und sagte mit sanfter Stimme:

„Nimm es nicht so“.

Sollte wohl heissen, nimm es nicht so ernst oder so wahr, wie es klingt.  Auch beim zweiten Mal schaute er mich voller Mitleid an und ich zeige ihm mit einem Nicken, dass ich ihm nicht böse bin.

Am Nachmittag fragte er mich zweimal, wie es mir gehe. Ich zucke mit den Achseln. Dann sage ich:

„Ich passe mich dir an. Wenn es dir gut geht, geht es mir auch gut.“

Er meinte: 

„Am Mittag ging es nicht so gut.“.

Ich:

„Ja.“

Werner:

„Ich habe es gemerkt und mir gesagt, hör auf zu reden.“