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Die Hoffnung stirbt am letzten Tag

Diagnose Hirntumor

Kapitel 34: Hilfe
11. Juli

Die Treppe war für Werner so eine Tortur. Durch die Bestrahlung war er total erschöpft. Sogar kurze Strecken machten ihm zu schaffen und er bekam schon zweimal leichtes Nasenbluten. Wahrscheinlich war von der Überanstrengung ein Äderchen geplatzt. Für mich dachte ich‚ dass man ihm eigentlich diese Strapazen ersparen könnte. Aber solange Werner selbst die Bestrahlung wollte, durfte ich ja nichts dagegen sagen.

Jedenfalls wurde nun im Treppenhaus ein zusätzliches Geländer auf der anderen Seite gebaut, damit Werner sich immer auf beiden Seiten festhalten konnte. Es war klar, dass er nur noch die Treppe runter ging, wenn es unbedingt nötig war.

Als ich vom Einkauf im CC zurückkam, das war morgens um 8 Uhr, traf ich in der Küche auf einen Haufen dreckiges Geschirr, das ich abwaschen musste. Ausserdem gab es für das Mittagessen viel Gemüse zu rüsten. Als ich zu Werner rüber ging, lag er wieder mal im Nassen.

Da konnte ich nicht mehr. Ich war total an meine Grenzen gelangt mit Küche, Einkauf, Wäscherei und Pflege. Mein Hilferuf wurde erhört und bis Ende Monat bekam ich jemanden, der mir etwas Arbeit abnehmen konnte.

Werner hatte sich nun bereit erklärt, nachts Pants zu benutzen, nachdem er mehrfach eingenässt hat. Und endlich gab er mir auch sein Einverständnis, die Spitex einzuschalten.