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Die Hoffnung stirbt am letzten Tag

Diagnose Hirntumor

Kapitel 43: Babyphon
22. Juli

Am Sonntagmorgen um vier Uhr schrie er mehrfach: „Hallo!“, bis ich es hörte.

Ich schlief im oberen Stock, hatte aber die Türe offen gelassen. Aber da ich wahrscheinlich gerade im Tiefschlaf lag, hörte ich ihn nicht gleich. 

Werner lag quer im Bett, die Beine draussen und wusste nicht mehr, wo er war. Wahrscheinlich wollt er aufstehen.

Er beklagte sich, dass ich nicht sofort gekommen war. Er hätte stundenlang geschrien, was ihm wahrscheinlich so vorgekommen war.

Jedenfalls bekam ich nun endlich das verlangte Babyphon, so dass ich auch nachts besser hören konnte, wenn Werner Hilfe brauchte.

Um neun Uhr klagte er, dass er keine Luft kriege. Er wollte aber nicht, dass ich den Arzt rufe.

Da es sehr heiss war, machte ich mir Sorgen, weil Werner fast nichts trank. Auch sein Appetit hatte stark abgenommen. Wir versuchten es mit Shakes und anfangs trank er auch davon.

Abends konnte Werner sein rechtes Bein fast nicht mehr bewegen.

In der Nacht rief er mich um halb drei, weil er Durst hatte. Um halb fünf rief er, weil er wieder quer im Bett lag.