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Die Hoffnung stirbt am letzten Tag

Diagnose Hirntumor

Kapitel 47: Freier Tag
25./26. Juli

Am Morgen rief Dr. Widmer wieder an und ich sagte ihm, dass wir das Experiment nun starten würden. Es war ihm wichtig, dass die Verantwortung nun beim Hausarzt war und er den Fall somit abgäbe, da wir ja nicht mehr zur Bestrahlung kamen. Das war für mich so auch in Ordnung.

Heute konnte ich mir einen freien Nachmittag genehmigen, da mich Tanja ablöste.

Am Abend schaffte ich es zum ersten Mal, Werners Pants im Liegen zu wechseln. Ich musste sowie immer wieder seine Lage ändern, da er am Gesäss schon wunde Stellen hatte. Er ass wieder nur wenig.

Wir schliefen beide diese Nacht super. Werner schlief sogar von 22.00 Uhr – 10.00 Uhr.

Am Freitag kamen einige Besucher, auch Werners Sohn Peter und sein Enkel Florian. Werner war gut drauf und schwatzte mit Peter und Florian eine halbe Stunde. Da sie danach für drei Wochen verreisten, dachte ich noch, ob sie ihn wohl nochmals lebend sehen würden. Auf jeden Fall würde es ein schöner Abschied gewesen sein.

Werner ass wieder sehr wenig, nur eine Banane und eine Pfirsich. Die Wundstelle am Gesäss war zum Glück wieder verheilt.  An diesem Tag hatte ich es zum ersten Mal geschafft, das Bett frisch zu beziehen mit Werner drin. Youtube sei Dank. Voller Stolz erzählte ich es Dr. Baumer. Er meinte, ich soll mich nicht verausgaben, das sei die Aufgabe der Spitex. Doch das Problem ist ja, dass die Spitex nicht immer zum richtigen Zeitpunkt da war.