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Die Hoffnung stirbt am letzten Tag

Diagnose Hirntumor

Kapitel 6:  Vorkehrungen
6. Mai
​Auch wenn Werner scheinbar so positiv eingestellt war, fing er doch an, seine Dinge zu ordnen. Mit viel Mühe und unzähligen Neuversuchen schrieb er ein Testament. Es enthielt viele Fehler, weil er Buchstaben verdrehte oder vergass. Und das Gekritzel war ein Abbild von seinem Zustand.

Im Nachhinein frage ich mich, wie das für ihn gewesen sein musste, dass er nicht mehr in der Lage war, einen Text von Hand einigermassen schön und ohne Fehler zu schreiben.

Zusätzlich liess Werner für mich eine Vollmacht erstellen für den Fall, dass er nicht mehr in der Lage war, seine Geschäfte selbst zu tätigen, und wir liessen sie beim Notariat beglaubigen.  Es musste ihm also doch auch dämmern, dass sein Zustand ernster sein konnte. Doch er konnte oder wollte dies nicht offen eingestehen. Vielleicht wäre dann seine Lebenskraft verschwunden.

Wir gingen dann auch noch in ein Warenhaus und kauften eine schöne neue Mütze. Damit sah er aus wie Sherlock Holmes.