Frisch und fröhlich... genau das
Motto des diesmonatigen CD-Tips! Let's Rock!
Die alten CD-Kritiken findest du
wie immer im Archiv...(genau, immer noch da links drüben!)

The Coral - The Coral
19.10.2002
Rock, Reggae, Ska, Punk, Pop, Jazz... viele
verschiedene Stilrichtungen. Kaum vorstellbar, diese ganze Palette auf einer CD einer
einzigen Band zu finden. Die britische Band "The Coral" schafft dies aber locker
mit ihrem
Debutalbum! Noch selten habe ich eine CD gehört, die so frech und frisch daherkommt, dass
man sofort nach dem Ende wieder die Playtaste drückt! Immer wieder nehmen die Songs eine
180-Grad-Wendung... Langeweile kommt hier garantiert nicht auf.
Mit dem Intro/Opener "Spanish Main" wird man schon mal darauf vorbereitet, was
einen die nächsten 45 Minuten erwartet. "I Remember When" beginnt
Reggae-mässig und fetzt dann so richtig los, und "Shadows Fall" überrascht
durch seinen witzigen Chor und die lockeren Tempowechsel. "Dreaming Of You", die
neue Single, erinnert an Madness und wartet mit genialer Sax-Unterstützung auf.
"Simon Diamond" tönt dann wie ein alter Seefahrer-Song... Erinnerungen and die
guten, alten Sailor werden geweckt. Und der Vergleich mit Klassikern geht gleich weiter:
wer bei "Goodbye" sofort an die Beatles denkt, liegt gar nicht so falsch...
dieser Song könnte wirklich auch von den Pilzköpfen stammen. Der Song geht direkt ins
Ohr und will da gar nicht mehr raus.
Dann wird's auch mal ruhiger... "Waiting For The Heartaches" kommt sehr
gemächlich daher. Aber The Coral wären nicht The Coral, wenn das so bleiben würde...
schon beim Refrain muss man mit einer Kehrtwendung rechnen, und schlussendlich wird wieder
richtig abgerockt! Nix da mit Balladen! "Skeleton Key" ist eine Ska-Punk-Nummer,
die einem rotzfrech um die Ohren gehauen wird... live bestimmt ein Erlebnis erster
Güteklasse!
"Wildfire" ist wieder so ein Ungetüm... fängt schön melodisch an und
driftet wieder in Surf- und Ska-Gefilde ab... als wär nix dabei! Dann kommt der
"Badman", ein echter Rock 'n Roller... komplett mit Orgeleinlage und dreckigem
Gitarrensoli! Wer da nicht mindestens mitwippt, muss tot sein! Das offizielle Ende der CD
übernimmt "Calendars And Clocks", welches vorerst mal ganz entspannt
daherkommt. Der Refrain hier könnte auch von einem Seemannschor stammen! Mittlerweile
rechnet man aber fast damit, dass der Song ganz anders enden wird, als er eigentlich
begonnen hat... und die Enttäuschung bleibt auch hier aus. Das Wort "Schublade"
gehört einfach nicht in den Wortschatz der Korallen!
Nach ein paar Minuten gibt's dann auch noch einen Bonustrack, der sich nahtlos in den Rest
der CD einfügt... hätte auch als "offizieller" Track auf's Album gepasst!
Wieder einmal schafft's eine britische Band, mit einem gelungenen Debutalbum zu
überzeugen. Dass dabei das Rad nicht neu erfunden wird, ist klar, aber dass ein Rad nicht
rund sein muss, zeigen uns The Coral hier sehr deutlich. Auf einem Fahrrad mit runden
Reifen kann jeder fahren, aber mit ovalen oder gar eckigen Rädern macht's doch mehr
Spass!!!
www.thecoral.co.uk