104. Generalversammlung des Fischereivereins Uri
Fischer wehren sich gegen Reduzierung der Restwassermenge
An der 104. Generalversammlung des Urner Fischereivereins standen die Gewässerschutzinitiative und die Bekämpfung der Motion Speck zur Reduzierung der Restwassermenge im Vordergrund. Heinz Suter wurde neues Ehrenmitglied. Der Vorstand erfuhr keine Änderung.
Rund 100 Fischer trafen sich am Samstag Nachmittag zur 104. Generalversammlung im Hotel Höfli in Altdorf.
Die Versammlung warf keine hohen Wellen, obwohl über bedeutende Ereignisse des vergangenen und neuen Jahres gesprochen wurde. Der Präsident, Roger Schillig, liess in seinem Jahresbericht einige Hochs und Tiefs Revue passieren. Am 21. April brannte in Silenen die alte Brutanlage bis auf die Grundmauern nieder und tötete 50 000 Regenbogenvorsömmerlinge. Doch bereits am 4. September konnte die neue Anlage wieder eingeweiht werden. Möglich machten dies, die sofort eingesetzte und effizient arbeitende Baukommission, die rasche Erledigung der Baugesuche, das Wohlwollen der Regierung und die unzähligen Stunden an geleisteter Fronarbeit von Seiten der Vereinsmitglieder. Zu den Höhepunkten gehörte sicher auch das Erscheinen des Fischatlasses über " Fische, Rundmäuler und Krebse", welcher auf grosses Echo stiess. Der Verein war aber auch sonst nicht untätig. Es wurde im vergangenen Jahr ein Fliegenfischer- und Jungfischerkurs , sowie ein Praxistag am Golzernsee durchgeführt. Der Verein engagierte sich bei Renaturierungsmassnahmen und mit dem Fischbesatz in den Bergseen und den Fliessgewässern. Hansruedi Zieri, Fischereiinspektor, und Joe Senn sorgten für eine mustergültige Betreuung der Fischzuchtanlagen in Silenen und Flüelen. Die Fischereikommission kam unter dem neuen Vorsitz. Regierungsrat Stefan Fryberg, zu Beratungen zusammen, um die gängigen Probleme anzugehen. Nachdem das Projekt Nationalpark scheiterte, wird man sich vielleicht schon bald mit dem Projekt Naturpark beschäftigen müssen. Weniger Freude bereitet den Fischern die kürzlich lancierte Volksinitiative des Anti-Jagd-Forums der Schweiz, welche die Hobby- und Sportfischerei und die Jagd in der ganzen Schweiz verbieten möchte. Obwohl das Anliegen noch gesamtschweizerisch auf wenig Echo stösst, ist der Fischereiverband besorgt. Als nächstes Projekt soll der Walenbrunnen durch eine Revitalisierung ,ähnlich dem Dorfbach in Altdorf, eine Aufwertung erhalten.
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Vorstand bleibt erhalten
Da keine Austritte zu verzeichnen waren, gingen die Wahlen speditiv über die Bühne. Der Vorstand setzt sich für die folgenden zwei Jahre wie folgt zusammen: Präsident ,Roger Schillig, Vice-Präsident, Thomas Dossenbach, Kassier, Urs Mettler, Aktuar, Karl Brunner, Beisitzer, Beppo Lussmann, Walter Fedier und Willy Honegger.
Die Kasse schloss mit einem erfreulichen Gewinn von 4055.05 ab. Trotz neuer Fischzuchtanlage in Silenen steht der Fischereiverein auf gesundem finanziellen Fundament. Der Neubau in Silenen belief sich auf rund 160'000 Franken. Der Präsident lobte die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Verein und Kanton und rühmte die Sachkompetenz und fröhliche Art ihres neuen Chefs, Stefan Fryberg, ohne dabei die vielen freiwilligen Helfer zu vergessen, die zum Gelingen eines florierenden Vereins beitrugen. Eine schöne Ehrung erfuhr Heinz Suter, der sich in besonderem Masse für die Fischerei eingesetzt hatte. Er wurde unter grossem Beifall zum Ehrenmitglied erkoren. Benno Bühlmann gab einen interessanten Einblick in die Fangquoten der letzten Jahre in den Urner Bergseen und Fliessgewässern. Zum Antrag anlässlich der GV 03, die Rötelsaison zu verlängern, konnte aus verschiedenen Gründen nicht entsprochen werden.
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Das neue Ehrenmitglied des Urner Fischereivereins
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Soll Restwassermenge reduziert werden ?
In einer Motion schlug Christian Speck am 20.03.03 dem Parlament vor, im Sinne der Klimaverbesserung, die Restwassermengen bei Kraftwerken zu verringern. Damit könnte mehr sauberer Strom produziert werden. Der Bundesrat stellt sich aber klar gegen diese Motion. Auch der Fischereiverband wehrt sich aus Gründen der Biodiversität vehement gegen ein solches Ansinnen. Quasi als Gegengewicht möchte der Schweizerische Fischer-Verband eine Volksinitiative "Lebendiges Wasser" im Jahre 2005 starten. Der Urner Fischereiverein steht voll hinter der Initiative und forderte die Anwesenden Fischer zur aktiven Unterschriftensammlung auf. Da die Regierungen und Kraftwerke nicht gewillt seien, aktiv zu werden, müsse die Initiative Bewegung in die Sache bringen. In den Schlussworten der General-Versammlung konnte sich Regierungsrat Stefan Fryberg allerdings noch nicht genau festlegen. Es müssten zuerst beide Seiten vorsichtig gegeneinander abgewogen werden, bevor die Regierung klar Stellung beziehen könne. Was er aber sicher bestätigen konnte, war die hervorragende Zusammenarbeit in seinem Amt und seine Freude am Fischerpatent Nummer 920. Für die Einarbeitung solle man ihm noch etwas zeit lassen, denn das Fischereigesetz sei ebenso kompliziert wie das Landwirtschaftsgesetz und sei mit 52 Artikeln zum Beispiel dreimal grösser als die Ergänzungsleistungen der AHV. Diese Aussagen hinderten ihn und die 104 Fischer nicht daran, den an die GV anschliessenden Albeliimbiss zu geniessen.
Robi Kuster
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