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On The Silver Globe

Story:

In ferner Zukunft: Astronauten von der Erde stürzten auf einem fremden Planeten. Einige sterben nach dem Absturz doch zumindest können sie auf dem Planeten ohne die Anzüge atmen. Sie reisen durch das Land und kolonisieren den Planeten, wobei die ältesten von den jüngeren vergöttert werden! Sie versuchen eine friedliche Welt zu erbauen, doch Generationenwechsel, ein neuer Besucher von der Erde und komische Wesen erschweren diesen Vorgang...

Meine Meinung:

Dieser Film stellt den Zuschauer vor eine unbequeme, aber nie langweilige Aufgabe, denn der polnische Andrzej Zulawski  (Diabel, Possession) hat damit einen Mix aus Sience-Fiction, Endzeit-, Abenteuer- und Experimentalfilm geschaffen, welches ein Exempel gegen die Zensur darstellt, denn die Dreharbeiten wurden 1977 (Dreharbeiten begangen zwei Jahre vorher) von den polnischen Behörden (Kulturministerium) gestört bzw. unterbrochen und vieles Material wurde zerstört, Requisiten verbrannt und Zulawski musste sogar ins Gefängnis. Erst später (zehn Jahre später) konnte Zulawski sein Werk veröffentlichen, doch viele seiner Szenen waren nicht mehr auffindbar, da zerstört. Dennoch weisst der Film eine stolze Laufzeit von 160 Minuten auf und die fehlenden Szenen werden vom Regisseur in Zwischenschnitten erzählt bzw. Zulawski agiert in diesen Szenen als Erzähler und ich finde er hat das Problem somit gut gelöst, denn diese Szenen stören den Kontext des Filmes in keiner Weise (in diesen Szenen, in welchen Zulawski als Off Sprecher erzählt werden Bilder von Warschau gezeigt). Der Film ist nichts für Mainstream Zuschauer oder Leute, die primär auf Unterhaltung und leichte Kost aus sind. Denn der Film ist in seiner visuellen und technischen Umsetzung her einzigartig und storytechnisch wird ganz schön viel philosophiert, wobei man einen Link machen könnte zu Themen wie neue Völker entstehen, Götterehrungen, Religionen, menschliches Triebverhalten, primitive Zivilisationen etc.  Denn obwohl der Film in der Zukunft spielt verhalten sich die Menschen wie zu früheren Zeiten...das Wissen wäre vorhanden, aber nicht die technischen Details und jeder ältere Mensch oder neue als Gott verehrte Person philosophiert sich quasi fast zu Tode, sodass der Film teilweise auch zu einem grossen Irrenhaus mutiert. Es ist schwer diesen Film zu beschreiben. Auf alle Fälle fand ich das imposante Werk äusserst interessant und vor allem sehr eindrücklich, trotz der Surrealität, des vielen Philosophierens und der langen Laufzeit. Wem Diabel oder Possession schon zugesagt haben, könnte auch diesen Film interessant finden.

O: Na srebrnym globie

Polen 1977 / 1987

R: Andrzej Zulawski

D: Iwona Bielska, Henryk Bista, Jan Frycz, Jerzy Gralek

Laufzeit der US-DVD: Ca. 166 Min.

Fassungen: Mir lag die US-DVD vor. Der Film ist Uncut und liegt im polnischen O-Ton mit englischen UT vor. DVD soll im falschen Bildformat sein, was mich beim Schauen aber nicht wirklich auffiel oder gestört hat. Die deutsche DVD entspricht von den technischen Details der US- bzw. der polnischen DVD.

Geschrieben von: MPAA

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